Sehr enttäuschend
Und Sie sind also der Künstler?Ein namensloser Künstler schleppt sich von Vernissage zu Vernissage. Hofft auf eine Gelegenheit auf sich aufmerksam zu machen und schüttet sich mit den gratis Getränken zu. Manchmal ist auch etwas Koks ...
Ein namensloser Künstler schleppt sich von Vernissage zu Vernissage. Hofft auf eine Gelegenheit auf sich aufmerksam zu machen und schüttet sich mit den gratis Getränken zu. Manchmal ist auch etwas Koks dabei. Irgendwann ist ihm dann auch das Glück holt und er ergattert ein Stipendium an einem neurologischen Institut. Dort weiß er erst nicht so recht, was man von ihm als Künstler erwartet, findet dann aber schnell Zugang zu den Patienten.
Der Klappentext verspricht, dass die Kunstbranche mit beißendem Humor und Scharfsinn aufs Korn genommen wird. Also das konnte ich jetzt gar nicht erkennen. Die Story plätschert so dahin und wird immer wieder mit ausschweifenden, neurowissenschaftlichen Einschüben unterbrochen. Dieser Teil nimmt einen so großen Raum in dem Buch ein, dass man fast meint, ein wissenschaftliches Sachbuch vor sich zu haben. Die Figur des namenslosen Künstlers ist auch nicht sonderbar gut gelungen. Man wird mit ihm einfach nicht warm. Mir war er regelrecht unsympathisch. Auch die anderen Figuren bleiben eher blass. Ein richtiger Lesefluss kann sich nicht einstellen.
Mir ist ehrlich gesagt nicht ganz klar geworden, was das Buch eigentlich will. Ich weiß nur, dass es eindeutig kein Buch für Leser ist, die von guter und wortgewandter Literatur unterhalten werden wollen.