Kurzweiliger und spannender Lesespaß, sehr zu empfehlen!
DOORS ? - KolonieKurzbeschreibung
Als eine junge Frau im Höhlensystem unterhalb einer alten Villa verschwindet, schickt ihr schwer reicher Vater ein Team von Experten los um sie zu retten. Die Höhle hält jedoch einige ...
Kurzbeschreibung
Als eine junge Frau im Höhlensystem unterhalb einer alten Villa verschwindet, schickt ihr schwer reicher Vater ein Team von Experten los um sie zu retten. Die Höhle hält jedoch einige bemerkenswerte Geheimnisse bereit, zudem scheint außer der Rettungsmannschaft noch jemand – oder etwas – dort unten unterwegs zu sein. Wie außergewöhnlich ihre Mission ist, wird den Rettern erst klar, als sie einen Raum mit uralten Türen finden und plötzlich alle Messgeräte verrückt spielen. Das Team muss durch eine der Türen hindurch, um die Vermisste zu finden. Durch welche Tür hängt aber von der Entscheidung des Lesers ab!
Bei „Doors“ handelt es sich um drei Romane, die mit der gleichen Handlung beginnen, aber je nach Entscheidung des Lesers unterschiedlich verlaufen und enden.
In der gedruckten Ausgabe jeder der drei „Doors“ Varianten ist die Einführungsgeschichte enthalten.
Cover
Das Cover zeigt vor tiefschwarzem Hintergrund den winzigen Ausschnitt einer blauen Tür und des zugehörigen Schlüssellochs. Alles ist von Spinnweben bedeckt, eine kleine schwarze Spinne ist auch zu sehen. Das Bild wirkt sehr echt, beinahe wie eine Fotografie, ein Eindruck, der von dem geprägten Papier noch verstärkt wird. Beim Betrachten habe ich das Bedürfnis in das Schlüsselloch zu spitzeln, das matte Schwarz wirkt einfach einladend und vermittelt den Eindruck als läge etwas darin verborgen. Darunter fügt sich der Titel ein, in dem geschickt die Markierung der ausgewählten Tür (ein Fragezeichen) versteckt ist. Ein wirklich schönes Cover in düsteren, aber intensiven Farben, das einladend und angenehm gruselig zugleich ist.
Schreibstil
In diesem relativ kurzen Roman lernt der Leser gleich zu Beginn etwa 10 Figuren auf einmal kennen. Diese sind präzise beschrieben und zunächst gerade detailliert genug, um sie unterscheiden zu können. Im Lauf des Romans werden Informationen stückchenweise ergänzt, so dass man ein gutes Gesamtbild aller Personen erhält.
Um das Gedächtnis ein wenig zu unterstützen findet man im Buch auch knappe Steckbriefe der Hauptfiguren.
Der Autor erzählt aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person. Dabei ist immer ersichtlich, wessen Sichtweise gerade geschildert wird, auch wenn es sich nur um einen kurzen Absatz handelt.
Der Schreibstil ist klar und flüssig, meinem Empfinden nach geradezu unauffällig, da ich beim Lesen jederzeit von der Erzählung gefesselt war, ohne bewusst oder unbewusst auf Stil und Formulierungen zu achten. Der Roman liest sich schnell und ist durchgehend spannend.
Die Schauplätze sind vielfältig, teils geheimnisvoll und ein wenig unheimlich. Die äußerliche Beschreibung ist stets deutlich und somit vorstellbar. Auch werden Hintergrundinformationen in kleinen Portionen geliefert, die das Verständnis der Handlung erleichtern, dabei aber nicht durch Abschweifungen den Lesefluss gefährden.
Meinung
Ich gehöre wohl zu den 0,00001% aller Fantasy-Leser, die bisher noch kein Fan von Markus Heitz waren. In zwei Romane des beliebten Autors habe ich bisher meine Nase gesteckt, einer hat mir gefallen, der andere war nicht mein Fall. Unentschieden. Nach „Doors“ schießt mein Daumen nun ganz klar in die Höhe! Das war ausgezeichnete Unterhaltung!
Ich bin nicht die konzentrierteste Leseratte, und dass ich mit so vielen Figuren auf einem Haufen nicht die Orientierung verloren habe schreibe ich der geschickten und präzisen Beschreibung der Personen zu. Obwohl man alle auf einmal kennen lernt (und ich Namen und Personenbeschreibungen für gewöhnlich innerhalb von 0,3 Sekunden vergesse), konnte ich mir hier alle problemlos merken. Dabei wirken die Figuren gar nicht so stereotyp wie man nach einem anfänglichen Blick auf die (sehr hilfreichen) Steckbriefe annehmen mag. Alle haben Besonderheiten, Geheimnisse oder Hintergründe, die jeden Einzelnen authentisch wirken lassen.
Ich habe den Roman geradezu verschlungen. Er ist durchweg spannend und ich wollte immer wissen wie es jetzt weitergeht. Dabei passieren schon einige Dinge, die ich so nicht erwartet hätte, aber alles bleibt für mich glaubwürdig. Dass der Roman nicht vorhersehbar ist gefällt mir besonders. Ein bisschen mehr Gruselatmosphäre hätte ich mir gewünscht, vor allem nach dem starken Intro, aber ich könnte mir vorstellen, dass einer der anderen beiden Doors-Romane mit so etwas aufwarten kann. Die werde ich natürlich auf jeden Fall noch lesen, am besten jetzt gleich! :)
Fast hätte ich es vergessen: Romane in denen man als Leser Entscheidungen treffen kann, habe ich schon ein paar gesehen. Oft kommen dabei willkürliche Entscheidungen heraus, einige Male war es mir schlicht egal wie es weiter geht. In „Doors“ hat man jedoch eine echte Entscheidungsgrundlage, da sich verschiedene Personen für verschiedene Wege aussprechen und dabei auch noch gute Argumente vorbringen. Das hat mir sehr gefallen!