Romantische Momente in der Whisky-Destillerie
Skye In Our HeartsDer Roman „ Skye in our Hearts – April on my Mind“ von Elliot Fletcher ist der Auftakt einer Triologie um die drei Macabe Brüder auf der schottischen Insel Skye.
Die Schauspielerin April kehrt nach einem ...
Der Roman „ Skye in our Hearts – April on my Mind“ von Elliot Fletcher ist der Auftakt einer Triologie um die drei Macabe Brüder auf der schottischen Insel Skye.
Die Schauspielerin April kehrt nach einem deutlichen Karriereknick und dem überraschenden Tod ihres Großvaters zurück auf die Insel Skye. In der Heimat angekommen, muss sie erkennen, dass der griesgrämige und wortkarge Malcolm Macabe das Regiment im Familienbetrieb, der Whisky-Destillerie übernommen hat. Die Umstände zwingen die beiden ungleichen Charaktere zur Zusammenarbeit, auch wenn Mal sich mit aller Macht dagegen sträubt.
Das herbstliche Cover wirkt auf mich zwar ziemlich ansprechend, passt aber nicht so recht zum Inhalt des Romans. Das schöne Zitat und der Klappentext klingen vielversprechend und deuten die Enemys-to-Lovers-Story bereits an. Schade nur, dass ausgerechnet im Klappentext ein Fauxpas passiert, denn der Verstorbene ist nicht Aprils Vater, sondern ihr Großvater.
Obgleich der Roman, wie für eine seelenvolle Feel-Good-Geschichte oft typisch, ziemlich vorhersehbar ist, machen der ansprechende Schreibstil und die interessante Erzählperspektive ihn in meinen Augen zu einem echten Pageturner für zwischendurch. Kleine überraschende Wendungen liefern maßvolle Spannung und die reizvolle Landschaft, sowie einige Informationen zur Whiskyherstellung machen die Geschichte zusätzlich lesenswert. Der Roman wird aus der Ich-Perspektive erzählt, wobei diese kapitelweise zwischen April und Mal wechselt und somit einen guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten liefert. Jedem Kapitel ist zudem ein Song gewidmet. Was ich für einige Kapitel als kreative Idee und unglaublich stimmig empfinde, wirkt an zwei, drei Stellen ein wenig erzwungen.
Neben einigen sympathischen Nebenfiguren, die sicher noch entscheidende Rollen in den beiden Folgeromanen spielen, stehen natürlich die lebhafte Schauspielerin April und der brummige Destillateur im Zentrum des Romans. Eigentlich eine regelrechte Sunshine meets Grumpy Story. Doch hinter ihrer gut gelaunten, lebenslustigen Fassade hat auch April mit der Schattenseite ihres Ruhmes zu kämpfen, während Mal noch immer seine traumatische Kindheit und das komplizierte Verhältnis zu seinem Vater belastet. Dass hier mal kein Machotyp, sondern ein oft verunsicherter, liebenswerter Mann die Hauptfigur verkörpert, finde ich überaus charmant. Trotz der enormen Anfangsschwierigkeiten, kommen die beiden sich näher, was neben einer Menge Spice auch für vertrauensvolle Momente der Aussprache sorgt. Doch während für Mal auf der Insel Skye lebt, ist April nicht nur in London, sondern in der Welt Zuhause. Neben der locker-leichten Unterhaltung bemüht sich Elliot Fletcher der recht banalen Handlung des Romans ein wenig Tiefgang zu geben. Doch leider werden Themen, wie Machtmissbrauch, etc. nur kurz angerissen, was in meinen Augen nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Auch ein paar kleine Kürzungen hätten die Story meines Erachtens sicher noch etwas verdichten können.
Aber letztendlich sollte eine Feel-Good-Story ja auch keine intellektuelle Herausforderung sein, sondern dient viel mehr der gemütlich entspannten Auszeit. Und das gelingt „Skye in our Hearts – April on my Mind“ wirklich überzeugend. Gerade in der bevorstehende Herbst- und Winterzeit liefert der Roman herzerwärmende Momente frei Haus.