Humorvolle Kurzgeschichten aus dem Leben einer Frau in der Mitte des Lebens
Die Autorin erzählt mit einem Augenzwinkern Anekdoten aus dem Leben einer Mutter von zwei Teenager-Söhnen.
„Die Zeit zwischen ...
Humorvolle Kurzgeschichten aus dem Leben einer Frau in der Mitte des Lebens
Die Autorin erzählt mit einem Augenzwinkern Anekdoten aus dem Leben einer Mutter von zwei Teenager-Söhnen.
„Die Zeit zwischen 99 Luftballons und Q10-Antifaltencreme ist irgendwie kürzer als erwartet. Zack, zieht unser großer Sohn aus und zack, ist der Kleine auch 1,90 Meter und hat sein Abi in der Tasche.“
Besonders gut haben mir die Geschichten gefallen, in denen es um Gespräche zwischen Mutter und Söhnen ging, einige sind noch aus der Zeit, als die Kinder noch klein waren. So im Religionsunterricht beim Thema Zehn Gebote, bei der zwei Gebote vermischt und zu „Du sollst deine Eltern nicht töten!“ werden.
Frau Riedel amüsiert sich über die alterstypische Schusseligkeit, als sie versucht, mit ihrer BVG-Karte zu bezahlen, um diese dann unauffällig gegen die EC-Karte auszutauschen „Komisch, jetzt geht’s plötzlich.“
Unvergessen die Sprüche aus unserer Jugend: Bis du heiratest, ist es wieder gut, Ein Indianer kennt keinen Schmerz, Übermut tut selten gut, Wer nicht hören will, muss fühlen.
Besonders laut gelacht habe ich bei der Beschreibung der Vorbereitung auf die Darmspiegelung, das Getränk, das man im Vorfeld trinken muss, beschreibt sie als „Flüssigwaschmittel, das nach einer Mischung aus Red Bull und Haribo Color-Rado schmeckt“, was den Geschmack meiner Meinung nach perfekt wiedergibt!
Die Unterschiede in der Kommunikation zwischen Jung und Alt sind Teil einer weiteren Geschichte. Wir haben noch telefoniert, die Jugendlichen von heute kommunizieren über WhatsApp.
Sehr schön finde ich die Idee, schöne Momente zu sammeln und aufzuschreiben.
Ich habe mich oft wiedererkannt und viel gelacht. Das Buch habe ich sehr gern gelesen und empfehle es gern vor allem an Frauen weiter, die wie die Autorin und ich in der Mitte des Lebens stehen.
Das Cover und die Gesamtaufmachung des relativ schmalen Buches finde ich sehr gelungen. Auch der Inhalt konnte mich überzeugen.
Es geht um Auguste, die zweite Frau des ersten Bundeskanzlers der BRD, Konrad ...
Das Cover und die Gesamtaufmachung des relativ schmalen Buches finde ich sehr gelungen. Auch der Inhalt konnte mich überzeugen.
Es geht um Auguste, die zweite Frau des ersten Bundeskanzlers der BRD, Konrad Adenauer. Gussie und Konrad heiraten 1919, Konrad Adenauer ist Witwer mit drei Kindern und fast zwanzig Jahre älter als Gussie. Er ist mit ihrem Vater Ferdinand Zinsser, Professor der Dermatologie, gut befreundet.
Um Konrad heiraten zu können, muss Gussie zum katholischen Glauben konvertieren, womit sie im Gegensatz zu ihrer Mutter und dem Pfarrer jedoch keinelei Probleme hat.
Gussie bekommt fünf Kinder, ihr Erstgeborener Ferdinand lebt nur wenige Tage, die Trauer um ihn begleitet sie ihr Leben lang.
Als Frau des Oberbürgermeisters von Köln übernimmt sie diverse Aufgaben, ist Bezirksvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds, engagiert sich in der Katholischen Vereinigung für Kinder und Jugendliche und sitzt im geschäftsführenden Arbeitsausschuss des Frauenbeirats der Zentrumspartei.
1933: Nach der Machtübernahme der Nazis wird Adenauer seiner Ämter enthoben und von der Gestapo verhört. Rechtzeitig verlässt er Köln und zieht mit seiner Familie nach Rhöndorf.
Den Tag ihrer Silberhochzeit, im September 1944, verbringt Gussie im Gefängnis. Sie wird von der Gestapo verhört und soll den Aufenthaltsort ihres Mannes preisgeben, der nach einem gescheiterten Attentat auf Hitler untergetaucht ist. Als ihr gedroht wird, dass ihre Töchter verhaftet werden, wenn sie nicht kooperiert, verrät sie Konrads Versteck. Daraufhin wird sie inhaftiert. Voller Gewissensbisse versucht sie, sich in ihrer Zelle umzubringen.
Der Roman ist in Kapitel aufgeteilt, die abwechselnd 1948 spielen und in den Jahren ab 1915. Gussie liegt im Sterben und lässt ihr Leben Revue passieren. Am Anfang eines jeden Kapitels steht ein Zitat aus Gussies Briefen an ihren Vater oder seinen Briefen an sie. Der poetische Schreibstil gefällt mir sehr, er ist unheimlich berührend, einige Stellen haben mich zu Tränen gerührt. Es ist kein Liebesroman, die Beziehung zwischen Konrad und Gussie wird als eine Beziehung auf Augenhöhe beschrieben, die von gegenseitigem Respekt und Zuneigung geprägt war. Die Romanbiografie dieser bewundernswerten und klugen Frau hat mir sehr gut gefallen, und ich empfehle sie sehr gern weiter an Leser*Innen von historischen Romanen und Romanbiografien.
Die Reihe um Andrea Schnidt habe ich mit großer Begeisterung verfolgt. Sie begleitet mich seit vielen Jahren, beim Lesen habe ich mich immer köstlich amüsiert. Das neue Buch der Autorin kann da leider ...
Die Reihe um Andrea Schnidt habe ich mit großer Begeisterung verfolgt. Sie begleitet mich seit vielen Jahren, beim Lesen habe ich mich immer köstlich amüsiert. Das neue Buch der Autorin kann da leider nicht mithalten.
Monika lernt den Investmentbanker Sven Bauer kennen. Er umgarnt sie nach allen Regeln der Kunst. Auf sein Drängen hin gibt sie ihren Job als Physiotherapeutin auf, zieht in sein schickes Frankfurter Apartment und gibt sich den ganzen Tag dem süßen Nichtstun hin.
Schließlich zieht sie in seine Finca nach Mallorca, wo Sven sie an den Wochenenden besucht. Nach einigen Monaten teilt er ihr per SMS mit, dass sie die Finca verlassen soll. Für Gespräche oder Aussprachen ist er nicht erreichbar.
Ihr erster Gedanke ist: Rache! Dabei hat von Anfang an alles darauf hingedeutet, dass Sven kein Mann fürs Leben ist.
Nach der Trennung findet Monika in kürzester Zeit zwei Freundinnen, die sie bei ihren Racheplänen unterstützen, wobei Sandra auch von einem Mann verlassen wurde, der sie auch noch um ihre Ersparnisse gebracht hatte.
Monikas Rache ist absolut unter der Gürtellinie, zumal Sven ihr nicht wirklich was angetan hatte. Es wird übrigens angedeutet, dass er sich getrennt hat, weil sie zugenommen hat ... Er lässt sie sogar noch einige Wochen in der Finca wohnen und seine Kreditkarte und sein Auto benutzen, was Monika bis zum Äußersten ausnutzt.
Monika fand ich unsympathisch und weltfremd. Wie kann man so naiv sein und seine Wohnung und seinen Job kündigen, um zu einem Mann zu ziehen, den man kaum kennt? Und das mit Mitte 30! Ihre Probleme waren selbstgemacht, so dass es ihr nicht geschadet hat, die Suppe auszulöffeln, die sie gekocht hatte.
Die einzigen sympathischen Charaktere in dem Buch sind Svens Eltern, die bodenständig und herzlich sind. Das großzügige und hilfsbereite Millionärspärchen Daggi und Günther kam mir zu märchenhaft vor, um wahr zu sein.
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und stellenweise blitzt der gewohnte Humor durch, doch leider konnte mich die Autorin mit diesem Buch nicht begeistern.
Forgotten Garden - ein schönes Wohlfühlbuch, das gute Laune macht und sich hervorragend als Urlaubslektüre eignet.
Luisa ist Gartenarchitektin. Sie hat ihren Mann Reuben während des Studiums kennengelernt. ...
Forgotten Garden - ein schönes Wohlfühlbuch, das gute Laune macht und sich hervorragend als Urlaubslektüre eignet.
Luisa ist Gartenarchitektin. Sie hat ihren Mann Reuben während des Studiums kennengelernt. Der große Traum der beiden war es, einen Gemeinschaftsgarten zu gestalten. Nach Reubens Tod begräbt Luisa ihren Traum und arbeitet als Sekretärin für eine Landschaftsarchitektin. Als Reubens Patenonkel ihr ein Grundstück in West Cumbria im kleinen Küstenort Colleton zum Bewirtschaften anbietet, sagt sie nach anfänglichem Zögern zu. Eine Entscheidung, die ihr Leben umkrempeln wird.
Bei der Besichtigung des Grundstücks lernt sie Cas und Harper kennen, die gerade ein Boxstudio verlassen. Das Studio wird ehrenamtlich von Cas betrieben, er möchte damit die Jugendlichen von der Straße holen und ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung anbieten.
Die 17jährige Harper ist eine der Jugendlichen, die dort gern ihre Zeit verbringen. Sie ersetzt ihrem 9jährigen Bruder Max Mutter und Vater. Max interessiert sich sehr für Pflanzen, er hat heimlich einen wunderschönen Garten angelegt.
Als Antagonist agiert Harpers krimineller Cousin, der alles tut, um Harper das Leben schwer zu machen. Der Gemeinschaftsgarten ist ihm ein Dorn im Auge.
Ich habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen. Es war so schön mit zu verfolgen, wie Luisa beginnt, wieder einen Sinn im Leben zu sehen und nach zehn Jahren endlich bereit zu sein scheint, Reuben loszulassen und neues Glück zu finden. Den Gemeinschaftsgarten und Max‘ Garten hatte ich deutlich vor Augen: Die Pflanzen, Bäume, Blumen, Früchte und Gemüsesorten, die dort angepflanzt wurden, werden detailliert und liebevoll beschrieben. Von der 17jährigen Harper war ich sehr beeindruckt, sie hat sich nicht nur vorbildlich um ihren Bruder gekümmert, sondern war auch noch die treibende Kraft bei einem ökologischen Bewässerungsprojekt – und einen schrottreifen Wagen konnte sie auch noch wieder fahrtüchtig machen.
Von mir eine Leseempfehlung für alle, die gern Liebesromane lesen und auch für die, die sich für Gartengestaltung interessieren oder nach Ideen für ihren Garten suchen.
Es handelt es sich um Band 2 einer Dilogie. Obwohl ich Band 1 „Die Straße des Glücks“ noch nicht gelesen habe, habe ich schnell in die Handlung hineingefunden.
Im Mittelpunkt des Romans steht Katharina, ...
Es handelt es sich um Band 2 einer Dilogie. Obwohl ich Band 1 „Die Straße des Glücks“ noch nicht gelesen habe, habe ich schnell in die Handlung hineingefunden.
Im Mittelpunkt des Romans steht Katharina, Schneiderin und Modezeichnerin bei Hoffmann & Cie., einem großen Bekleidungsunternehmen in Stuttgart.
1957 ist Katharina 31 Jahre alt. Sie heiratet Moritz, der eine eigene Kanzlei besitzt. Da ihre erste Ehe kinderlos geblieben ist, glaubt sie, unfruchtbar zu sein und ist überglücklich, als sie feststellt, dass sie schwanger ist. Ihr Glück wird dadurch geschmälert, dass sie nach der Geburt des Kindes ihren Beruf wird aufgeben müssen. Ihr Sohn Alexander kann erst mit drei Jahren in den Kindergarten gehen, Krippenplätze gibt es so gut wie keine, vom Kindergarten müssen die Kinder mittags abgeholt werden. Katharina hätte gern weitere Kinder, ist sich jedoch bewusst, dass ihr mit mehreren Kindern die Rückkehr in den Beruf für immer verwehrt bleiben würde.
Lisa, 20, ist Zweitsekretärin bei Hoffmann & Cie. Sie verliebt sich in Peter, der der Stuttgarter Oberschicht angehört. Als sie schwanger wird, will Peter nichts mehr von ihr oder dem Kind wissen. Lisas Vater verstößt sie, in ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Katharina. Diese nimmt Lisa bei sich auf. Dank des Wirtschaftswunders werden überall auch ungelernte Arbeitskräfte gesucht und Lisa ergattert einen Arbeitsplatz am Fließband bei Telemat, einem Unternehmen, das unter anderem Verkehrsradargeräte herstellt. Den größten Vorteil ihrer neuen Arbeitsstelle stellt der Betriebskindergarten dar, den Lisas Tochter Bianca schon als Kleinkind besuchen darf.
1960: Moritz nimmt das Angebot seines Kollegen Hans an, diesen ein Jahr lang in seiner Kanzlei in Berlin zu vertreten. Die kleine Familie wohnt in Charlottenburg in Hans‘ großzügiger Altbauwohnung, wo sich die drei sehr wohlfühlen. Auf dem Spielplatz lernt Katharina Vera kennen. Vera ist alleinerziehende Mutter, ihr Sohn Sven ist fünf Jahre alt. Sie arbeitet in der Buchhandlung ihrer Schwester Marion in Charlottenburg, wohnt aber in der Nähe vom Alexanderplatz im Ostsektor. Arbeiten im Westen und Wohnen im Osten ist noch problemlos möglich. Marions Freund Claus wohnt und arbeitet im Osten Berlins.
Eines Morgens im August 1961 erfahren die Menschen, dass in der Nacht damit begonnen wurde, eine Mauer zu bauen. Die Menschen im Ostsektor sind eingesperrt, ihre Verwandten aus dem Westen dürfen sie von nun an nur mit einem Visum besuchen. Die Mauer reißt Claus und Marion auseinander, in Westberlin fehlen von heute auf morgen Tausende Arbeitskräfte, auch Marion muss an Veras Stelle jemanden einstellen.
Die Errungenschaften der Emanzipation sind mir beim Lesen sehr bewusst geworden, wobei es die Gleichstellung der Frau im Osten bereits seit Kriegsende gab. Dazu sagt die alleinerziehende Vera: „Unverheiratete Mütter sind im Westen wahnsinnig benachteiligt. Sie werden regelrecht für ihren „Fehltritt“ bestraft – und zwar lebenslänglich, denn aus dieser Büßerecke kommen sie nie mehr heraus. Und der unschuldige Nachwuchs muss mitleiden. Bis zu seinem dritten Geburtstag war Sven in der Krippe, seitdem geht er in den Kindergarten. Dort versucht man, die Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten zu erziehen, die den DDR-Staat verehren und unterstützen. Aber die Kleinen werden vorbildlich betreut und bekommen viel mehr geboten, als ich oder die meisten anderen Eltern es je leisten könnten.“
Dazu zitiert Moritz aus dem Gesetzbuch der DDR, § 15: „Gesetz über den Mutter- und Kinderschutz und die Rechte der Frau: Durch die Eheschließung darf die Frau nicht gehindert werden, einen Beruf auszuüben oder einer beruflichen Ausbildung und ihrer gesellschaftlichen und politischen Fortbildung nachzugehen.“ § 17: „Die nicht eheliche Geburt ist kein Makel. Der Mutter eines nicht ehelichen Kindes stehen die vollen elterlichen Rechte zu.“ Moritz: „Ein klarer Bruch mit der nationalsozialistischen Ideologie, die Frauen auf ihre Rolle als Mutter reduziert.“
Auch wenn Frauen nach wie vor oft schlechter als Männer in gleichwertigen Positionen bezahlt werden, so hat sich doch viel zum Positiven gewendet. Die meisten Mütter sind heute berufstätig und teilen sich Hausarbeit und Kindererziehung mit dem Partner oder der Partnerin.
Ich habe den 360 Seiten starken historischen Roman aus der Zeit der Wirtschaftswunder-Ära an zwei Tagen verschlungen. Neben den Errungenschaften der Emanzipation brachte er mir die schlimme Zeit der Teilung Deutschlands und vor allem die Auswirkungen des Mauerbaus auf persönliche Schicksale in Erinnerung. Das Buch enthält auch viele Informationen über interessante Orte wie Berlin, Stuttgart und die Wartburg in Eisenach. Mich hat der Roman sehr begeistert, und ich empfehle ihn sehr gerne weiter.