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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2025

Band Vier ist eigentlich Band Eins

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chon Band Vier der Reihe „Mörderisches Island“. Allerdings ist dieser Band quasi der Opener, das habe ich erst auf den letzten Seiten kapiert, er spielt vor den anderen Bänden und das Ermittlungsteam, ...

chon Band Vier der Reihe „Mörderisches Island“. Allerdings ist dieser Band quasi der Opener, das habe ich erst auf den letzten Seiten kapiert, er spielt vor den anderen Bänden und das Ermittlungsteam, das mir Stück für Stück in Band Eins bis Drei ans Herz gewachsen ist, existiert so noch gar nicht.
Man kann das Buch völlig unabhängig lesen, hier sind noch keinerlei Charaktere der Vorgängerbände eingeführt.

Hier dominiert der Fall an sich.
Es geht um einen reichen Familienclan, die Großfamilie trifft sich in einem hipster Hotel anlässlich des Geburtstages des Familienpatriarchen. Was ein wenig skurril ist, weil dieser schon verstorben ist.
Die Familie ist speziell und von Beginn an ist eine düstere Stimmung, die beim Lesen auch ganz stark bei mir ankam.
Der Alkohol fließt in Strömen und so wirklich bei Sinnen ist bald niemand mehr. Dann verschwindet ein Gast.

Der Spannungsbogen ist ununterbrochen da, ebenso dieses unbehaglich Gefühl. Auch die Landschafts- und Hotelbeschreibung hat es mir leicht gemacht, alles bildlich vor mir zu sehen.

Etwas anstrengend fand ich die vielen Personen, die mitmischen. Es gab zwar ein Personenregister, aber das nimmt etwas vom Lesefluss, wenn man immer blättern muss oder grübeln.

Ansonsten aber gute Unterhaltung und das Ermittlerteam der Vorgängerbände habe ich seltsamerweise gar nicht vermisst.

Veröffentlicht am 10.04.2025

Mein Favorit in der Reihe

Die Schwester des Serienkillers
1

Anna und Henry hatten eine schlimme Kindheit - erst bei der Mutter, dann im Heim.
Doch jetzt ist alles gut bei Anna. Sie ist Lehrerin an einer angesehenen Schule und glücklich verheiratet.

Bis sie die ...

Anna und Henry hatten eine schlimme Kindheit - erst bei der Mutter, dann im Heim.
Doch jetzt ist alles gut bei Anna. Sie ist Lehrerin an einer angesehenen Schule und glücklich verheiratet.

Bis sie die Vergangenheit einholt und die Polizei ihr mitteilt, dass ihr Bruder ein gesuchter Serienmörder ist. Und so wie es schein, spielt er ein übles Spiel. Mit Anna in der Hauptrolle!

Das ist bereits der dritte Band der "Serienmörder"-Reihe und ich bin von allen begeistert, das hier ist aber mein Favorit.
Man kann alle Bücher völlig unabhängig voneinander lesen, sie gehören nicht zusammen. Gemeinsam haben sie nur, dass immer ein anderes Familienmitglied eines Serienmörders im Fokus steht.

Bei Band drei fand ich das Rätseln nach Zusammenhängen besonders kniffelig und den Handlungsverlauf super. Das Ende hat mich ein wenig sprachlos hinterlassen, ist aber genial.
Ich hatte allerdings vermeintliche Logikfehler als störend empfunden, das Buch glücklicherweise im Rahmen einer Leserunde gelesen und im Austausch wurden bei mir alle vermeintlichen Fehler entkräftet.
Somit war es rund für mich, hochspannend, durch kurze Kapitel ruckzuck weg zu lesen und ein echter Thriller-Genuss.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 09.04.2025

Genial! Super gelesen und so witzig

Die Spurenfinder und das Drachenzepter
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Ich traue es mich fast nicht zu schreiben, aber Marc-Uwe Kling und sein Känguru, das ist nicht meins.
Fantasy auch nicht und das Hörbuch-Cover gefällt mir ebenso wenig.
Doch dann habe ich so viele begeisterte ...

Ich traue es mich fast nicht zu schreiben, aber Marc-Uwe Kling und sein Känguru, das ist nicht meins.
Fantasy auch nicht und das Hörbuch-Cover gefällt mir ebenso wenig.
Doch dann habe ich so viele begeisterte Stimmen über das Buch gehört und habe es gewagt. Zum Glück! Es ist übrigens ein Gemeinschaftswerk vieler Klings, vielleicht ist es deshalb auch mein Buch gewesen im Gegensatz zu den reinen Marc-Uwe-Klings?

Es ist Fantasy, ja, aber einer Welt, die ich mir vorstellen kann. Also "gemäßigte Fantasy" (gibt es doch bestimmt als eigenes Genre, oder?).

Was das Hörbuch aber für mich zum absoluten Knüller macht, das sind zwei Dinge:
Einmal der Sprecher, der Autor selbst. Das ist so lebendig eingelesen und gerade die ständigen Kabbeleien der Zwillinge oder das ungestüme Wesen (hüstel) der Minna, man hätte es nicht besser machen können.
Und dann sind es die Figuren und ihre Dialoge. Am Anfang des Hörbuchs war ich noch skeptisch, die Geschichte und ich brauchten etwas, bis wir warm wurden. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich mit Band 2 gestartet habe und Band 1 (noch) nicht kenne. Vermutlich ist das anders, wenn man chronologisch liest.
Jedenfalls sind die Dialoge so witzig und von sprödem Charme, das ist genau mein Humor. Ich liebe zum Beispiel Minna und finde sie gleichzeitig unfassbar nervig.

Glücklicherweise lässt der Ausgang des Buches auf einen weiteren Band hoffen, ich wäre auf jeden Fall wieder dabei!

Veröffentlicht am 08.04.2025

Absolutes Lesehighlight

Der Gott des Waldes
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Kommt es mir nur so vor oder gibt es aktuell auffällig viele Bücher, die in der Natur spielen? Ich habe jedenfalls in kurzer Zeit gleich zwei gelesen und in weitere hineingelesen.
Falls man sich für eines ...

Kommt es mir nur so vor oder gibt es aktuell auffällig viele Bücher, die in der Natur spielen? Ich habe jedenfalls in kurzer Zeit gleich zwei gelesen und in weitere hineingelesen.
Falls man sich für eines entscheiden müsste, würde ich eindeutig dieses hier wählen.
Warum?

Es ist ein Spannungsroman, der mit geschärftem Blick die sozialen Ungleichheiten in den USA beleuchtet, der sich erst aus der Distanz, dann immer näher kommend den Menschen, die das Buch ausmachen nähert und durch eine sprachliche Feinheit überzeugt. Das Buch ist mit fast 600 Seiten nicht knapp gehalten, ich habe mich jedoch keine einzige Minute gelangweilt. Ganz im Gegenteil.

Ganz konkret geht es um zwei Geschwister einer reichen Familie, die im Abstand von 14 Jahren verschwinden. Wir befinden uns im Buch im Jahr 1975. switchen aber immer wieder zurück zum Zeitpunkt des Verschwindens von Kind eins.
Die Rückblicke sind lesetechnisch kein Problem, zu Beginn eines jeden Kapitels steht ein identischer Zeitstrahl und es ist fett markiert, in welcher Zeit man sich in dem Kapitel befindet. Damit kommt man sehr gut klar.

Mir hat neben der ständig anwesenden Grundspannung und dem latenten Gefühl des Unwohlseins, das ich beim Lesen hatte (meisterlich gemacht, finde ich, diese Stimmung durch die Erzählweise konstant halten zu können) besonders gut gefallen, dass man Einblicke in die Funktionsweise "Macht des Geldes" und die Chancenlosigkeit derer, die nicht mit entsprechendem Background leben können, bekommen hat. Von wegen unbegrenzte Möglichkeiten.
Richtig spannend insbesondere die unterschiedlichen Frauentypen im Buch.

Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.04.2025

Liebesgeschichte, Krimi und Naturkulisse

Middletide – Was die Gezeiten verbergen
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Middletide wird ganz oft mit "Der Gesang der Flusskrebse" verglichen.
Wohl, weil das Setting so ähnlich ist. Es geht um atemberaubend schöne Naturbeschreibungen, um Außenseiter, die abgeschieden leben, ...

Middletide wird ganz oft mit "Der Gesang der Flusskrebse" verglichen.
Wohl, weil das Setting so ähnlich ist. Es geht um atemberaubend schöne Naturbeschreibungen, um Außenseiter, die abgeschieden leben, um einen Kriminalfall und eine Liebesgeschichte. Aber trotzdem habe ich hier keine großen Parallelen gesehen, für mich war es kein müder Abklatsch.

Ich fand das Buch sowohl spannend als auch berührend. Elijah, um den es hier geht, hat seiner Heimat länger den Rücken zugekehrt und sein Glück in der Großstadt gesucht. Er war wild entschlossen, ein berühmter Buchautor zu werden. Daraus wurde jedoch nichts, so dass er zurück in das Haus seiner inzwischen verstorbenen Eltern kehrte.
Zurückgelassen hat er damals auch seine große Jugendliebe, aber seine Hoffnung, wieder an alte Zeiten anknüpfen zu können, wird so nicht erfüllt.
Es geht um Verlust, einfaches Leben in Einklang mit der Natur, um Schuld, Verzweiflung, Liebe und das Zusammenspiel fand ich sehr gelungen. Einerseits hat mich der Kriminalfall total gefesselt, andererseits mochte ich die Naturschilderungen so sehr.
Es geht um große Emotionen und um Fehler - viele Fehler. Obwohl so viele Themen vorkommen, hat das Buch seinen roten Faden.

Fast wären es die vollen fünf Sterne geworden, zwei Punkte haben mich dann aber doch gestört.
Das Buch hüpft mittels Rückblenden in verschiedenen Zeitebenen. Diese sind zwar im jeweiligen Kapitel immer als Überschrift angegeben, nichtsdestotrotz haben mich die ständigen Sprünge beim Lesen sehr gefordert, ehrlich gesagt auch überfordert.
Normalerweise komme ich damit gut klar, hier war es mir zu viel.
Zweiter Kritikpunkt: im Buch gibt es ein fiktives indigenes Volk und das hat mir beständiges Bauchgrummeln beim Lesen bereitet. Warum erfindet man ein indigenes Volk? Zumal es für die Handlung auch keinen Mehrwert hat? Das hat sich für mich ungut angefühlt.

Ansonsten habe ich das Buch jedoch sehr genossen!