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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2018

Spannend geschrieben, genial herausgearbeitet

Der Drahtzieher: Ein Gabriel-Allon-Thriller
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Der Autor nimmt in diesem Buch ein brandaktuelles Thema auf – den weltweiten Terrorismus.

Das Buch beginnt mit der Suche und Identifizierung des für verheerende Anschläge verantwortlichen Top-Terroristen ...

Der Autor nimmt in diesem Buch ein brandaktuelles Thema auf – den weltweiten Terrorismus.

Das Buch beginnt mit der Suche und Identifizierung des für verheerende Anschläge verantwortlichen Top-Terroristen Saladin.

Das Interessante ist, dass Saladin das erste mal am Ende des Buches in Erscheinung tritt, denn der Roman ist aus Sicht der Geheimdienste geschrieben.

Welche Möglichkeiten der Infiltrierung und Überwachung den unterschiedlichsten Diensten zur Verfügung stehen und wie sie zusammenarbeiten, wird in diesem Thriller auf spannende Art und Weise erzählt.

Dem Autor gelingt es, geschickt einen breiten Spannungsbogen zu spannen, der sich zum Schluss auf dann eher unspektakuläre Weise entlädt.

Interessant beschrieben ist auch die Vorgehensweise der Geheimdienste, offensichtliche Fakten zu dementieren und so die Verantwortung für Operationen in anderen Ländern von sich zu schieben.

Die Hauptdarsteller wirken authentisch und trotz stahlharter und eiskalter Nerven auch menschlich.

Alles in allem ein wirklich gelungener und kurzweiliger Thriller.

Veröffentlicht am 24.11.2018

bezaubernde Vorweihnachtsgeschichte

Das wunderbare Wollparadies
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„Willkommen in der Valerie Lane - der romantischsten Straße der Welt!
Eines der süßesten Vorweihnachtsbücher, die ich jemals gelesen habe.
Bezaubernd, romantisch, gefühlvoll und bewegend.

Der mittlerweile ...

„Willkommen in der Valerie Lane - der romantischsten Straße der Welt!
Eines der süßesten Vorweihnachtsbücher, die ich jemals gelesen habe.
Bezaubernd, romantisch, gefühlvoll und bewegend.

Der mittlerweile 4. Teil lädt wieder in die Valerie Lane ein, eine Straße, in der besondere Menschen mit tollen Geschäftsideen arbeiten, dazu gehört in diesem Teil auch Susan und ihr Wollparadies. Ich hätte nie gedacht, dass man schon beim Lesen über einen Wollladen doch ins Schwärmen kommen und sich genau vorstellen kann, was da so alles angefertigt wird, nicht nur für potentielle Käufer, nein sondern auch für Bedürftige, die Susan regelmäßig besucht.
Trotzdem sie so viel trauriges erlebt hat, hat sie ein großes Herz und zusammen mit ihrem süssen Hund Terry versucht sie Menschen, denen es nicht gut geht eine Freude durch ihre Geschäftsidee zu machen. Als Leser verdrückt man da schon ein paar Tränen, denn nicht alles ist immer leicht wegzustecken, aber zum Glück hat sie ja ihre Freundinnen, die sie unterstützen und ermuntern und wen sollte es wundern, dass ihr größter Wunsch doch noch in Erfüllung geht.

Susans Geschichte hat mich sehr berührt, weil sie aus einer Trauer heraus trotzdem nicht vergisst, dass man sie verarbeiten kann, wenn man andere trauernde oder bedürftige Menschen unterstützt. Es ist nicht nur eine Geschichte, sondern tiefgründig, man überlegt und bezieht sich selber mit ein, was hat man bisher getan und was möchte man noch gerne tun. Nichts ist hier oberflächlich oder kitschig, und obwohl ich anfangs skeptisch war, was man wohl aus einem Wollgeschäft schon großartig als Geschichte bringen kann, so wurde ich doch positiv überrascht, und jeder Teil enthält zusätzlich noch Einblicke in die Gründerin dieser Straße, was einfach sehr zu Herzen geht.
Diese Straße, die Geschäfte, ihre Besitzer und Freunde – das müsste es öfter geben!
Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Eine Frau geht ihren Weg

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
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Gefühlvoller 1. Teil um eine junge Fotografin, die sich in einem für Frauen eher ungewöhnlichen Beruf und in einer dominierenden Männerwelt behaupten muss und kann.
Als Pfarrerstochter haben ihre Eltern ...

Gefühlvoller 1. Teil um eine junge Fotografin, die sich in einem für Frauen eher ungewöhnlichen Beruf und in einer dominierenden Männerwelt behaupten muss und kann.
Als Pfarrerstochter haben ihre Eltern nicht viel Zeit und so genießt sie die wenigen aber doch prägenden Momente mit ihrem Onkel Josef, der als Wanderfotograf arbeitet.
Während Frauen ihres Alters eher heiraten und Familien gründen, so ist dies für Mimi noch keine Option, viel zu sehr liebt sie die vielen Möglichkeiten, die man mit einer Kamera festhalten kann. Doch auf ihren Reisen muss sie schnell feststellen, wie ungewöhnlich der Beruf ist, wie skeptisch die Menschen sind, dass nicht alle bereit dazu sind, sich auf etwas Neues einzulassen und schon gar nicht auf Kreativität einer Frau.

Mimis Geschichte ist sehr berührend, denn ihre Erlebnisse, ihre Erfolge und Rückschläge sind so offen und realistisch umschrieben, man reist mit ihr in eine Zeit, wo Frauen einen schweren Stand hatten und sich immer wieder behaupten mussten. So begegnet man in dem Ort Laichingen, in dem sie ihren Onkel pflegt, vielen Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Frauen, die sich wünschen, so zu sein wie sie, aber doch wieder skeptisch sind und aus ihrer „Das-war-schon-immer-so“ Schiene einfach nicht raus können. Umgekehrt verzweifelte Männer, die zwar unzufrieden, aber zu stur und stolz sind, um für Änderungen offen zu sein. Und zusätzlich noch ein einflussreicher Geschäftsmann, der nichts unversucht lässt, Mimi das Geschäft kaputt zu machen.

Und die beiden Jungen Anton und Alexander haben ihre eigene kleine ganz besondere Geschichte, schwärmend für Mimi, kluge Köpfe mit dem Wunsch nach Freiheit und dennoch müssen sie täglich mit ansehen, wie die Bewohner und ihre eigenen Familien leiden und ausgenutzt werden und nicht immer wissen, wie sie mit Enttäuschung, Wut, Ärger, Elend aber auch Schwärmerei, Hoffnung und Wünschen umgehen sollen.
Das Ende ist natürlich spannend gehalten, ich war etwas überrascht, denn es kam ziemlich abrupt, dennoch freue ich mich schon auf Band 2, denn man wartet gespannt darauf, wie sich auch Mimis Schwärmerei zu einem „Auswanderer“ weiter entwickelt.

Diese Geschichte lebt durch ihre vielen Einblicke in den Beruf, interessant geschildert mit einer sehr sympathischen jungen Frau, die sich behaupten kann, aber auch von Zweifeln und Kummer betroffen ist. Realistisch, emotional, traurig, lustig - vielleicht fehlt ein klein wenig Spannung, manchmal plätschert es etwas zu leicht dahin, aber alles in allem gefällt mir die Geschichte wirklich gut!

Veröffentlicht am 11.11.2018

Eine schwierige Reise in den Orient

Tausend Nächte und ein Tag
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Ein Traum wird wahr - angefangen mit einem Buch, welches Senta Ziedlitz von ihrem Vater zu ihrem Geburtstag bekam und welches sie nicht mehr loslässt, hat sie endlich die Möglichkeit, mit ihrem Vorgesetzten ...

Ein Traum wird wahr - angefangen mit einem Buch, welches Senta Ziedlitz von ihrem Vater zu ihrem Geburtstag bekam und welches sie nicht mehr loslässt, hat sie endlich die Möglichkeit, mit ihrem Vorgesetzten in den Orient zu reisen, um sich einer Expedition anzuschließen. Doch zur Zeit des ersten Weltkrieges ist es alles andere als leicht, sich als Frau durch eine von Männern bestimmten und auch so fremden Welt durchzuschlagen. So weltoffen sie auch ist, aber sie merkt schnell die Grenzen, die ihr überall gesetzt sind und auch die Liebe spielt ein hartes Spiel mit ihr - viel zu sehr wird sie hin und hergerissen, zwischen Versprechen, Gefühlen und Druck.
Das Land, welches politisch so umkämpft ist, wird in einer umfangreichen Geschichte dem Leser einprägsam erzählt. Viele Seiten, die einerseits die Erlebnisse von Senta erzählen, und dazu im Wechsel die Recherchen von Percy Russell zwei Jahrzehnte später, zur Zeit des 2.Weltkrieges, dessen Leben durch Senta ziemlich beeinflusst wurde, denn sein bester Freund ist auch betroffen und ihn zwingen, trotz gesundheitlicher Schwierigkeiten die mühsame Reise auf der Suche nach Erklärungen auf sich zu nehmen.
Mich hat der Mut dieser jungen aufgeschlossenen Frau sehr berührt, völlig alleine, ohne irgendeinen Verwandten, nur Erinnerungen an Zuhause bleiben, reist sie in eine Welt, die man nur aus Märchen kennt, und trotz vieler Rückschläge gibt sie nicht auf und kämpft bis zum Schluss.
Betroffen von politischen Unruhen, ständiger Angst, wie es weiter geht und einer Kultur, die so zerspalten ist, durch das Machtgerangel zwischen Britannien, Frankreich und Deutschland. Und weil man als Frau leider nicht viel zu sagen hat und sich immer wieder bewusst wird, wie sehr man auf andere angewiesen ist.
Auch die Selbstzweifel die immer wieder aufkommen, dass man alleine ist, ob man auch so ein Schicksal erleidet, wie die eigene Familie, oder ihre Vergleiche mit den Göttinnen Ischtar und Semiramis, die gerade was Gefühle angeht, sehr verworren waren - all das macht die Geschichte durchaus interessant, dennoch waren es mir teilweise zu viele umfangreiche Informationen über jede Stadt, die sie bereist hat und wie es politisch steht. Das hat die eigentliche Geschichte häufig etwas in den Hintergrund gerückt, obwohl es schon interessant ist. Doch oft sehr kompliziert und verworren.

Der Schreibstil ist anders und der Epoche angepasst, ich fand es des öfteren schwierig, den Lesefluss beizubehalten, den ich sonst immer habe, oft muss man einige Zeilen wiederholen, damit man weiß, wer ist jetzt gemeint, wie steht derjenige wie in seinem Land. Dennoch gut recherchiert und wer sich für politische Umwälzungen interessiert, der sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 11.11.2018

unglaublich spannend und gut recherchiert

Die Henkerin
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An Melisandes Familie wird ein grausamer Racheakt verübt, nur durch die Hilfe des Henkers Raimund wird sie vor dem Mörder gerettet, doch nun muss sie ein Leben in ständiger Angst führen, ob der Mörder ...

An Melisandes Familie wird ein grausamer Racheakt verübt, nur durch die Hilfe des Henkers Raimund wird sie vor dem Mörder gerettet, doch nun muss sie ein Leben in ständiger Angst führen, ob der Mörder de Bruce sie eines Tages doch aufspürt- verräterisch sind ihre feuerroten Haare. Zudem hat ihre Mutter im letzten Atemzug darum gebeten, ihre Familie zu rächen, doch wie soll sie das tun, da sie ja selbst auf der Flucht ist?
Ein absolut spannendes Buch, aus einer Zeit, die man sich heutzutage kaum noch vorstellen kann. Grausam, voller Aberglaube und Selbstjustiz, die schockierend echt beschrieben wird, aber super recherchiert.
Beeindruckend, was ein Menschenleben damals nur wert war, nach welchen Maßstäben geurteilt wurde, Vorlieben, Abneigungen, Hass.. Frauen hatten es so schwer, galten als billige Ware und wenn sie nicht taten, was von ihnen verlangt wurde, beschuldigte man sie und entweder wurden sie verurteilt, ihnen wurde ein Geständnis durch den Henker erzwungen oder sie wurden vertrieben. Sabine Martin hat eine wirklich tolle Geschichte geschrieben, umfangreiche Einsicht über das Leben eines Henkers, wie die Leute auf ihn reagierten, obschon er die Entschlüsse der Stadt durchsetzte, war er trotzdem geächtet. Das war natürlich gut für Melisande, aber auch eine schlimme, einsame und traurige Zeit.
Als Leser könnte man wirklich denken, sie ist wirklich so geschehen. Und welche Wendungen das Buch nimmt – da hält man öfter den Atem an oder bangt mit, dass es noch einen Ausweg gibt. Wie tapfer gerade Melisande sich durchkämpft und was sie auf sich nimmt, um den Versprechen gegenüber ihrer Mutter gerecht zu werden und gleichzeitig auf der Hut zu sein.

Auch eine süsse Liebesgeschichte erwartet den Leser, allerdings kam mir das etwas zu kurz vor, hätte davon gern mehr gelesen, da der Schluss anders als erwartet und ein bisschen enttäuschend ist. Da hab ich noch etwas mehr Spannung erwartet, das liest sich im Vergleich zur restlichen Geschichte etwas zu schnell und unspektakulär abgewickelt und leicht emotionslos.
Insgesamt aber auf jeden Fall beeindruckend und wer äußerst spannende mittelalterliche Romane mag, der ist hier genau richtig - allerdings nichts für schwache Nerven!