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Maria_12

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2023

Hinter dem Lächeln steckt so viel mehr

Die Zeitreisende
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Zu ihrem 60. Geburtstag erlaubt Ute Lemper, die Grande Dame des Chansons mit ihrer neuen Autobiografie, einen überraschenden persönlichen Einblick in ihr Leben vor und hinter dem Vorhang.

Inhalt:
UTE ...

Zu ihrem 60. Geburtstag erlaubt Ute Lemper, die Grande Dame des Chansons mit ihrer neuen Autobiografie, einen überraschenden persönlichen Einblick in ihr Leben vor und hinter dem Vorhang.

Inhalt:
UTE LEMPER – Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Künstlerin – Zu ihrem 60sten Geburtstag erlaubt die Grande Dame des Chansons einen überraschenden persönlichen Einblick in ihr Leben vor und hinter dem Vorhang.

Lemper erzählt von den Anfängen ihres Berufes, ihren großen und kleinen Erfolgen, ihren vielen aufregenden Projekten ihrer langen Karriere im ständigen Konflikt mit ihrer wichtigsten Rolle als Mutter von vier Kindern.

Sie berichtet von den wichtigen künstlerischen Begegnungen in ihrem Leben und reflektiert die parallelen zeitgeschichtlichen Ereignisse der sich rapide wandelnden Welt – die literarische Zeitreise einer außergewöhnlichen Frau, ein beeindruckendes Dokument unserer Zeitgeschichte.

Meine Meinung:
Ute Lemper ist es mit ihrem offenen Schreibstil und ihrer wunderbaren Wortwahl hervorragend gelungen, mich in ihr Leben, eintauchen zu lassen. Das Buch ist so wunderschön geworden und beginnt mit einem gut gegliederten Inhaltsverzeichnis und lässt Rückblicke, ohne großes Suchen, leicht finden. Die wunderbaren Bilder, zeigen Ute Lemper im Laufe ihrer Karriere bis heute.
Wer gerne Biografien abseits der üblichen Erzählweise liest, ist hier genau richtig.

Gerne habe ich in früheren Jahren die Auftritte von Ute Lemper verfolgt, sie aber nach ihrem Umzug nach New York, richtiggehend aus den Augen verloren. In ihrer Autobiografie beschreibt sie erstaunlich offen von den Anfängen ihrer Karriere, mit ihren kleinen und großen Erfolge, ihrer vielseitigen Projekte, die hervorragend in das politische Zeitgeschehen eingebettet sind. Besonders gefallen hat mir die Erzählung, wie sie die Auszeit durch die Pandemie mit ihrem Mann und ihren Kindern, völlig losgelöst von der Bühne, genießen konnte.

Sie gibt wahnsinnig viel von ihren inneren Gefühlen und ihrem Privatleben preis, besonders über den ständigen Konflikt zwischen Karriere und der Rolle als Mutter von vier Kindern.

Zu ihrem persönlichen Einblick in ihr Leben, gehört nicht nur der große Erfolg ihrer Karriere sondern auch die körperliche Verletzbarkeit, die sie hier deutlich macht. Es gibt immer zwei Seiten des Erfolgs, die sie jedoch beharrlich, verfolgt und meistert.

Fazit:
Ute Lemper hat hier eine beeindruckende und bildhafte Autobiografie über ihr Leben, detailliert und mitreißend erzählt, die mir ausgesprochen gut gefallen und mich an vielen Stellen berührt hat. Auch ist es ihr sehr gut gelungen, viele komplexe Informationen und Sachverhalte verständlich zu vermitteln. Nicht unerwähnt sollte der berührende Epilog von Stella sein, denn er zeigt Einblicke in das Seelenleben, - der Tochter eines Weltstars -.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Eine emotionale Reise in die Eifel

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Das neue Buch der Bestseller-Autorin Brigitte Riebe „Eifelfrauen – Das Haus der Füchsin“ ist der erste Auftaktband der Eifelfrauen, der eindrucksvoll und gelungen recherchiert vom einfachen Leben in bewegten ...

Das neue Buch der Bestseller-Autorin Brigitte Riebe „Eifelfrauen – Das Haus der Füchsin“ ist der erste Auftaktband der Eifelfrauen, der eindrucksvoll und gelungen recherchiert vom einfachen Leben in bewegten Zeiten, erzählt.

Inhalt:
Trier, 1920: Als die Fabrikantentochter Johanna Fuchs einen Bauernhof erbt, fällt sie aus allen Wolken. Warum hat ihr niemand aus der Familie von ihrer Tante Lisbeth erzählt, die offenbar bis zu ihrem Tod zurückgezogen im Eifeldorf Altenburg lebte? Und wieso hat sie ausgerechnet Johanna zu ihrer Alleinerbin gemacht? Als die junge Frau den Hof in Augenschein nimmt, ist sie überwältigt von dem idyllischen Fleckchen Land und beschließt gegen den Willen ihrer Eltern, dort zu bleiben. In den verwunschenen Wäldern der Umgebung fühlt sie sich geborgen, entwickelt ein Gespür für die Tiere, die hier leben. Doch dann beginnen die aufziehenden politischen Ereignisse auch das kleine Eifeldorf zu verändern, das für sie zur Heimat geworden ist …

Meine Meinung:
Das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben es mir richtig angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Das Buch allein ist schon einfach nur ein Hingucker und in den Händen zu halten, ein Traum.

Trier 1920: Auf den Tag ihrer Volljährigkeit freut sich Johanna ganz besonders, denn endlich entkommt sie den Fesseln der Bevormundung ihrer Eltern. Als Kätt aus Altenburg auf der Geburtstagsfeier auftaucht und Johanna auffordert, endlich ihr Erbe anzutreten, ist der Schock der Familie hautnah zu spüren. Wer ist die geheimnisvolle Lisbeth, von der die Rede ist! Jeder weicht Johannas Fragen aus, bis sie sich entschließt diesem Geheimnis selbst auf die Spur zu kommen. Für sie gibt es nur den Weg sich ihr Erbe in Altenburg anzusehen und vom Anblick völlig überwältig, steht ihr Entschluss fest, zu bleiben.

Durch Unterstützung der Dorfbewohner wird Johannas Mut belohnt und schnell liebt sie das Haus Nummer 18, lernt den Umgang mit den Tieren und schließt diese schnell in ihr Herz ein. Mit der schweren und ungewohnten Arbeit kann sie sich schnell arrangieren und als der Wildhüter Marc ihr über den Weg läuft, scheint sie ihr Glück gefunden zu haben …

Langsam breitet sich ein schwerer Nebel, langsam aber unweigerlich über Deutschland aus und bedeckt die schreckliche Zeit des Nationalsozialismus. Geprägt von Inflation und Existenzängsten wächst die Anzahl der Denunzianten und jeder versucht sich so unauffällig wie möglich zu bewegen. Die Hetze und Schmähungen gegenüber Juden nehmen seinen Lauf und zwingen viele zur Auswanderung. Johannas Sorgen um ihre eigene Zukunft und die ihrer jüdischen Familienangehörigen, wächst von Tag zu Tag.
Johanna ist mir von Anfang an sofort ans Herz gewachsen und deshalb habe ich ihr Schicksal gebannt verfolgt.

Ein harmonisches Ende des ersten Bandes, mit dem ich sehr zufrieden bin, mich aber unglaublich auf die Fortsetzung freuen lässt ...

Fazit:
Der Autorin ist mit ihrem flüssigen und ausgesprochen einfühlsamen Schreibstil eine unglaublich authentische und emotionale Geschichte vor dem historischen Hintergrund des Nationalsozialismus gelungen, die mich von der ersten Zeile an, einfach nur fesseln konnte. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr gut ausgearbeitet und halten bis zum Ende viele Überraschungen und Wendungen bereit. Ich habe diesen Auftaktband regelrecht verschlungen, da ich vom ersten Moment an, im Bann der Erzählung war.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Aufbruch in eine neue Zeit

Der Freiheit entgegen (Die Gutsherrin-Saga 3)
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Die Autorin Theresia Graw, erzählt in ihrem dritten Band der Gutsherrin-Saga „Der Freiheit entgegen“, die Geschichte über Doras Tochter Clara, die als angehende Journalistin um Gerechtigkeit und ihren ...

Die Autorin Theresia Graw, erzählt in ihrem dritten Band der Gutsherrin-Saga „Der Freiheit entgegen“, die Geschichte über Doras Tochter Clara, die als angehende Journalistin um Gerechtigkeit und ihren Traum vom Glück, kämpft.

Inhalt:
Wenn die Zeiten stürmisch sind, darfst du deinen inneren Kompass nicht verlieren!

1962: Raus in die große Welt, das ist Claras Ziel. Nachdem die junge Fotografin während der Unruhen in Schwabing mit der Polizei aneinandergeraten ist, kehrt sie München den Rücken und macht sich gemeinsam mit ihrer Freundin Sanni auf nach Hamburg. Dort gelingt ihr der Sprung in die Redaktion einer angesehenen Zeitung. Aber nicht jedem ist recht, dass eine Frau hier Karriere macht, und nach einem Artikel über den Umgang mit der Nazivergangenheit kommt es zum Eklat. Immer an ihrer Seite stehen ihr Sanni, die als Mannequin die Laufstege der Welt erobert, und Maria, die ihren Verlobten in Neapel zurückgelassen hat, und sich den Traum von einem eigenen Café erfüllt. Die Freundinnen lassen sich nicht unterkriegen und suchen neue Wege, um für Gerechtigkeit und ihren Traum vom Glück zu kämpfen.

Meine Meinung:
Im ersten Band „So weit die Störche ziehen“, dreht es sich überwiegend um die Wirren des Zweiten Weltkrieges und die Vertreibung aus Ostpreußen.

Im zweiten Band „Die Heimkehr der Störche“, wird die Familie Twardy auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide einquartiert und muss beengt in zwei Kammern leben. Der Alltag besteht nur aus viel Arbeit, Reibereien und Anfeindungen der Dorfbewohner.

Im dritten Band „Der Freiheit entgegen“, dreht sich die Geschichte um Doras Tochter Clara, die als angehende Journalistin um Gerechtigkeit und ihren Traum vom Glück, kämpft.

Diese drei Bücher sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Seit Clara denken kann, liebt sie genau wie ihr Vater Curt das Fotografieren und schafft es, ein Studium aufzunehmen. Voller Eifer setzt sie sich in der Männerdomäne durch bis zu dem Tag der Schwabinger "Krawallen" an dem sie Freddy kennenlernt. Schnell verlieben sich die beiden, doch der leichtlebige Freddy lenkt sie immer mehr von ihrem Studio ab und es kommt, wie es kommen muss, wird sie von ihrem Studium ausgeschlossen. Freddy muss aus familiären Gründen zurück nach Hamburg und macht Clara schmackhaft, ihm zu folgen.

Zusammen mit ihrer lebhaften Freundin Sanni, die bald als Modell entdeckt wird, macht sie sich auf nach Hamburg. Auf dem Weg per Anhalter lernen sie Maria, die Neapel und ihren Verlobten hinter sich gelassen hat, um in Hamburg ein selbstbestimmtes Leben zu führen, kennen. Das Leben wird die drei Frauen zusammenschweißen, denn sie merken bald, dass sie gemeinsam alles schaffen können.

Die Geschichte um die drei Freundinnen aus den frühen 60er Jahren wird gut mit dem historischen Zeitgeist der Beatle Auftritte in Hamburg, der Besuch von Kennedy in Berlin, der Strafverfolgung der Nazis, der Zulassung der Antibabypille, eingebunden.

Zitat:
Die Autorin besticht durch ihre lebendig erzählten und wunderbar inszenierten geschichtlichen Wegweisern, die den Weg von Clara und deren Freundinnen pflastern, während sie auf der Suche nach ihrem Platz im Leben sind.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Eine sehr emotionales Debüt

So weit der Fluss uns trägt
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Die Autorin Shelley Read, erzählt in ihrem sehr beeindruckenden Debüt-Roman „So weit der Fluss und trägt“, eine atmosphärisch dichte und berührende Geschichte über Familie und die Stärke einer jungen Frau, ...

Die Autorin Shelley Read, erzählt in ihrem sehr beeindruckenden Debüt-Roman „So weit der Fluss und trägt“, eine atmosphärisch dichte und berührende Geschichte über Familie und die Stärke einer jungen Frau, mitten in der rauen Abgeschiedenheit am Fuße der Berge Colorados.

Inhalt:
Am Fuße der Berge Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater und ihrem Bruder in rauer Abgeschiedenheit. Doch der Tag, an dem sie dem freiheitsliebenden Wil begegnet, verändert alles. Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen – um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Als sie endlich die Kraft findet, neu anzufangen, droht der Fluss, alles zu zerstören, was ihrer Familie seit Generationen ein Zuhause war.

Ein lebenskluger Roman über unsere Verbindung zur Natur, über Familie und die Stärke einer Frau, die Unglaubliches erlebt und doch niemals den Mut verliert.

Meine Meinung:
Die Autorin kennt die Atmosphäre in den Bergen Colorados, denn sie lebt dort in fünfter Generation mit ihrer Familie mitten in den rauen Elk Mountains. Sie ist tief verwurzelt in dieser Gegend und ihrer Natur, und verknüpft dieses Wissen ausgezeichnet in ihrem Debütroman.

Schnell konnte ich in die Geschichte eintauchen, nicht nur wegen des sehr flüssigen und ansprechenden Schreibstils, sondern eher weil die Autorin die Fähigkeit besitzt, ihren Charakteren und der detailliert beschriebenen Natur Leben einzuhauchen.

Iola 1940: Die 17jährige Victoria ist die einzige weibliche Person auf der abgeschiedenen Pfirsichfarm der Familie und führt den Haushalt für ihren Vater, Bruder und Onkel. Sie kennt nur Pflichten, erntet dafür aber kein Lob und fühlt sich ungeliebt bis zu dem Tag als ihr Wil begegnet. Eine zufällige Begegnung, die unbekannte leidenschaftliche Gefühle auslöst aber gleichzeitig zur größten Gefahr wird! Um ihr ungeborenes Kind zu schützen, muss Victoria sich entscheiden und flieht in die raue Wildnis der nahe gelegenen Berge ohne zu wissen, was sie erwartet und wie ihr Leben weitergehen soll. Sie kämpft ums Überleben und trifft eine folgenschwere Entscheidung die sie Jahrzehnte begleiten wird.

Mutig geht sie zurück zur Pfirsichfarm und stellt sich ihrem Schicksal!

Zitat:
Der Autorin ist es mit ihrem Debüt hervorragend gelungen, eine sehr atmosphärische und emotionale Geschichte über das Leben der Victoria Nash, Stück für Stück zu erzählen. Mit ihrem Schreibstil baut sie eine fesselnde Spannung auf, die intensiv aufwühlt und einfach tief berührt. Das Buch hat alles, was für mich eine absolut fesselnde Geschichte ausmacht und die ich gerne gelesen habe. Für ein Debüt - Chapeau -!
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.05.2023

Ein Tag im Leben der Mrs. Dolloway

Mrs. Dalloway
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Mit einer meisterhaften Schilderung der Innenwelten ihrer Figuren gehört Mrs. Dalloway zu den Meilensteinen der modernen Literatur. (Woolf, Virginia 1882 - 1941)

Inhalt:
Ein Tag wie ein ganzes Leben London ...

Mit einer meisterhaften Schilderung der Innenwelten ihrer Figuren gehört Mrs. Dalloway zu den Meilensteinen der modernen Literatur. (Woolf, Virginia 1882 - 1941)

Inhalt:
Ein Tag wie ein ganzes Leben London im Juni 1923: Ein Mittwoch im Leben der vornehmen Clarissa Dalloway, die für diesen Abend eine große Gesellschaft vorbereitet. Als sie unerwartet Besuch von ihrer Jugendliebe bekommt, verliert sie sich in Erinnerungen und zweifelt an vergangenen Entscheidungen. Meisterhaft zieht Virginia Woolf die Leser immer tiefer in die Gedanken ihrer Figuren hinein und stellt damit zugleich deren Leben in Frage.

Meine Meinung:
Ein Klassiker wie „Mrs. Dalloway“ ist keine einfache Lektüre, denn man braucht Zeit und Muße, sich an den fordernden und anspruchsvollen Stil zu gewöhnen. Die nahtlose Erzählweise, die verschachtelt und Monolog Satz an Satz reiht, verlangt sich in die Gedankenwelt der damaligen Zeit, hineinzuversetzen.

Die Geschichte erzählt nur über einen einzigen wunderschönen Junitag im Jahre 1923 in der Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg, in einem London, einem Britischen Empire im Umbruch. Mrs. Dalloway, ein angesehenes Mitglied der feinen englischen Gesellschaft, wird eine Abendgesellschaft geben und bereitet sich auf dieses wichtige gesellschaftliche Ereignis vor. Jedoch im Verlauf des geschäftigen Tages überlässt sie sich immer wieder ihren Erinnerungen und Gedanken. Während der Big Ben unbeirrt seine Stunden schlägt, wird sie sich der Vergänglichkeit aller Dinge und der Enge ihres Daseins, schmerzlich bewusst.

Die Party am Ende des Tages bildet in meinen Augen den Höhepunkt des Romans, weil dort die meisten Haupt- und Nebenfiguren zusammentreffen oder zumindest über sie gesprochen wird. Charakterisierungen, Handlungen und Erinnerungen vervollständigen sich dadurch auf imponierende Weise. Die verschiedenen Episoden und Gedankenströme ergeben ein authentisches Sittenbild einer Zeit im Umbruch, in der politische wie gesellschaftliche Normen sich permanent verändern.

Für den modernen Leser liest sich das Buch ungewohnt, denn es hat keinen wirklichen Handlungsbogen.

Fazit:
Die Autorin wartet mit lebensklugen Formulierungen, kunstvollen Beschreibungen und zeitlosen Weisheiten auf, für die es aber ein gutes Durchhaltevermögen braucht. Ein wahrer Klassiker im neuen Gewand, der zum Lesen, Geduld und viel Zeit benötigt.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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