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Veröffentlicht am 23.05.2020

Die mutige Novizin

Die siebte Schwester
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Tryngen, eine junge Novizin, lernt unter der Infirmaria Maria die Heilkunst im Kloster Weiher in Köln. Dort begegnet sie dem schwerverletzten zukünftigen Erzbischof Engelbert von Berg, der ihre Heilkünste ...

Tryngen, eine junge Novizin, lernt unter der Infirmaria Maria die Heilkunst im Kloster Weiher in Köln. Dort begegnet sie dem schwerverletzten zukünftigen Erzbischof Engelbert von Berg, der ihre Heilkünste auch am Hofe wünscht.
Um den Plänen ihres Vaters zu entgehen, begibt sie sich an den Hof, nichtsahnend, dass sie in eine große Verschwörung gerät, die sie aufgrund eines eigenen Geheimnisses in große Schwierigkeiten bringt.

Dieses Buch spielt eh schon im düsteren Mittelalter, voller merkwürdiger Vorstellungen, Mythen, Vorgehensweisen- sowohl um die Gesundheit als auch diverse kirchliche Abläufe und Auseinandersetzungen zwischen den regierenden Mächten.
Doch die Geschichte selbst ist auch so unglaublich spannend, dunkel, intrigant und unvorstellbar, dass man wirklich teilweise den Kopf schütteln muss, wozu Menschen doch so fähig sind und aus welchen Gründen sie sich so abgründig verhalten.
Gewisse Riten/Geheimbünde, die scheinbar in Klostern so vorherrschten, ist man doch sehr überrascht, man hat eine Gänsehaut, wenn man überlegt, dass Menschen so fest davon überzeugt sind, andererseits hat der Klerus auch oft dafür gesorgt, dass viele über den Glauben im Dunkeln gehalten wurden und waren der Meinung, sie handeln in Gottes Namen.
Interessant für mich ist auf jeden Fall auch das Nachwort, weil dies nicht nur ein erfundener Roman ist, sondern gewisse Personen tatsächlich gelebt haben und in diese Geschichte mit eingebunden wurden. Das machte das Ganze noch authentischer, dunkler, spannender und fesselnder.
Ich hab mich gut unterhalten gefühlt, dies war das erste Buch der bereits erschienen Rhein-Trilogie. Der Schreibstil, der Spannungsbogen, den die Autorin erzeugt hat, die gut dargestellten/geschilderten Charaktere haben mich wirklich gut unterhalten, diese Geschichte wirklich absolut authentisch wirken lassen, und ich werde mit Sicherheit weitere Bücher von Marion Johanning lesen.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Wenn das Gewissen schlägt

Wie Schiffe am Horizont
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Im 2.Teil wird die Geschichte um Haakon erzählt, dem Jüngsten der 3 Noorgaard Brüder erzählt, ein rastloser Mensch, der leider in seinem Überschwang im ersten Teil ein Drama ausgelöst hat und einige Jahre ...

Im 2.Teil wird die Geschichte um Haakon erzählt, dem Jüngsten der 3 Noorgaard Brüder erzählt, ein rastloser Mensch, der leider in seinem Überschwang im ersten Teil ein Drama ausgelöst hat und einige Jahre von zuhause geflüchtet ist, bis die Wogen sich glätten. Doch das Heimweh und das schlechte Gewissen plagt ihn und so kommt er zu einer Zeit nach Hause, die wirklich allerletzte Sekunde ist, denn sein Bruder ist schwer erkrankt und die Farm wird von den niederträchtigen Nachbarn bedroht, die zum Ku-Klux-Clan gehören..
Joanne Bischof schafft es immer wieder, Momente zu zaubern, um die Gefühlswelten und auch den jeweiligen dramatischen, romantischen oder traurigen Moment so lebhaft zu gestalten, so realistisch, dass man sich vollkommen mitgerissen fühlt und sämtliche Achterbahnen der Gefühle erlebt.
Ich habe mit gelitten, mitgefiebert, getrauert, geschnieft und war berührt von einer Geschichte, die von einem zutiefst reumütigen Mann erzählt, der mit sich selbst und dem Leben hadert, der aufgehört hat an Gott und das Gute, an seine Chancen zu denken und zwar auf so zu Herzen gehende Weise, dass es mich sehr bewegt hat. Kein Hollywoodgedusel, alles sofort Vergeben und Vergessen, nein die sanfte Annäherung, die Taten die folgen mussten, um wieder Vertrauen zu fassen und die dramatische Kulisse drum herum verschaffen dieser Geschichte das Nötige Flair und fesseln den Leser.
Verbunden mit Mut machenden und vielen nachdenklich stimmenden Sätzen ist diese Fortsetzung absolut gelungen.
Authentisch, berührend, sanft und ein nicht ganz einfacher Lernprozess über das Vertrauen, Hoffnung auf Vergebung sowohl von der Familie als auch den Willen, Dinge zu ändern, damit man nach vorne schauen kann.
Und das Thema Gebärdensprache zur damaligen Zeit, wie damit umgegangen wurde, wie dies in die Geschichte integriert wurde, hat mich ganz besonders fasziniert, denn es ist mit ganz viel Feingefühl umschrieben worden.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Zukunft ungewiss

Dorthin, wo der Tag anbricht
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Julia Broeder hat ein aufrichtiges, gutes Herz und als angehende Missionsärztin setzt sie sich ein, wo immer es geht und saugt alles auf, was sie für ihre Ausbildung bekommen kann. Doch genau dieses gute ...

Julia Broeder hat ein aufrichtiges, gutes Herz und als angehende Missionsärztin setzt sie sich ein, wo immer es geht und saugt alles auf, was sie für ihre Ausbildung bekommen kann. Doch genau dieses gute Herz wird ihr zum Verhängnis und sie wird vom College verwiesen.
Da sie auf dem Grundbesitz des reichen aber auch sehr exzentrischen Nickolaas Vandermark leben, ist sie nun von seiner Gunst abhängig und sucht umgehend seinen vertretenden Anwalt Ashton Carlyle auf, doch hier stößt sie auf Granit und nun muss sie sich in ihr tragisches Los ergeben, was jetzt so völlig sinnlos geworden ist.
Diese Geschichte hat mich sehr begeistert, weil man hier das aufeinander prallen von unterschiedlichen Welten sehr intensiv mitbekommt. Hoffnungen und Wünsche zerplatzen, obwohl man sich nicht schuldig fühlt, sondern doch nur etwas Gutes tun wollte, man ist auf Gnade angewiesen, aber diese wird einem verwehrt und jetzt steht man da und braucht eine Alternative, die sich in der damaligen Welt gar nicht so einfach auftut. Doch die herrlich frische Variante, Julias Erlebnis ist so genial umschrieben, mit viel Humor, aber auch Dingen, die ans Licht kommen, die auf einmal ganz anders wirken und mich als Leser total überrascht aber auch berührt haben.
Menschen, die nie etwas über Gott hören wollten oder die Hoffnung aufgegeben haben, dass er jemals ein Ohr für sie hätte, erleben auf einmal Situationen, wo ihnen bewusst wird, worin er sich überall zeigt und wie wichtig es ist, aufmerksam zu sein.
Diese Mischung aus einer ausweglosen Situation, teilweise auch traurigen Erlebnissen, hin zu emotionalen und etlichen lustigen Situationen ist sehr gut und unterhaltsam, denn als Leser denkt man sich ja seinen Teil, doch der weitere Verlauf überrascht einen doch immer wieder.
Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und ich muss immer wieder feststellen, mit welch angenehmer, unaufdringlichen Art sie in ihre jeweiligen ganz eigenen Geschichten den Glauben einfließen lässt, worüber man immer wieder nachdenken muss und sich selbst hinterfragt, wie hätte ich wohl reagiert?
Sowohl die Charaktere, als auch Cover und Titel sind gut gewählt, denn am Ende weiß man, warum genau dieser Titel so passend ist.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Auf der Flucht

Die Kräuterhändlerin
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Ich war anfangs etwas skeptisch, was man über Kräuter denn alles schreiben könnte bzw. wie daraus eine Geschichte entstehen soll, die möglichst spannend und unterhaltsam ist und ich muss sagen, diese Geschichte ...

Ich war anfangs etwas skeptisch, was man über Kräuter denn alles schreiben könnte bzw. wie daraus eine Geschichte entstehen soll, die möglichst spannend und unterhaltsam ist und ich muss sagen, diese Geschichte ist wirklich genauso. Leni wächst nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater Otto von Rauheneck auf Burg Lichtenfels auf, gemeinsam mit ihrer angenommenen verwaisten Cousine Margot, die ihr mehr als übel mitspielt.
Ihres Hab und Guts beraubt, völlig allein auf sich gestellt und dann auch noch geschändet muss sie um das Überleben kämpfen. Doch weil sie eine gute Seele ist, darf sie Unterschlupf bei einer Kräuterfrau finden, die sie in diese so umfangreiche und interessante Wissenskunst einführt.Gemeinsam mit einem Händler aus Genua entwickeln sie eine Geschäftsidee, die überall Anklang findet, doch leider tauchen die Schatten der Vergangenheit wieder auf und Leni muss erneut um das Leben von sich und ihrem Sohn kämpfen.

Es ist so faszinierend, wie hier das Kräuterwissen und ihre Anwendung in die Geschichte eingeflochten wird, die so gut zusammenpasst und für einen flüssigen Schreibstil sorgt und man auf eine interessante, erstaunliche Reise ins Mittelalter genommen wird, wo man überrascht ist, was für Gesetze und Vorstellungen dort herrschen.
Die Abläufe, Gefühle, Gedanken, Charaktere, Umstände und Situationen werden so bildlich umschrieben, dass man mitten im Geschehen ist und teilweise denkt, man erlebt das alles selber.
Man mag das Buch gar nicht weglegen, weil sich diese Gefahr von vorne bis hinten durchzieht, allerdings hätte ich mir für das Ende ein wenig mehr noch an Spannung gewünscht, hier war es mir ein wenig zu schnell erledigt und das Ende kam doch etwas zu abrupt, was den Schwung der gesamten Geschichte etwas rausgenommen hat. Doch insgesamt gab es so viele neue Wendungen, Umstände zum Luft anhalten, dass das Buch alles in allem sehr gelungen ist und ich hier eine 4 Sterne Leseempfehlung gerne abgebe, da für mich zudem noch das Cover als auch die Charaktere absolut stimmig sind.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Sternenfunkeln

Meine Sterne in deiner Nacht
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Wow, diese Geschichte muss man erstmal wirken lassen. So traurig diese Geschichte auch ist, aber sie hat ganz viel Tiefgang und vieles, worüber man nachdenkt, wenn man am Ende angekommen ist. Obwohl es ...

Wow, diese Geschichte muss man erstmal wirken lassen. So traurig diese Geschichte auch ist, aber sie hat ganz viel Tiefgang und vieles, worüber man nachdenkt, wenn man am Ende angekommen ist. Obwohl es eine Young Adult Story ist, so kann man sie wirklich in jedem Alter lesen und sie berührt einen sehr.

Alexandra Fischer hat hier Charaktere geschaffen, die so unterschiedlich und doch so unglaublich gut umschrieben sind, dass man sie so wie sie waren, was sie gesagt haben, ihre Persönlichkeit, ihr Aussehen genau vor Augen hat. Man fühlt sich wie direkt in der Story, man teilt ihre Ängste, Sorgen, Zweifel, Romanzen, ihre Gefühlsausbrüche, ihre Trauer, Wut, Eifersucht- alles findet man in dieser so bewegenden Geschichte wieder.

Skye, oder von allen liebevoll auch Skyepedia genannt, leidet nach dem Verlust ihrer Eltern extrem und lebt nun auf engstem Raum mit ihrer doch etwas schrägen Tante, deren Kochkünste sehr zum schmunzeln verleiten. Doch so einfach und verrückt Tante May auch sein mag, ich hab sie sehr ins Herz geschlossen und sie hat mich etliche Male sehr überrascht, aber auch oft zum Lachen gebracht. Skyes Eltern lernt man durch ihre Erzählungen kennen und man kann gut verstehen, dass sie sie vermisst, doch sie haben Skye etwas hinterlassen, was ihr niemand nehmen kann- ihr Wissen und ihre einfache, aber so ehrliche, hilfsbereite Art, die Rücksicht auf andere und den Glauben daran, dass alles im Leben einen Sinn hat.

Ihre Begegnung mit Asher ist anfangs voller Abneigung, doch je mehr sie sich kennenlernen, desto mehr knackt er Skyes Schutzschild, holt sie aus ihrem Schneckenhäuschen raus und weckt ihre Begeisterung für alles, was mit Astronomie zu tun hat und erleben zusammen so wundervolle Dinge, die nicht ein Stück langweilig sind, selbst wenn man sich mit diesem Thema nicht wirklich auskennt. Doch natürlich gibt es die beste, aber extrem eifersüchtige Freundin Nell, die man so manches Mal wirklich nur schütteln möchte oder Nells unternehmungsfreudigen, oft risikofreudigen Bruder Flint und seine Freundin Cara. Plötzlich verändert sich das Leben für alle, wie geht es nach der Schule weiter, die letzten Ferien stehen an und doch läuft nicht immer alles so wie geplant.

Diese letzten Ferien, Freundschaften, die auf die Probe gestellt werden, Trauer, Frustbewältiguung, familiäre Probleme- all das hat Alexandra hier so gefühlvoll verpackt, ich habe etliche Taschentücher gebraucht, aber trotz aller Tränen hab ich diese Geschichte sehr genossen, denn sie ist weder oberflächlich noch mal schnell was für zwischendurch- sie trifft voll ins Herz, und holt den Leser gefühlsmäßig komplett in die Geschichte.

Der Schluss ist überraschend, überhaupt nicht wie erwartet, doch genau sowas finde ich gut, wenn man sich unter der Buchkurzfassung etwas vorstellt und es doch einen ganz anderen Verlauf nimmt, als man gedacht hat.

Also von mir 4 Sterne für eine zuckersüsse, teilweise auch etwas dramatische Story, die aber voll ins Herz trifft und nach den Sternen greifen lässt, aber auf ungewöhnliche Weise!!!

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