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Veröffentlicht am 25.10.2024

Der Müll-Adel und ihre schrecklichen Geheimnisse

Die dunklen Geheimnisse von Heap House
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Habt ihr Lust auf eine skurrile Geschichte? Dann ist „Die dunklen Geheimnisse von Heap House“ das richtige für euch.
Aufgefallen ist es mir wegen dem viktorianisch anmutenden Cover und natürlich auch wegen ...

Habt ihr Lust auf eine skurrile Geschichte? Dann ist „Die dunklen Geheimnisse von Heap House“ das richtige für euch.
Aufgefallen ist es mir wegen dem viktorianisch anmutenden Cover und natürlich auch wegen der „dunklen Geheimnisse“. Und das obwohl dieser Roman eher für ein jüngeres Publikum bestimmt ist, was in dem Fall aber gar nicht schlimm war.

Die Geschichte hopst zwischen dem Iremonger Clod und dem Dienstmädchen Lucy hin und her.
Clod wohnt im Heap House, dem mehr oder weniger herrschaftlichen Anwesen der Iremonger, inmitten der Londoner Müllberge. Iremonger – das sind die Mitglieder ebenjener dort ansässigen Familie. Jeder von ihnen besitzt ein Geburtsobjekt, dass sie immer bei sich tragen müssen. In Clod‘s Fall ist das ein Stöpsel. Clod besitzt die die seltene Fähigkeit diese Objekte zu hören, welche immerzu ihren Namen sagen. Aus einem erschreckenden Grund, wie wir später herausfinden. Diese Gabe macht ihn allerdings zum Sonderling. Als dann die aufmüpfige Lucy als entfernter Iremonger Abkömmling eingestellt wird, bringt das die Ordnung von Heap House mächtig durcheinander, genauso wie Clod‘s Gefühle.

Mir hat das Buch erstaunlich viel Spaß gemacht, obwohl das ganze Müll-Thema richtig unangenehm war. Ich musste mir immer wieder vorstellen, wie es da wohl riecht und der Roman bietet auch einige Ekelszenen, ich sag nur der Löffel mit der Müllpampe.

Clod und Lucy sind beides Charaktere zum gernhaben. Er liebenswert und einfühlsam, sie frech und neugierig. Dabei entstehen immer wieder sehr amüsante Dialoge. Auch über die abgewandelten Namen musste ich immer wieder lachen. Moorcus, Tummis oder Ormilly, um nur einige zu nennen.

Ich war so abgelenkt von der kuriosen Handlung, dass ich ganz überrascht war, als dann plötzlich noch ein Plot kam. Das Buch endet in einem richtigen Cliffhanger und auch wenn der 2. Teil dieser Trilogie längst erhältlich ist, lässt der letzte mit der Übersetzung schon viel zu lange auf sich warten und wird vielleicht gar nicht auf deutsch erscheinen.

Ein weiterer Bonus sind noch der Seitenriss des Hauses, sowie zahlreicher Illustrationen der Charaktere.

Ich werde den 2. Teil auf jeden Fall noch lesen. Ein wirklich besonderer Roman.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Ihr Geisterlein kommet

Wintergeister
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Zwar haben wir noch keinen Winter, aber wenn um 23 Uhr die Heizungen abgestellt werden, sind die Nächte auch jetzt schon frostig.
Ich bin noch gar nicht dazu gekommen „Schaurige Nächte“ zu lesen, da erscheint ...

Zwar haben wir noch keinen Winter, aber wenn um 23 Uhr die Heizungen abgestellt werden, sind die Nächte auch jetzt schon frostig.
Ich bin noch gar nicht dazu gekommen „Schaurige Nächte“ zu lesen, da erscheint auch schon der nächste Sammelband an unheimlichen Kurzgeschichten. Wieder einmal mit einer Reihe an namenhaften Autoren des Genres. Besonders ins Auge gestochen sind mir dabei Susan Stokes-Chapman und Laura Purcell, deren Geschichten ich immer mit große Vorfreude erwarte. Und gerade letztere beide sollten nicht enttäuschen.

Enttäuschend geht es aber erst einmal los mit den beiden ersten der sechs Geschichten.

In „Der steinerne Dämon“ versucht eine scheinbar alkoholkranke Autorin ihren nur mäßig gelungenen Roman zu überarbeiten und bekommt Besuch von einem Gargoyle.
Ich wusste am Ende nicht, was mir die Geschichte eigentlich sagen wollte und die Protagonistin war mega unsympathisch.
3/5

In „Das alte Theaterstück“ bekommen wir es wieder mit einem Alkoholiker zu tun, der Darsteller eines grotesken Stücks ist, welches nur einmal jährlich aufgeführt wird und zum Ende schreckliche Realität wird. Schon besser, aber auch hier ließ das Ende zu viele Fragen offen.
4/5

Ab da ging es aber aufwärts mit „Ada Lark“, welche für ein betrügerisches Medium arbeiten muss. Endlich kommen Geister ins Spiel und ein Haushalt, der diese auch begrüßt. Feiner Grusel mit einem gerechten Ende.
5/5

„Jenkins“ ist ein sonderbares Wesen, der eine von zwei Schwestern heimsucht und an deren Lügen erinnert, durch die er immer stärker wird. Eine skurrile Geschichte mit Wendungen und düsteren Ausgang.
5/5

„Der Witwenweg“ war mein Liebling. Eine verlassende Karrierefrau, welche sich auf raffinierte Weise rächt, aber dafür bezahlen muss. Von Anfang bis Ende packend, jede Seite hat Spaß gemacht
5/5

Dicht gefolgt von „Das Lied von Glocken und Ketten“ in der eine gepeinigte Gouvernante versucht den frechen Bälgern mit der Geschichte vom Krampus eine Lektion zu erteilen. Doch die Gouvernante hat selbst einiges auf dem Kerbholz und der Krampus vergisst nicht. Der perfekte Weihnachts-Horror, Laura Purcell kann es einfach.
5/5

Ich dachte am Anfang wirklich, ich und Kurzgeschichten werden einfach keine Freunde. Aber die letzten vier Geschichten haben mich vom Gegenteil überzeugt. Manche Autoren können es einfach besser als andere.

Das Buch hat mir sehr viel Spaß gemacht und war so schön kurzweilig. Der Winter kann kommen.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Unter dem Meer...lauert das Grauen

From Below - Die Toten warten
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Ich weiß auch nicht, was mich an Geschichten über Geisterschiffe so reizt.Vielleicht weil sie im Horrorgenre recht selten sind und in der realen Welt erst recht. Streng genommen ist das Schiff in diesem ...

Ich weiß auch nicht, was mich an Geschichten über Geisterschiffe so reizt.Vielleicht weil sie im Horrorgenre recht selten sind und in der realen Welt erst recht. Streng genommen ist das Schiff in diesem Roman auch kein Geisterschiff. Jedenfalls zunächst nicht.
Allein der Titel hätte mich wohl nicht von einem Kauf überzeugt, der klingt mehr nach blutigen Horror als nach Grusel. Aber @janinesbuecherunddiyzauber, Expertin für Festa Neuerscheinungen, hat mich mit ihrer Rezi dann doch sehr neugierig gemacht und dann konnte ich es kaum erwarten mit dem lesen anzufangen.

Vor fast 100 Jahren verschwand der Ozeandampfer Arcadia spurlos. Seltsame Funksprüche und ständige wechselnde Koordinaten machten das Schiff zu einem der mysteriösesten Fälle in der Geschichte der Seefahrt.
Nun hat man das Wrack auf dem Grund der kalte Ostsee wiederentdeckt. Dokumentarfilmerin Cove und ihr Team wollen zur Arcadia hinabtauchen. Nicht nur um mit ihrem Projekt einen ordentlichen Gewinn zu erzielen, sondern auch um hinter das Geheimnis zu kommen, was damals wirklich geschah.
Mit jedem Tauchgang erwacht das Wrack mehr zum Leben. Und das was darin lauert…

Man mische die Filme „Titanic“ und „Ghost Ship“ mit einem guten Schuss Kreativität und heraus kommt „From Below“.
Ich habe mich während des Lesens immer wieder gefragt: Wie kommt man nur auf so was? Und das meine ich positiv. Trotzdem hatte ich meine Zweifel, ob man auf die vielen Fragen da überhaupt zufriedenstellende Antworten geben kann. Jein. Es gibt zwei Lösungen für das Rätsel. Die eine fand ich gut, die andere nicht so sehr.

Der Gruselfaktor ist definitiv da. Ich habe das Buch oft Abends gelesen und bei dem Satz „Da sind Leichen in den Wänden“ ist es mir das erste mal eiskalt den Rücken runter gelaufen.
Die Szenen im Schiff sind klaustrophobisch, das Schiff selbst in seinem Verfall wunderbar beschrieben. Von den Bewohnern will ich gar nicht erst anfangen.
Manchmal haperte es an der Logik, aber das meiste ist gut erklärt.

Ich bin sehr glücklich mit dem Ende.
Darcy Coates mutet ihren Romanhelden viel zu, aber sie ist nicht herzlos.

Weil aber gerade der Anfang rund um Tauchen und Technik etwas zäh war und ich die Auflösung um die Tragödie auf der Arcadia gerne noch etwas ausführlicher gehabt hätte, ist es für mich nicht ganz ein 5-Sterne Buch.

Ich habe es genossen, mich mal wieder wahrhaftig gruseln zu können und freue mich auf weiteren Stoff von Darcy Coates.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Rubinrot reloaded

Die Gemäldespringerin
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Cover – Check!
Klappentext – Check!
Ohne viel weiter darüber nachzudenken, landete „Die Gemäldespringerin“ auf meiner Wunschliste und alsbald in meinem Warenkorb. Als Verpackungsopfer und Kunstliebhaberin ...

Cover – Check!
Klappentext – Check!
Ohne viel weiter darüber nachzudenken, landete „Die Gemäldespringerin“ auf meiner Wunschliste und alsbald in meinem Warenkorb. Als Verpackungsopfer und Kunstliebhaberin konnte ich einfach nicht nein sagen zu folgender Story.

Nach dem tragischen Verlust ihrer gesamten Familie ein paar Jahre zuvor, wagt sich Mika wieder zurück nach London, um dort ihr Kunststudium zu beginnen.
Schon kurz nach ihrer Ankunft begegnet sie dem gut
aussehenden Nicolas, der ihr eröffnet, sie sei eine Gemäldespringerin. Deren Aufgabe ist es, die Gemäldewelt zu bereisen und sie im Gleichgewicht zu halten.
Mika will zunächst nichts davon wissen, doch dann entdeckt sie auf einem Gemälde ihren totgeglaubten Bruder Jasper und lässt sich auf das Abenteuer ein. Tatsächlich wäre es möglich Jasper wieder in die reale Welt zu holen, aber Mika erkennt, dass dahinter ein viel größerer Plan steckt, den es zu vereiteln gilt.

Ich hatte mir ja schon fast gedacht, dass ich wahrscheinlich schon zu alt für diesen Roman bin, aber die Story schien mir einfach zu verlockend.

Mich hat das Ganze sehr an die Edelstein Trilogie erinnert. Die habe ich damals sehr gern gelesen, aber da war ich auch 18. Ich lese immer noch ab und zu gern Young Adult, aber manchmal gehen einen die Charaktere dann so auf den Keks mit ihren Ausdrücken und Verhaltensweisen, dass es den Lesespaß bremmst. So auch hier, aber das ist ja meine eigene Schuld.

Bevor ich hier weiter herummeckere, die Grundidee mit den Gemäldespringerin ist sehr interessant und originell. Der Plot um die Machenschaften des Kupferkabinetts war stimmig und endete in einem würdigen Showdown. Ich habe die Szenen in der Gemäldewelt genossen und konnte mich gut in sie hineinfühlen.

Größter Schwachpunkt war für mich, wer ahnt es, diese Lovestory. Hat sich für mich viel zu schnell entwickelt und Nicolas ist auch einfach der typische Roman – Traumtyp, die gibt‘s wirklich nur im Buch und das nervt mich mittlerweile einfach.

Also für ein jüngeres Publikum ein gelungener Fantasyroman mit allem was man sich wünscht. Für mich ernstes Millennial „nur“ ein 4 Sterne Buch.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Katzencafé mal anders

Das Mondscheincafé
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Ein wandelndes Café, das von Katzen betrieben wird, die einem gleichzeitig auch noch die Sterne lesen. So eine Idee kann nur aus Japan kommen.
Es hat mich schon immer gefreut, dass Katzen in Japan so einen ...

Ein wandelndes Café, das von Katzen betrieben wird, die einem gleichzeitig auch noch die Sterne lesen. So eine Idee kann nur aus Japan kommen.
Es hat mich schon immer gefreut, dass Katzen in Japan so einen besonderen Stand haben. Und gerade mit fortschreitenden Alter wünscht man sich alle Lebensweisheiten die man kriegen kann.
Somit hat mich „Das Mondschein Café“ gleich neugierig gemacht, obwohl es fernab von dem liegt, was ich sonst so lese.

Unterteilt ist das 200 Seiten schmale Büchlein in vier Abschnitte.
Wir lernen eine Drehbuchautorin, eine Regisseurin und zwei Jungunternehmer kennen, die gerade alle eine Krise durchmachen und wieder auf den rechten Weg finden müssen. Scheinbar im Traum erscheint ihnen dann wie aus dem Nichts ein Café in Form eines Foodtrucks. Dort bekommen sie von menschengroßen, sprechenden Katzen eigens für sie kreierte Köstlichkeiten serviert. Obendrauf gibt es wegweisende Ratschläge geradewegs aus dem Universum.

Man spürt beim lesen auf jeden Fall den japanischen Vibe wie man ihn aus Mangas und Animes kennt. Sprechende und aufrecht gehende Katzen sind da ja keine Seltenheit. Für mich ein bisschen ungewohnt, weil das Thema für mich lange vorbei ist, aber bei Katzen geht mir einfach immer das Herz auf.

Schön fand ich auch, dass die Abschnitte miteinander verbunden sind, denn alle Protagonisten kennen sich untereinander. Das ergibt ein rundes und sehr warmherziges Ende, das auf dem Mythos verweist, nachdem Katzen den Menschen etwas zurückgeben, die gut zu ihnen waren.

Da viel über Astrologie, Planeten und Sterne gesprochen wird, bin auch ich neugierig geworden. Das mit den verschiedenen Häusern fand ich aber ganz schön kompliziert und ich suche noch immer nach einer einfacheren Methode, mein Haus zu finden. Also da haben mir die Miezen das nicht gut genug erklärt.

Was man aber mitnehmen kann, egal in welchem Haus man ist, sind die daraus resultierenden Weisheiten. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg mit einem Job der mir gefällt und einer hübsch eingerichteten Wohnung.

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