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Madame_Lilli-Marleen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2023

Sehr enttäuschend

Und Sie sind also der Künstler?
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Ein namensloser Künstler schleppt sich von Vernissage zu Vernissage. Hofft auf eine Gelegenheit auf sich aufmerksam zu machen und schüttet sich mit den gratis Getränken zu. Manchmal ist auch etwas Koks ...

Ein namensloser Künstler schleppt sich von Vernissage zu Vernissage. Hofft auf eine Gelegenheit auf sich aufmerksam zu machen und schüttet sich mit den gratis Getränken zu. Manchmal ist auch etwas Koks dabei. Irgendwann ist ihm dann auch das Glück holt und er ergattert ein Stipendium an einem neurologischen Institut. Dort weiß er erst nicht so recht, was man von ihm als Künstler erwartet, findet dann aber schnell Zugang zu den Patienten.

Der Klappentext verspricht, dass die Kunstbranche mit beißendem Humor und Scharfsinn aufs Korn genommen wird. Also das konnte ich jetzt gar nicht erkennen. Die Story plätschert so dahin und wird immer wieder mit ausschweifenden, neurowissenschaftlichen Einschüben unterbrochen. Dieser Teil nimmt einen so großen Raum in dem Buch ein, dass man fast meint, ein wissenschaftliches Sachbuch vor sich zu haben. Die Figur des namenslosen Künstlers ist auch nicht sonderbar gut gelungen. Man wird mit ihm einfach nicht warm. Mir war er regelrecht unsympathisch. Auch die anderen Figuren bleiben eher blass. Ein richtiger Lesefluss kann sich nicht einstellen.

Mir ist ehrlich gesagt nicht ganz klar geworden, was das Buch eigentlich will. Ich weiß nur, dass es eindeutig kein Buch für Leser ist, die von guter und wortgewandter Literatur unterhalten werden wollen.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Eine fantastische und lehrreiche Zeitreise

MENSCH!
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Das Buch ist eine interessante Mischung aus Sachbuch, Erzählung und Graphic Novel. Man wird mitgenommen auf eine Zeitreise zum Anbeging der Menschheit. Rund 7.000 000 Jahre reist man zu einem der ersten ...

Das Buch ist eine interessante Mischung aus Sachbuch, Erzählung und Graphic Novel. Man wird mitgenommen auf eine Zeitreise zum Anbeging der Menschheit. Rund 7.000 000 Jahre reist man zu einem der ersten Menschenarten zurück. Oma hat nämlich Geburtstag und will auf ihrer Party auch entfernte Verwandte begrüßen. Die müssen nun eingeladen werden.

Die Story ist wirklich witzig und spannend zugleich. Zwischen den toll illustrierten Seiten gibt es immer neonfarbene Abschnitte, die die Geschichte dahinter erklären. So werden die einzelnen Stufen der Menschwerdung mit ihren Gattungen anhand von Knochenfunden anschaulich erklärt.

Der Forschergeist der Kleinen dürfte damit gut angesprochen werden. Der Alteresempfehlung von 10 Jahren kann ich nur zustimmen, da auch von Sex und Fortpflanzung die Rede ist und die Texte teilweise auch schon etwas anspruchsvoll sind. Aber die tolle Story, lockert das Ganze doch erheblich auf. Also ich habe auf jeden Fall etwas dabei gelernt und freue mich schon darauf, dass Buch in ein paar Jahren auch mit meinem Sohn lesen zu können.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Eintauchen in das Leben von Zelda und Scott

Tage mit Gatsby
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Das Buch entführt einen auf eine faszinierende Reise in die schillernde Welt der Roaring Twenties.

Zelda und ihr berühmter Mann F. Scott Fitzgerald begeben sich nach Südfrankreich, damit er an seinem ...

Das Buch entführt einen auf eine faszinierende Reise in die schillernde Welt der Roaring Twenties.

Zelda und ihr berühmter Mann F. Scott Fitzgerald begeben sich nach Südfrankreich, damit er an seinem Roman "The Great Gatsby" arbeiten kann. Doch hier wird ihre Ehe auf eine harte Probe gestellt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr atmosphärisch. Immer wieder lässt sie die Leser in die Gedankenwelt von Zelda eintauchen, welche ziemlich von ihrem Mann unterdrückt wird, da er ihr verbietet, selbst Autorin zu werden.

Ich fand das Buch sehr interessant, auch wenn es bei mir keine Sympathien für die beiden wecken konnte. Zelda ist einfach ziemlich unreif und unvernünftig und Scott ein unsympathischer Alkoholiker. Überhaupt spielen Alkohol und ausschweifende Partys, auf denen die beiden sich oft danebenbenehmen, eine große Rolle im Leben der Fitzgeralds.

Man beobachte die beiden, wie sie sich einfach unaufhaltsam in einer Abwärtsspirale bewegen. Aber so war das damals wahrscheinlich. Mit ihrer Fähigkeit, die Essenz der Ära einzufangen, beweist die Autorin ihr Talent als Geschichtenerzählerin und hinterlässt auf jeden Fall einen bleiben Eindruck. Auch wenn ich keine Sympathien für die Protagonisten entwickeln konnte, fand ich das Eintauchen in diese Welt sehr interessant und werde auch gerne noch andere Bücher der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Witzig!

Die Superkartoffel - Das Mini-Zeitportal
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Eine Kartoffel als Superheld? Warum auch nicht!? Denn die Superkartoffel war ja nicht immer eine Kartoffel, sondern ein eher unsympathischer, muskulöser Standard Superheld. Bis er von einem seiner vielen ...

Eine Kartoffel als Superheld? Warum auch nicht!? Denn die Superkartoffel war ja nicht immer eine Kartoffel, sondern ein eher unsympathischer, muskulöser Standard Superheld. Bis er von einem seiner vielen Erzfeinde in eine Kartoffel verwandelt wurde. Doch Hilfe naht nun in diesem 2. Band. Ein Zeitportal soll die Superkartoffel retten. Sie soll in den Vergangenheit reisen und die Verwandlung verhindern. Ob dem kleinen, knolligen Superhelden dies gelingt, müsst ihr schon selber lesen.

Der Comic ist auf jeden Fall schön schräg und die Zeichnungen schrill. Die Superkartoffel hat schon mal viele Sympathiepunkte bei meinem Sohn sammeln können. Die Texte sind kurz und leicht zu verstehen. Man fliegt nur so durch die Story und hat auch einiges zum schmunzeln. Es tauchen immer wieder neue Figuren auf und Unerwartetes geschieht.

Meinem Sohn und mir hat die Superkartoffel sehr viel Spaß gemacht und ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Familiengeschichten in Geschichten

Das Pferd im Brunnen
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Walja reist nach dem Tod ihrer Großmutter Nina von Deutschland in deren Heimat nach Kasan. Hier beginnt für sie eine Reise in die Familiengeschichte, die größtenteils von Frauen geprägt wurde.

Das Buch ...

Walja reist nach dem Tod ihrer Großmutter Nina von Deutschland in deren Heimat nach Kasan. Hier beginnt für sie eine Reise in die Familiengeschichte, die größtenteils von Frauen geprägt wurde.

Das Buch ist in viele kleine Kapitel eingeteilt. Jedes Kapitel ist eine kleine Geschichte aus dem Leben der Familienmitglieder. Und jede Geschichte lässt einen tiefer in das damalige Leben in Russland eintauchen. Sie sind teilweise melancholisch, ernst, lustig, aber vor allem berührend. Man kommt den einzelnen Familienmitgliedern immer näher. Da sie teilweise nicht chronologisch sind, ist es mir am Anfang etwas schwer gefallen, die einzelnen Personen auseinander zu halten. Hier wäre eine Art Stammbaum, am Anfang des Buches, von Vorteil gewesen.

Die Autorin hat eine ganz eigene Ausdrucksweise gefunden und das Buch liest sich sehr schön melodisch. Gerade die kleinen alltäglichen Dinge, werden gekonnt in Szene gesetzt. Den Figuren wird von Kapitel zu Kapitel mehr Leben eingehaucht und am Ende denkt man ganz anders über sie, als zu Beginn des Buches.

Ich habe die Geschichten sehr gerne gelesen und kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

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