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Veröffentlicht am 16.04.2024

Todsünden

Das Verbot: Thriller
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Kriminalkommissar Oliver Bergmann bekommt es in Zons wieder mit einem spektakulären Todesfall zu tun. Eine Kinderpsychologin wird tot in ihrer Praxis aufgefunden, ihre Leichnam wird seltsam drapiert und ...

Kriminalkommissar Oliver Bergmann bekommt es in Zons wieder mit einem spektakulären Todesfall zu tun. Eine Kinderpsychologin wird tot in ihrer Praxis aufgefunden, ihre Leichnam wird seltsam drapiert und der Täter hat eine kryptische Nachricht hinterlassen. Diese führt in die Vergangenheit, wo der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg ebenfalls einen Todesfall aufzuklären hat. Ein Mönch wurde ermordet und auch bei ihm wurde eine mysteriöse Botschaft hinterlassen. In beiden Fällen ist Eile geboten, denn der Täter hält sicherlich schon Ausschau nach dem nächsten Opfer...

Ich habe mittlerweile viel Thriller aus der Feder der deutschen Autorin Catherine Shepherd gelesen und wurde noch nie enttäuscht. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in die Fortsetzung ihrer Zons-Reihe gestartet. Sie erzählt die Geschichte in einem leicht zugängigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der das Buch wieder zu einem Page-Turner machte. Die relativ kurzen Kapitel mit den jeweiligen Zeit- und Perspektivwechseln sorgen für zusätzliches Tempo. Der Spannungsbogen wird in beiden Erzählsträngen direkt zu Beginn mit dem Auffinden der jeweiligen Opfer gut aufgebaut und über die unterschiedlichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich, wie bei den vorherigen Bänden der Reihe, zwei spannende Fälle mit ähnlichem Hintergrund. Die Verbindung der Zeitebenen sorgt wieder für mystische Momente und wertet den Thriller deutlich auf. Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten, die für einen besonderen Charme sorgen.

Insgesamt ist "Das Verbot" die für mich gelungene Fortsetzung einer besonderen Thriller-Reihe, die mit gekonnten Zeitenwechseln, interessant gezeichneten Protagonisten und den Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Ich empfehle den aktuellen Band sehr gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Konnte mich nicht überzeugen

Lichtjahre im Dunkel
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Leo Ahorn betreibt schon seit Ewigkeiten mehr schlecht als recht einen Schreibwarenladen. In letzter Zeit hat er versucht Geld aufzutreiben, um dem Laden neuen Schwung zu verleihen. Umso erstaunlicher ...

Leo Ahorn betreibt schon seit Ewigkeiten mehr schlecht als recht einen Schreibwarenladen. In letzter Zeit hat er versucht Geld aufzutreiben, um dem Laden neuen Schwung zu verleihen. Umso erstaunlicher ist es, dass Leo Ahorn von einen Tag auf den anderen plötzlich spurlos verschwunden ist. Seine Frau verhält sich auf der Suche nach ihrem Mann zunächst sehr zurückhaltend und engagiert erst Tage später den Privatdetektiv Tabor Süden, damit er sich nach ihm umschaut. Tabor Süden recherchiert im persönlichen Umfeld des Vermissten und stößt dabei auf ganz unterschiedliche Menschen, die irgendwie ein Teil von Leo Ahorns Alltag waren. Aber hilft ihm das, den Mann wiederzufinden?

Der mehrfach ausgezeichnete Autor Friedrich Ani konnte mich bereits mit einigen seiner Romane begeistern, so dass ich mich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk "Lichtjahre im Dunkel" gestürzt habe. Er erzählt die Geschichte um den Privatdetektiv Tabor Süden und Oberkommissarin Fariza Nasri in seinem eigenwilligen und manchmal etwas sperrigen Schreibstil, der aber oft mit seine individuellen Art und Weise Tiefe erzeugt und überzeugen kann. In dem vorliegenden Buch sprang bei mir aber leider niemals so ganz der Funke über. Das Ganze wirkte auf mich sehr langatmig und der Spannungsbogen konnte aus meiner Sicht niemals so richtig aufgebaut werden. Die Tätigkeiten der Ermittler standen dabei völlig im Hintergrund, Hauptaugenmerk wurde hier auf die beteiligten Protagonisten und deren Einzelschicksale gelegt und es war schon der große Zufall von Nöten, um dann zum Ende hin doch noch eine Auflösung präsentieren zu können.

Insgesamt konnte mich der aktuelle Roman (weniger Kriminalroman) von Friedrich Ani nicht überzeugen und ich musste mich schon ein wenig durch die langatmige Geschichte kämpfen. Der besondere und von mir wertgeschätzte Erzählstil des Autors sorgt letzten Endes dafür, dass ich das Buch mit drei von fünf Sternen bewerte. Ich hoffe, der nächste Anlauf mit Friedrich Ani wird mich mehr fesseln...

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Das zarte Band der Freundschaft

Schneesturm
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Es ist die Zeit des Wiedersehens. Die Wege der Freunde um Cara, der ortsansässigen Polizeikraft auf einer kleinen Insel Irlands, haben sich vor zehn Jahren nach einem tragischen Unglück getrennt. Sie wollen ...

Es ist die Zeit des Wiedersehens. Die Wege der Freunde um Cara, der ortsansässigen Polizeikraft auf einer kleinen Insel Irlands, haben sich vor zehn Jahren nach einem tragischen Unglück getrennt. Sie wollen in einem gemeinsamen Treffen die alten Banden wieder aufleben lassen und stärken. Das Wiedersehen wird aber getrübt durch einen Todesfall auf der Insel und das Opfer ist auch noch aus dem Freundeskreis. Aufgrund eines Schneesturms ist die Insel völlig von der Außenwelt abgeschnitten und Cara versucht die frischen Spuren zu nutzen, um den Tod ihrer Freundin aufzuklären. Auf ihrer verzweifelten Suche stößt sie auf große Geheimnisse aus der Vergangenheit...

Die irische Autorin Triona Walsh hat in ihrer Heimat bereits einige Preise erhalten und ihr Debüt-Thriller "Schneesturm" hat die Bestsellerlisten in Irland und Großbritannien gestürmt. Mein Neugier war geweckt und ich habe mich mit viel Vorfreude in ihr Erstlings-Werk gestürzt. Sie erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der mit einem wohldosierten irischen Lokalkolorit geschmückt ist, was es mir leichter machte dort auch anzukommen. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an eine der Freundinnen gut und klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht ordentlichen Niveau gehalten. Manchmal wirkte das Ganze ein wenig zu konstruiert auf mich, da die Autorin immer wieder versuchte mit neuen Wendungen die Spannung weiter hochzutreiben, hier wäre für mich manchmal weniger auch mehr gewesen. Nichts desto trotz konnte mich die Story bis zum großen Finale, welches am Ende eine nachvollziehbare Auflösung bietet, fesseln.

Insgesamt ist "Schneesturm" für mich ein gut geschriebener und durchaus packender Thriller, der mir einige spannende Lesestunden bescherte. Besonders gut gefallen hat mir der gut eingebrachte irische Flair der kleinen Insel im Atlantik. Ich bin nun gespannt auf weitere Werke der Autorin, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Freunde

The Fort
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Die vier Freunde Evan, Jason, Mitchell und C.J. streifen nach einem Hurricane mit dem Streber Ricky durch den Wald, als sie plötzlich eine völlig unerwartete Entdeckung machen. Sie finden einen versteckten ...

Die vier Freunde Evan, Jason, Mitchell und C.J. streifen nach einem Hurricane mit dem Streber Ricky durch den Wald, als sie plötzlich eine völlig unerwartete Entdeckung machen. Sie finden einen versteckten "Bunker", den anscheinend ein ehemalig sehr vermögender Bewohner der kleinen Stadt Canaan in Furcht vor dem Kalten Krieg errichtet hat. Sie wagen sich ins Innere und sind begeistert von ihrem neuen Zufluchtsort. Die alten Platten und Filme sorgen zunächst für ersten Spaß, aber schon schnell wird den fünfen klar, dass sie mit diesem Ort etwas ganz Besonders gefunden haben, einen geheimen gemeinsamen Treffpunkt, an den sie von ihren alltäglichen Problemen fliehen können. Schnell steht fest, dass niemand anders von dem Bunker erfahren darf, aber das ist nicht einfach...

"The Fort" ist aus meiner Sicht ein sehr emotionaler und tiefgehender Jugend-Roman. Der kanadische Autor Gordon Korman erzählt die Geschichte von den fünf Freunden in einem einfachen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die abenteuerliche und manchmal auch bedrohliche Welt der Jugendlichen entführte. Gefühlvoll behandelt er die unterschiedlichen Probleme der fünf Protagonisten und zeigt den Wert einer gut funktionierenden und tiefen Freundschaft auf. Über die einzelnen Schicksale baut sich ein Spannungsbogen auf, der über die ungewisse Zukunft und die manchmal sehr hilfsbedürftige Position der Protagonisten auf einem hohen Level gehalten wird. Sehr gut gefallen hat mir die Erzählperspektive, die mit jedem Kapitel wechselte und dabei jeweils aus der Sicht eines der fünf Freunde in der Ich-Version sprach. Das Buch konnte mich bis zum nachdenklich stimmenden Finale fesseln und bestens unterhalten.

Insgesamt ist "The Fort" ein für mich sehr gelungener Jugend-Roman, der sehr viel Tiefe aufweist und den Wert einer guten Freundschaft in den Vordergrund stellt. Die Gemeinschaft der fünf Protagonisten hilft letzten Endes die Probleme eines jeden einzelnen zu lösen und gleichzeitig gibt die Geschichte den Appell "Sprechenden kann geholfen werden". Ich halte das Buch daher für sehr lesenswert, empfehle es gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Außergewöhnlicher Thriller

9mm Cut
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Die gemeinnützige Stiftung "Interni" läuft Gefahr in falschem Licht zu erscheinen, da der Geschäftsführer erschossen wurde und zusätzlich vor den Türen der Verwaltung ein Kopf in einer Plastiktüte gefunden ...

Die gemeinnützige Stiftung "Interni" läuft Gefahr in falschem Licht zu erscheinen, da der Geschäftsführer erschossen wurde und zusätzlich vor den Türen der Verwaltung ein Kopf in einer Plastiktüte gefunden wurde. Ein Fall für die sehr straighte und blitzgescheite Mitarbeiterin Eve Klein. Sie wird nach Zürich geschickt, um die Hintergründe der Taten zu ermitteln und somit den Skandal zu verhindern. Vor Ort gerät sie in eine Welt aus Korruption, Gier und Verbrechen, welche auch für Eve viele Gefahren bereithält...

Die vielseitige Schauspielerin und Autorin Sybille Ruge hat mit ihrem Debüt "Davenport 160x90" für Aufsehen gesorgt und viele gute Kritiken erhalten. Damit war mein Interesse geweckt, mich mit einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk "9mm cut" zu stürzen. Sie erzählt die Geschichte in einem mehr als außergewöhnlichen und sicherlich auch ein wenig gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der dem Buch aber eine frische Farbe verleiht und aus der Masse des Genres hervorhebt. Sie arbeitet dabei mit kurzen, prägnanten Sätzen und einer schon etwas raueren Sprache, die aber hervorragend in den Kontext passt. Der Spannungsbogen wird mit den beiden Toten gut aufgebaut und über die Verflechtungen der Stiftung in die dunkle Welt der Macht und Gier und der Charakterzeichnungen der Protagonisten auf einem aus meiner Sicht guten Niveau gehalten. Gerade der Kontrast der Wohltätigkeit der Stiftung mit den verbrecherischem Handeln der Beteiligten wird sehr gut wiedergegeben. Das Ganze konnte mich bis zum Finale fesseln.

Insgesamt ist "9mm cut" gerade in seiner Besonderheit für mich ein gelungener Roman mit Anhängen zum Thriller. Besonders überzeugend wirkt die Sprache der Autorin, die mich anfangs noch ein wenig forderte, aber im Verlauf immer vertrauter und geschätzter wurde. Ein wirklich gelungener und interessanter Ausflug in die Stiftungswelt, der auch ein wenig nachdenklich macht. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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