Eine geniale Idee, die jedoch zu konstruiert wirkte
The Atlas SixWenn man Fantasieromane und Bücher liebt, dann klingt ein Roman in der alten Bibliothek von Alexandria nach einem perfekten Setting. Sechs junge Menschen sollen um die Ehre wetteifern die Bibliothek und ...
Wenn man Fantasieromane und Bücher liebt, dann klingt ein Roman in der alten Bibliothek von Alexandria nach einem perfekten Setting. Sechs junge Menschen sollen um die Ehre wetteifern die Bibliothek und das damit verbundene Wissen zu schützen. Das klang für mich nach „Tribute von Panem“ in einem bibliophilem Umfeld.
Zunächst einmal ist mir der Einstieg nicht so leicht gefallen. Die Geschichte wird in Summe aus sechs verschiedenen Perspektiven erzählt und so hat jedes Kapitel zunächst von einer anderen Person gehandelt. Da die Charaktere sehr unterschiedlich sind, konnte ich sie bald zuordnen und es ist mir leichter gefallen mit bei den ganzen Personen zurecht zu finden. Allerdings hatte ich auch den Eindruck, dass ich keinen richtigen Zugang zu den Personen gefunden habe. Ich habe nicht allzu viel zu den jeweiligen Beweggründen oder dem Innenleben erfahren, was ich sehr schade fand. So war ich die ganze Zeit ein stiller Beobachter und habe mich nicht als Bestandteil der Handlung gefühlt.
Der Handlungsrahmen scheint zu Beginn relativ schlüssig und klar zu sein. Das war für mich auch vollkommen in Ordnung, da ich mich auf den genauen Ausgang und die Entwicklungen bis dahin gefreut habe. Allerdings wurde ich immer wieder von unschlüssigen Wendungen überrascht. Eigentlich sind ja Überraschungen gut, aber wenn sie auch rückblickend nicht logisch sind, dann nerven sie mich schnell. Da das Buch nicht unbedingt das dünnste ist und die Handlung mich nicht komplett in ihren Bann ziehen konnte, hatte ich den Eindruck, dass sie sich sehr gezogen hat. Hundert Seiten weniger hätten in meinem Augen den Buch gut getan.
Nach sehr hohen Erwartungen und viel Vorfreude hat mich dieses Buch hinsichtlich vieler Aspekte enttäuscht. Zeitweise hatte ich nur wenig Motivation weiterzulesen und habe sogar ein paar Mal überlegt das Buch abzubrechen. Von mir gibt es daher keine Leseempfehlung und ich werde die Fortsetzung nicht mehr lesen.