Thrillerdebüt, wohl in Richtung "Psychothriller"; etwas unausgewogen
Dein Leben gegen meins VORAB: FALLS IHR DEN KLAPPENTEXT NOCH NICHT GELESEN HABT: ÜBERLEGT EUCH GUT, OB IHR SCHON SO VIEL WISSEN WOLLT!!!
Liv Constantine ist das Pseudonym der Schwestern Lynne und Valerie Constantien, die mit ...
VORAB: FALLS IHR DEN KLAPPENTEXT NOCH NICHT GELESEN HABT: ÜBERLEGT EUCH GUT, OB IHR SCHON SO VIEL WISSEN WOLLT!!!
Liv Constantine ist das Pseudonym der Schwestern Lynne und Valerie Constantien, die mit "Dein Leben gegen meins" ein Erstlingswerk mit ein paar Schwächen hingelegt haben.
Inhalt:
Amber Patterson will nicht länger unter dem Pantoffel anderer Menschen stehen. Sie möchte Geld, Häuser und einen attraktiven Ehemann: Jackson Parrish. Dumm ist, dass dieser noch mit Daphne verheiratet ist. Amber freundet sich mit Daphne an, doch ihr handeln hat eigentlich nur ein Ziel: Daphnes Platz einzunehmen.
Doch ist Daphnes Leben tatsächlich so perfekt, wie es scheint?
Meine Meinung:
"Dein Leben gegen meins" ist in 3. Person aus der Perspektive zweier Charaktere geschrieben, durch die dem Leser der Charakter sehr deutlich wird. Man sieht und spürt alles, was die jeweilige Person erfährt. Der Stil ist sehr eingängig und erinnert mich ein wenig an "Gone Girl" von Gillian Flynn.
Die Grundkonstellation ist sehr spannend, leider wird die erste Hälfte des Werkes jedoch sehr gemächlich aufgebaut. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit man den Klappentext gelesen haben sollte. Einerseits geht hierdurch ein wenig die Spannung verloren, beziehungsweise man erwartet, dass endlich mal was passiert, andererseits erzeugt er durch sein SPOILER Wissen zusätzliche Spannung, weil man beginnt, Dinge in das Verhalten der Leute hineinzudeuten, die nicht unbedingt vorhanden sind.
Während die erste Hälfte des Werkes gefühlt eine Einleitung für die zweite Hälfte war und man sich die Spannung mehr oder weniger selbst erzeugen musste, war die zweite Hälfte dafür von Brutalität und Spannung bestimmt. Die Darstellungen waren sehr gut beschrieben und gingen einem geradezu unter die Haut. Man hat wirklich mit den Charakteren mitgelitten und ich konnte das Werk kaum aus der Hand legen. Dennoch wirkte das Werk im Gesamten hierdurch auf mich etwas unausgewogen.
Ein etwas knapperer oder spannungsgeladener erster Teil (nur minimal) wäre mir lieber gewesen.
Zudem haben manche Beschreibungen auf mich sehr stereotyp gewirkt, wie die reichen Leute, die gefühlt in jeder Szene Alkohol konsumieren. Es kann natürlich auch sein, dass dies bewusst erzählt wird, um die Perspektive der erzählenden Person anzunehmen, für mich wirkte es dennoch schlicht unrealistisch.
Fazit:
Alles in allem würde ich das Werk in Richtung Psychothriller einordnen. Es ist von der Grundidee und in der 2. Hälfte sehr spannend zu lesen, in der ersten Hälfte musste man seiner eigenen Anspannung schon etwas nachhelfen (z.B. durch Spekulation auf Grundlage des Klappentextes). Der Schreibstil ist jedoch toll, die Charaktere, auch wenn teilweise sehr stereotyp, lebhaft dargestellt und die Erzählung, vor allem im 2. Teil, richtig unter die Haut gehend.
Ein solider Thriller, dem ich insgesamt 3,5 Sterne gebe.