Verworrene Geschichte, in interessantem Setting, in schwer lesbarem Stil geschrieben
Der große Nordwesten„Der große Nordwesten“ von Anne-Marie Garat war eins der wenigen Bücher, durch welches ich mich regelrecht durch kämpfen musste und mehr als einmal in der Versuchung war das Buch abzubrechen. Einen derart ...
„Der große Nordwesten“ von Anne-Marie Garat war eins der wenigen Bücher, durch welches ich mich regelrecht durch kämpfen musste und mehr als einmal in der Versuchung war das Buch abzubrechen. Einen derart Leser:innen unfreundlichen Schreibstil habe ich wirklich selten erlebt. Zum einen schreibt die Autorin durchgehend, über 400 Seiten lang, ohne jegliche Kapiteleinteilung. Darüber hinaus springt sie aber auch noch wild zwischen drei Perspektiven und unterschiedlichen Zeiten hin und her, ohne kenntlich zu machen, um wessen Gedanken es sich nun gerade handelt. Mit der Zeit lernt man dann zwar die einzelnen Charaktere voneinander zu unterscheiden, das Lesetempo wird aber dennoch kontinuierlich davon ausgebremst. Obwohl der Text durchaus literarischen Anspruch aufweist, lohnt sich die Lektüre in meinen Augen nicht. Das Setting, kulturelle Besonderheiten und auch die Naturbeschreibungen gefielen mir zwar richtig gut. Die eigentliche Geschichte wird aber so verworrenen dargestellt, das man über Vieles nur spekulieren kann und Einiges am Ende sogar ganz offen bleibt. Reduziert man die Handlung auf das Wenige was tatsächlich passiert, ist diese längst nicht so spektakulär, als das es sich lohnen würde sich durch seitenweise umständliche Formulierungen und verwirrende Beschreibungen zu kämpfen. Auch wenn das Buch sicher seine Liebhaber:innen finden wird, bekommt es von mir leider nur 2 Sterne.