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Marakkaram

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2019

Himmelsbegegnungen Teil 2

Wer im Himmel auf dich wartet
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* Wenn Sie wüssten, dass Sie bald sterben, wie würden Sie dann Ihre letzten Stunden verbringen? Annie, die es nicht wusste, verbrachte die ihren damit, dass sie heiratete. *

Annie heiratet ihre Jugendliebe ...

* Wenn Sie wüssten, dass Sie bald sterben, wie würden Sie dann Ihre letzten Stunden verbringen? Annie, die es nicht wusste, verbrachte die ihren damit, dass sie heiratete. *

Annie heiratet ihre Jugendliebe Paulo und auf dem Weg in ihre Flitterwochen buchen sie spontan eine Heißluftballonfahrt. Doch der Ballon stürzt ab. Annie findet sich plötzlich im Himmel wieder und trifft dort nach und nach auf 5 Menschen, die, bewusst oder unbewusst, eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt haben... Doch ob Paulo überlebt hat, kann ihr niemand sagen....

Ging es in "Fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen" um Eddie, der bei einem Unfall im Vergnügungspark Ruby Pier starb, begleitet man nun Annie, das Kind, dem Eddie damals das Leben gerettet hat.

Ich war von dem ersten Roman der Himmels-Begegnungen einfach nur begeistert; Eddies Geschichte hat mich unheimlich berührt und die Vorgehensweise des Autors fand ich damals spannend, die Idee überraschend. Da kommt "Wer im Himmel auf dich wartet" nicht ganz heran. Nicht, dass es ein müder Abklatsch ist, denn Annies Geschichte ist eine ganz andere und auch sie vermochte mich stellenweise sehr zu berühren. Dennoch blieb sie als Charakter im direkten Vergleich, etwas blass und auch ein wenig zu selbstmitleidig für meinen Geschmack.

Mitch Albom hat eine wunderschöne Sprache, die einen in kurzen Abschnitten mit einer fast schon poetischen Leichtigkeit durch das Buch zieht. Mir gefallen die gegenübergestellten Sichtweisen von Situationen und Szenen. Annies Gefühle dazu und die Beschreibung der Begebenheit von ihrer Mutter, zum Beispiel, sind interessant und stimmen nachdenklich.

Fazit. Ein schöner Roman, der zwar nicht ganz an den ersten Teil herankommt, aber dennoch lesenswert ist und mich gut unterhalten hat. Die beiden Bücher können übrigens völlig unabhängig voneinander gelesen werden.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Rückblicke in die DDR-Zeit - Momentaufnahmen

Kastanienjahre
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* "Ja, das sind Windeln. Die sind aber nicht für dich, Mäuschen. Daraus werde ich ein paar hübsche Sommerkleider nähen." *

20 Jahre lebt Elise mittlerweile in Paris, ihrer zweiten Heimat und Tarek, der ...

* "Ja, das sind Windeln. Die sind aber nicht für dich, Mäuschen. Daraus werde ich ein paar hübsche Sommerkleider nähen." *

20 Jahre lebt Elise mittlerweile in Paris, ihrer zweiten Heimat und Tarek, der Cafebesitzer, nennt sie gern liebevoll "Überangepasste Flüchtlinge". Aufgewachsen ist sie nämlich in einem kleinen Dorf an der mecklenburgischen Ostsee, Peleroich und dorthin kehrt sie auch Hals über Kopf zurück, als sie erfährt, dass ihr Geburtsort dem Erdboden gleichgemacht werden soll.
Diese Reise weckt viele Erinnerungen an das Leben in der DDR, an die Restriktionen, den Unfalltod ihres Vaters und an ihre beiden besten Freunde Henning und Jakob, eine verhängnisvolle Dreiecksbeziehung, bis einer plötzlich verschwand....

Ihr Debut "Kranichland" hat mich restlos begeistert und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an "Kastanienjahre".

Anja Baumheier kann schreiben und die Erinnerungen an das damalige Leben und den ganz normalen Alltag wieder aufleben lassen. Das machen ihre Bücher aus - auch "Kastanienjahre".

Das Leben in dem kleinen Dörfchen mit einem überambitionierten Bürgermeister, der Peleroich zu einem sozialistischen Vorzeigedorf machen will, ist großartig beschrieben. Selbst wenn man nicht in der DDR aufgewachsen ist, bekommt man tiefe Einblicke in Sachen Berufswahl, Mangel an Konsumgütern, Spitzel und Fluchthelfer. Es ist so greifbar geschildert, dass man meint dabeigewesen zu sein.

Anja Baumheiers Schreibstil ist nicht anspruchsvoll, dafür umso ansprechender. Sie legt viel Wert auf die Alltagssituationen und verliert trotzdem ihre Charaktere manchmal ein bisschen aus den Augen. Sie bleiben für mich zu oberflächlich und mir fehlte ein wenig der Bezug zu ihnen. Vieles in ihrem Leben wird nur angerissen und man lernt die Personen nicht so richtig kennen, erlebt auch ihre Entwicklungen kaum mit. Es bleibt oftmals bei Momentaufnahmen und das macht den emotionalen Zugang nicht immer leicht.

Mit "Kastanienjahre" konnte die Autorin mich nicht ganz so überzeugen wie mit "Kranichland" und dennoch habe ich es verschlungen. Ein lesenswertes Stück Zeitgeschichte.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Liebe in Zeiten des Krieges

Für immer die Deine
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* Es gab viele überzeugte Nazis. Und dann gab es noch eine Gruppe, die sich kaum weniger schuldig gemacht hat. Das waren diejenigen, die sich aus allem raushielten. *

Die Journalistin Marie stößt bei ...

* Es gab viele überzeugte Nazis. Und dann gab es noch eine Gruppe, die sich kaum weniger schuldig gemacht hat. Das waren diejenigen, die sich aus allem raushielten. *

Die Journalistin Marie stößt bei Recherchen zu einem neuen Artikel auf einen Bericht über Klara und Fritz Hansen, die ihre diamantene Hochzeit feiern. Eine Liebe, die ein ganzes Leben lang hält - heutzutage selten geworden, auch ihre Ehe hat nicht lange gehalten.
Marie möchte mehr über dieses Paar erfahren und sie gleichzeitig als Zeitzeugen zum 2. Weltkrieg interviewen. Nach kurzem Zögern willigen die beiden ein und Klara erzählt ihre Lebensgeschichte, angefangen, als sie 1939 in einem kleinen Dorf im alten Land, mit siebzehn schwanger wurde und Fritz nur wenig später an die Front musste....

Wem Jana Voosen bislang nur durch humorvolle Frauenromane ein Begriff ist, lernt die Autorin hier von einer ganz anderen, ernsteren Seite kennen - mit der sie genauso überzeugt.

Die Geschichte von Fritz und Klara ist intensiv, emotional und berührend. Man wird zurückversetzt in eine Zeit, die man sich oftmals nicht einmal mehr ansatzweise vorzustellen vermag. Jana Voosen gelingt es ihrer Geschichte und den Charakteren Authenzität zu verleihen. Sie sind Durchschnittsmenschen, stille Helden hier und da, die einfach nur den Krieg überstehen wollen. Das hat mir besonders gefallen.

Man merkt, dass die Autorin sich sehr tiefgehend mit der Generation auseinandergesetzt hat, kein übernommenes Wissen aus Büchern, sondern aus der eigenen Familie fließt mit ein. Der Schreibstil sehr angenehm, bildhaft und flüssig - die Geschichte so einnehmend, dass man das Buch kaum weglegen mag.

Auch von Maries Geschichte war ich Anfangs sehr angetan, doch sie bleibt im weiteren Verlauf dann eher nur der Charakter aus der Rahmenhandlung.

Fazit: Eine berührende Geschichte über die eine große Liebe in Zeiten des Krieges. Und auch wenn ich manche Dinge gerne noch etwas weiter verfolgt hätte, hat mich der Roman sehr berührt und wunderbar unterhalten.

Veröffentlicht am 16.09.2019

solider Krimi - Brauners erster Fall

Und es wurde finster
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* Neun Leben. Eine Katze hat neun Leben, dachte er, als er sich durch das Schneegestöber über den Hof in Richtung Haustür schleppte. Und mindestens acht davon habe ich schon verbraucht.

Moosbach, ein ...

* Neun Leben. Eine Katze hat neun Leben, dachte er, als er sich durch das Schneegestöber über den Hof in Richtung Haustür schleppte. Und mindestens acht davon habe ich schon verbraucht.

Moosbach, ein verschworenes Dörfchen an der Donau, zu dem Kriminalhauptkommissar Brauner gerufen wird. Auf dem heruntergekommenen Hof Finsterholz zeigt sich ein Bild des Grauens. Die komplette Familie wurde bestialisch abgeschlachtet - nur die 14-jährige Tochter konnte entkommen. Doch Amelie hat das Down-Syndrom und spricht nicht. Brauner geht davon aus, dass sie den Täter gesehen hat, denn alles deutet auf den Hofhelfer Paul hin, der seit der Tatnacht verschwunden ist. Doch die Ermittlungen laufen schleppend und die Presse sitzt ihnen im Nacken, die Finsterholz sofort mit Hinterkaifeck vergleicht, dem mysteriösen Mordfall, der nie aufgeklärt werden konnte...

"Und es wurde finster" ist ein solider Ermittlerkrimi, der mit ein paar sehr blutigen Szenen anfängt (die man jetzt aber auch nicht überbewerten sollte) und einem gelungenen Twist endet.

Es geht in erster Linie um Ermittlungsarbeit, eine Dorfgemeinschaft und ihre kleinen Geheimnisse, Religiosität und der Bezug zu dem realen Mordfall Hinterkaifeck, der mir persönlich sehr gefallen hat, aber hin und wieder ein wenig Atmosphäre vermissen lässt.

Brauner ist ein sympathischer Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht. Er handelt nachvollziehbar und man bekommt auch nur kleine Happen seines Privatlebens mit, das hier definitiv nicht im Vordergrund steht. Auch alle anderen Personen sind zumeist gut charakterisiert, man kann die Dorfbewohner ganz klar auseinanderhalten, das gelang mir bei Brauners Team nicht immer, war dort aber auch nicht weiter schlimm.

Der Schluss kam überraschend, aus dem Hinterhalt und nachvollziehbar - was will das Krimiherz mehr?

Fazit: "Und es wurde Finster" ist der erster Teil einer Krimireihe, der mich alles in allem gut und spannend unterhalten hat - ich hätte ihn mir nur atmosphärisch vielleicht noch ein klein wenig dichter gewünscht. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf den nächsten Fall des Kriminalhauptkommissar Brauner.
(3,5
)

Veröffentlicht am 16.09.2019

Meine Gartenbibel

Bauerngartenglück
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* Mischkultur ist eine Anbaumethode von Pflanzenkombinationen, die auf wenig Platz die Bodennährstoffe optimal ausnützen, sich gegenseitig vor Schädlingen schützen und durch verschiedene Höhenstaffelungen ...

* Mischkultur ist eine Anbaumethode von Pflanzenkombinationen, die auf wenig Platz die Bodennährstoffe optimal ausnützen, sich gegenseitig vor Schädlingen schützen und durch verschiedene Höhenstaffelungen ein gutes Kleinklima schaffen.
Wir schauen uns nun in jedem Monatskapitel an, wie es im Beispielbeet so aussieht und welche Arbeiten anstehen.
*

Mit Walburga Schillinger und ihrem Praxiswissen durchs Gartenjahr.

Dieses Buch nimmt den Laien ans Händchen und bietet dem Profi noch so einige Tipps und Tricks.

Ich zähle mich eher zur ersteren Kategorie und war ganz glücklich, bevor es richtig losgeht, etwas über Lage, Bodenbeschaffenheit, Vorbereitung des Beetes, dem Unterschied zwischen Hecken und Mauern usw. zu erfahren. Mit diesem allgemeinen Wissen ist man gut vorbereitet und läuft nicht gleich Gefahr ein Anbaujahr frustriert zu verschenken.

Der Rest des Buches ist in 2-Monatsabschnitten (Jan/Feb, März/April, Mai/Juni...) aufgeteilt, die stets denselben Aufbau haben (Gartenpraxis, eigene Kinderstube, Ab in den Boden, DIY, Die guten ins Töpfchen (was wird jetzt geerntet incl. Rezepten) und Was die Oma schon wusste). Anfangs war ich skeptisch, was diese 2-Monatseinteilung anbelangt, wurde aber ganz schnell eines besseren belehrt, denn es macht das Ganze enorm übersichtlich und zu einem praktischen Gartenbegleiter.

Mein besonderes Highlight sind die jeweiligen Zeichnungen von Walburgas Mischkulturenbeet, anhand derer man ein Gartenbeetjahr Stück für Stück nachvollziehen kann. Hier schaut man sich so einige Kniffe in Sachen optimaler Auslastung ab.

Man merkt einfach, dass die Autorinnen ihr Wissen aus jahrelanger Praxiserfahrung und auch den dazugehörigen Fehlern und Misserfolgen ziehen. Zu den vielen farbigen Bildern und Zeichnungen gibt es immer wieder kleine "Gut zu Wissen" Kästchen, die allein schon Gold wert sind. So habe ich meine Tomaten in diesem Jahr zum ersten Mal mit einem Vollmilch/Wasser-Gemisch "gefüttert" und sie haben es wie eine kleine Vitaminbombe angenommen. Auch wie man Beete für kleine Gärten in die Höhe bauen kann, fand ich unheimlich faszinierend.

Fazit: Dieses Buch ist nicht nur ein Standardwerk, es ist ein Allrounder und man entdeckt immer wieder Neues. Wer einen allumfassenden Gartenbegleiter sucht, dem kann ich "Bauerngartenglück" uneingeschränkt empfehlen. Für mich ist er ein ständiger Begleiter geworden - meine Gartenbibel.