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Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein Bürgermeister zum Verlieben

Man of the Year - Scandal Love
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Nachdem ich schon von "Gut geplant ist halb verliebt" aufgrund der so herrlich lockeren und witzigen Art so begeistert war, muss ich sagen, dass auch hier die Autorin wieder angenehm überrascht hat.
Der ...

Nachdem ich schon von "Gut geplant ist halb verliebt" aufgrund der so herrlich lockeren und witzigen Art so begeistert war, muss ich sagen, dass auch hier die Autorin wieder angenehm überrascht hat.
Der Titel klingt im ersten Moment skandalös, wo es um Machtgehabe und schmutzige Details geht, aber das ist hier nicht der Fall. In Robert erlebt man einen so liebenswerten, sympathischen Bürgermeister, dessen Wunsch es ist, die respektvolle, rücksichtsvolle Art seines Vaters weiterführen zu können und den Menschen in New York nahbar zu sein. Nun steht die Gouverneurswahl bevor und sein Gegner lässt keinen Versuch offen, ihm auf irgendwelche Art zu schaden, was er erfolgreich tut, indem er ihm alles anhängt, was er nur ausgraben kann. In der Hoffnung, über die Tochter des Gouverneurs etwas zu finden, was ihm zum Sieg verhilft, hat er allerdings unterschätzt, was es heißt, jemanden kennenzulernen, der einem alles bedeutet, auf der anderen Seite aber auch, dass die Presse jedes schmutzige Detail ausgräbt, um jemanden zu Fall zu bringen und es gibt genügend, die ihr dabei behilflich sind.
Ich bin so überrascht, wie toll die Protagonisten in Szene gesetzt sind, mit all ihren Fehlern, mit all ihren Wünschen und Hoffnungen, man spürt diese Schmetterlinge im Bauch, aber auch die Verzweiflung, weil es so einfach sein könnte und doch so schwer gemacht wird. Die vielen Entscheidungen, die zu treffen sind, bei denen aber so liebenswerte Freunde beistehen ist für mich eine sehr berührende, lesenswerte Geschichte gewesen, ohne Machoallüren oder die absehbare Handlung.
Wie sich die Geschichte wandelt, wie auch familiäre Bande Einfluss nehmen inklusive der vielen lustigen Einlagen hat mir sehr gefallen. Das Cover hätte mir etwas besser gefallen, wenn das Thema mehr herausgestellt worden wäre, aber der Titel passt, weil es erst in die Irre führt und man erst am Ende versteht, worum es eigentlich geht.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Prinzessin trifft Höhlenmensch - geniale Story trifft mitten ins Herz

Like Gravity
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Auch dieser Roman hat mich sehr berührt und ich finde es einfach unglaublich, wie gefühlvoll und emotional Julie Johnson über schwierigere Themen schreiben kann, ohne das Gefühl zu haben, man wird überrollt. ...

Auch dieser Roman hat mich sehr berührt und ich finde es einfach unglaublich, wie gefühlvoll und emotional Julie Johnson über schwierigere Themen schreiben kann, ohne das Gefühl zu haben, man wird überrollt.
Brooklyn, von ihrer Mom auch liebevoll Bee genannt, leidet unter einem schlimmen Kindheitstrauma, was sie auch bis ins Erwachsenenalter prägt und ihre Geschichte geht wirklich zu Herzen. Selbst wenn man sowas noch nie erlebt hat, kann man gut nachvollziehen, warum sie so reagiert, warum sie mauert und Menschen auf Abstand hält. Man spürt ihre Hilflosigkeit und wie hin und hergerissen sie ist, zwischen der Angst alleine zu sein und gleichzeitig dem Wunsch, das alles irgendwie hinter sich lassen zu können. Dadurch, dass sie von sich selbst erzählt, kann man sich noch mehr in sie hineinversetzen und versteht noch besser ihre jeweiligen Reaktionen, besonders als sie dem Musiker Finn begegnet.
Genial finde ich, dass es gar nicht so viele unterschiedliche Charaktere gibt, was der Geschichte noch mehr Tiefgang gibt, weil man sich voll auf die Story selber konzentrieren kann und deswegen auch nicht überladen wirkt.
Finn mit seiner verschmitzten, draufgängerischen aber gleichzeitig so liebenswerten Art und seinem großen Beschützerinstinkt gefiel mir richtig gut, denn nichts daran war aufgesetzt. Obwohl man im Laufe der Zeit merkt, was hinter seiner Person steckt, freut man sich umso mehr, weil alles einfach so schön zusammen passt.
Lexie hätte in meinen Augen einen Preis als beste Freundin gewinnen müssen, denn mit ihrer lustigen, direkten Art schafft sie es, Bee hinter ihren Mauern hervorzulocken.
Fazit: Auch wenn es ein ernstes Thema ist, so hatte ich nicht einmal das Gefühl, es ist mir zu viel. Ich fand die Mischung aus Spannung, Romantik und humorvollen Einlagen so passend, besonders weil Bee auch jemand ist, der über ihren eigenen Sarkasmus lachen kann und es gibt so einige Wortduelle oder Situationen wo man herzhaft lachen muss oder auch mal Tränen in den Augen hat.
Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt, die Geschichte geht mitten ins Herz und eigentlich wollte ich gar nicht, dass sie so schnell zu Ende geht. Meine größte Hoffnung - dieser Roman muss verfilmt werden.
Gefühlvoller und mitreißender Schreibstil, Cover und Titel auch gut getroffen - ein weiteres Lesehighlight dieses Jahr.

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Veröffentlicht am 04.08.2021

unglaublich gefühlvoll und berührend- absolutes Lesehighlight 2021

Miss Shipley und die Schmetterlinge
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Dieses Buch ist für mich eins der Buchhighlights 2021. Es ist unglaublich berührend und eindrucksvoll. Der Spruch passt zu diesem Buch: So verletzlich wie die Flügel der Schmetterlinge ist auch die Seele ...

Dieses Buch ist für mich eins der Buchhighlights 2021. Es ist unglaublich berührend und eindrucksvoll. Der Spruch passt zu diesem Buch: So verletzlich wie die Flügel der Schmetterlinge ist auch die Seele eines Menschen. Daran sollten wir im Umgang miteinander denken.
Um ein Stipendium zu erhalten, schließt sich Nora mit ihrem Kommilitonen Owen einer Indienreise an, doch die gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn Nora ist einerseits geprägt von dem, was sie als Andenken ihres verstorbenen Vaters erreichen möchte, dem, was zuhause auf sie wartet und letztendlich auch dem, was sie selbst erreichen möchte und alles zusammen kollidiert leider immer wieder miteinander. Die fremden Bräuche und Kulturen in Indien tun ihr Übriges, um ihre Emotionen und Reaktionen durcheinander zu bringen und schon bald steckt sie in etlichen Schwierigkeiten, manche sehr lustig, teilweise aber auch ziemlich gefährlich.
Die Zusammensetzung aus exotischem Land, dem ungewöhnlichen Beruf als Entomologin und dem, was sie dort sieht und erlebt, ist so beeindruckend beschrieben, dass man sich fühlt, als wäre man direkt vor Ort. Besonders gefallen haben mir die Einblendungen der Gespräche, die sie als kleines Mädchen mit ihrem Vater geführt hat und auch wie die Stimmungen eingefangen werden – ob mit den Einheimischen, im Wald, im Forschercamp. Nora ist ein absoluter Herzmensch, die ihre Gefühle nicht verschweigt und häufig auch auf Unverständnis stößt. Immer wieder ist sie hin und hergerissen zwischen Pflicht und den eigenen Träumen, doch ihr Kollege Owen ist jemand, den man einfach lieben muss, weil er auf faszinierende, sanfte Weise hilft, hinter ihre Maske zu schauen und zu verstehen, was ihr Vater ihr eigentlich mit auf den Weg geben wollte und das auch selbst zu erkennen.
Die Charaktere sind so klasse entwickelt, dass man für jeden ein gewisses Bild im Kopf hat und ihre Emotionen und Handlungen mitfühlt und sich vorstellen kann. Beste Freundinnen wie Rose und Bitsy, mit denen Nora so viele lustige Momente erlebt, Ann und Professor John Comstock, die sooft mehr in ihr sehen, als Nora selbst und sie motivieren. Owen, der Kollege, mit dem sie eigentlich auf Kriegsfuß steht und nun gemeinsam eine Welt betritt, die fremd ist, in der sie eigentlich Konkurrenten sind und doch einander brauchen.
Es ist absolut spannend und man taucht in eine Welt ein, die man bislang gar nicht so bewusst wahrgenommen hat und bislang vielleicht auch etwas Abneigung empfunden hat. Die Autorin versteht es auf unglaubliche Art und Weise, den Leser komplett abzuholen, sich in die jeweilige Szene hineinversetzen zu können und die Charaktere so ausdrucksstark darzustellen, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte und auch am Ende noch lange daran zurückdenkt. Es enthält so viele Merksätze, die einen tief berühren und das Thema Natur und Dankbarkeit Gott gegenüber auf wirklich schöne Weise mit einbindet.
Das Cover ist für mich das i-Tüpfelchen eines grandiosen Buches mit absolut passendem Titel und gehört mit auf die Bestsellerliste.

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Der persönlichste Fall der LKA Ermittlerin Laura Kern

Der böse Mann: Thriller
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Handlung: Laura Kerns persönlichster Fall, denn sowohl ihre private Beziehung zum Drogenermittler Taylor wird auf eine harte Probe gestellt, aber auch ihre Vergangenheit holt sie auf schockierende Weise ...

Handlung: Laura Kerns persönlichster Fall, denn sowohl ihre private Beziehung zum Drogenermittler Taylor wird auf eine harte Probe gestellt, aber auch ihre Vergangenheit holt sie auf schockierende Weise wieder ein. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und viel zu spät erkennt sie, worum es dem Täter eigentlich geht.
Aufgrund der vielen Verdächtigen entwickelt sich dieser Thriller zum Albtraum, der eine Tatort ist noch gar nicht abgewickelt, schon geht es zum nächsten und die hinterlassenen Botschaften am Tatort ergeben keinen erkennbaren Sinn. Parallel zu den Ermittlungen erhält man Einblick in die Abläufe des Täters, sein Verhalten, seine Gedanken, was einem wirklich Gänsehaut verschafft. Dadurch, dass nicht erkennbar ist, warum und mit welcher Absicht er so vorgeht, macht das ganze noch spannender. Man erkennt lange Zeit keine logische Strategie des Täters, was den Thriller erst richtig raffiniert macht.
Die Beziehung zwischen Laura und Taylor entwickelt sich, diesmal aber mit vielen aufs und abs, was nochmal mehr Abwechslung reinbringt. Sämtliche Charaktere sind so gut umschrieben, dass man denkt, man ermittelt direkt mit und erlebt sogar die letzten Stunden der Opfer hautnah mit. Man spürt die Angst - sowohl vor dem irrationalen Verhalten des Täters als auch dem eigenen Schicksal, besonders berührt hat mich dabei das Erlebnis mit der kleinen Luna, die in meinen Augen das Highlight des Romans ist.
Fazit: Ein Wettlauf mit der Zeit unter emotionaler Anspannung, immer neuen Verdächtigen und einem abscheulichen Täter, der es versteht, seine Spuren zu verwischen, aber für sein Ziel alles riskiert. Die Kombi zwischen Spannung, persönlicher Note der Ermittler und deren Privatleben und dem Fall selber ist so genial und spannend umgesetzt, dass man das Buch bis zum Schluss regelrecht verschlingt. Überraschung am Schluss, doch raffiniert und nicht vorhersehbar entwickelt. Der Titel absolut passend und das Cover mit dem gewohnten Wiedererkennungswert dieser Reihe.
Kleines Manko für mich war allerdings, dass offen blieb, was mit einigen Verdächtigen letztendlich geschehen ist, worauf ich aber doch noch drauf gewartet habe, weil es einfach mit dazugehörte.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

interessanter historischer Roman und eine starke, tapfere Frau, die ihren Weg meistert

Das Geheimnis der Baumeisterin
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Handlung: Der Auftrag des Kaiser Friedrichs, in Potsdam den Bauherrn Jan Boumann Häuser nach holländischem Baustil errichten zu lassen gestaltet sich schwieriger als Gedacht. Neider, fehlendes Baumaterial, ...

Handlung: Der Auftrag des Kaiser Friedrichs, in Potsdam den Bauherrn Jan Boumann Häuser nach holländischem Baustil errichten zu lassen gestaltet sich schwieriger als Gedacht. Neider, fehlendes Baumaterial, ein stets unzufriedener Kaiser und schlechte Witterungen machen ihm zunehmend das Leben schwer und auch persönliche Schicksale stellen die Familie vor große Herausforderungen.

Die Idee der Geschichte ist wirklich interessant, man bekommt einen guten Einblick in die damalige Zeit, in die Bautätigkeit nach den dortigen Möglichkeiten, Hindernissen und Witterungsverhältnissen. Es wird oft in der 3.Person gesprochen, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. Einige Sätze sind auch etwas unglücklich ausgedrückt (Bsp. waren ihr noch gut erinnerlich; oder: ...war endlich in der Hoffnung).
Erhält man anfangs erstmal einen Einblick, wie die Familie sich am neuen Ort einlebt und auch Jans Schwägerin Nynke immer mehr Interesse an den Tätigkeiten auf dem Bau zeigt und Ideen einbringt, nimmt die 2.Hälfte des Buches schon etwas mehr an Fahrt auf und dreht sich noch mehr um das Leben von Nynke und ihrem lustigen Papagei Pitter, der für lockere und heitere Momente gesorgt hat. Die ganzen Zwischenfälle sowohl auf der Baustelle als auch im privaten Leben häufen sich und haben mich teilweise wirklich überrascht, weil ich mit dieser Wendung gar nicht gerechnet habe. Der Schluss endet ziemlich dramatisch, was aber für meinen Geschmack etwas zu schnell, etwas absehbar und abrupt passierte.
Charaktere: Zu ihren jeweiligen Rollen passen die Charaktere schon, aber teilweise waren mir einige etwas zu unpersönlich. Jans Frau Anna hat mich irgendwann mit ihrer ständigen Nörgelei an allem, ihrer übertriebenen Erwartungshaltung und regelmäßigen Eifersucht und Kritik an ihrer Schwester sehr genervt. Dagegen ist Nynke das genaue Gegenteil, eine starke Frau, die sich nicht den damals vorherrschenden Konventionen beugt, teilweise aber auch wieder etwas naiv und unvorsichtig, was ihr fast zum Verhängnis geworden ist. Und der Leutnant Julius war suspekt und unberechenbar, was man besonders zum Schluss gemerkt hat.
Für mich hat der ulkige Papagei die ganze Geschichte mit seinem Seemannsgeplapper ziemlich aufgelockert und war für mich ein besonderes Highlight des Buches.
Das Cover finde ich schön und passt schön in die Reihe der bereits erschienenen Bände, die dadurch auch Wiedererkennungswert haben. Der Titel selbst irritiert etwas, weil die Geschichte nicht so verläuft, wie man durch den Titel erwarten würde.
Fazit: Insgesamt gefiel mir die Idee der Geschichte und man konnte sich durch die ausführlichen Beschreibungen schon vorstellen, wie die Bauten damals aussahen und selbst wenn es fiktiv war, so konnte man dennoch ein Stück Geschichte miterleben. Doch es fehlte über viele Strecken der Spannungsbogen. Nicht alles war logisch oder nachvollziehbar, manchmal auch ziemlich abrupt (besonders am Ende während des Fluchtversuches). Die Liebesgeschichte war schon süß, doch aufgrund der Umstände und der weiteren Entwicklung teilweise nicht so emotional und etwas plump. Insgesamt hab ich etwas mehr erwartet, es hat mich nicht wie gewohnt so mitgerissen.

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