Platzhalter für Profilbild

Maria_12

Lesejury Star
offline

Maria_12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Maria_12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2024

Eine schicksalhafte koloniale Familiensaga

Das Hochzeitszimmer
0

Die Autoren Rüdiger und Sonja Lehmann erzählen in ihrem 1. Band „Das Hochzeitszimmer“ der Sally-Wheeler-Trilogie, eine fiktive Geschichte der Londoner Journalistin Sally Wheeler, die sich auf die Spuren ...

Die Autoren Rüdiger und Sonja Lehmann erzählen in ihrem 1. Band „Das Hochzeitszimmer“ der Sally-Wheeler-Trilogie, eine fiktive Geschichte der Londoner Journalistin Sally Wheeler, die sich auf die Spuren ihrer Herkunft begibt.

Inhalt:
Die Autoren erzählen in ihrer fiktiven Familiensaga Neuerscheinung 2024 die Geschichte der Londoner Journalistin Sally Wheeler, die sich auf die Spuren ihrer Herkunft begibt. Dabei begleiten sie die Ausbeutung Afrika und die deutsche Kolonialpolitik auf dem Weg zu drei Familien. Die über eine Diamantenmine und international agierende Hotel Dynastien seit über hundert Jahren schicksalhaft miteinander verkettet sind.

Auf ihrer Suche begegnet Sally Wheeler den Familien von Odenfeldt und van der Meer, die durch eine Diamantenmine und eine internationale Hotelkette ineinander verstrickt sind. Beeindruckt von den außergewöhnlichen Begebenheiten in den Hochzeitssuiten der Hotels, stößt sie auf schreckliche seelische Wunden der afrikanischen Familie Okoye. Die der Abhängigkeit von den brutalen Kolonial Herren der Familie van der Meer zum Opfer fällt. Die Ereignisse der kommenden Jahrzehnte im Strudel der Weimarer Republik, des Dritten Reichs und der griechischen Militärdiktatur sind die Schlüssel zu dem, was Sally Wheeler gleichermaßen fürchtet und erhofft: die Wahrheit mit der Chance auf eine glückliche Zukunft im Zeichen der Liebe.

Meine Meinung:
Als die Londoner Journalistin Sally Wheeler zufällig in der Zeitung von dem geplanten Museumsbau in der stillgelegten Diamantenmine der van der Meer Diamond Mining Corp. in Namibia liest, erwacht ihre Neugier auf ihren Geburtsort und ihrer Herkunft. Ihre Mutter hatte ihr nie aus der Vergangenheit und ihrer eigentlichen Heimat erzählt. Was ist damals Geschehen …

Sally lebt in einer schwierigen Beziehung mit ihrem Ehemann, denn beide versuchen ihrem beruflichen Erfolg, gerecht zu werden. Die Ehe scheint aber vor dem aus zu stehen! Umso mehr Zeit nimmt Sally sich für ihre Recherche und bald gelingt es ihr, auf die Familien von Odenfeldt und van der Meer, die durch eine Diamantenmine in Kolmanskop bei Lüderitz und eine internationale Hotelkette ineinander verstrickt sind, Kontakt aufzunehmen. Ein Interview nach dem anderen folgt und Sally, lernt die außergewöhnlichen Begebenheiten in den Hochzeitssuiten der einzelnen Hotels in den unterschiedlichsten Ländern kennen, die sie tief berühren.

Auf ihren Reisen findet Sally bei Eric und Eleni viel Hilfe und Unterstützung, während die ältere Generation, ihr ablehnend gegenüber tritt. Langsam kommt Sally aber ihrem Ziel näher. Sie kommt auf die Spur der afrikanischen Familie Okoye, die dem brutalen Minenbetreiber Carlo van der Meer und seinen kolonialen Gräueltaten zum Opfer gefallen ist und erkennt, wie ein Puzzle, die Wahrheit.

Zitat:
Die Rückblicke in die Vergangenheit haben mir Inhaltlich sehr gut gefallen und hätten durchaus ausgiebiger sein können. Jedoch mit dem plötzlichen Wechsel von der Gegenwart in die Vergangenheit und dann auch noch zu unterschiedlichen Jahrzehnten, die wiederum durcheinander gewürfelt erzählt werden, hatte ich so meine Probleme! Hier fehlte mir einfach eine gelungene Verknüpfung.
Sicher hätte ich sogar gerne noch mehr über die die Ausbeutung Afrikas und die deutsche Kolonialpolitik gelesen, aber durch Sallys fiktive Geschichte fand ich das Buch interessant, es hatte Raum für eigene Vorstellungen. Ich konnte die Emotionen der Charaktere leider nur bedingt nachvollziehen auch wenn das Ende mit einigen Überraschungen aufwartete.
Von mir 3 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.03.2024

Die wunderbare Familie Padavano

Hallo, du Schöne
0

Die Autorin Ann Napolitano, erzählt in ihrem neuen Roman „Hallo, du Schöne“ die Geschichte der Italo-Amerikanischen Familie Padavano aus Chicago.

Inhalt:
Gemeinschaft und Zugehörigkeit kennt William Waters ...

Die Autorin Ann Napolitano, erzählt in ihrem neuen Roman „Hallo, du Schöne“ die Geschichte der Italo-Amerikanischen Familie Padavano aus Chicago.

Inhalt:
Gemeinschaft und Zugehörigkeit kennt William Waters nur vom Basketballplatz. Das ändert sich, als er am College die temperamentvolle Julia Padavano kennenlernt und sich in sie verliebt. Er, der eine unglückliche Kindheit erlebt hat, erfährt, was es heißt, eine Familie zu haben. Denn Julia und ihre drei Schwestern sind unzertrennlich und ihre Eltern immer präsent. William wird Teil des so herrlichen wie anstrengenden Chaos aus Liebe und Fürsorge. Zusammen überstehen die Schwestern den Tod des Vaters und den Weggang der Mutter. In allen Krisen geben sie einander Halt und erfreuen sich gemeinsam an Julias Glück mit William. Doch seine tiefe Einsamkeit wirft nicht nur Julias genau durchdachte Pläne für ihre gemeinsame Zukunft über den Haufen, sondern treibt auch die vier Schwestern auseinander – bis ein Schicksalsschlag ihren alten Zusammenhalt erfordert.
Selten ist so mitreißend, so intelligent und zärtlich über Familie und Liebe, Schmerz und Heilung geschrieben worden, wie es Ann Napolitano in ›Hallo, du Schöne‹ gelungen ist.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist von Beginn an fesselnd und flüssig, erzählt. Ich war sofort mittendrin in der Geschichte, es war durchweg spannend und ich fand es an keiner Stelle zu langatmig, besonders da die Erzählperspektiven Kapitelweise, wechseln. Den Charakteren kommt man hier sehr nahe.

William Waters Leidenschaft ist Basketball und da sein Potenzial zum Basketballspieler offensichtlich ist, erhält er ein Stipendium für Chicago. Der Abschied von seinem lieblosen Elternhaus fällt ihm nicht schwer. Am College lernt er die temperamentvolle Julia Padavano kennen und als sie ihn als ihren Zukünftigen auserwählt, blüht er auf und genießt sein Glück. Endlich gehört er zu einer lebendigen großen Familie, die ihn herzlich in ihrer Mitte, aufnimmt.

Julia und ihre drei Schwestern sind unzertrennlich und scheinen mit ihren Eltern ein turbulentes aber harmonisches Leben zu führen. Julia, hat von Anfang an ihre Ziele klar vor Augen und versucht diese auch konsequent durchzusetzen. Am meisten wollte sie William heiraten, ein Kind von ihm und nach seiner Promotion, so schnell wie möglich ein großes Haus bauen! Doch alles kommt anders …

Nach dem plötzlichen Tod des Vaters bekommt die Familienidylle ihre ersten Risse und nach und nach überschlagen sich die Ereignisse und entzweit die Familie. Erst Jahre später führt sie ein schrecklicher Schicksalsschlag wieder zusammen.

Zitat:
Die Autorin hat hier hervorragend die Charaktereigenschaften der Protagonisten, deren Absichten und Gefühle, herausgearbeitet. Besonders die Frauenfiguren haben mir alle sehr gut gefallen, stark, mutig und selbstbewusst. Bei William fand ich es traurig, dass seine Vergangenheit, ihn nicht loslassen konnte. Der Schreibstil unterstreicht die emotionalen Momente und lässt auch die Niederlagen fühlbar werden.
Von mir 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2024

Eine rundum gelungene Geschichte

Die Halbwertszeit von Glück
1

Die Autorin Louise Pelt, verknüpft in ihrem Romandebüt „Die Halbwertszeit von Glück“ die Geschichten über drei starke Frauen und von deren unbezwingbarer Sehnsucht nach Glück.

Inhalt:
Kann Glück mehr ...

Die Autorin Louise Pelt, verknüpft in ihrem Romandebüt „Die Halbwertszeit von Glück“ die Geschichten über drei starke Frauen und von deren unbezwingbarer Sehnsucht nach Glück.

Inhalt:
Kann Glück mehr als nur ein Augenblick sein?

Paris 2019: Mylènes Glück steht eigentlich nichts mehr im Weg. Doch dann wird durch eine erschütternde Enthüllung ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt. Mylène fragt sich: Kann man überhaupt glücklich sein, solange man nicht weiß, wer man ist?

DDR-Grenzgebiet 1987: Einsiedlerin Johanna findet im Wald ein 17-jähriges Mädchen und versteckt es vor den Grenztruppen. Dadurch wird sie unversehens mit einer Vergangenheit konfrontiert, von der sie glaubte, sie längst hinter sich gelassen zu haben. Aber auch Erinnerungen an vergangenes Glück kommen wieder hoch. Doch darf man irgendwann wieder glücklich sein, auch wenn die eigene Schuld zu groß ist?

Los Angeles 2003: Bei einem Unglück ist Hollys Kollegin Jay ums Leben gekommen - und das nur, weil sie spontan für Holly eingesprungen ist. Von Schuldgefühlen geplagt, versucht Holly unter einem Vorwand, Jays Freund und Sohn etwas Glück zurückzugeben. Aber hätte auch sie selbst es verdient, wieder glücklich zu sein?

Ergreifend und kunstvoll verknüpft Louise Pelt die Geschichten dieser drei starken Frauen miteinander und erzählt mit kraftvoller, klarer Sprache von ihrer unbezwingbaren Sehnsucht nach Glück

Meine Meinung:
Die Autorin erzählt mit einer Leichtigkeit, auf drei unterschiedlichen und nebeneinander herlaufenden Handlungssträngen, die Geschichte von Mylènes, Johanna und Holly. Der ständige Perspektivwechsel bringt eine tolle und angenehme Lebendigkeit in die Geschichte.

Auf den ersten Blick scheinen Mylènes, Johanna und Holly in keinerlei Hinsicht in Verbindung zu stehen, denn jede lebt in einer anderen Zeit und in einem anderen Land.
Paris 2019: Mylène ist 32 Jahre alt als sie die Nachricht über eine Erbschaft in Amsterdam erhält, die ihr bisheriges Leben total auf den Kopf stellt ...
DDR 1987: Nach einem schweren Schicksalsschlag lebt die 50jährige Johanna alleine in einer Hütte, im Grenzgebiet nahe zur BRD bis sie im Wald ein verletztes 17jähriges Mädchen findet und nach kurzem Zögern, der Schwangeren hilft. Selbst bei ihren Fluchtplänen unterstützt Johanna das Mädchen und dann kommt alles anders als erwartet …
Los Angeles 2003: Holly scheint trotz ihrer Schuldgefühle, hier so ganz und gar nicht in die Geschichte zu passen aber dem ist nicht so …

Der Spannungsaufbau der drei Handlungsstränge bewegt sich elegant mit Andeutungen und Geheimnissen nebeneinander her und verknüpft sich geschickt am Ende zu einer Einheit, die die Verbindung der drei unterschiedlichen Frauen erklärt.

Sicher hätte ich sogar gerne noch mehr über die einzelnen Frauen und deren Gefühlswelt gelesen, aber insgesamt fand ich das Buch unglaublich gut, es hatte Raum für eigene Vorstellungen und Phantasie. Ich konnte die Emotionen der Figuren nachvollziehen und das Ende konnte mich mit einigen Überraschungen hervorragend abholen.

Fazit:
Der Autorin ist mit ihrem flüssigen und schwungvollen Schreibstil, eine spannungsgeladene Geschichte gelungen, die mich von der ersten Zeile an fesseln konnte. Nach diesem Debüt, bin ich schon sehr gespannt auf die nächste Veröffentlichung der Autorin!
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 25.02.2024

Die Kraft von - Glaube, Liebe und Hoffnung -

Im See der Himmel
0

Die Autorin Helen M. Sand, erzählt in ihrem Romandebüt „Im See der Himmel“ zu dem sie von ihrer eigenen Familiengeschichte inspiriert wurde, eine voller Wärme, Mut und zu Herz gehende Geschichte über Liebe, ...

Die Autorin Helen M. Sand, erzählt in ihrem Romandebüt „Im See der Himmel“ zu dem sie von ihrer eigenen Familiengeschichte inspiriert wurde, eine voller Wärme, Mut und zu Herz gehende Geschichte über Liebe, Schuld und Vergebung.

Inhalt:
Bewegender Roman über das Schicksal einer mutigen Frau im nationalsozialistischen Deutschland. Inspiriert von ihrer eigenen Familiengeschichte erzählt Helen M. Sand von Maria, die im Alter von 76 Jahren von ihren Erinnerungen an Krieg, Verfolgung und Verlust eingeholt wird. Und an ihre erste Liebe, die ihr Leben veränderte – aber nicht so, wie sie es sich als 18-Jährige erhofft hatte.
Sie kehrt aus den USA in ihr Heimatdorf zurück, um die Vergangenheit zu verarbeiten und loszulassen. Der Debütroman „Im See der Himmel“ erzählt Marias Geschichte.
Ein bewegender Roman über Krieg und Schuld, über Liebe und Vergebung. Eine Geschichte über die Kraft der drei Worte „Glaube, Liebe, Hoffnung“. Sorgfältig recherchierte Darstellung der letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs im fiktiven süddeutschen Dorf Mühlbach. Von den Auswirkungen der dunklen Seiten der deutschen Geschichte auf die Lebensgeschichten der Kriegsgeneration. Emotional, bildstark und sprachmächtig: das beeindruckende Romandebüt von Helen M. Sand über Glaube, Liebe und Hoffnung: Versöhnung mit der Vergangenheit und der Gegenwart.
Am Abend noch Musik und Tanz, am nächsten Morgen die Nachricht von Verlust und Tod. Inmitten der Trostlosigkeit des Krieges erlebt die 18-jährige Maria ihre erste Liebe. Schon bald heißt es Abschied nehmen, denn ihr Liebster muss zurück an die Kriegsfront. Ein Schicksalsschlag nach dem anderen wirbelt Marias Leben gewaltig durcheinander. 60 Jahre nach diesen Ereignissen wird Maria bei ihrer Rückkehr nach Deutschland mit ihrer Lebensgeschichte und ihren Folgen für die Gegenwart konfrontiert.
Helen M. Sand erzählt in „Im See der Himmel“ einfühlsam und authentisch von einer Zeit, die in vielen Familien bis heute nachwirkt.

Meine Meinung:
Schon alleine das schöne Cover und die Gestaltung des Buches haben es mir angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Dann der Titel, unter dem man sich erst einmal einiges vorstellen kann aber bei genauerem Hinsehen auf den Klappentext, dreht es sich um eine generationsübergreifende Familiengeschichte, die über Glaube, Liebe und Hoffnung: Versöhnung mit der Vergangenheit und der Gegenwart, erzählt.

Der Autorin gelingt es sehr feinfühlig und gut recherchiert, historische Ereignisse mit fiktiven und wahren Handlungen auf zwei Zeitebenen, lebendig werden zu lassen.

Nach dem Tod ihres geliebten Mannes Jack, kehrt Maria im hohen Alter aus den USA an den Ort ihrer Kindheit nach Mühlbach in Süddeutschland zurück. Hier wuchs sie mit ihren neun Geschwistern auf und musste sich unter dem strengen Blick ihrer Mutter, unterordnen. Nach tragischen Schicksalsschlägen, die ihr von Seiten der Familie nur Verachtung einbrachte, verlässt Maria ohne ein Abschiedswort und tief verletzt, ihre Heimat.

In Mühlbach angekommen, entwickelt sich ein langsames annähern an ihre noch lebende Schwester, Käthe. Mit Fotos, Briefen und Tagebüchern aus Marias alter Schatzkiste werden ihre Erinnerungen an die Jahre 1944 und 1945 langsam wieder lebendig. Rückblickend erzählt Maria über eine Zeit, in der sie all das Schöne und Ungestüme ihrer Jugend entdeckte, während die Schatten des Krieges bedrohlich über allem hingen.

Durch einen Briefwechsel mit einem jungen Soldaten an der Front, lernt Maria, Michael kennen und lieben. Nach Michaels Fronturlaub in Mühlbach, stellt Maria fest, dass sie schwanger ist und hofft, dass ihr Liebster sie noch rechtzeitig heiraten kann. Maria und Michael freuen sich auf ihr Kind und dann kommt alles ganz anders …

Wird Maria in der Gegenwart ihren Frieden mit der Vergangenheit finden?

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihrem flüssigen Schreibstil, ihren Charakteren und historischen Ereignissen, eine sehr berührende und emotionale Familiengeschichte über Glaube, Liebe und Hoffnung: Versöhnung mit der Vergangenheit und der Gegenwart, zu erzählen. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr authentisch und glaubwürdig dargestellt und gut eingebunden. Nach diesem gelungenen Romandebüt, bin ich sehr gespannt auf weitere Veröffentlichungen der Autorin!
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2024

Eine mutige Entscheidung

Die Hoffnung der Chani Kaufman
0

In ihrem neuen Roman „Die Hoffnung der Chani Kaufman“ die Fortsetzung von „Die Hochzeit von Chani Kaufman“ erzählt die Autorin Eve Harris über die jüdische Liebes- und Glaubenswelt, die voller Regeln und ...

In ihrem neuen Roman „Die Hoffnung der Chani Kaufman“ die Fortsetzung von „Die Hochzeit von Chani Kaufman“ erzählt die Autorin Eve Harris über die jüdische Liebes- und Glaubenswelt, die voller Regeln und Rituale, sind.

Inhalt:
Chani hat es geschafft. Sie hat den Mann geheiratet, den sie sich ausgesucht hat – nicht selbstverständlich, wenn man in einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde lebt. Und was nun? ›Seid fruchtbar und mehret euch‹, natürlich, aber genau das funktioniert eben nicht. Chani ist verzweifelt, denn ihr Mann Baruch kann sie verstoßen, wenn sie ihm keine Nachkommen schenkt. Und wer wäre sie dann noch unter ihresgleichen? Zwischen Rabbi, Fruchtbarkeitsklinik und ihrer Schwiegermutter muss Chani ›HaSchem‹ ein Schnippchen schlagen.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist von Beginn an fesselnd, lebhaft und flüssig, erzählt. Ich war sofort mittendrin in der Geschichte, es war durchweg spannend und ich fand es an keiner Stelle zu langatmig, besonders da die Erzählperspektiven Kapitelweise hauptsächlich zwischen Chani, Baruch, Rivka sowie deren Mann und Kinder, wechseln. Den Charakteren kommt man hier sehr nahe, was das Verständnis für die jüdische Liebes- und Glaubenswelt stärkt, die voller Regeln und Rituale sind. Zur Atmosphäre tragen auch die zahlreichen, im Text verstreuten jüdischen Begriffe bei, von denen die wichtigsten in einem anhängenden Glossar erläutert werden.

Chani hat erfolgreich den Mann ihrer Wahl geheiratet, was in ihrer Gemeinschaft keine Selbstverständlichkeit ist. Chani und Baruch sind nach Jerusalem gezogen und versuchen verzweifelt, ein Baby zu bekommen. Auf Chani liegt eine schwere Last, besonders weil ihr Ehemann Baruch sie verstoßen könnte, wenn sie ihm keine Nachkommen schenkt. Für eine Fruchtbarkeitsbehandlung, finanziert durch ihre Schwiegereltern, kehren sie nach London in den Schoß der Familie zurück. Dass dies zu allerlei Konflikten im Alltag führt, scheint vorhersehbar zu sein.

Die Geschichte entfaltet sich zwischen den Erwartungen der Gemeinschaft, den Herausforderungen in einer Fruchtbarkeitsklinik und den Einflüssen ihrer Schwiegermutter. Chani steht vor der Aufgabe, sich zwischen diesen verschiedenen Welten inmitten von Tradition und Erwartungen zu behaupten und gleichzeitig ihren eigenen Weg zu finden.

Die Jüdin Rivka verlässt ihren Mann den Rabbiner Chaim und wagt den Schritt aus der jüdisch-orthodoxen Gemeinde. Ein schwerer Schritt, denn ihre Kinder bleiben bei ihrem Vater. Nur der älteste Sohn, der in Jerusalem lebt, spricht mit ihr. Die Tochter kann ihr nicht verzeihen und den jüngsten Sohn lässt man nicht mit ihr sprechen.

Rivka sucht ihren eigenen Weg und muss sich vielen Problemen stellen, seit sie die jüdisch-orthodoxe Gemeinschaft verlassen hat. Dagegen folgt Chani den Vorschriften der jüdisch-orthodoxen Gemeinde bis auf einen einzigen Punkt und macht sich viele Sorgen, dass sie den Ansprüchen der strengen Regeln und Ritualen nicht genügen kann.

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mich mit ihrem präzise recherchierten Buch, in eine mir fremde und unbekannte Welt, eintauchen zu lassen.
Ein lesenswerter Roman, der mich von Anfang an, gefesselt hat.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere