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Veröffentlicht am 04.01.2022

Spuren des Lebens

Nach dem Tod komm ich
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Meine Meinung und Fazit:

Die Geschichte des Tatortreinigers Thomas Kundt, gelesen von Tetje Mierendorf. Der Sprecher hat eine sehr angenehme Stimme und ihm gelingt es mit einer perfekten Portion Humor, ...

Meine Meinung und Fazit:

Die Geschichte des Tatortreinigers Thomas Kundt, gelesen von Tetje Mierendorf. Der Sprecher hat eine sehr angenehme Stimme und ihm gelingt es mit einer perfekten Portion Humor, diesen schwierigen Beruf zu beschreiben. Er erzählt davon wie er überhaupt dazu gekommen ist und wie seinen Anfänge waren. Interessant fand ich, welche Lehrgänge er besucht hat und wie was wirkt. Sicherlich nicht immer einfach anzuhören, vor allem wenn man sich die Tatorte so vorstellt, da sie sehr bildlich beschrieben werden. Da bin ich doch froh gewesen, dass ich die Gerüche nicht aushalten musste. Hochachtung vor dieserm Beruf, sehr beeindruckend und eine wichtige Arbeit. Und als er zum Schluss von der Lesung gesprochen habe, da habe gleich Lust bekommen, seinen Worten live zu lauschen, hoffentlich bei der Buchmesse Leipzig 2022.

Folgende Stellen sind mir in Erinnerung geblieben.
Zitat was den Autor beeindruckt hat "Ich kann, weil ich will, was ich muss!"
"Wenn ein geliebten Menschen stirbt, wird man ihn immer vermissen. Aber wirklich tot ist man erst dann, wenn sich niemand mehr an einen erinnert."
"Wenn ich mich von den Angehörigen verabschiede, sage ich nicht Aufwiedersehen, sondern Tschüß, ich will sie nicht wiedersehen und wenn, dann in eine andere Situation...."

Eine klare Lese-, ähm, Hörempfehlung.

Mein Dank geht an das Team von netgalley und saga egmont für das bereitgestellte Rezi-Exemplar, den Autor und den Sprecher für angenehme Hörstunden.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Wenn einem die Heimat genommen wird

Ein Hauch von Amerika
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Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch, was mich schon beim Lesen nachdenklich gemacht hat. Warum hat sich die Menschheit so entwickelt? So viel Kälte, so wenig Gefühl?

Das Buch spielt in verschiedenen Zeitebenen, ...

Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch, was mich schon beim Lesen nachdenklich gemacht hat. Warum hat sich die Menschheit so entwickelt? So viel Kälte, so wenig Gefühl?

Das Buch spielt in verschiedenen Zeitebenen, die sich Stück für Stück annähern. Man lernt Amelie zu verschiedenen Zeiten kennen und wächst mit ihr, so wie die Geschichte ansich.
Amelie Werner muss mit ihren Eltern Deutschland verlassen, als Sozialist hat ihr Vater keine Hoffnung mehr für Deutschland 1933. Eine Odyssee über Paris und Amerika beginnt. Die Zeit vor dem 2. Weltkrieg wird sehr gut geschildert, auch wie viele gedacht haben, dass es nur heiße Luft ist und er es nicht so machen wird, dass ihm Paroli geboten wird, von irgendeinem. Doch dieser kam nicht. Auch die Welt hat sich so verhalten und es auch nicht wahrhaben wollen.

Es wird Wert auf kleine Details gelegt. Zum Beispiel der Umgang der Army mit den eigenen schwarzen Soldaten. Diese wurden unterdrückt und als Menschen 2. Klasse behandelt und schikaniert. Oder sozialistische Gedanken unter McCarthy unterbunden und Personen bespitzelt und verhaftet. Sehr gut. Eine klare Leseempfehlung.

Folgende Buchauschnitte haben mich beeindruckt:
Kapitel 4 1951: "Wie beschämend es sich anfühlt, fremd, überfordert und auf anderer Leute Hilfe angewiesen zu sein, das habe ich selbst oft genug erlebt."
Kapitel 7 1951: "... Ich habe gesehen, wohin es führt, wenn das Andersartige nur nich Angst und Ablehnung auslöst statt Neugierde. Wenn man sich selbst keine Fragen mehr stellt und allen anderen untersagt, es zu tun. Wenn man der Fantasie, dem Spiel, keine Bedeutung mehr zumisst, wenn man nur noch marschiert, statt sich treiben zu lassen.
Kapitel 20 1952: "Besser als in den Vereinigten Staaten, die sich selbst für das Mutterland der Freiheit halten und die Schwarzen trotzdem behandeln wie Bürger zweiter Klasse? Diese neue Bundesrepublik ist doch nach denselben Modell gebaut."

Mein Dank geht an das Team von Randomhouse-Testleser, dem Heyne Verlag und natürlich an die Autorin für diese unterhaltsamen und lehrreichen Lesestunden.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Nicht darüber reden

Die Geschichte einer unerhörten Frau
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Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch, was in der Nachkriegszeit spielt. Geprägt von Flucht, Ausgrenzung, Lieblosigkeit und die Hoffnung und das Wohl für die eigene Familie einzustehen.

Gussy hatte es nicht ...

Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch, was in der Nachkriegszeit spielt. Geprägt von Flucht, Ausgrenzung, Lieblosigkeit und die Hoffnung und das Wohl für die eigene Familie einzustehen.

Gussy hatte es nicht leicht, Liebe hat sie in ihrer eigenen Kindheit durch ihre Mutter nicht erfahren, dass setzt sich auch später fort. Sie wird belächelt umd kleingemacht. Doch irgendwann, spätestens als sie merkte, dass sie was kann und ihre Entscheidungen richtig waren, dann wagt sie es, Widerwort zu geben. Denn so wir ihre Familie mit ihr umgeht, dass braucht man nicht fürs eigene Wohl. Sie ist eine taffe und kämpferische Frau, die sich traut, als Alleinerziehende im Westdeutschland zu leben. Die Anfeindungen, die sie ausgesetzt ist, welchen Spießrutenlauf sie durchmachen musste, hab ich so nicht gewusst. In die teilweise autobiographische Geschichte wird viel wissenswertes über Erlaubtes und Nichterlaubtes eingebaut, egal wie komisch diese "Regeln" heute wirken. Vor allem das mit den Kniestrümpfen und Ostern.
Der Wechsel zwischen den Zeiten zum Kriegsende und den 50er und 60er Jahren hat mir sehr gut gefallen. Abwechslungsreich und spannend.

Ein Buch über den Kampf einer alleinerziehenden Frau und der Beweis, wenn man an etwas glaubt und dafür kämpft, ist es erreichbar.

Folgende Stellen haben mir im Buch sehr gut gefallen:
Am Fuß der blauen Hosen - Von Frau Bautz konnte meine Mutter allerhand lernen: dass man sich wehren darf, dass man sich als Frau – und besonders als alleinstehende – nicht alles bieten lassen muss, dass man auch mal recht haben kann, dass Zahnprothesen auch gut sitzen können, dass der Klügere nicht immer nachgibt und dass man nicht dumm ist, nur weil man keinen Mann hat. Ja, dass man unter Umständen genau deshalb keinen Mann hat.

Kapitel Köln, 11.2.1964 - Ja, als Frau musste man Akrobatik beherrschen, fuhr es Gussy durch den Kopf. Sonst tanzen einem andere auf dem Kopf herum.

Ich spreche gern eine Leseempfehlung aus.

Mein Dank geht an das Team von random Testleser und den Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und die Autorin für die angenehmen Lesestunden.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Der Stein der Weisen

Die Farbe des Goldes
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Meine Meinung und Fazit:

Das zum damaligen Zeitpunkt die Alchemie ein vorherrschendes Thema gewesen ist, war mir bereits bekannt. Aber das ein Wettstreit unter den Königshäusern ausgebrochen war, noch ...

Meine Meinung und Fazit:

Das zum damaligen Zeitpunkt die Alchemie ein vorherrschendes Thema gewesen ist, war mir bereits bekannt. Aber das ein Wettstreit unter den Königshäusern ausgebrochen war, noch nicht. Interessant wieviel Geld in diese Unternehmung gesteckt wurde. Das alte Schloss von Stuttgart konnte ich mir anhand der Beschreibungen sehr gut vorstellen und bin auch etwas entlang geschlendert.

Was für ein Anblick muss es für Elisabeth gewesen sein, als sie das erste Mal Tübingen, Stuttgart als Stadt und dann noch das Schloß erblickte. Sie kannte nur das graue und triste Bild ihres kleinen Dorfes und dann dieser Anblick, dass sie da den Mund vor staunen nicht mehr zu bekam, ist ganz klar. Und genauso kann Deana Zinßmeister die kleinen Dinge beschreiben und so Geschichte erlebbar machen.

Für mich beschreibt die Autorin durch Frédéric Thiery auch gut die damalige Situation von Bastards. Ein erschreckender Umgang. Vor allem wie selbstherrlich Prinz Georg sich dies zu nutzen gemacht hat und er so seine Verfehlungen seinem cousin in die Schuhe schieben konnte. Was für eine Zeit. Leibeigene und Bastarde hatten es wahrlich nicht leicht. Erstaunlich jedoch, wie willensstark man werden konnte, wenn es einem gelang, sich ein dickes Fell anzulegen. Hervorragend beschrieben.

Ein passendes Zitat aus Kapitel 60: "wir sind Bastarde, gehören weder zu der einen noch zu der anderen Seite. Der Adel verachtet uns und lässt uns das spüren. Die Bürgerlichen verstoßen uns, denn wir sind nicht wie sie."
Genauso taff und willensstark ist die Hauptprotagonistin Elisabeth. Eine junge Frau, die es im Haushalt ihrer Eltern niemanden recht machen konnte. Liebe oder Zuneigung war dort ein Fremdwort. Dass sie dann an das Gute in der Welt geglaubt hat, mag naiv (Zitat Kapitel 34: "Wie dumm und unerfahren sie war! In ihrem kleinen Dorf hatte sie ein abgeschieden es Leben gelebt, in dem kaum etwas Aufregendes geschah.") erscheinen, aber fürs sie war es eine Art Fluchtgedanke in eine bessere Welt. Und sie hat sich nicht ihrem Schicksal ergeben, sie hat gekämpft und auch mutig den Mund aufgemacht, obwohl sie eine Leibeigene war. Eine beeindruckende Frau.

Eine klare Leseempfehlung für "Die Farbe des Goldes", ein wundervolles gut recherchiertes Buch. Vielen Dank für das bereitgestellte Rezi-Exemplar (Randomhouse-Testleser) und die tollen Lesestunden. 

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Das Verschwinden der besten Freundin

Die Schuld jenes Sommers
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Inhalt:

Im Sommer 1918, kurz vorm Ende des 1. Weltkrieg, verschwindet Wyn und erst durch die Bombardierung von Bath 1942 tauchen ihre Knochen auf. Und die Frage nach dem Warum wird erneut gestellt.

Meine ...

Inhalt:

Im Sommer 1918, kurz vorm Ende des 1. Weltkrieg, verschwindet Wyn und erst durch die Bombardierung von Bath 1942 tauchen ihre Knochen auf. Und die Frage nach dem Warum wird erneut gestellt.

Meine Meinung und Fazit:

Ein Horror für Eltern und Freunde, ein Kind verschwindet, spurlos. Da ich selbst Mutter bin, ist das mit die schlimmste Vorstellung. Katherine Wenn geht einen anderen Weg der Erzählung. Sie wählt die beste Freundin von Wyn als Protagonistin, Frances. Beide waren 1918 unzertrennliche Freundinnen von 8 Jahren. Sie haben alles zusammen gemacht und beide ihr Geheimnis nicht verraten. Typisch Freunde, es gab auch schwierige Momente, doch sie waren zu klein, um Veränderung anzusprechen und Frances war und ist introvertiert.

Was mich nachdenklich macht, ist wie sehr das Verschwinden das Leben von Frances beeinflusst hat, ja sie in vielen Entscheidungen gehemmt hat. Was so ein Verlust mit der kindlichen Seele anrichtet und welche Narben für immer zurückbleiben. Katherine Webb kann dies unheimlich spannend und packend beschreiben.

Und den Verantwortlichen für die Tat hatte ich bis zur Aufklärung nicht auf dem Schirm.

Noch ein Zitat aus dem Buch von Seite 212 über die Unschuld einer Achtjährigen: "Sie wusste noch nicht, dass Menschen, genau wie Tiere, nicht wütend sein müssen, um gefährlich zu sein. Sondern auch gefährlich werden könnten, weil sie verzweifelt waren und Angst hatten."

Ich werde noch lange über das Buch nachdenken, den es zeigt auch, dass man mehr miteinander reden muss, um Vermutungen auszuräumen und einfach Tatsachen schaffen muss. Eine eindeutige Leseempfehlung.


Mein Danke geht an den Diana-Verlag und das Team von lovelybooks für das bereitgestellte Rezi-Exemplar.

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