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Madamebiscuit15

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2023

Verstörend und kein Lesevergnügen

Nichts in den Pflanzen
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Das Cover, im Gemäldestil, hat mich absolut angesprochen. Auch, dass die Person nicht komplett zu sehen ist, macht es sofort interessant. Somit war ich sehr auf den Debütroman der Autorin gespannt. Der ...

Das Cover, im Gemäldestil, hat mich absolut angesprochen. Auch, dass die Person nicht komplett zu sehen ist, macht es sofort interessant. Somit war ich sehr auf den Debütroman der Autorin gespannt. Der Schreibstil von Nora Haddada ist pointiert und modern. Sie kann definitiv schreiben. Das war auch der Punkt, der mich an der Stange gehalten hat. Denn leider konnte mich der Inhalt nicht überzeugen.
Das Verhalten der Protagonistin Leila war für mich in vielen Momenten nicht nachvollziehbar, teilweise sogar verstörend. Mir ist klar, dass sie sich in einer Schaffenskrise befindet, die absolute Selbstsabotage daraufhin, erschließt sich mir nicht. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie für mich, ein absolut unsympathischer Charakter ist? Ihre psychischen Probleme sind zu erkennen und erahnen, werden aber leider nicht auf eine Verständnis schaffende Art geschildert. Somit war es mir einfach zu viel Alkohol und Gewalt, womit ich nichts anfangen konnte.
Vielleicht habe ich aber auch einfach die tiefere Botschaft nicht verstanden?!
Ebenso die Frage, warum (fast) alle ihrer Bekannten einen Namen mit L haben?
Von mir gibt es somit keine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Zwei Sommer, viele Entscheidungen

Wir träumten vom Sommer
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Das Cover gefiel mir auf Anhieb, es vermittelt Sommer und Leichtigkeit vor der Kulisse des Münchner Olympiageländes. Dadurch und durch den flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil von Heidi Rehn bin ...

Das Cover gefiel mir auf Anhieb, es vermittelt Sommer und Leichtigkeit vor der Kulisse des Münchner Olympiageländes. Dadurch und durch den flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil von Heidi Rehn bin ich auch sofort völlig in die Geschichte um Amrei und ihre Freunde abgetaucht.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, einmal in den 1960gern und zum anderen 1972. Durch die Rückblenden erfuhr ich, wie aus der „Landpomeranze“ Amrei eine emanzipierte junge Frau in der Studentenszene wird, sie sich zwischen zwei gegensätzlichen Männern entschieden muss und wie sehr die Osterdemonstration 1968 sie persönlich betrifft.
Als sie vier Jahre später zu den Olympischen Spielen zurückkehrt, sind ihre Freunde nach wie vor für sie da, aber auch sie haben sich verändert.
Besonders gefallen hat mir die Atmosphäre des Buches. Die vielen WG Partys und hitzigen Diskussion, waren für mich so greifbar, dass ich das Gefühl hatte mit am Tisch zu sitzen. Auch die Charaktere sind für mich glaubhaft und gelungen skizziert. Die unterschiedlichen Entwicklungen sind nachvollziehbar, das Ende stimmig und zum Glück nicht kitschig.
Es ist ein Roman der im ersten Moment locker wirkt und doch sehr viel mehr zu bieten hat. Es geht um die Frauenrolle in dieser Zeit und um Protest in verschiedenen Facetten.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Sich selbst finden

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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Das Cover im Gemälde-Stil finde ich sehr ansprechend und der Titel hatte mich sofort. Es ist ein ruhiges, unaufgeregtes Buch, das Doris Knecht hier geschrieben hat. Die namenlose Ich-Erzählerin muss ihr ...

Das Cover im Gemälde-Stil finde ich sehr ansprechend und der Titel hatte mich sofort. Es ist ein ruhiges, unaufgeregtes Buch, das Doris Knecht hier geschrieben hat. Die namenlose Ich-Erzählerin muss ihr Leben neu sortieren, da ihre beiden Kinder nach dem Schulabschluss ausziehen. Dabei bekommen die Lesenden einen ehrlichen Einblick in das Leben der Protagonistin. Sowohl in der Retrospektive, als auch in vielen kleinen Momentaufnahmen der Gegenwart. Ich bin ihr gerne gefolgt, während sie CDs und damit auch Erinnerungen aussortiert hat oder nochmal Revue passieren hat lassen, wie ihr Auszug aus dem Elternhaus ablief.
Doris Knecht gelingt es dabei sprachlich wieder einmal sehr gut Bilder vor meinem geistigen Auge zu genieren und mich im Denken und Fühlen der Protagonisten wiederzuerkennen.
Es ist keine spektakuläre Handlung, die in diesem Roman beschrieben wird, sondern einfach „nur“ das alltägliche Leben, das uns allen so oder ähnlich vertraut ist.
Ich habe es gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Berührende und einfühlsame Second Chance Geschichte

Meine Hoffnung im Mondschein
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Mein letztes Wochenende habe ich mit Annylou und Josias in Ferry Lake verbracht und bin immer noch ganz beseelt davon.
Die beiden verbringen eine sehr prägende Nacht am Lake miteinander, in einer Situation, ...

Mein letztes Wochenende habe ich mit Annylou und Josias in Ferry Lake verbracht und bin immer noch ganz beseelt davon.
Die beiden verbringen eine sehr prägende Nacht am Lake miteinander, in einer Situation, die für beide nicht einfach ist. Annylou, die früh ihre Mutter verloren hat, muss jetzt noch den nahenden Tod ihres großen Bruders verkraften und Josias, dessen Lebenstraum einfach keinen Platz im Leben seiner Eltern findet. Doch in dieser Nacht erkennen sie ineinander ihren Seelenverwandten und fühlen sich das erste Mal wirklich verstanden.

Jetzt, 10 Jahre später, treffen sie das erste Mal beim Klassentreffen wieder aufeinander und hoffen, dass der/die andere immer noch genauso empfindet.
Die Autorin hat einen sehr einfühlsamen und bildhaften Schreibstil, insofern habe ich mich sofort in dem kleinen Ort heimisch gefühlt und konnte mich leicht in die Protagonisten hineinversetzen. Durch die abwechselnde Erzählweise der Geschichte und die immer wieder eingeflochtenen Rückblenden, fällt es noch leichter die Handlungen der beiden Charaktere nachvollziehen zu können.

Vanessa Schöche schafft es im gesamten Roman eine wirklich wohlige Atmosphäre und liebenswerte Charaktere zu schaffen, auch die Nebenfiguren sind durchweg sympathisch und einfühlsam. Insgesamt ist es ein eher ruhiger Roman, der für mich durch seine große Emotionalität besticht und mich nur so durch die Seiten hat fliegen lassen. Denn natürlich habe ich ab dem ersten Kapitel mit den beiden mitgefiebert und gehofft, dass sie ihre zweite Chance bekommen und sie nutzen können.
Was mir in diesem Zusammenhang gut gefallen hat, ist, dass Annylou und Josias miteinander sprechen, Missverständnisse versuchen zu klären und den Mut finden, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen.

Wenn Ihr also Lust auf einen leichten, aber nicht seichten, second chance Roman habt, einfach einmal wieder etwas fürs Herz braucht, dann lest dieses Buch.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Eine Frage der Macht

Die Nachricht
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Ruth, eine Frau, die vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes, wieder mitten im Leben steht, bekommt anonyme Nachrichten. Der Absender weiß Dinge über ihre Vergangenheit, die niemanden etwas angehen. Als auch ...

Ruth, eine Frau, die vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes, wieder mitten im Leben steht, bekommt anonyme Nachrichten. Der Absender weiß Dinge über ihre Vergangenheit, die niemanden etwas angehen. Als auch ihre Familie und Freund*innen Nachrichten bekommen, wird es schnell zu einer psychischen Belastungsprobe für sie.
Was sich jetzt im ersten Moment nach einem klassischen Psychothriller anhört, ist aber keiner. Ja, es geht auch um das Eindringen in die eigene Privatsphäre, um Macht und Souveränität, die ausgeübt wird oder genommen werden kann.

Aber viel mehr geht es in diesem Roman um eine Frau, die inzwischen allein lebt und sich selbst lernt genug zu sein. Die sich ihr Leben neu aufgebaut hat und mit den Schicksalsschlägen umzugehen weiß.
Der Schreibstil von Doris Knecht ist dabei schnörkellos und klar. Sie beschreibt ihre Figuren liebevoll, menschlich und ehrlich. Dadurch fiel es mir leicht Ruth auf ihrem Weg zu begleiten und ihre Emotionen waren für mich absolut nachvollziehbar. Besonders berührt hat mich die Beziehung, die sie zu ihrer Stieftochter Sophie hat und vor allem das Gespräch, das diese mit Ruth über den Vater ihrer Tochter Molly führt.

📝 Es steckt viel Tiefe in diesem relativ schlanken Buch und sehr viel Wahrheit über uns Menschen. Wie wir miteinander umgehen, uns unterstützen und wann oder wo diese Unterstützung aufhört. Ob persönlich gewollt oder gesellschaftlich verursacht.

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