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Veröffentlicht am 17.03.2024

Gussie - eine starke, selbstbewusste Frau

Gussie
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Auguste "Gussie" Adenauer geborene Zissner war die zweite Frau von Konrad Adenauer. Sie stammt aus gutbürgerlichem Haus und heiratete kurz nach dem ersten Weltkrieg den fast doppelt so alten damaligen ...

Auguste "Gussie" Adenauer geborene Zissner war die zweite Frau von Konrad Adenauer. Sie stammt aus gutbürgerlichem Haus und heiratete kurz nach dem ersten Weltkrieg den fast doppelt so alten damaligen Kölner Oberbürgermeister und späteren ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Lebensfreude, Intelligenz und eine gewisse Ergebenheit in Ihr Schicksal kennzeichnete Gussie. Ihre Liebe zur Musik, insbesondere zum Geigenspiel, zeichnete sie ebenso aus wie ein freundlicher, offener Umgang mit ihren Mitmenschen, der von Charakterstärke und Mut geprägt war. Eine starke, selbstbewusste Frau, die mit sich selbst für einen vermeintlich schwachen Moment schonungslos zu Gericht ging und lebensbedrohlichen, irreparablen körperlichen Schaden dabei davontrug.
Der Autor Christoph Wortberg setzt mit seinem Roman -Gussie- dieser Frau ein literarisches Denkmal der besonderen Klasse. Einfühlsam und immer auf den Punkt gebracht, erzählt er Episoden aus ihrem Leben, die ihren einzigartigen Sinn für das Familienleben, den Freudenkreis, die politische Arbeit hervorheben. Ihr zeitlebens inniges Verhältnis zu ihrem Vater würdigt er zu Beginn eines jeden Kapitels mit kleinen Ausschnitten der Korrespondenz zwischen Vater und Tochter. Der Schreibstil ist intelligent und gleichzeitig bildhaft beschreibend, ein Lesegenuss mit hohem Zugewinn an historischem Wissen zu Personen und zum Zeitgeschehen.
Mit anderen Worten; ich spreche diesem Roman meine unbedingte Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Wenn die Hormone verrücktspielen

Morden in der Menopause
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Liv Steinhammer lebt mit ihrer Familie in gut situierten Verhältnissen. Das Leben hat sie auf die Sonnenseite gestellt. Ernsthafte Sorgen gibt es nicht. Die täglichen Herausforderungen mit ihren drei heranwachsen ...

Liv Steinhammer lebt mit ihrer Familie in gut situierten Verhältnissen. Das Leben hat sie auf die Sonnenseite gestellt. Ernsthafte Sorgen gibt es nicht. Die täglichen Herausforderungen mit ihren drei heranwachsen Pubertierenden meistert sie spielend und überwiegend sehr elegant. Ihr Ehemann ist ein Goldstück, immer gut gelaunt, blendend aussehend und die finanzielle Versorgung der Familie sichert er mehr als ausreichend. Auch in ihrem Job fühlt sie sich wohl, jedenfalls meistens. Alles könnte so schön sein, ja könnte, wenn da nicht die Hormone auf einmal verrücktspielen würden, bedingt durch die Menopause. Plötzlich steht ihre Welt Kopf, als sie ihren ersten Mord begeht, unbeabsichtigt, deshalb steht sie unter Schock. Die Ereignisse entwickeln sich, spitzen sich zu, doch Liv weiß sich irgendwie stets zu helfen, auch wenn weitere Leichen und Sorgen ihren Alltag bestimmen.
Eine skurrile, verrückte Geschichte liefert uns die Autorin Tine Dreyer mit -Morden in der Menopause-. Sie lässt die Leser teilhaben an den chaotischen Gedankengängen und Handlungen ihrer Protagonisten Liv, die sie mit einer gewaltigen Portion schwarzem Humor und weit überzogener Satire ausstattet. Liv erklärt uns Bücherbegeisterten sehr ausführlich ihre Taten in einer Art und Weise, die auf Verständnis hoffen, weil doch diese außer Rand und Band geraten Hormone schuld an allem sind. Manchmal war ich sogar versucht zu glauben, dass wir einen katastrophalen Traum erzählt bekommen.
Mir zauberte dieser brillante Schreibstil immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Ich wünsche mir mehr davon und gebe natürlich meine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Späte Erkenntnisse

Wort für Wort zurück ins Leben
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Pearl Flowers lebt mit ihrem Mann Denny abgeschieden im französischen Sévérac-le-Chateau. Ganz bewusst haben sich die beiden in die Stille der Einsamkeit ihres Privatwaldes zurückgezogen. Monetärer Besitz ...

Pearl Flowers lebt mit ihrem Mann Denny abgeschieden im französischen Sévérac-le-Chateau. Ganz bewusst haben sich die beiden in die Stille der Einsamkeit ihres Privatwaldes zurückgezogen. Monetärer Besitz ist nicht reizvoll, Balsam für die Seele dagegen das Leben im Einklang mit der Natur. Doch eines Tages wird die Idylle des gewählten Paradises gestört durch einen Anruf ihres Bruders Greg, der berichtet, dass der Vater Francis Nichols im Sterben liegt. Pearl und Denny beschließen trotz der langjährigen Funkstille zwischen Vater und Tochter, die Reise nach Großbritannien, in die Heimat ihrer Jugend anzutreten, nicht zuletzt auch, um Frieden mit der Vergangenheit zu schließen. Doch es kommt alles anders als gedacht. Pearl erbt die Tagebücher des Verstorbenen, die in stenografischer Schrift verfasst und damit für sie lesbar sind. Das weckt Begehrlichkeiten bei dem Rest der Familie. Nicht nur durch die Aufzeichnungen wird ihr Leben von nun an völlig auf den Kopf gestellt, sondern es holen sie auch Ereignisse aus der Vergangenheit mit unvorstellbarer Wucht an Emotionen ein, die nach grundlegenden Entscheidungen verlangen.
Mir hat die Erzählweise der Autorin Beth Miller in ihrem Buch -Wort für Wort zurück ins Leben- gut gefallen. Die Geschichte ist lebendig und sehr gefühlsbetont geschrieben. Die Protagonisten dürfen aus ihrer Sicht berichten, was der Herausarbeitung der Charaktere guttut. Die intensive Auseinandersetzung mit verletzten Gefühlen und den daraus folgenden Konsequenzen bestimmen den Roman.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Humorvolle Geschichte eines unglaublichen Abenteuers mit ernstem Hintergrund

König von Albanien
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Als das Osmanische Reich droht auseinander zu brechen, sieht Albanien die Chance sich aus der über Jahrhunderte währenden Unterdrückung und Vormundschaft zu befreien. Der Vielvölkerstaat sucht einen König, ...

Als das Osmanische Reich droht auseinander zu brechen, sieht Albanien die Chance sich aus der über Jahrhunderte währenden Unterdrückung und Vormundschaft zu befreien. Der Vielvölkerstaat sucht einen König, der die Unabhängigkeit besiegeln soll. Otto Witte, ein Herumtreiber und Tunichtgut, versteht es auf einzigartige Weise, dem Leben immer wieder die guten Seiten abzuringen, sie zu genießen. Stets entwickelt er Pläne, die sein Leben und das seiner Freunde, insbesondere das von Max Hoffmann, einem Schwertschlucker, angenehmer gestalten. Eines Tages stellen die beiden fest, dass ein potentieller Thronfolger und Otto sich zum Verwechseln ähnlichsehen. Damit steht fest, Otto wird König von Albanien.
Seine Geschichte erzählt er später den Insassen einer Nervenklinik und dem dort arbeitenden Doktoranten Alois Schilchegger. Damit bewirkt er unglaubliche Dinge, kleine Wunder, die auch den angehenden Arzt neue Wege gehen lassen.
Mit viel Humor und einem Augenzwinkern gelingt es Andreas Izquierdo, eine im Grunde sehr ernste Geschichte zu erzählen. Dabei gestaltet er, basierend auf historischen Tatsachen, mit seinen charakterlich sehr feinen und präzisen ausgearbeiteten Protagonisten, einen Roman, der einlädt zu vergnüglichen Lesestunden.

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