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Veröffentlicht am 17.11.2024

Ein Buch für alle, denen die Fragen nicht ausgehen

BiBiBiber hat da mal 'ne Frage: Welche Farben hat der Regenbogen?
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Zum Glück gehen BiBiBiber die Fragen nicht aus und so fragt er diesmal: "Welche Farben hat der Regenbogen?" Die Antwort darauf ist doch eigentlich ganz einfach, oder? Mein 7-jähriger Sohn hat die Farben ...

Zum Glück gehen BiBiBiber die Fragen nicht aus und so fragt er diesmal: "Welche Farben hat der Regenbogen?" Die Antwort darauf ist doch eigentlich ganz einfach, oder? Mein 7-jähriger Sohn hat die Farben schon früh mit einem englischen Lied gelernt. Also was könnte man bei dieser Frage groß dazulernen?
Erst mal, dass unser englisches Lied falschlag und Pink nicht dazugehört. Aber darüber hinaus noch sooo viel mehr. Mai Thi Nguyen-Kim und Marie Meimberg schaffen es wieder meisterhaft aus einer scheinbar einfachen Frage ein Buch vollgepackt mit spannendem, komplexem Wissen zu schreiben, sodass es auch schon 7-Jährige verstehen.
Denn die Frage nach den Farben des Regenbogens führt sie zu vielen weiteren Fragen: Was ist Licht? Wie nimmt der Mensch Farben wahr? Wie entstehen die Farben des Regenbogens in unserem Kopf? Nehmen alle Menschen und auch Tiere Farben gleich wahr? Und wie ist das bei anderen Gefühlen? Fühlt sich alles für jeden Menschen gleich an? Wie ist das zum Beispiel mit der Liebe?
Die Antworten darauf sind wieder sehr verständlich und kindgerecht formuliert und werden von anschaulichen Bildern und witzigen Zeichnungen begleitet. So reiten BiBiBiber und OttoOtter zum Beispiel mit ihren Surfbrettern auf den Wellenbergen und MoMoMöwe misst den Abstand zwischen den beiden, um zu erklären, was die Wellenlänge ist.
Besonders eindrücklich war für meinen Sohn und mich, wie die Augen mithilfe verschiedener Zapfen die Lichtwellen wahrnehmen, die Informationen dann an unser Gehirn senden und wie dieses daraus die Farben zusammensetzt. Nicht nur für meinen 7-Jährigen war das sehr spannend, auch ich selbst habe einiges dazugelernt.
So ist "BiBiBiber hat da mal 'ne Frage. Welche Farben hat der Regenbogen?" nicht nur ein Buch für Kinder ab 7 Jahren, denen die Fragen nicht ausgehen, sondern auch für ältere Geschwister, die Optik gerade im Physikunterricht durchnehmen und da nicht so ganz durchblicken oder auch Eltern und Großeltern, die bei den Fragen der Kinder manchmal verzweifeln, weil der eigene Physik- oder Biologieunterricht einfach schon zu lange her ist.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Schöne, nur leicht gruselige Geistergeschichte

Alice und die Geister von nebenan
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Was gibt es Schöneres, als zusammen auf dem Sofa zu sitzen und ein schönes Buch zu lesen. Wir haben gerade "Alice und die Geister von nebenan" von Jacqueline Davies gelesen und es hat uns sehr gut gefallen.
Alice ...

Was gibt es Schöneres, als zusammen auf dem Sofa zu sitzen und ein schönes Buch zu lesen. Wir haben gerade "Alice und die Geister von nebenan" von Jacqueline Davies gelesen und es hat uns sehr gut gefallen.
Alice ist ein außergewöhnliches Mädchen, denn sie lebt in einem ganz besonderen Umfeld. Am College, an dem ihre Mutter als Dozentin unterrichtet, kann Alice sich eigenen Projekten widmen, mit denen sie allerhand lernt. Ihr neuestes Projekt führt sie in das abbruchreife Nachbarhaus, das auf sie eine ganz besondere Anziehungskraft ausübt. Während sie dort anfängt, den Salon zu renovieren, begegnen ihr die Seelen verstorbener Menschen, die dringend Alice Hilfe brauchen.
Was zunächst ein bisschen unheimlich klingt, ist in dieser Geschichte eigentlich gar nicht gruselig. Alice fürchtet sich nicht vor den Geistern und so ist es auch für uns der Gruselfaktor sehr gering gewesen. Bei ihr überwiegen die Neugier und der Tatendrang, etwas zu verändern und den Seelen zu helfen.
Die Darstellung der Geister hat uns dabei sehr gut gefallen. Während sie zu Beginn nur wenig greifbar und nicht viel mehr als ein Gefühl oder eine Stimme sind, werden sie mit jedem Besuch fassbarer. Alice lernt sie besser kennen und damit auch viel über ihre Geschichte und die Gründe, warum sie nicht zu ruhenden Seelen werden konnten.
Besonders gut konnten wir uns in Ivy einfühlen, die schon als junges Mädchen verstorben ist, als Mensch also nie erwachsen werden konnte, als Geist aber dafür umso mehr gesehen hat. Auch die anderen Seelen sind sehr gut dargestellt und haben bewegende Geschichten. Lediglich mit einem Geist konnte mein 7-jähriger Sohn eher wenig anfangen, da dessen Geschichte als Soldat im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg für ihn einfach zu weit weg war.
Das Vorlesen der Geschichte hat bei uns sehr gut geklappt und mein Sohn hat gerne zugehört. Es gibt immer wieder Szenen, in denen Alice im Haus arbeitet oder Recherchen zu den Seelen macht. Das hat sich für uns an manchen Stellen etwas gezogen, dafür war das letzte Drittel des Buches aber umso spannender und hat uns richtig gepackt.
Sprachlich ist es für ein Kinderbuch durchaus anspruchsvoll. Das zeigt sich vor allem in Situationen, wenn Alice Mutter anfängt Vorträge zu halten oder wenn es um Architektur geht. Es waren einige Begriffe (z. B. Anthropologie, Dereliktion, Kapitell) dabei, die meinem Sohn absolut nichts gesagt haben und die ich dann erklären musste. Das war für uns durch das Vorlesen kein großes Problem, könnte auf Kinder, die das Buch selbst lesen, jedoch etwas abschreckend wirken.
Da uns das Buch an sich aber wirklich gut gefallen hat, empfehlen wir "Alice und die Geister von nebenan" allen Kinder ab ca. 10 Jahren (zum Vorlesen auch schon früher), die gerne ruhigere Geschichten mit einigen spannenden Szenen aus dem Bereich Freundschaft und Familie lesen. Auch Kindern, denen leicht gruselige Geschichten um Geister gefallen, sind hier richtig.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Spannender Auftakt zu einer Schatzsucher-Reihe

Amanda Black – Die Mission beginnt
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Meine Kinder und ich mögen Geschichten voller Action und Spannung. Da hatten uns die ersten Seiten von "Amanda Black. Die Mission beginnt" von Juan Gómez-Jurado gleich gepackt. Denn das erste Kapitel startet ...

Meine Kinder und ich mögen Geschichten voller Action und Spannung. Da hatten uns die ersten Seiten von "Amanda Black. Die Mission beginnt" von Juan Gómez-Jurado gleich gepackt. Denn das erste Kapitel startet mit einem Vorausblick, der uns richtig neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Wie landet Amanda bloß in dieser gefährlichen Situation und wird sie es schaffen, sich zu retten?
Es folgt eine spannende Schatzsucher-Geschichte der modernen Art, die uns mit einigen interessanten Erfindungen überrascht hat. Zu Beginn weiß aber auch Amanda noch gar nichts über ihr familiäres Erbe und das damit verbundene Schicksal.
Aus unserer Sicht ist sie einfach ein ganz normales, cooles Mädchen, das an ihrer neuen Schule eher eine Außenseiterin ist. Zum Glück lernt sie dort gleich zu Beginn Eric kennen, der sehr nett und hilfsbereit ist und sich mit ihr in das Abenteuer stürzt.
Es wird bei diesem sogar ein kleines bisschen fantastisch. Amanda hat nämlich besondere Fähigkeiten, die sich erst seit ihrem 12. Geburtstag zeigen, und auch das Haus und der Butler verbergen noch einige Geheimnisse.
Besonders gut gefallen haben uns dazu auch die ganzseitigen Bilder, in denen der Fokus stark auf den Hauptfiguren und der Villa der Familie Black liegt. So kriegt man einen guten ersten Eindruck von allen und kann sich auch die Umgebung gut vorstellen.
Das Buch liest sich sehr schnell und die Geschichte schreitet rasch voran. Es gibt einige actionreiche Szenen und viele Geheimnisse um das Anwesen der Familie Black, Amandas Herkunft und natürlich den ersten Auftrag, die es zu lüften gilt.
Dabei ist in diesem ersten Band leider nicht viel Zeit für eine Entwicklung der Charaktere und ihre Hintergründe. Da die Geschichte aber als längere Buchreihe konzipiert ist, bleibt dafür in den kommenden Bänden bestimmt mehr Raum.
Als Auftakt für eine Schatzjäger-Reihe für Kinder ab ca. 9 Jahren ist das Buch sehr gelungen. Es werden einige erste Rätsel gelöst, es bleiben noch viele Fragen offen. Wir sind schon gespannt, welche magischen Schätze Amanda noch bergen muss und ob die Geheimnisse über ihre Familie gelüftet werden können.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Packende Geschichte über die Macht der Worte

Die Goldene Schreibmaschine
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Manchmal wünsche ich mir, es hätte ein Kinder- oder Jugendbuch schon gegeben als ich selbst noch ein Kind war. "Die Goldene Schreibmaschine" von Carsten Henn ist genau solch ein Buch, denn ich weiß die ...

Manchmal wünsche ich mir, es hätte ein Kinder- oder Jugendbuch schon gegeben als ich selbst noch ein Kind war. "Die Goldene Schreibmaschine" von Carsten Henn ist genau solch ein Buch, denn ich weiß die Geschichte hätte mein 12-jähriges Ich fasziniert und zum Nachdenken gebracht.
Emily ist mit ihrem Leben nicht so ganz zufrieden. Sie hat zwar zwei gute Freunde, aber gehört nicht zu den beliebten Kindern. Sie wohnt bei ihren Großeltern und wünscht sich, ihre Eltern würden endlich nach Hause zurückkehren. Als sie in einem geheimen Raum einer Bibliothek eine Schreibmaschine entdeckt, mit der sie Bücher verändern und damit Einfluss auf die Realität nehmen kann, ist die Versuchung groß, sich all ihre Wünsche zu erfüllen. Aber auch Emilys Lehrer Herr Dresskau weiß von diesem Geheimnis und möchte damit seine finsteren Pläne verwirklichen.
Die Geschichte beginnt relativ harmlos mit Träumereien, die fast jedes Kind einmal hat. Doch es steigert sich zu einer spannenden Geschichte, um die Macht der Worte. Was bei Emily zu Beginn noch spielerisch ist, könnte in anderen Händen zu einer fürchterlichen Waffe werden und alles grundsätzlich verändern.
Emily ist ein Kind, in das sich wohl die meisten sehr gut hineinversetzen können. Ihr ist sehr bewusst, was sie alles nicht hat und sie übersieht dabei oft das Gute in ihrem Leben. Erst als ihr deutlich wird, was die Schreibmaschine in den Händen eines bösen Menschen bewirkt, sieht sie viel klarer, was sie selbst damit gemacht hat.
Eine wichtige Botschaft, die ich aus dem Buch mitgenommen habe ist, dass Fehler und auch Schmerz und Leid zum Leben dazugehören und man diese akzeptieren muss, auch wenn es schwerfällt. Es zeigt, dass das Leben nicht perfekt sein muss und man das Gute auch im Kleinen finden kann.
"Die Goldene Schreibmaschine" vermittelt aber auch sehr deutlich, dass man sich mit Ungerechtigkeiten nicht abfinden muss. Emilys Lehrer Herr Dresskau ist ein verbitterter, egozentrischer Mensch und lässt diese Unzufriedenheit an allen Kindern aber vor allem Emily aus. Als ihr Gegenspieler ist er detailliert ausgearbeitet und man weiß gar nicht, ob man ihn wirklich nur verachten sollte oder ob man nicht doch ein winzig kleines bisschen Mitleid mit ihm haben kann.
Der Konflikt zwischen Emily und ihrem Lehrer sorgt für viel Spannung. Daneben gibt es aber viele weitere Figuren, die die Geschichte auf vielfältige Weise bereichern, allen voran Emilys beste Freunde und ihr Großvater, den ich sofort ins Herz geschlossen habe.
Für mich ist es eine packende Geschichte mit einem schönen Fantasy-Anteil aber auch vielen Momenten, die zum Nachdenken anregen. Es geht um die Macht der Worte, Verantwortung, Ungerechtigkeiten und in großen Teilen auch um Freundschaft und Zusammenhalt. Die Altersempfehlung ab 10 Jahren passt sehr gut. Es ist ein Buch für alle, die sich schon einmal vorgestellt haben, was wäre, wenn sie ihr Leben neu gestalten könnten.

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Veröffentlicht am 06.11.2024

Lustiger Idefix-Comic mit drei Geschichten

Idefix und die Unbeugsamen 07
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Idefix ist eine unserer liebsten Figuren aus der Asterix-Welt. Wir mögen den kleinen, cleveren Hund und seine tierischen Freunde sehr und haben ihn schon auf vielen Abenteuern begleitet. Diesmal haben ...

Idefix ist eine unserer liebsten Figuren aus der Asterix-Welt. Wir mögen den kleinen, cleveren Hund und seine tierischen Freunde sehr und haben ihn schon auf vielen Abenteuern begleitet. Diesmal haben wir für uns den 7. Band "Idefix und die Unbeugsamen. Achtung - zerbrechlich!" entdeckt.
In drei kurzen Geschichten erleben Idefix und die Unbeugsamen neue Abenteuer, die zwar nicht aufeinander aufbauen, sich aber alle um den Schurken Stupidix drehen. Während der in der ersten Story allein als Dieb Lutetia unsicher macht, steckt er in der zweiten und dritten mit Präfekt Überdrus unter einer Decke und gerät dabei immer wieder an die Unbeugsamen, die die Pläne der Bösewichte durchkreuzen wollen.
Es gibt viel zu lachen, die ein oder andere (recht harmlose) Klopperei und am Ende einen Sieg der Gallier durch die Cleverness und den Zusammenhalt der tierischen Freunde. Besonders lustig fanden wir zum Beispiel die Szenen, in denen Stupidix wegen eines Zaubertranks nur "BLLL-ARF-PFFF-BLLL!" sagen konnte. Zum Vorlesen war das zwar etwas anstrengend, aber die Bilder und die Reaktionen der anderen Figuren waren urkomisch.
Die Zeichnungen sind ganz im Stile der Asterix-Bände und Idefix-Comics, die meine Jungs so lieben und immer wieder gerne lesen. Für uns ist der neue Band die perfekte Ergänzung für unsere Comicsammlung.
Durch die kurze Vorstellung der Figuren zu Beginn lässt sich der Comic aber auch ganz unabhängig von den bisherigen Bänden lesen. Da die Schrift relativ klein gedruckt ist, sollten Kinder schon etwas geübtere Leserinnen und Leser sein. Die Geschichten selbst eignen sich aber auch schon für jüngere Kinder ab dem Grundschulalter.

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