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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Blinde Sekunden

Blinde Sekunden
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Ein Schönheitschirurg ist bei einem Kongress in einem 5-Sterne-Hotel in Hamburg. Er erhofft sich dort neue Erkenntnisse für die Behandlung seiner Frau, die durch Schönheitsoperationen immer mehr an sich ...

Ein Schönheitschirurg ist bei einem Kongress in einem 5-Sterne-Hotel in Hamburg. Er erhofft sich dort neue Erkenntnisse für die Behandlung seiner Frau, die durch Schönheitsoperationen immer mehr an sich verändern lässt…
Dort unterhält er sich in der Lobby mit der attraktiven Silvia, die zusammen mit Sven in das Hotel gekommen sind, da beide tiefe Gefühle füreinander haben. Jedoch sind beide mit anderen Partnern verheiratet, wollen ihren Gefühlen nun jedoch einmal freien Lauf lassen, um zu sehen, was sich daraus entwickelt. Doch plötzlich ist Silvia spurlos verschwunden und keiner weiss, was mit ihr geschehen ist…
Aus dem Nobelhotel verschwinden seit einiger immer wieder Frauen, die erst nach Monaten tot und schwer misshandelt wieder aufgefunden werden. Daher fällt der Verdacht des Kommissars Rieckers auch bei Silvia auf diesen Serientäter…
Doch wer steckt hinter all dem? Ist Silvia wirklich eines seiner Opfer geworden?
Sonja Rüther legt mit „Blinde Sekunden“ ihr Debüt im Bereich Thriller vor, das immer wieder durch unerwartete Drehungen und Wendungen überzeugen kann. Die Spannung hält sich vom Anfang bis zum Ende, obwohl es auch gelegentlich kleiner Längen gibt. Diese werden dann jedoch immer wieder durch unerwartete Begebenheiten unterbrochen, so dass sie nicht allzu präsent werden. Die Frage nach dem Verbleib von Silvia zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Erzählstränge Die verschiedenen Charaktere sind sehr unterschiedlich und dadurch interessant und auch vielschichtig gearbeitet, so dass man erst nach und nach tiefere Einblicke erhält.
Ein gelungenes Debüt, dass auf weitere gute Thriller aus der Feder von Sonja Rüther hoffen lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

spannende und packende Frage nach Wahrheit und Fiktion

Lügentanz
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Michaela Michalsen feiert ihren Geburtstag. Auf die an sich nicht verfängliche Frage „liebst du mich noch?“ antwortet ihr Ehemann David, dass er dies nicht mehr tut. Für Michaela bricht eine Welt zusammen ...

Michaela Michalsen feiert ihren Geburtstag. Auf die an sich nicht verfängliche Frage „liebst du mich noch?“ antwortet ihr Ehemann David, dass er dies nicht mehr tut. Für Michaela bricht eine Welt zusammen und sie ist verzweifelt. Doch als David nach einer Runde auf dem Fahrrad wiederkommt streitet er ab, je so etwas gesagt zu haben. Nun steht Michaela völlig neben sich. Kommen ihre Phantasien wieder, die sie vor vielen Jahren schon einmal hatte? Vor Jahren hatte sie nach der Geburt ihrer Tochter Karla psychische Probleme und war in Behandlung. Doch nun beginnt sie wieder an sich selbst zu zweifeln und auch David und ihre beste Freundin Bea machen sich Sorgen um sie, denn die Anzeichen scheinen sich zu häufen: Wie konnte sie ein wichtiges Telefonat einfach vergessen? Was geht mit Michaela vor sich? Sind es die gleichen Probleme wie damals? Oder spielt doch ihr Mann David ein falsches Spiel? Um einen klaren Kopf zu bekommen, übernimmt Michaela die Aufgabe, auf Wohnung und Hund eines Weltreisenden zu aufzupassen. Dort hofft sie, den dringend nötigen Abstand und die Selbstsicherheit widerzugewinnen. Und auch Lena tritt in ihr Leben, die so ganz anders ist als Melanie…
„Lügentanz“ erzählt eine spannende und undurchsichtige Geschichte, in deren Mittelpunkt Michaela steht. Lange bleibt im Unklaren, was genau mit ihr los ist, was real und was nicht real ist, was wahr und was gelogen ist. Das ganze Ausmaß erschließt sich erst zum Schluss, so dass der Spannungsbogen die ganze Zeit auf einem sehr hohen Niveau bleibt.
Die Charaktere sind dabei interessant und vielschichtig, allen voran natürlich Michaela, aber auch die junge und quirlige Lena.
Ein wirklich gelungener Thriller, der durch viele Drehungen und Wendungen immer interessant und immer spannend bleibt, so dass man bis zum Ende mitfiebert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

packender Serienauftakt mit starkem Protagonisten

Missing. New York
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Hörbuch:
Frank Decker ist Polizist in Lincoln, Nebraska, als er mit dem Fall eines vermissten kleinen Mädchens konfrontiert wird. Die sechsjährige Hailey Hansen ist spurlos verschwunden aus dem Garten ...

Hörbuch:
Frank Decker ist Polizist in Lincoln, Nebraska, als er mit dem Fall eines vermissten kleinen Mädchens konfrontiert wird. Die sechsjährige Hailey Hansen ist spurlos verschwunden aus dem Garten verschwunden, als ihr Mutter nur kurz im Haus war. Doch die Ermittlungen bleiben ergebnislos, bis plötzlich ein zweites kleines Mädchen entführt wird, deren Leiche auch kurz darauf gefunden wird. Decker will den Fall nicht aufgeben, denn er ist überzeugt, dass Hailey noch am Leben ist. Er gibt seinen Job auf und lässt seine Frau zurück, um die Suche nach Hailey noch intensiver verfolgen zu können. Mit dem Auto folgt er einem Hinweis nach dem anderen, getrieben von der Angst um das kleine Mädchen…
Dieser Thriller ist von der ersten bis zur letzten Minute Spannung pur! Die Geschichte packt den Leser sofort und man fiebert die ganze Zeit mit Frank Decker mit, der nichts unversucht lässt, um Hailey zu finden. Auch ungewöhnliche Methoden wendet er an.
Die Charaktere sind interessant gezeichnet und haben Tiefgang, im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr über die Person Frank Decker.
Der Sprecher des Hörbuches, Martin Kessler, hat eine Stimme, die ganz genau zu dieser Story passt! Rauchig, kantig und absolut authentisch – genau wie der Protagonist Frank Decker. Auch die Betonung ist sehr gut, man fühlt sich immer, als sei man mitten in der Geschichte.
Dieser Auftakt zu einer neuen Serie um Frank Decker macht definitiv Lust auf die weiteren Bände!
Das Hörbuch ist absolut empfehlenswert und garantiert spannende Hörstunden!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Meerwesen wehren sich

Der Feind aus der Tiefe
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Klappentext:
Das Abenteuer der beiden deutschen Deutschen Emmi und Adrian geht weiter: Tief unten in den Ozeanen leben weitab von allen Menschen hochintelligente Wesen. Emmi und Adrian begegnen auf ihrer ...

Klappentext:
Das Abenteuer der beiden deutschen Deutschen Emmi und Adrian geht weiter: Tief unten in den Ozeanen leben weitab von allen Menschen hochintelligente Wesen. Emmi und Adrian begegnen auf ihrer Segelreise einem dieser Meereswesen. Er heißt Anep und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben in den Ozeanen zu retten. Mit Emmis und Adrians Hilfe entwickelt er nun einen Plan, der größer ist, als alles je zuvor: Er will weltweit die Großfischerei stoppen und das Morden an den Delfinen beenden. Eine gefährliche Aufgabe auf Leben und Tod.
Einschätzung:
Die Themen des Buches sind leider sehr aktuell und dramatisch: Die Überfischung der Weltmeere, die Umweltverschmutzung, vor allem auch der Meere, die Wahrheit über Delphinshows und -abschlachtungen sind wichtige Themen, die alle Menschen betroffen machen sollten. Doch Profit- und Geldgier regiert die Welt und somit werden diese Dinge über alles gestellt und die Vernunft leider oft ausgeschaltet. In diesem Buch setzt sich die Natur in Gestalt der Meerwesen zur Wehr. Die Schilderungen dieser Gegenwehr scheint auch von den Meerwesen nur mit Gewalt möglich zu sein. Zumindest wird dies in diesem Buch als einzige mögliche Vorgehensweise genannt. Die Schilderungen dieser Gewalt gegen die Menschen war mir z.T. zu bildhaft und drastisch bzw. mir kam der Erzählstil bei diesen Passagen übertrieben grausam vor. Dies wäre meiner Meinung nach so nicht erforderlich gewesen und war überflüssig deutlich. Da ich ein Fan von Thrillern bin, bin ich bei solchen Dingen normalerweise „nicht zimperlich“, doch hier war mir dies eindeutig zu viel.
Der Erzählstil war meist flüssig und unterhaltsam, manchmal jedoch auch etwas holprig bzw. noch nicht ausgereift. Vor allem zu Beginn des Buches tat ich mir daher etwas schwer, später hat sich dies jedoch deutlich gebessert.
Die Interaktion zwischen den Meerwesen untereinander und auch mit ihren unterstützenden Menschen fand ich wiederum sehr interessant. Auch die Einblicke, die man durch die z.T. gewählte Sichtweise der Meerwesen oder auch der Meerestiere (z.B. Delphine) bekommt, haben mir gut gefallen und haben mir beim Lesen diese wirklich wichtigen Themen noch näher gebracht.
Insgesamt ein gelungenes Buch, dass zum Nachdenken anregt und auf wichtige Dinge aufmerksam macht, dabei jedoch nichts für schwache Nerven ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wut und ihre Folgen...

Eiskalter Plan
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Alma ist eine erfolgreiche Verlegerin und scheint mit Mann und kleinem Kind eine Bilderbuchfamilie zu sein. Doch hinter der Fassade brökelt es: Alma hat große Herzprobleme und muss operiert werden, fühlt ...

Alma ist eine erfolgreiche Verlegerin und scheint mit Mann und kleinem Kind eine Bilderbuchfamilie zu sein. Doch hinter der Fassade brökelt es: Alma hat große Herzprobleme und muss operiert werden, fühlt sich von ihrem Mann jedoch nicht unterstützt. Die Kommunikation zwischen den beiden ist am Nullpunkt angelangt, mit ihrer Ehe steht es nicht zum Besten, und Alma will am liebsten aus Famile/Kind/Karriere ausbrechen. Im Internet trifft sie auf Sophie, Marie und Greta und die 4 Frauen können sich endlich all das anvertrauen, was sie sonst nicht zu sagen wagen. Ihre Wut vereint sie und schweißt die Frauen regelrecht zusammen.
Doch plötzlich geschieht ein Mord…

Astrid Korten legt mit „Eiskalter Plan – Im Netz der Rache“ nach eigener Aussage ein „Psychogramm der Wut“ vor und finde diesen Ausdruck sehr passend. Es ist spannend, in die Psyche dieser vier unterschiedlichen Frauen einzudringen, sie zunächst kennenzulernen und dann mitzuerleben, wie die Gruppendynamik wirkt, bis zum unerwarteten Ende. Denn in diesem Buch ist nicht alles so, wie es scheint. Die Story beinhaltet einige Drehungen und Wendungen, die die Spannung nur noch verstärken.
Es handelt sich hierbei nicht um einen Thriller im vielleicht „allgemeinen“ Sinne (wobei ich finde, dass es generell unterschiedliche Arten von Thrillern gibt), sondern um einen „leisen Thriller“. Dieser liefert eine sehr gelungene, spannende und äußerst packende Betrachtung von vier Frauen und den Dingen, die sich aus falsch verstandener Solidarität und durch gezielte Manipulation entwickeln können, so dass diese am Ende nicht mehr aufzuhalten sind.
Die Geschichte wird größtenteils aus der Ich-Perspektive von Alma erzählt. Es gibt aber auch Passagen, die aus der Sicht anderer Personen geschildert werden, ebenso wie Tagebucheinträge eines Häftlings, die im Verlauf des Buches immer wieder neue, spannende Fragen aufwerfen. Die verschiedenen Perspektiven werden durch unterschiedliche Erzählstile zusätzlich voneinander „abgegrenzt“, was sehr gelungen umgesetzt war. Der Schreibstil im Allgemeinen ist, wie schon bei den anderen Büchern von Astrid Korten, wieder auf einem sehr hohen Niveau. Sie schafft es, äußerst wortgewandt die Geschichte voranzutreiben und gleichzeitig das Spannungslevel hoch zu halten.