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Veröffentlicht am 01.12.2024

Ein Unglück kommt selten allein

Der dunkle Garten
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Nach „Geheimer Ort“ wollte ich gerne noch andere Romane von Tana French lesen. Herkömmliche Thriller stehen aber nicht ganz oben auf meiner Liste, zumal das Buch kein Blickfang ist.
Da ich nun aber wieder ...

Nach „Geheimer Ort“ wollte ich gerne noch andere Romane von Tana French lesen. Herkömmliche Thriller stehen aber nicht ganz oben auf meiner Liste, zumal das Buch kein Blickfang ist.
Da ich nun aber wieder über einen Bibliotheksausweis verfüge, nehme ich mir nun alle Bücher vor, die ich zwar lesen, aber nicht unbedingt kaufen möchte.

In „Der dunkle Garten“ lesen wir aus der Sicht des Endzwanzigers Toby. Dieser sieht sich selbst als Glückspilz, hat es das Leben mit ihm bisher doch gut gemeint. Das ändert sich allerdings, als er nach einem feuchtfröhlichen Abend in seiner Wohnung überfallen und schwer verletzt wird. Fortan leidet Toby an motorischen Einschränkungen und auch sein Gedächtnis arbeitet nicht mehr so zuverlässig.
Bis auf weiteres arbeitsunfähig, quartiert er sich bei seinem Onkel ein, bei dem kürzlich ein tödlicher Hirntumor diagnostiziert wurde. Schöne Kindheitserinnerungen hängen an diesem Ort, an dem immer noch die Familie zusammenkommt. Die Idylle hat jedoch ein Ende, als in der alten Ulme ein menschlicher Schädel gefunden wird. Wer ist der Tote und hat jemand aus Toby‘s Familie damit zu tun?

Bis die Geschichte erst einmal in Gang kommt, vergehen über 200 Seiten. Lange geht es nur um Toby‘s Überfall und die Familie. Ich mag Familiengeschichten, aber ich war eigentlich wegen der Leiche im Baum hier. Von Spannung ist zunächst keine Spur.

Mit Auffinden des Schädels kommt die Sache dann aber ins rollen. Natürlich hat man gleich die Familie in Verdacht und das sehen auch die Ermittler so, die ich mit ihrem Gehabe schrecklich unangenehm fand. Aber auch Toby ist nicht unbedingt ein Sympathieträger, oft unreif und gedankenlos.

Aber eine Leiche macht noch keinen dunklen Garten und so legt die Geschichte nach Enthüllung des Mörders noch einen drauf. Dinge von wo man sich fragte, warum sie denn nun so ausführlich behandelt werden müssen, machten daraufhin Sinn. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Geschichte dennoch viel zu lang geworden ist.

Deswegen gibt‘s einen Stern Abzug. Die Komplexität hat es für mich am Ende gerettet. Ein langer, aber lohnenswerter Weg zur Auflösung.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Freunde oder Feinde?

Nachtschatten - Rosenholm-Trilogie (#3)
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Schneller als gedacht, bin ich beim letzten Teil der Rosenholm Trilogie angelangt. Das ist das dickste Buch, dieses mal sogar mit Farbschnitt. Aber auch ansonsten sollte es einige Veränderungen geben und ...

Schneller als gedacht, bin ich beim letzten Teil der Rosenholm Trilogie angelangt. Das ist das dickste Buch, dieses mal sogar mit Farbschnitt. Aber auch ansonsten sollte es einige Veränderungen geben und nicht alle davon, sollten gut sein.

Wie erwartet, hat sich die Clique etwas zersplittert. Während Kirstine, Kamille und Victoria ihre Ausbildung abbrechen, um einen Plan zu schmieden wie sie am beste Jens stürzen könnten, besucht Malou weiterhin das Internet. Noch dazu zählt sie nun zum inneren Kreis von Krähen, die den Schulleiter beschützen sollen. Doch mit der Zeit beginnen auch ihre Überzeugungen zu bröckeln…
Die anderen drei haben mit Hilfe zweier ehemaliger Lehrer schnell herausgefunden, wie sie Jens am besten besiegen. Dafür benötigen sie einen Siegesstein und die Macht der Nachtschatten, Geister ermordeter Frauen. Für beides müssen sie sich allerdings in größte Gefahr begeben und nicht nur ein Leben steht dabei auf dem Spiel…

Also ich muss sagen, die Luft war jetzt irgendwie raus…
Dieser Teil hat sich nicht so locker flockig gelesen wie die Teile davor.
Lange liest man nur aus den Perspektiven der drei Mädels, dann lange nur aus Malou‘s Sicht, bis dann wieder alles zueinanderfindet. Es sind lange Kapitel und die Spannung konnte nicht immer gehalten werden.

Es klappt nicht alles auf Anhieb, neue Lösungen müssen gefunden werden und so entsteht doch immer wieder genügend Dynamik um dran zu bleiben. Die letzten Schritte zum Finale empfand ich aber aufregender als das Finale selbst.

Die Autorin bringt zum Schluss ein großes Opfer, dass bestimmt nicht allen gefallen dürfte und auch ich bin mir nicht sicher, wie ich zu dieser Entscheidung stehen soll. Hätte das wirklich sein müssen? Hm…

Den Epilog fand ich einfach total drüber und schnulzig und er hat für mich auch nicht zum Rest des Romans gepasst.

Insgesamt empfand ich diesen Teil als schwächsten der Reihe. Aber er hat auch viel richtig gemacht und war definitiv kein Flop.
Ich bin froh, dass ich mich auf die Rosenholm Trilogie eingelassen habe, auch wenn sie sicher kein Highlight für mich darstellt.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Vereint gegen den Feind

Gedenkemein - Rosenholm-Trilogie (#2)
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Und weiter geht‘s!
Ich bin froh, dass ich mir gleich die ganze Trilogie gekauft habe, denn man hat einfach sofort Lust weiterzulesen.

Teil zwei beginnt schon mitten in den Sommerferien, denn da hat man ...

Und weiter geht‘s!
Ich bin froh, dass ich mir gleich die ganze Trilogie gekauft habe, denn man hat einfach sofort Lust weiterzulesen.

Teil zwei beginnt schon mitten in den Sommerferien, denn da hat man doch am ehesten Zeit einen Mordfall aufzuklären. Doch weit kommen die Mädchen erst einmal nicht, also muss nebenbei weiter ermittelt werden.
Victoria versucht ihre Beziehung zu Benjamin aufrecht zu erhalten. Kirstine kämpft mit ihren unkontrollierbaren Kräften. Kamille muss noch die Identität ihres Vater verarbeiten und Malou ist sich nicht sicher, wie weit sie den Pfad der dunklen Magie für den Erfolg gehen will.

Auch wenn jedes der Mädchen seine Storyline kriegt, ist es in diesem Roman vor allem Malou die im Mittelpunkt steht. Wie es mit ihr weiter geht, bleibt am spannendsten.
Kirstine hatte zwar auch genug Drama, fällt aber mächtig hinten runter und die anderen beiden haben einfach nicht viel hergegeben.

Genau wie der Vorgänger liest sich auch dieser Teil unheimlich schnell. Das liegt nicht zuletzt an der großen Schrift, regen Perspektivwechsel, sowie Chat Nachrichten, Briefen, Zeitungsausschnitten, etc. . Es ist wirklich ein ganz entspanntes lesen, auch wenn die meiste Zeit gar nicht so viel passiert.

Die Mädchen lassen sich nämlich nach wie vor mächtig Zeit mit der Suche nach Trines Mörder und das wissen sie auch selbst. Aber er ist eben nicht einfach, der Spagat zwischen Schule und Privatleben. Alle haben Beef mit ihren Eltern, die eigene Fähigkeiten müssen ausgebaut und über die beruflich Zukunft sollte sich auch langsam Gedanken gemacht werden.

Am spannendsten ist sicherlich der Part um Trine‘s Schwester Leah, die gleichzeitig auch das Finale bildet. Sogar der Mörder wird enthüllt, jedenfalls sieht es danach aus. Aber diesen zu stellen, das wird die Aufgabe für den letzten Teil.

Dieser wird mit drastischen Veränderungen vorbereitet, die den Schulbesuch wohl ordentlich durcheinanderwirbeln dürfte. Das wird wohl auch den Zusammenhalt der Gruppe gefährden, die ohnehin schon deutlich Risse bekommen hat.

Im Vergleich zum ersten ein klein wenig schwächer.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Ein Internat, ein Mordfall und...Magie

Rosen & Violen - Rosenholm-Trilogie (#1)
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Der melodische Titel das zauberhafte Cover waren es, die mich auch die Rosenholm Trilogie aufmerksam gemacht haben. Ein kurzer Blick auf den Klappentext überzeugte mich dann vollends, nur beim Genre Young ...

Der melodische Titel das zauberhafte Cover waren es, die mich auch die Rosenholm Trilogie aufmerksam gemacht haben. Ein kurzer Blick auf den Klappentext überzeugte mich dann vollends, nur beim Genre Young Adult war ich mir mal wieder nicht so sicher. Doch todesmutig legte ich mir gleich alle Teile zu. Mit welchem Ergebnis?

Es geht ja eigentlich schon mal gut los.
Nacheinander werden uns vier sehr unterschiedliche Mädchen vorgestellt, die allesamt zu einer Aufnahmeprüfung an das Rosenholm Internat eingeladen werden. Ein Internat mit Twist, denn Rosenholm ist eine magische Schule.
Alle Mädels werden angenommen und landen in einer gemeinsamen WG. Jeder hat seine speziellen Fähigkeiten, doch Victoria machen diese zu schaffen. Geister suchen sie heim und besonders einer lässt keine Ruhe. Trine, ein vor Jahren an der Schule ermordetes Mädchen, giert es nach Gerechtigkeit. Nun sollen Victoria, Kirstine, Malou und Kamille den Mörder finden und begeben sich dabei auf gefährliches Terrain.

Klingt ein bisschen nach Harry Potter trifft W.I.T.C.H im nordischen Gewand (Schauplatz Dänemark) und das ist gar nicht mal so schlecht. Es mag sich zwar um YA handeln und die Hauptcharas sind alle höchstens 18, aber der Ton war weder kindisch, noch nervig. Auch wenn ein bisschen gedenglischt wurde.

Die Mädels sind alle sehr individuell und trotz vereinzelter Macken sympathisch.
Romantik spielt auch eine Rolle, steht aber nicht zu sehr im Vordergrund.

Auch wenn es sich um eine magische Schule handelt, darf man Rosenholm nicht mit Hogwarts vergleichen. Es werden keine Zauberstäbe geschwungen, der Fokus liegt hier mehr auf Mythologie, Spiritismus und irdischen Kräften mit Fächern wie Geisterbeschwörung, Runen und Tinkturen mischen.
Der Lehrer im Fach Blutmagie ist äußerst fragwürdig und genau wie die Praktik selbst eine Triggerwarnung wert. Ich halte diesen Teil des Romans gerade für Jüngere bedenklich.

Und dann ist da natürlich noch der Mordfall. Der wird in diesen Teil nicht gelöst und stellt den Kern der Reihe dar. Es ist durchaus spannend die Mädels bei ihren Recherchen zu begleiten, auch wenn sie sich dabei oft Zeit lassen und somit, vorbildlicherweise, der Unterricht nie zu kurz kommt.
Den Showdown am Ende im Zusammenhang mit dem Mordfall fand ich allerdings irgendwie verwirrend und unpassend.

Es ist aber nur in kleiner Schönheitsmakel in einem ansonsten sehr runden ersten Teil. Trotz teilweise dunkler Stellen ist, es ein cozy Dark Academia Roman, der sich schnell liest.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Die Geister die ich rief

Die Geisterflöte
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England, 1860: Nach mehreren Schicksalsschlägen und dem Verlust ihrer gesamten Familie, versucht Elspeth einen Neuanfang als Kindermädchen auf einer abgelegen Insel. Ihr Schützling Mary hat es ähnlich ...

England, 1860: Nach mehreren Schicksalsschlägen und dem Verlust ihrer gesamten Familie, versucht Elspeth einen Neuanfang als Kindermädchen auf einer abgelegen Insel. Ihr Schützling Mary hat es ähnlich schwer. Als Vollwaise lebt sie bei ihrer Tante, der Zwillingsbruder ist erst kürzlich verstorben und das vorherige Kindermädchen hat sich einfach davon gemacht. Seither hat sie kein Wort mehr gesprochen und Elspeth soll das ändern.
Die beiden nähern sich schnell an, doch eines trübt die Idylle. Im Haus scheint es zu spuken. Seltsame Geräusche und immer wieder auftauchende heidnische Objekte treiben Elspeth langsam in den Wahnsinn. Hat das mürrische Dienstmädchen etwas damit zu tun?

Ich mochte das Buch von der ersten bis zur letzten Seite.
Es war der richtige Schauplatz, das richtige Jahrhundert und wer liebt sie nicht, die tragische Protagonistin, die immer tapfer weiterkämpft.

Mich hat die Geschichte in Teilen an „Die Drehung der Schraube“ und „Die Frau in Schwarz“ erinnert. Die Geisterflöte spielt im Showdown zwar eine tragende Rolle, taucht aber gar nicht so oft auf. Den Titel fand ich sowieso schlecht gewählt, klingt einfach nicht gut.

Wir haben einen Unfalltod, ein verschwundenes Kindermädchen und Gerüchte um eben dieses und Mary‘s Bruder. Man ahnt schon, dass es wahrscheinlich nicht so gewesen ist wie behauptet und es geht auch lange in diese Richtung, bevor das Ruder herumgerissen wird. Aber möglich war und bleibt bis dahin alles. Alle Varianten hätten gut gepasst.

Mit dem Ende bin ich sehr zufrieden und der böse Twist mit dem ich gerechnet hatte, kam glücklicherweise nicht. Auch wenn ich gedacht hätte, hinter Elpeth‘s Familientragödie steckt mehr.

Alles in allem ein super Buch, das ich sehr gern gelesen habe.

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