Mit Augen, Herz und Seele
Der Roman "Miss Shipley und die Schmetterlinge" von Kimberly Duffy entführt den Leser in die Welt der Entomologie zur Zeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nora ist die Tochter des großen Entomologen ...
Der Roman "Miss Shipley und die Schmetterlinge" von Kimberly Duffy entführt den Leser in die Welt der Entomologie zur Zeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nora ist die Tochter des großen Entomologen Alexander Shipley und will in seine Fußstapfen treten. Sie hat gerade ihren Bachelor-Abschluss in Insektenkunde gemacht und möchte auch noch ihren Master absolvieren, doch ihr Stiefvater ist dagegen. Letzlich treffen die beiden eine Abmachung und Nora setzt alles daran, ein Stipendium zu bekommen, um später die wissenschaftliche Zeitschrift ihres Vaters übernehmen zu dürfen. Um Erfahrungen zu sammeln und ihre Chancen zu verbessern, tritt sie gemeinsam mit Owen Epps - ihrem größten Konkurrenten im Studium und um das Stipendium - eine Forschungsreise nach Indien an. Doch in Indien ist alles anders, als es auf den ersten Blick schien und letztlich ist Owen Noras einziger Verbündeter, der absolut nicht so überheblich und gleichgültig ist, wie es stets den Anschein hatte...
Die Geschichte ist herrlich geschrieben, sodass man sich als Leser perfekt in die damalige Welt hineindenken und sich in die Personen hineinversetzen kann. Man lernt ganz nebenbei sehr viel über Schmetterlinge und andere Insekten und andere Insekten und wird mit den Problemen der Menschen zur damaligen Zeit konfrontiert. Außerdem werden die Unterschiede in den einzelnen Kulturen aufgezeigt.
Außerdem birgt diese Geschichte eine sehr wichtige Botschaft, denn am Ende wird klar, was wirklich wichtig ist. Wenn man stets von dem einen Großen träumt, so verfolgt man stur den Weg, doch es hilft, wenn man ab und zu einen kurzen Blick nach rechts und links wagt, denn dort finden sich die Besonderen Dinge, die, für welche es sich lohnt, den ausgetreten Weg zu verlassen, um auf schmaleren, unentdeckten Pfaden zu wandeln.
Insgesamt ein absolut gelungener Roman, den ich am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte!
Hier zum Abschluss noch meine Lieblingszitate:
"Manchmal muss ein Traum sterben, bevor ein anderer wahr werden kann."
"Und vielleicht war dies das wichtigste Vermächtnis ihres Vaters - [...] die Fähigkeit, vorbehaltlos zu lieben. Die Bereitschaft, die wichtigste Sache für die wichtigste Person loszulassen."
"Mir ist klar geworden, dass es mehr als einen Weg gibt, sich einen Traum zu erfüllen."
"Manchmal geschehen die fremdesten Dinge an den vertrautesten Orten."