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Veröffentlicht am 15.01.2023

kurzweiliger Cosy Crime mit einem Hauch von Romantik

Rückkehr nach Tanner Hollow
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Inhalt: Zur Beerdigung und Testamentsvorlesung kehrt Kallie Ainsworth in ihre Heimat zurück, doch mehrere Anschläge auf ihr Leben wecken die Angst und die Frage, welchen Grund es dafür geben mag.

Eine ...

Inhalt: Zur Beerdigung und Testamentsvorlesung kehrt Kallie Ainsworth in ihre Heimat zurück, doch mehrere Anschläge auf ihr Leben wecken die Angst und die Frage, welchen Grund es dafür geben mag.

Eine unterhaltsame Kurzgeschichte mit Spannung und Romantik für zwischendurch lässt sich gut und zügig lesen. Es startet schon recht spannend und man spürt Kallies Anspannung, zu viel Erinnerungen werden an die Misshandlungen an ihren Stiefvater geweckt. Ich fand es aber gut, dass das Thema häusliche Gewalt und Misshandlung nicht detailliert beschrieben sondern nur erwähnt wird. Ihre ehemalige große Liebe, Detective Nolan Tanner, ist für mich ein aufmerksamer, hilfsbereiter Mensch, dem man anmerkt, wie verletzt er über Kallies überraschtes Verschwinden war. Da das Ableben ihres Stiefvaters Rick nicht ganz eindeutig ist und nun noch die Mordanschläge auf Kallie hinzukommen, ist ein Zusammentreffen der beiden nicht zu vermeiden.
Es geht ziemlich rasant weiter, man rauscht nur so durch die Seiten, es tauchen viele Fragen und Verdächtige auf, doch die Gründe für die Anschläge und das dahinter steckende Familiengeheimnis haben mich jetzt nicht so sehr überrascht oder waren sehr spektakulär.
Ich hätte von den Charakteren gern noch mehr gelesen, noch mehr Hintergründe erfahren. Es ist eine nette Geschichte für zwischendurch, doch hätte sie inhaltlich noch mehr bieten können, so war mir die ganze Handlung etwas zu oberflächlich und schnell abgewickelt. Auch was den romantischen Teil angeht, war es zu vorhersehbar und eher eine Randerscheinung.
Das Cover gefällt mir gut, es hebt die Spannungserwartung, wirkt düster und geheimnisvoll und der Titel klingt auch einladend.
Insgesamt ein solider Cosy Crime mit netten Protas und einem kurzweiligen Plot, der noch ausbaufähiger hätte sein können, dennoch lesenswert mit gutem Unterhaltungsfaktor.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

rasanter, mitreißender 3.Teil der Waldfriede-Saga

Sturmtage
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Die Waldfriede-Saga geht auch im 3.Teil rasant weiter und ich hab es ab der ersten Seite wirklich genossen und bin nur so durch die Seiten geflogen.
Die Geschichte, um die junge Assistenzärztin Helene ...

Die Waldfriede-Saga geht auch im 3.Teil rasant weiter und ich hab es ab der ersten Seite wirklich genossen und bin nur so durch die Seiten geflogen.
Die Geschichte, um die junge Assistenzärztin Helene ist dank ihrer tapferen, fröhlichen und hilfsbereiten Art so unterhaltsam. Man merkt, wie sie an ihren Aufgaben aber auch den Herausforderungen des 2.Weltkrieges wächst, wie sie eine Stärke beweist, obwohl sie viel Schlimmes durchmachen und auch einige Verluste hinnehmen muss. Die Gefahr für das Krankenhaus ist spürbar und die Erlebnisse, auch mit dem Druck der NSDAP, dem auch das Personal und Dr.Conradi als Klinikleitung ausgesetzt ist, sind wirklich heftig und erschütternd.
Zu erleben, was auch aus den bisherigen schon bekannten Mitarbeitern wird, besonders Hanna, ist schön und zugleich teilweise auch tieftraurig, weil Leben und Tod so nah beieinander liegen. Hinzu kommt auch neues Personal und hier fand ich die Entwicklung besonders spannend, weil der Schein trügt und ich von so mancher Person überrascht war- positiv wie auch negativ.
Das Buch spielt zwischen 1939-1946 - also die kompletten Kriegsjahre hindurch und durch die aufgezeichneten Chroniken des Krankenhauses hat man hier eine schöne, spannende und berührende Mischung aus Fiktion und Tatsachen. Das hat die Autorin in ihrem ergreifenden Schreibstil wieder mal großartig verbunden und präsentiert ein zwar umfangreiches aber sehr herzergreifendes Buch, dass oft auch sehr nachdenklich stimmt. Eine schöne Liebesgeschichte in den Wirren des 2.Weltkrieges mit passenden Charakteren und einer wichtigen Botschaft.
Das Cover mit seinem Wiedererkennungswert für diese besondere Reihe gefällt mir sehr und auch der Titel ist für die Kriegsepoche mehr als passend.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Schokolade oder Liebe - der verzweifelte Kampf um ein Familienunternehmen

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 1)
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"Schokolade ist Liebe, aber ohne Liebe ist Schokolade nichts." (Buchzitat)

Der erste Weltkrieg ist vorbei und schon stehen neue Veränderungen in der Wirtschaft und im alltäglichen Leben bevor. Die SED ...

"Schokolade ist Liebe, aber ohne Liebe ist Schokolade nichts." (Buchzitat)

Der erste Weltkrieg ist vorbei und schon stehen neue Veränderungen in der Wirtschaft und im alltäglichen Leben bevor. Die SED übernimmt nach und nach und die Vorherrschaft, wodurch auch viele Familienunternehmen in Gefahr geraten, die Versorgung mit Grundgütern eingeschränkt.
Die Geschichte um Irene, die Tochter des Schokoladenfabrikanten Friedrich Menzel in Halle, und dem Salzwirker Paul ist so zuckersüß und bewegend. Zwei junge Menschen, die so viel Kummer und Leid erleben müssen und deren Position eine gemeinsame Verbindung scheinbar unmöglich macht.
Beide hab ich sofort gemocht, Irene ist eine faszinierende, rücksichtsvolle Frau, die trotz aller Ängste, Umstände und dem Kampf um die Fabrik immer positiv bleibt, ein gutes Wort für die Mitarbeiter hat und stets fair ist. Ebenso Paul, ein liebenswerter, fleißiger und humorvoller Mensch.
Die Annäherung zwischen beiden ist so rührend und zu Herzen gehend, doch wann immer man denkt, sie haben alles Glück zusammen verdient passiert etwas Unerwartetes, was alle Hoffnungen und Wünsche wieder zunichte macht. Von der Stasi beobachtet, mit Einschränkungen überrollt kämpfen sie um das kleine bisschen Freiheit, während die staatlich kontrollierte DDR ihre Anfänge nimmt.
Ich fand die Geschichte so fesselnd, gleichzeitig erhält man viele Einblicke sowohl in die Schokoladenherstellung, als auch in die Tätigkeit der Salzwirker und hallorischen Traditionen. Es hat so gut in die gesamte Erzählung gepasst und es dadurch noch unterhaltsamer gemacht. Nebenbei erhält man durch Pauls Schwester Petra noch Einblicke in die Theater und Filmwelt und ist überrascht über so manchen bekannten Künstler, der erwähnt wird.
Die Autorin nimmt den Leser auf eine interessante Reise der Schokoladen- u. Salzherstellung, verpackt in eine schöne, wenn auch dramatische Liebesgeschichte, mit vielen überraschenden Charakteren, die unglaublich viel Abwechslung und Leben in die Geschichte bringen. Irenes Vater muss man einfach ins Herz schließen, ihr Verhältnis zueinander ist wirklich etwas Besonderes, während ihre Mutter mich zeitweise wirklich geschockt hat mit ihren Ansichten und ihrer Überheblichkeit. So tauchen etliche Personen auf, die man vom Fleck weg mag, während man bei anderen den Kopf schütteln würde. Doch es tauchen auch welche auf, die nicht ganz durchschaubar sind und sich als wirklich überraschend entpuppen, eine tolle Mischung.
Interessant fand ich die Schilderung der gesellschaftlichen Veränderung. Obwohl die Menschen so extrem und beängstigend kontrolliert, enteignet und penetrant unter Druck gesetzt wurden, um das neue Rechtssystem zu unterstützen, hat man doch auch einen Wandel im Denken der Menschen festgestellt. Die bisherige Zweiklassengesellschaft sollte verschwinden, Gleichberechtigung wurde gefordert, allerdings doch häufig mit schockierenden Methoden. Bei Irene und ihrem Vater konnte man spüren, dass ihnen die Mitarbeiter am Herzen lagen und sie für ordentliche Arbeitsbedingungen und Fairness gesorgt haben, was ich durch verschiedene Gesten richtig toll fand.
Insgesamt hatte ich wirklich gute Unterhaltung, viele Passagen haben mich sehr berührt, andere überrascht, empört und nachdenklich gestimmt. Unter dem Titel konnte ich mir erst gar nicht viel vorstellen, letztendlich fand ich ihn aber absolut passend und gelungen, ebenso wie die Gestaltung des Covers.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Im Schatten der Zwillingsschwester - leichte Unterhaltung vor malerischer Kulisse

Sommer in Edenbrooke
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Inhalt: Marianne Daventry, die immer noch um den schmerzlichen Verlust ihrer Mutter trauert, fristet ein langweiliges Leben bei ihrer Großmutter in Bath. Der Einladung ihrer Zwillingsschwester Cecily folgend, ...

Inhalt: Marianne Daventry, die immer noch um den schmerzlichen Verlust ihrer Mutter trauert, fristet ein langweiliges Leben bei ihrer Großmutter in Bath. Der Einladung ihrer Zwillingsschwester Cecily folgend, reist sie auf das Anwesen von Edenbrooke, um dort einem hartnäckigen Verehrer zu entkommen und in Ruhe ihren Malkünsten nachzugehen. Doch schon bei der Anreise erlebt sie eine böse Überraschung und diese wirbelt ihr Leben gründlich durcheinander.

Meinung: Es ist eine leichte Geschichte, die leider auch etwas kitschig verläuft, weil sie alle Klischees bedient, die man bei solchen Romanen oft schon voraussetzt.
Ein unerwünschter Verehrer mit einer fürchterlichen Vorliebe für schmalzige Gedichte, Marianne, die sich im Vergleich zu ihrer Schwester für unscheinbar hält und voller Schuldgefühle steckt und eine selbstverliebte Zwillingsschwester, die durch ihr Verhalten ihre Schwester immer in den Schatten stellt. Obwohl Marianne Sir Philipp gegenüber sehr argwöhnisch ist und sich von dem Geschwätz anderer nur zu gern anstecken lässt, merkt man, wie hin und hergerissen sie ist. Die ersten aufkommenden Gefühle, die sie irritieren, weil sie nicht versteht, dass ein begehrter, gut aussehender Mann mit Adelstitel gerade ihr Aufmerksamkeit schenkt. Sir Philipp mochte ich bei seinen ganzen Aktionen und Gesprächen sehr, weil es für ihn kein Spiel ist und er sich viele schöne und überraschende Dinge einfallen lässt. Marianne ist durch das Verhalten ihrer Schwester zu sehr im Hintergrund, weswegen sie gar nicht anders kann, als sich immer wieder selbst anzuzweifeln und so erfolgt ein Missverständnis nach dem anderen. Man möchte sie so oft schütteln und sagen, sie soll doch nicht immer sofort voreilige Schlüsse ziehen, dann würde nicht alles immer so dramatisch verlaufen. Das hat mich manches Mal etwas kribbelig gemacht, weil es einfach unverständlich und nicht nachvollziehbar war.

Dadurch wirkte sie oft etwas dümmlich, naiv und arglos, was durch manche Sätze auch noch verstärkt wurde, teilweise aber gleichzeitig etwas unglaubwürdig erschien. Andererseits konnte sie gut austeilen und rumzicken, was dann ganz schnell durch die voreiligen Schlüsse, die sie zog, nach hinten losging. Ihre liebenswerte und selbstlose Art ist dadurch häufig in den Schatten gerückt. Die Großmutter, Sir Philipp und auch seine Mutter waren für mich hier die stärksten Protas.
Zum Ende kommt dann doch etwas leichte Spannung auf, was aber nicht wirklich überraschend verläuft und leider auch viel zu durchschaubar war.
Ich habe es als Hörbuch mitverfolgt und die Sprecherin hat entsprechend der Zeit damals die jeweiligen Personen passend zu ihrem Charakter gut dargestellt, was mir so manchen Schmunzler entlockt hat. Allerdings hat mir etwas die Begeisterung gefehlt, es klang häufig etwas monoton.
Die Geschichte ist nichts Überraschendes, leider auch nicht sehr dramatisch oder spannend, aber für gemütliche Stunden zwischendurch durchaus angenehm zu hören. Im Vergleich zu der Geschichte „Eine Liebe in Blackmoore“ aber um einiges schwächer.
Das Cover gefällt mir wieder mal sehr gut, passt super in die viktorianische Regencyzeit und auch der Titel ist ganz gut gewählt.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

bewegender historischer Roman mit einem Hauch von Zimt und einer Prise Romantik

Der Duft von Zimt
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Inhalt: Unter französischer Besatzung Hamburgs 1812 versucht die aufgeweckte, kluge und hilfsbereite Josephine die Bäckerei ihres Onkels ´Thielemanns Backhus´ weiterzuführen. Die Lebensmittel sind knapp, ...

Inhalt: Unter französischer Besatzung Hamburgs 1812 versucht die aufgeweckte, kluge und hilfsbereite Josephine die Bäckerei ihres Onkels ´Thielemanns Backhus´ weiterzuführen. Die Lebensmittel sind knapp, die Beschaffung wird scharf bewacht. Unter der Bedingung, den Postboten Christian zu heiraten, darf sie ihre Backkünste fortführen. Doch schon bald werden auch Franzosen auf sie aufmerksam, ganz besonders einer: Pépin Sabatier, ein lustiger, Klarinette spielender und liebenswerter Soldat, der mit ihr Backkünste aus seiner Heimat teilt.
Doch schwere Zeiten machen es ihnen unmöglich, ihrem Herzen zu folgen.

Ich hab diesen spannenden und unterhaltsamen Roman als Hörbuch verfolgt und die Sprecherin hat sowohl die Charaktere als auch die gesamte Geschichte, all die Eindrücke, ob spannend, duftend, lustig, aber auch traurig und nachdenklich stimmend, dermaßen lebendig und großartig präsentiert, dass man das Gefühl hatte, mitten im Geschehen zu stecken. Man hat die Kreationen von Josephine so bildhaft vor Augen, wie sie in Gedanken und Erinnerungen versunken all die Rezepte ihrer Mutter nachbackt, sehr zur Freude der Hamburger aber auch Franzosen. Man spürt die angespannte Atmosphäre, wenn man es eigentlich mit dem Feind zu tun hat, das Herz aber was ganz anderes fühlt.
Mich hat es fasziniert, wie nah Freude und Leid beieinander liegen können. Einerseits gibt es viele lustige Szenen (wozu auch ein paar Tiere beitragen), als auch die witzige Art mancher Nachbarn und Freunde, gleichzeitig wird aber auch erschreckend geschildert, wie viel Leid Menschen trifft, wenn Konflikte auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden. Es zerreißt einen, besonders wenn Kinder betroffen sind oder Menschen wie Vieh vertrieben werden.
Familiengeheimnisse, Racheakte, überraschende Wendungen und und eine süße Romanze geben dem Buch das gewisse Etwas, obwohl es eine ganze Weile dauert, bis das Buch etwas Fahrt aufnimmt und die Spannung langsam steigt und auch nicht alles in einem Happy End endet. Manches ist mir ab und zu etwas zu schnell oder durch einen günstigen Zufall erledigt gewesen, anderes hat mir ab und zu etwas zu lange gedauert.
Die Schilderung von Armut, Hunger und Leid ist bewegend und teilweise auch herzzerreißend, ebenso wie die Aufstände der Bürger selbst. Interessant werden die Versuche geschildert, an einfachste Lebensmittel zu kommen, um das Überleben zu sichern. Trotz ein paar kleinerer Längen hat mir der Schreibstil gut gefallen, man ist sofort in der Geschichte drin und die Entstehung um Hamburgs berühmtes Franzbrötchen ist toll integriert.
Cover und Titel sind gut getroffen, so dass man genau weiß, in welcher Epoche die Geschichte spielt und was einen überwiegend erwarten wird. Das wird sicher nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein und ich vergebe gern 4 von 5 Sternen.

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