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Veröffentlicht am 25.10.2024

Partnervermittlung mit Folgen

Der Tod der Jane Lawrence
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Der Roman spielt anscheinend in einer Art Parallelwelt, die der viktorianischen Zeit nachempfunden ist, obwohl bereits ein Weltkrieg stattgefunden hat. Es gibt Kutschen statt Autos, statt Heizungen Kamine. ...

Der Roman spielt anscheinend in einer Art Parallelwelt, die der viktorianischen Zeit nachempfunden ist, obwohl bereits ein Weltkrieg stattgefunden hat. Es gibt Kutschen statt Autos, statt Heizungen Kamine. Die erwähnten Orte existieren nicht und Großbreltain ist wohl gleichbedeutend mit Großbritannien.

Jane hat durch einen Giftgasangriff ihre Eltern verloren und lebt seither bei einem älteren Ehepaar als Mündel. Als Jane das heiratsfähige Alter bereits weit überschritten hat, beschließt die begnadete Mathematikern ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Die Analyse der Heiratskandidaten ergibt, dass Dr. Augustin Lawrence der perfekte Mann für sie ist, Romantik nicht mit einberechnet.
Obwohl der Auserwählte zunächst nicht begeistert ist, willigt er in die Ehe ein. Die Bedingung: Jane darf sich dem Familienanwesen Lindridge Hall nicht nähern, in das sich Augustin jede Nacht zurückzieht.
Wie es der Zufall will, landet Jane dort aber schneller als gedacht und deckt nach und nach das Grauen auf, welches sich hinter dem baufälligen Gemäuer verbirgt.

Eigentlich fing es ja ganz gut an.
Es regnet die ganze Zeit, Lindridge Hall ist wunderbar verfallen und offenbar spukt es dort.
Daneben bietet der Roman herrlich ekelhafte Szenen, welche in Augustins OP spielen. Davon bin ich zwar kein Fan, aber hier hat es gut reingepasst.

Einiges hat mich an den Film „Crimson Peak“ erinnert und es wäre so toll gewesen, hätte sich der Roman weiter in dem Rahmen bewegt. Leider kam dann noch eine sehr verwirrende Mischung aus Okkultismus und Wahnsinn hinzu.

Mir ging es wie vielen anderen Lesern, ich habe irgendwann überhaupt nichts mehr verstanden.
Nicht nur dass Jane versucht das Rätsel gleichermaßen mit Mathematik und Magie zu lösen, was für ein Mathe-Ass wie mich (haha) super anstrengend zu lesen war, auch das Ende hinterlässt ein dickes fettes Fragezeichen. Es ist schon irgendwie ein Happy End, aber….ist es das wirklich? Was ist Wahnsinn, was ist Wirklichkeit? Was habe ich da eigentlich gelesen?

Ich war froh, als ich es fertig hatte. Oh Mann, so viel verschenktes Potenzial. Die Autorin wollte sicher etwas neues probieren, aber manchmal ist es besser nicht zu viel zu experimentieren. Gleiches gilt für die Figuren im Roman...

Von mir leider auch nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Ein Leben lang um die ganze Welt

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
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Sommerzeit – Urlaubszeit. Für mich Reisemuffel nur wenig ereignisreiche Monate. Ich reise lieber in Büchern und was eignet sich da besser als ein Roman über eine Frau, die niemals damit aufhören darf und ...

Sommerzeit – Urlaubszeit. Für mich Reisemuffel nur wenig ereignisreiche Monate. Ich reise lieber in Büchern und was eignet sich da besser als ein Roman über eine Frau, die niemals damit aufhören darf und so die ganze Welt sieht.

Als Aubry Tourvel gerade einmal 9 Jahre alt ist, wird sie von einer rätselhaften Krankheit befallen. Bleibt sie länger als 3 Tage an einem Ort, beginnt sie zu verbluten. Die einzige Heilung scheint das fortwährende weiterreisen zu sein. Getrieben von ihrer Krankheit, begegnet Aubry faszinierenden Orten und Menschen, Schönheit und Grauen. Stets in der Hoffnung, eines Tages wieder heimkehren zu dürfen.

Da reist Aubry nun schon durch die ganze Welt und dann sind wir nicht einmal in England, meinem einzigen Reiseziel! Zumindest wird der Stopp dort nicht beschrieben.
Meistens begleiten wir Aubry durch wilde Natur, Wüsten und Dschungel, wo nicht selten beschrieben wird, wie sie allerlei Getier erlegt. Auch wenn es nötig ist, macht sie das nicht gerade sympathisch,besonders wenn sie ein aufgespießtes Pika erst einmal am Speer zappeln lässt.

Aber auch sonst fand ich Aubry als Protagonistin eher blass. Obwohl wir sie durch Höhen und Tiefen begleiten, konnte ich keine Gefühle für sie aufbringen. Für mich war sie einfach nur die Erzählerin, die uns durch die Geschichte führt, mehr nicht. Vielleicht lag es daran, dass sie selbst selten Gefühle gezeigt hat und etwas zu tapfer war.

Als Leser erhofft man sich auch irgendwann eine Erklärung für Aubrys Krankheit, aber die bleibt sehr vage. Es gibt einen mysteriösen Brunnen und urplötzlich auftauchende, endlose Bibliotheken.
Letztlich wurde mir all das nicht gut genug aufgeklärt, auch wenn sich bei der Sache mit dem Brunnen der Kreis gerade so schließt.

Das ist ganz schön viel Kritik und ehrlich gesagt, hat mir das Buch jetzt auch nicht sehr gut gefallen. Es ist trotzdem kein schlechter Roman.
Ich glaube es steckt mehr hinter der Geschichte, als ich erkannt habe und vielleicht muss man sie auch mehr aus einer philosophischen Perspektive betrachten.
Sicher können andere Leser mit dem Roman mehr anfangen als ich.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

5 Brüder aus der Hölle

The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure
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Familiengeschichten lese ich immer gerne, besonders wenn es Geheimnisse zu lüften gibt. „The Monet Family“ ist zwar der Auftakt einer Young Adult Trilogie, aber der Klappentext hat mich einfach neugierig ...

Familiengeschichten lese ich immer gerne, besonders wenn es Geheimnisse zu lüften gibt. „The Monet Family“ ist zwar der Auftakt einer Young Adult Trilogie, aber der Klappentext hat mich einfach neugierig gemacht.

Und es geht direkt tragisch los. Die 15-jährige Hailie verliert auf einen Schlag Mutter und Oma durch einen Unfall und soll von nun an bei ihren 5 älteren Brüdern leben, von denen sie bisher keine Kenntnis hatte. Kaum Zeit das Erlebte zu verarbeiten, geht es von England nach Amerika. Dort leben die sehr verschiedenen Brüder im Reichtum. Doch Liebe erfährt Hailie hier keine. Es herrschen strenge Regeln und die neue Familie scheint in Machenschaften verwickelt zu sein, die Gefahr bedeuten. Gefahr auch für Hailie, wie sie bald feststellen muss.

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so wütend gemacht und frustriert hat.
Nicht ohne Grund gibt es eine Reihe von Triggerwarnungen auf der letzten Seite.

Ich habe sehr mit Hailie gelitten und musste mir immer wieder vorstellen wie es ist, plötzlich seine Mutter zu verlieren. Ich habe mich miserabel gefühlt.
Hailie fand ich sehr authentisch. Sie weint viel, was verständlich ist. Sie verhält sich häufig schüchtern und naiv, wie es viele 15-jährige sind. Auch wenn ich schon lange aus dem Alter raus bin, konnte ich sie sehr gut verstehen.

Nicht alle der 5 Brüder sind komplett daneben, aber nur einer macht sich Mühe Hailie etwas Trost zu spenden. Ansonsten wird erwartet, dass sich „das kleine Mädchen“ strikt an alle Regeln hält und zwar ohne Wiederworte.
2 der Brüder haben extreme Aggressionsprobleme und scheinen besonders Spaß daran zu haben Hailie in unangenehme Situationen zu bringen und sie zu schikanieren. Gefühle werden nur widerwillig gezeigt.

Und keiner klärt Hailie (und uns) darüber auf, warum sie so beschützt werden muss bzw. in welche Geschäfte die Familie verwickelt ist. Ja, das erfahren wir in diesem Roman nicht. Es folgen zwar noch 2 Teile, aber es gibt nicht mal einen Hinweis.

Mein Interesse an einer Fortsetzung ist zwar geweckt, aber es ist ein schwacher Auftakt mit vielen roten Flaggen.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Mehr Romanze als Vampir-Roman

When The King Falls
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Obwohl so schlicht, hat mich das Cover sofort angesprochen. Aber es war vor allem der Titel der mich neugierig gemacht hat. „When the King falls“...das klingt so elegant. Aber Thema Vampire, da habe ich ...

Obwohl so schlicht, hat mich das Cover sofort angesprochen. Aber es war vor allem der Titel der mich neugierig gemacht hat. „When the King falls“...das klingt so elegant. Aber Thema Vampire, da habe ich erst einmal die Finger von gelesen. Nachdem mir die Vampyria Trilogie aber wieder richtig Lust auf die Blutsauger gemacht hat, habe ich mir dann doch diese hoffentlich kurzweilige Dilogie gesichert.

Schauplatz ist London der Gegenwart. Seit Jahrhunderten herrschen nun schon Vampire über die Menschheit, welche unter allerlei Entbehrungen leben muss. Damit soll nun Schluss sein. Der Widerstand hat einen Plan und zentraler Teil davon ist Florence, die von ihrer Familie zur Wahl der Blutbraut geschickt wird. Diese dient König Benedict ein Jahr als Blutspender und kommt ihm nahe wie kein anderer. Florence gewinnt die Wahl, doch ab da läuft nichts mehr wie geplant. Der König ist von dem Monster weit entfernt, das sich Florence vorgestellt hat. Fast gegen ihren Willen ändern sich ihre Gefühle gegenüber dem Vampirfürsten und sie lernt eine andere Seite der Medaille kennen, bis ihr Entschluss schließlich zu wanken beginnt.

Ohne Umschweife geht‘s los mit der Geschichte. Der Erzählstil gefiel mir auf Anhieb und ist viel erwachsener als ich ihn erwartet hatte.

Auch das sinnliche Miteinander von Florence und Benedict mochte ich anfangs. Es ist eine Slow Burn Romance und das ist mir lieber als wenn es zu schnell geht.

Was am Anfang noch aufregend war, begann mich mit der Zeit aber zu nerven. Immer dieselben Szenen. Benedict wie er von Florence trinkt. Florence die dabei jedes mal vor Verlangen vergeht. Und bei jeder Begegnung werden wir daran erinnert, wie unwiderstehlich Benedict doch ist.

Dafür geht es dann im letzten Drittel erotisch zur Sache und zwar so sehr, dass ich davon ganz überrumpelt war.

Tja und die Romanze der Beiden ist auch das Herzstück des Romans. Leider.
Florence‘ Mission gerät komplett in den Hintergrund. Das Leid der Bevölkerung kam zu kurz und mir fehlte die Begründung, warum Benedict dem gegenüber so untätig ist.

Im übrigen sind die Vampire ziemlich unspektakulär. Sie trinken Blut, heilen schnell und sind stärker. Ansonsten unterscheiden sie sich nicht von Menschen.

Definitiv kein Buch für mich. Zu viel Romantik, zu wenig Vampir-Action.
Trotzdem werde ich mich jetzt noch durch den 2.Teil kämpfen.

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