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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2024

Rachel wird erwachsen

Die Sache mit Rachel
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Der Roman 'Die Sache mit Rachel' von Caroline O`Donoghue erzählt eine Geschichte vom Erwachsen werden, von der Liebe mit ihren unendlichen Möglichkeiten, Erlebnissen und Erfahrungen, vom Scheitern und ...

Der Roman 'Die Sache mit Rachel' von Caroline O`Donoghue erzählt eine Geschichte vom Erwachsen werden, von der Liebe mit ihren unendlichen Möglichkeiten, Erlebnissen und Erfahrungen, vom Scheitern und Wiederaufstehen, von Alltagssorgen. Rachel ist Anfang zwanzig und lebt mit ihrem Freund James zusammen. Sie bilden eine platonische Gemeinschaft, die keine Geheimnisse voreinander kennt. Anfang der 2010er Jahre hat die Rezession Irland voll im Griff. Das Geld ist knapp und die Lust bei Rachel auf Party und das andere Geschlecht riesengroß. Ein Konflikt, der immer wieder irgendwie händelbar ist, ganz im Gegensatz zu den menschlichen Herausforderungen, die Freundschaften auf eine harte Zerreisprobe stellt.
Ich denke, man muss dem Buch etwas Zeit geben, um den Raum zu verstehen, der ausgefüllt werden möchte, der mit den eigenen Gedanken angehäuft eine Entwicklung erlebt, die vielschichtig, interessant, bedeutend sein kann. Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine stark emotional geprägte Reise der Protagonistin, die ihre Lebenssituationen eher nüchtern betrachtet, stetig hinterfragt, leidet und nach Lösungen sucht, sich dabei selbst treu bleibt.
Das Hörbuch, gesprochen von Nora Schulte, ist ein echter Genuss, der dem Roman eine besondere Note verleiht. Dafür gibt es meine Hör- bzw. Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Besonders und verblüffend

Bleib
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Adeline Dieudonné präsentiert mit ihrem Roman 'Bleib' eine eher ungewöhnliche Geschichte, die zunächst Verwunderung beim Lesen hervorruft und trotz befremdlicher Gefühle überwiegt das Verlangen, mehr über ...

Adeline Dieudonné präsentiert mit ihrem Roman 'Bleib' eine eher ungewöhnliche Geschichte, die zunächst Verwunderung beim Lesen hervorruft und trotz befremdlicher Gefühle überwiegt das Verlangen, mehr über die Protagonistin zu erfahren. Die namenlose Geliebte von M. verfasst zwei Briefe an die Ehefrau, nachdem sie M. ertrunken im See geborgen hat, indem sie Abschnitte aus ihrem Leben preisgibt und immer wieder die große Verbundenheit zu M. beschreibt. Hilflos und verwirrt klammert sie sich an ihren treuen Freund, möchte ihn nicht in fremde Hände geben, möchte ihn nicht frei geben.
Wie kann das gut gehen, fragt man sich die ganze Zeit. Und doch gelingt es der Autorin eine Art Verständnis oder ist es eher Mitleid, für die unsagbar stark Liebende aufzubringen, weil sie die Realität ausblendet, um für sich die Nähe des bereits Verlorenen zu bewahren. Es ist notwendig, sich auf das Geschehen einzulassen, sich in die dargestellten Gefühle hineinzuversetzen.
Der Roman ist außerordentlich, verblüffend, fordernd – lesenswert.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Überleben in der Wildnis

Die weite Wildnis
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Lauren Croff schildert in ihrem Roman 'Die weite Wildnis' in beeindruckender Weise, sprachgewaltig, unkonventionell die Flucht eines Mädchens in die Einsamkeit, in die raue, unwirtliche Wildnis Nordamerikas ...

Lauren Croff schildert in ihrem Roman 'Die weite Wildnis' in beeindruckender Weise, sprachgewaltig, unkonventionell die Flucht eines Mädchens in die Einsamkeit, in die raue, unwirtliche Wildnis Nordamerikas zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Zunächst in der Gemeinschaft englischer Siedler befreit sie sich von deren Unbarmherzigkeit, der rohen unmenschlichen Gewalt und kämpft sich in eine Welt, die sie abhängig macht von der puren, ungezähmten Natur. Welche Wandlung die Auseinandersetzung mit ihrem neuen Lebensraum in ihrem Denken, Handeln und Fühlen bewirken, beschreibt die Autorin sehr eindrucksvoll.
Es lohnt sich, die Aufmerksamkeit dieser Geschichte zu widmen. Man wird mit einem Lesegenuss der besonderen Art belohnt, der die Gefühlswelt der Protagonistin pur und unverfälscht darstellt, Raum für eigene Gedanken lässt.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Kampf um das Familienglück

Alles, was wir fühlen
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Lisa glaubt sich in ihrer kleinen Familie gut aufgehoben. Doch der Schein trügt. Der Alltag mit all seinen Verpflichtungen wird mehr zur alleinigen Last für sie. Verzweifelt sucht sie nach Harmonie. Da ...

Lisa glaubt sich in ihrer kleinen Familie gut aufgehoben. Doch der Schein trügt. Der Alltag mit all seinen Verpflichtungen wird mehr zur alleinigen Last für sie. Verzweifelt sucht sie nach Harmonie. Da trifft sie eines Tages auf Ben, der trotz eigener Probleme ein guter Freund an ihrer Seite wird.
Einfühlsam und sehr emotional erzählt Nicole Fisher in ihrem Roman 'Alles was wir fühlen' die Geschichte zweier junger Menschen, die ihren Alltag versuchen zu meistern obwohl das Schicksal ihnen schwer mitgespielt hat. Aus wechselnder Perspektive geht sie auf die Gedanken der beiden gut ausgebauten Protagonisten Lisa und Ben ein und vermittelt damit äußerst authentisch das seelisch Chaos der Beiden. Lebensnah und stilistisch sehr gut aufgearbeitet, präsentiert die Autorin emotionale Höhen und Tiefen belasteter Gefühlswelten.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Gelungener Zugang in die Welt der Klassiker

Stolz und Vorurteil
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Jane Austen besaß eine Beobachtungsgabe, die sich durch ihren scharfen Verstand auszeichnete. Gekonnt hauchte sie ihren Protagonisten lebensnahe Charaktere ein, die sich besonders in ihren Dialogen ausdrucksstark ...

Jane Austen besaß eine Beobachtungsgabe, die sich durch ihren scharfen Verstand auszeichnete. Gekonnt hauchte sie ihren Protagonisten lebensnahe Charaktere ein, die sich besonders in ihren Dialogen ausdrucksstark zeigen. Ihre Romane beschreiben das gesellschaftliche Leben, wie es sich vor zirka zweihundert Jahren in ihrer Heimat England ereignete und arbeiten insbesondere die konfliktbeladene Suche nach standesgerechten ehelichen Verbindungen heraus.
'Stolz und Vorurteil' als Graphic Novel umgesetzt, bietet nicht nur jugendlichen Lesern einen gelungenen Zugang zum Klassiker der Weltliteratur. Die liebevoll gestalteten und aussagekräftigen Grafiken in Verbindung mit der sprachlichen Begleitung laden ein zum Verweilen und Genießen. Sowohl die Stimmungen als auch die Emotionen in den szenischen Darstellungen habe ich als bereichernd erlebt. Der Grundgedanke der Geschichte ist sehr gut erfasst.

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