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Veröffentlicht am 26.04.2019

Ava und Callanach 2.Fall

Die perfekte Unschuld
1

Zwei Opfer in einer Nacht, keine passenden Gemeinsamkeiten und dennoch folgen weitere Opfer, mit denen Ava als auch Callanach bald alle Hände voll zu tun haben. Nichts passt zusammen, die Art und Weise ...

Zwei Opfer in einer Nacht, keine passenden Gemeinsamkeiten und dennoch folgen weitere Opfer, mit denen Ava als auch Callanach bald alle Hände voll zu tun haben. Nichts passt zusammen, die Art und Weise wie die Opfer getötet werden, wird immer diffuser, krasser und grausamer und dennoch tappen die Ermittler im Dunkeln.
Zusätzlich erfolgt Druck von ihren Vorgesetzten und als die Spuren ins Darknet führen, setzt Callanach seine Karriere aufs Spiel, um jemanden bei seinen Ermittlungen als Hilfe zu engagieren, der gerade selbst überprüft wird.
Auch privat stehen ihnen aufregende Zeiten bevor und obwohl man das Prickeln zwischen Ava und Callanach förmlich spürt, wird man auch in diesem Teil mit einigen Wendungen überrascht.
Das Buch ist keine seichte Kost, die Taten und das Aussehen der Leichen werden offen beschrieben, was natürlich für den Leser noch mehr Dramatik bedeutet. Man kommt kaum zum verschnaufen, da ist schon wieder ein Fall auf dem Tisch.
Man muss auf jeden Fall gut aufpassen, um die Abläufe, Handlungen und Hintergründe für die Taten zu verstehen und obwohl das Buch für mich wirklich ein Pageturner ist, so war ich doch etwas enttäuscht vom Ende, auch wenn ich mich auf weitere Fälle für Ava und Callanach freue.
Dennoch Leseempfehlung, allerdings nichts für schwache Nerven und dieser Fall ist zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar und die Art der Morde absolut überraschend.

Veröffentlicht am 26.04.2019

düsteres Familiengeheimnis

Eine irische Familiengeschichte
0

Es war mein erstes Hörbuch und ich musste mich erstmal an das Vorlesen gewöhnen, was aber durch Charly Hübner prima umgesetzt wurde.

Da die Geschichte ziemlich viele Wendungen und abwechselnd zwischen ...

Es war mein erstes Hörbuch und ich musste mich erstmal an das Vorlesen gewöhnen, was aber durch Charly Hübner prima umgesetzt wurde.

Da die Geschichte ziemlich viele Wendungen und abwechselnd zwischen Vergangenheit und Gegenwart schwenkt, muss man gut aufpassen, damit man sich alles merkt und zum Teil kombinieren und verstehen kann.
Eigentlich ist Elisabeth Keane nur nach Irland gekommen, um das Hab und Gut ihrer Mutter Patricia aufzulösen. Doch plötzlich tun sich immer mehr Familiengeheimnisse auf, sie bezweifelt ihre Herkunft und warum sie nie ihren Vater kennenlernen konnte und begibt sich auf Spurensuche, die sie schon bald in eine düstere Geschichte eintauchen lassen. Während sie recherchiert, gerät auch ihr Privatleben ordentlich aus den Fugen, sowohl durch ihren Ex-Mann, als auch durch ihren Sohn Zack und irgendwann fragt sie sich, wie ein Mensch so viel ertragen kann.
Für mich persönlich ist es eine ganz schön finstere Geschichte, mit der man auf den ersten Blick auf das Cover und in die Inhaltsangabe erst gar nicht rechnet, dennoch möchte man unbedingt alle 7 CDs umgehend durchhören, um zu erfahren, ob sich die Vermutungen bestätigen oder wie es weitergeht. Sämtliche Charaktere sind sehr geheimnisvoll, teilweise finster oder nicht gerade auskunftswillig umschrieben, und die Lesestimme bringt diese Personen durch seine Stimme herrlich rüber, so dass man sich jede einzelne gut vorstellen kann.
Dennoch hat das Buch für mich ein paar Längen gehabt, einiges, was nicht ganz nachvollziehbar ist, Handlungen doch ziemlich suspekt wirken und man am Ende zwiegespalten ist. Der Schluss selbst kam für mich sehr abrupt und leider auch nicht ganz schlüssig und etwas merkwürdig.
Das Hörbuch macht es jedoch um einiges leichter, hätte ich es selbst lesen müssen, hätte ich zwischendurch ein paar Mal überlegt, ob ich es weiterlese. Doch Charly Hübner hat es mit seiner lockeren, guten und interessanten Art geschafft, doch Neugier hervorzurufen.

Alles in allem mal eine völlig andere Geschichte, mit der man so nicht rechnen würde, die Emotionen und Gefühle fahren regelrecht Achterbahn, doch für mich reicht es nicht ganz um als Krimi, Thriller oder generell zu 100% zu überzeugen, dafür fehlte mir doch ein wenig, gerade auch um einiges nachvollziehen zu können! Gleichzeitig aber trotzdem hörenswert, weil man das ein oder andere Mal doch ziemlich überrascht wird.

Veröffentlicht am 08.04.2019

mitten ins Herz

Home Run ins Herz
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Was für ein unglaublich bewegendes und emotionales Buch.
Zwei völlig unterschiedliche Menschen, beide tragen ihre Verletzungen mit sich und stehen dadurch am Wendepunkt ihres Lebens. Sid aufgrund seiner ...

Was für ein unglaublich bewegendes und emotionales Buch.
Zwei völlig unterschiedliche Menschen, beide tragen ihre Verletzungen mit sich und stehen dadurch am Wendepunkt ihres Lebens. Sid aufgrund seiner Verletzung und einer Falschanklage und Billie (Cybill) wegen eines schweren Unfalls traumatisiert. Auch wenn beide aus zwei völlig anderen Welten kommen, so ist ihr Zusammentreffen so unglaublich süss, lustig, romantisch, emotional.
Billie ist so schräg und gleichzeitig so liebenswert und sympathisch, mit ihren speziellen Klamotten, ihrem Hut, den sie immer und überall trägt,sie kann man einfach in keine Schablone pressen und genau das hat sie für mich so besonders gemacht, denn sie hat das Herz auf dem richtigen Fleck. Was sie durchgemacht hat und all das Theater mit ihrem Bruder dazu haben mich sehr berührt, ich hab so mitgelitten und gerne öfter mal einfach in den Arm genommen, weil sie trotz allem so ruhig, so ausgeglichen, selbstlos ist und man sie einfach mögen muss. Sie hätte jedes Recht zu jammern, sich zu beklagen oder auszuflippen, weil es einfach unerträglich ist, aber sie geht mit ihrer Situation wirklich klasse um.
Und auch der knallharte Womanizer Sid merkt, wie sehr er sich verändert, als er Zeit mit Billie verbringt. Er ist nicht der pefekte Typ und das lässt er auch nicht raushängen. Sie bringt ihn oft zum Nach-, und umdenken. Immer mehr lässt er Gefühle zu, die ihm bisher doch eher fremd waren.
Ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass irgendwas übertrieben ist oder nur alles reibungslos abläuft, die Geschichte hat Tiefgang und ich hab sie bis zum Schluss genossen. Ich hab geweint, gelacht (besonders auch über den absolut unerzogenen aber doch so witzigen und aufmerksamen Hund), ich hab gehofft, mitgefiebert- alle Emotionen sind in diesem Buch dabei und das Ende ist ein Feuerwerk der Gefühle!
Wer bis dahin nicht geheult hat, wird es dann tun!
Ich kann das Buch nur jedem empfehlen- es umfasst alles, was man von einem guten Buch erwartet, wer es nicht gelesen hat, hat wirklich was verpasst!

Veröffentlicht am 08.04.2019

schwarze Herzen lohnen nicht

Honig aufs Herz
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OMG - das ist jetzt das 2.Buch von Moni Kaspers und bei mir hat der Suchtfaktor gestartet. Sie schreibt einfach so mitreißend, man kann nicht aufhören und selbst wenn man die Bücher durch hat, kann man ...

OMG - das ist jetzt das 2.Buch von Moni Kaspers und bei mir hat der Suchtfaktor gestartet. Sie schreibt einfach so mitreißend, man kann nicht aufhören und selbst wenn man die Bücher durch hat, kann man sie nicht vergessen, denn sie brennen sich förmlich ins Herz.
Nicolaj Mironow, dessen Verhalten man anfangs für arrogant, abwehrend und unverständlich halten mag, lernt man im Laufe der Geschichte kennen und danach muss man erstmal schlucken und heulen. Evy trifft auf ihn in einer eher verzweifelten Lage und das Treffen haut ihn im wahrsten Sinne des Wortes um. Während sie um ihre Existenz bangt, da ihre Familie keinerlei Verständnis für ihre Trennung zeigt, so hat Nic ganz andere Sorgen und große Probleme Nähe zuzulassen, wäre da nicht der etwas tollpatschige aber so umwerfend süsse Rotschopf Evy. Sie lockt ihn aus der Reserve, beide rutschen eher unfreiwillig in ein Abenteuer, was noch mehr Katastrophen nach sich bringt. Über Mord, fliegende tiefgefrorene Enten, Gehirnsalate, Vergangenheitssteine, einen kleinen Jungen im Kinderheim und jede Menge Glückskekse erlebt der Leser eine grandiose Achterbahnfahrt der Gefühle.
Mich hat das Schicksal von Nic so sehr berührt, meine Güte, was eine erfundene Geschichte dennoch für Emotionen auslösen kann und selbst wenn man am Ende des Buches angekommen ist, möchte man nicht aufhören und erlebt dann auch nochmal eine Überraschung, die Freude, Tränen und Herzbrand verursacht.
Und selbst wenn die Geschichten ein Happy End haben, aber der Weg bis dahin ist einfach so beeindruckend beschrieben, das Leben ist nie einfach, manche erdrückt das Erlebte, bis jemand im Leben auftaucht, der wieder Boden unter die Füße bringt, der einen wieder lachen lässt und an die Liebe glauben lässt. Moni Kaspers versteht es auf besondere Art, die Leser von Anfang an abzuholen, zu begeistern, sämtliche Gefühlswelten durchleben zu lassen und dabei immer ausgewogen zu bleiben. Nie wird es zu trübselig, gerade wenn beide sich näher kommen, dann ist es so gefühlvoll und schön umschrieben. Ich mag es auch, wenn Männer ihre Emotionen nicht verstecken, zeigen wie es in ihnen aussieht, selbst wenn es eine Weile dauern mag.
Und diese witzigen Dialoge passen perfekt, um auch traurige Inhalte etwas aufzulockern. Ich hab so oft gelacht, weil gerade Nic ja eher den trockeneren Humor hat, was absolut mein Ding ist.
Und wenn eben nicht alles immer glatt und perfekt läuft, genau darüber will man lesen. Tollpatschige aber liebenswerte Charaktere, die das Herz auf dem richtigen Fleck haben, mürrische Männer, deren Herzen erstmal erobert werden müssen, keine heile Welt, in der alles immer funktioniert, dazu eine gute Prise Spannung- das beherrscht Moni einfach genial und ich bin so froh, dass ich dieses Buch lesen durfte,und dazu noch so viele gemarkerte Sätze, weil sie unglaublich schön sind -
Hand aufs Herz- es war goldener Honig für mein Leserherz!

Veröffentlicht am 02.04.2019

Die Macht der Vergebung

Die Grenzen der Wahrheit
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Vergebung war ein Geschenk, ein Segen. Wütend zu sein, war keine Sünde, aber man brauchte das Gegengewicht aus Liebe und Mitgefühl!“

Die eher zurückhaltende, unscheinbare Bibliothekarin Anna O´Brien ...

Vergebung war ein Geschenk, ein Segen. Wütend zu sein, war keine Sünde, aber man brauchte das Gegengewicht aus Liebe und Mitgefühl!“

Die eher zurückhaltende, unscheinbare Bibliothekarin Anna O´Brien ist für die Kartenarchivierung in der berühmten Library of Congress im Kapitol zuständig.
Schon ihr Vater war Kartograf, doch auf einer Seereise ist er mit seinem Schiff, der Culpeper, in einen Wirbelsturm geraten und gilt mit seiner Mannschaft als verschollen.
Doch sowohl ein Brief als auch eine Karte stellen diese Darstellung in Frage, und da Anna großen Wert darauf legt, die Archivierung und Bearbeitung der Karten für die Nachwelt korrekt festzuhalten, forscht sie nach, was mit dem Schiff tatsächlich passiert ist. Doch leider legt sie sich mit den Falschen an, denn die Marine will um jeden Preis verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Sowohl ihr Jugendfreund Neville, als auch der Kongressabgeordnete Luke Callahan sind ihr zwar behilflich, stoßen allerdings auch auf extremen Widerstand, was Annas Interesse erst recht weckt.
Doch sollte man sein Leben, seinen Job und das Leben der Freunde riskieren, um einen eventuellen Skandal aufzudecken?
Das Buch spielt um die Zeit, kurz bevor Theodore Roosevelt den amtierenden William McKinley als Präsident ablöst.
Geschichtlich ist es sehr interessant geschrieben, auch Annas Wissen über alle Karten, ihr Interesse an den Patenten, die Ihr Freund Neville bearbeitet. Fortschritt der Technik, mit dem Luke so gar nicht klar kommt und ich mehrmals lachen musste.
Sie ist eine sehr sanfte Frau, ihre Begründungen, warum man vergeben sollte, sind so unglaublich schön, gerade weil sie in ihrer Kindheit auch etwas sehr traumatisches erlebt hat. Die Begegnung mit dem hitzköpfigen Kongressabgeordneten Luke entwickelt sich auch sehr lustig, denn auch er hat seine Emotionen und seine Gefühlsausbrüche nicht unter Kontrolle, geprägt durch einen gewaltbereiten und stets betrunkenen Vater. Doch sie merken, dass sie sich gegenseitig gut tun, über ihre Gefühle sprechen können und auch wie wichtig die Liebe zu Gott ist, dass jeder fehlerhaft ist, manchmal zu schwach ist, um Fehler einzugestehen, Wut aber Gift für Herz und Körper ist und wie Jesus mit Feinden umgegangen ist.
Leider kommen aber sowohl politische Unruhen, als auch diverse damals vorherrschende Vorurteile gegen Frauen in bedeutsamen Berufen dazwischen, auch Lukes aufbrausende Art, das Betreuen seines 14jährigen Neffen, der sich so allerhand einfallen lässt, um Lukes Nerven zu strapazieren uvm., und auch wenn sie sich mögen, so sieht eine gemeinsame Zukunft sehr düster aus, was die Autorin so genial verpackt, bis zum Schluss ist alles offen, und das gefällt mir. Zwischendurch denkt man oft, na jetzt aber, und dann kommt wieder etwas Unerwartetes, was alles wieder über den Haufen wirft.

Auch wenn die Geschichte als Ganzes schon interessant ist, so hat mich das Verhalten von Luke teilweise doch etwas gestört, weil er des öfteren Entscheidungen getroffen hat, die man nicht so nachvollziehen, den Sinn nicht ganz verstehen kann. Gerade was die Abläufe im Kongress betrifft, so sitzt man als Leser doch öfter mit Fragezeichen und denkt, was sollte das jetzt? Das ist etwas irritierend, auch sein Verhalten gegenüber seinem Neffen, denn einerseits will er nicht so sein wie sein Vater, doch verhält sich ziemlich unbeherrscht, impulsiv, dominant und im gleichen Moment schlägt das schlechte Gewissen. Er mag Anna, doch seine politischen Ambitionen sorgen für ewiges auf und ab, was irgendwie verwirrt.
Und im Gegensatz ist Anna dann zu verständnisvoll, auch wenn sie mit lustigen, nachdenklich stimmenden, direkten Sprüchen kontert, aber sie kommt so ziemlich fehlerfrei, demütig, vergebend rüber, auch gerade als sie ihr Erlebnis aus ihrer Kindheit erzählt! Das passt einfach nicht zu jeder Situation und manchmal hab ich mir gewünscht, dass sie mal mehr aus sich rauskommt, nicht mehr die unscheinbare graue Maus ist, die es allen Recht macht.
Doch insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, der Schreibstil ist locker, unterhaltsam und die Kombination zwischen einer romantischen Geschichte und einer Prise religiösem Inhalt ist gut ausgewogen und klasse gemacht.