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Veröffentlicht am 24.03.2024

Wenn das Glück in immer weitere Ferne rückt - interessanter Debütroman

Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont.
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Man erlebt mit diesem Buch allerhand Dramatik und schicksalhafte Wendungen. Henriette ist eine sehr pflichtbewusste, folgsame Tochter, die schon in jungen Jahren den Verlust ihrer Mutter versucht aufzufangen ...

Man erlebt mit diesem Buch allerhand Dramatik und schicksalhafte Wendungen. Henriette ist eine sehr pflichtbewusste, folgsame Tochter, die schon in jungen Jahren den Verlust ihrer Mutter versucht aufzufangen und für ihre beiden Geschwister Hermann und Sibylle eine Art Ersatzmutter ist. Daher ist es entgegen ihren eigenen Wünschen, Hoffnungen und Träume auch völlig naheliegend, dass sie die Zweckehe eingeht, obwohl sie ihre Gefühle für Ole und das Verhalten ihres Vaters samt dem dunklen Geheimnis nicht ignorieren kann.

Oftmals musste ich mir vor Augen halten, zu welcher Zeit die Geschichte spielt und wie sich Mädchen den Befehlen und Erwartungen der Eltern gebeugt haben, trotz allem Unglück, was daraus folgt. Ich war zeitweise wirklich schockiert über die Ansichten des Vaters, dem Verhalten Henriettes und auch ihres Ehemanns und konnte auch so manches Verhalten einfach nicht gutheißen, denn manche Entwicklung und Reaktion hat mir absolut nicht gefallen, auch wenn es schöngeredet wurde und unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit stand.

Das Buch zog sich an einigen Stellen, es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich einigermaßen reinkam und mit den Charakteren warm wurde. Es gab viel Hin und Her, Unterstellungen, Vorwürfe, Eifersucht und auch einige Leidtragende. Erst ab der 2.Hälfte des Buches nimmt es dann etwas Fahrt auf und hier überstürzen sich die Ereignisse bald.

Die Entwicklung der Enkelin hat mir allerdings gefallen und von ihr handelt auch der 2.Band, den ich dann doch gern lesen möchte, denn sie war für mich wirklich eine reife, junge Frau, sehr aufmerksam und sensibel und hat sich trotz aller Einwände für einen tollen Weg entschieden.

Ich bin ehrlich gesagt etwas hin und hergerissen, es ist ein toller Ansatz, manches hat mir gefallen, anderes wiederum nicht und deswegen war es ein ständiges auf und ab, bei dem man versucht hat, sowohl mit den Charakteren als auch mit der Geschichte warm zu werden.

Die etwas monotone Art der Sprecherin hat auch dazu beigetragen, dass es nicht ganz so effektvoll rüberkam. Vielleicht wird es im 2.Teil etwas besser.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Teil 2 über tapfere Frauen nach dem 2.Weltkrieg und ihr Kampf um Gleichberechtigung

Die Frauen von New York – Worte der Hoffnung
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Der 2.Weltkrieg ist vorbei und die engagierte Kate Mancini entdeckt im zerbombten Berlin ein kleines, stummes Mädchen auf den Stufen seines Elternhauses. Zusammen mit ihrem Partner Rick berichten sie über ...

Der 2.Weltkrieg ist vorbei und die engagierte Kate Mancini entdeckt im zerbombten Berlin ein kleines, stummes Mädchen auf den Stufen seines Elternhauses. Zusammen mit ihrem Partner Rick berichten sie über die Folgen dieses sinnlosen Krieges. Begeistert für Journalismus und politische Themen möchte sie auch in New York weiter Bericht erstatten, was zur damaligen Zeit ein Ding der Unmöglichkeit war, ein Job der Männern vorbehalten war. Während Ricks Karriere startet, darf sie gelegentlich über Frauenthemen berichten, bis sie die Chance erhält, im Fernsehen aufzutreten und sich entscheiden muss, ob sie sich für ihre große Liebe entscheidet, den man als kommunistischen Sympathisanten beschuldigt oder endlich den Weg eines langersehnten Traums folgt…

Mit Teil 2 der Töchter Amerikas Reihe begleitet man die Freunde von Lily Rose und Tom aus dem ersten Teil. Sie werden zwar nur am Rande erwähnt, doch die Familien sind miteinander befreundet und unterstützen sich, wo sie können.

Die Geschichte beginnt mit der Berichterstattung über die Trümmer und dem unendlichen Leid, den der 2.Weltkrieg hinterlassen hat. Die Begegnung mit dem kleinen Mädchen, das kein Wort spricht, aber ihre Zuneigung zu Kate zeigt ist mir sehr nahe gegangen, denn man kann nur erahnen, was sie Schlimmes erlebt haben muss. Obwohl sie die Kleine in die Obhut von Ricks Freunden in Celle geben, kann sie sie nicht vergessen und bleiben über ihre Freunde in Kontakt.

Während Rick aus reichem Hause stammt und sein Vater ihn unter Druck setzt, dem Journalismus den Rücken zu kehren und seinen Posten bei der Bank einzunehmen, kämpft Kate auf ganz anderer Ebene, denn nach wie vor der herrscht die Meinung, Heirat, Kinder und Haushalt wären die Rolle, die der Frau zusteht.
Sich in einer Männer dominierten Welt zu behaupten, zu zeigen, dass man weder kleingeistig ist und durchaus in der Lage, auch über ernste und weltverändernde Themen zu reden ist ein steiniger Weg, der mit vielen Rückschlägen verläuft.

Auch die Klassenunterschiede zwischen Rick und Kate machen es für beide nicht leicht, denn auch hier wird extremer Druck von mehreren Seiten ausgeübt.

Diese Geschichte hat mir vom Thema und den Charakteren noch besser gefallen als Teil 1 und der wendungsreiche Verlauf war interessant und berührend. Rick hat mir sehr gut gefallen mit seiner unendlichen Geduld, seinem aufrichtigen Interesse und wie er sich kümmert.

Mit Sabina Godec als Sprecherin hatte ich auf jeden Fall wieder ein angenehmes Hörerlebnis. Ich höre ihr immer wieder gerne zu, die Stimmmelodie, Charakterdarstellung und auch emotionale Inhalte werden authentisch rübergebracht und das Buch dadurch lebendiger.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

die Macht der Bücher - wundervoller, gefühlvoller und berührender Roman

Der Buchladen von Primrose Hill
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Die junge Grace kommt nach traurigen Umständen 1939 zu Mrs Weatherford, die ihr eine Anstellung beim mürrischen Mr Percival Evans in seinem Buchladen verschafft. Bislang ohne Kenntnis von Büchern, wird ...

Die junge Grace kommt nach traurigen Umständen 1939 zu Mrs Weatherford, die ihr eine Anstellung beim mürrischen Mr Percival Evans in seinem Buchladen verschafft. Bislang ohne Kenntnis von Büchern, wird sie immer weiter in die Buch und Lesewelt gerissen, folgt den Empfehlungen Georges, eines treuen Kunden. Als der Krieg ausbricht und den Menschen kaum etwas bleibt, als Angst und Verluste, lässt sich Grace etwas einfallen, um ihren Kunden Ablenkung von Bombenlärm und Sirenenalarm zu verschaffen, stellt sich aber auch als Luftwartin zur Verfügung, wodurch sie bald schon um ihr Leben bangen muss.

Ein wundervoller, gefühlvoller und berührender Roman, der wieder mal zeigt, was Bücher für eine Macht haben, um Menschen abzulenken, ihnen Trost zu spenden und einander näher rücken zu lassen, in traurigen, verlustreichen, hoffnungslosen Zeiten.

Grace wird als eine aufmerksame, hilfsbereite Person gezeichnet, die das Herz eines mürrischen alten Mannes erreicht und mit ihm gemeinsam einen Buchladen zum Leben erweckt. Das ist so ideenreich und bildhaft dargestellt, dass man das Gefühl hat, direkt im Laden zu stehen, den Duft der Bücher einzuatmen und durch die Reihen zu stöbern. Als die dunklen Wolken des Krieges aufziehen, versuchen sie alles, den Menschen einen Zufluchtsort zu bieten, der nach anfänglicher Skepsis mit regen Interesse angenommen wird.

So taucht man in die Welten vom Graf von Monte Cristo, Jane Austen und vielen weiteren Büchern, während es auch traurige Momente gibt, die ungeschönt die Schrecken und Verluste des Krieges beschreiben. Mit einem typisch britischen Flair verfolgt man eine warmherzige Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat, weil es die vielen Details sind, die sie so besonders und ergreifend machen.

Auch die Liebesgeschichte passt perfekt ins Geschehen und gibt dem Ganzen noch eine spezielle Note.

Ich hab der angenehmen Stimme von Elke Appelt gern zugehört, worauf ich mich entschieden habe, mir das Buch zu kaufen. Sie hat das Buch lebendig vorgetragen, Spannung aufgebaut, aber auch oft mit Humor und Feingefühl die kleinen Details betont. Dadurch wirkten die Charaktere glaubwürdig, authentisch und bunt gemischt, wobei es auch oft sehr emotional wird.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Eine adelige Reitschule während der Habsburger Monarchie

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit
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Mehrere Schicksalsschläge tragen dazu bei, dass Irma Rehbergers geliebter Lipizzaner Nevio an die spanische Hofreitschule nach Wien verkauft wird. Da sie sich nicht von ihm trennen kann, begleitet sie ...

Mehrere Schicksalsschläge tragen dazu bei, dass Irma Rehbergers geliebter Lipizzaner Nevio an die spanische Hofreitschule nach Wien verkauft wird. Da sie sich nicht von ihm trennen kann, begleitet sie ihn verkleidet als Pferdeknecht und erhält die Ausbildung als Eleve, denn ihr Talent ist nur allzu offensichtlich. Neid und Missgunst tragen dazu bei, dass ihre Tarnung in Gefahr ist, genauso wie ihre aufkommenden Gefühle für ihren Lehrer Stephan Gowalka…

Mit einer beeindruckenden Geschichte entführt uns die Autorin an die Wiener Hofreitschule zur Zeit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth Anfang des 19.Jahrhunderts. Da nur Männern eine Ausbildung zum Eleve und Bereiter vorbehalten war und auch die Herkunft eine Rolle spielte, war es für Irma schwer, ihre Rolle zu spielen.

Während man Einblicke in die Abläufe und das Training mit den Pferden erhält, erfährt man in Rückblicken nach und nach mehr über die Umstände, die zum Verkauf dieses lernwilligen, eleganten und edlen Pferdes führten.

Gut recherchiert fühlt man sich als Leser in diese Zeit versetzt, lernt nebenbei viele Sehenswürdigkeiten Wiens kennen, taucht ein in die Welt des Adels und der Hofetikette und begleitet eine tapfere, mutige Frau, die sich zu behaupten weiß.

Die ungewöhnliche Freundschaft zu der Schauspielerin Mizzi Kaspar und ihrer speziellen Verbindung zum Hochadel ist ausschlaggebend für die Entwicklung und den Mut Irmas, um nicht aufzugeben und zu kämpfen.

Eine Welt voller Geheimnisse, Intrigen und Romantik, mit dem Glanz der Habsburger Monarchie und der Eleganz der adeligen Reitschule und einer kleinen Prise Zirkuswelt.

Ich hätte mir stellenweise noch etwas mehr Einblicke in die Reitkünste und Ausbildung gewünscht. Die Örtlichkeit in und um die Reitschule wird zwar beschrieben, sehr ausführlich auch Wien selber mit all den traditionellen Sehenswürdigkeiten, aber es hat mir dieser gewisse Funke gefehlt.

Vielleicht wird das im 2.Teil noch ausführlicher beschrieben, aber für mich war dieser Teil zeitweise etwas nüchtern, trotz aller Schicksalsschläge und Gefühlswirrwarr.

Dennoch eine angenehme Geschichte und wer sich für die Welt der Pferde interessiert, ist hier goldrichtig.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Die Mondscheinschule - nach einer wahren Begebenheit

Miss Wilson und die Schule im Mondschein
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10 Jahre nach einem tragischen Ereignis soll Lucy Wilson ihre Cousine Cora Wilson Stewart bei ihrer Tätigkeit als Schulinspektorin unterstützen, um auf andere Gedanken zu kommen. Doch die Arbeit, die Cora ...

10 Jahre nach einem tragischen Ereignis soll Lucy Wilson ihre Cousine Cora Wilson Stewart bei ihrer Tätigkeit als Schulinspektorin unterstützen, um auf andere Gedanken zu kommen. Doch die Arbeit, die Cora für sie vorgesehen hat, ist so völlig anders, als sie gedacht hat. Gemeinsam mit dem jungen Schüler Fin, dem Singschulmeister Bruder Wyatt lernt sie die Bewohner der Appalachen kennen, die extrem unter dem Analphabetismus leiden, der sie in vielen Dingen zu Opfern macht, was Lucy nach und nach bewusst wird. In der Hoffnung, diese Defizite zu beseitigen planen sie ein Projekt, dass zu einer großen Herausforderung wird – nicht nur für sie selbst, sondern aufgrund des Gegenwinds und der Skepsis der Einwohner….

Dieses Buch basiert auf der wahren Lebensgeschichte von Cora Wilson Stewart, worauf auch in einem interessanten Nachwort noch etwas drauf eingegangen wird, die Anfang des 20.Jahrhunderts den Einwohnern Kentuckys trotz aller Armut die Möglichkeit der Moonlight School gab, damit sie lesen, schreiben und rechnen lernen können. Eine Lebensaufgabe, in die sie trotz aller Widerstände so viel Eifer, Mut und Gottvertrauen investiert hat. Oft über ihre Kräfte hinaus, Rückschläge in Kauf nehmend, aber sehr enthusiastisch, unermüdlich und in ihrer aufrichtigen Art mitreißend.

Durch Coras besondere Art wird Lucy aus ihrem behüteten, zurückgezogenen Kokon gelockt, erhält Aufgaben, die sie fordern und fördern und merkt, wie Begeisterung anstecken kann. Sämtliche Vorurteile verlieren sich nach und nach, als sie die Einwohner und deren Umstände besser kennenlernt. Auch muss sie sich mit dem vorherrschenden Aberglauben auseinandersetzen, der mir so manchen Schmunzler entlockt hat.

Mir hat die Erzählung sehr viel Spaß gemacht, sie ist voller Herz, Tiefgang und Humor und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz, aber auf eine Art und Weise, die mir richtig gut gefallen hat, weil sie zum Gesamtbild des Buches passt.

Der urige Dialekt ist eine weitere Besonderheit in dem Buch, was die Geschichte trotz der Ernsthaftigkeit des Themas auflockert und mich auch häufig zum Lachen gebracht hat.

Bis zu diesem Buch hab ich noch nichts von dieser Art Schulen gewusst, doch dieser Tatsachenbericht gemischt mit einigen fiktiven Persönlichkeiten und Abläufen hat mich wirklich begeistert.

Alles ist wundervoll miteinander verwoben und zeigt, was es bewirkt, wenn man sich von Gott leiten lässt, für was er einen befähigen kann und was für Auswirkungen das hat, auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht danach aussieht. Oft haben wir andere Pläne und Vorstellungen, doch die Charaktere zeigen durch ihr Verhalten, was möglich ist, wenn man an die Allmacht Gottes glaubt. Man lernt die Stärken und Schwächen der jeweiligen Personen kennen, wie sie aus ihren Fehlern und Vorurteilen lernen und sich von Gott gebrauchen lassen, um Gutes zu tun.

Mit einigen Überraschungen sorgt die Autorin für abwechslungsreiche, angenehme und zu Herzen gehende Unterhaltung und führt einem nicht nur vor Augen, wie dankbar man für die Möglichkeit des Lesens und Schreibens sein kann, sondern für auch für das Leben und Gottes großartige Schöpfung. Dabei wird auch der Umweltaspekt hervorgehoben, womit gezeigt wird, welche fatalen Folgen unüberlegte, habgierige Abholzung von Wäldern hat.

Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung und auch wenn hier auf actionreiche Szenen verzichtete wird, sind es gerade die leisen, sanften Töne, die das Buch besonders machen.

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