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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2019

Im Sog der Spannung

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Erin und Mark verbringen ihre Flitterwochen auf Bora Bora. Ein Traum, bis sie bei einem Tauchausflug eine mysteriöse Tasche finden und beschließen, diese zu behalten. Damit beginnt dann ein spannender ...

Erin und Mark verbringen ihre Flitterwochen auf Bora Bora. Ein Traum, bis sie bei einem Tauchausflug eine mysteriöse Tasche finden und beschließen, diese zu behalten. Damit beginnt dann ein spannender Thriller.

Eingangs erfährt man überraschenderweise bereits das Ende des Buches - diesen Buchaufbau mag ich normalerweise gar nicht, hier nimmt es erstaunlicherweise gar nichts von der Spannung, ganz im Gegenteil - ich habe mich immerzu gefragt, wie es dazu kommen konnte.

Die Charaktere sind schlüssig beschrieben und die schwer verliebte Erin, die manchmal auch etwas naive und spontan aus dem Effekt handelnde Hauptperson, mochte ich richtig gerne. Aber auch ein Verbrecher, den Erin im Rahmen ihres Dokumentarfilms kennenlernt, ist ein Highlight und trotz seiner kriminellen Vergangenheit so beschrieben, dass man ihn sympathisch findet - schon fast meisterhaft von der Autorin gelöst, seine charismatische Art zu beschreiben.

Am wichtigsten ist mir bei einem Thriller natürlich der Spannungsbogen - auch hier hat mich das Buch vollends überzeugt. Ich konnte es kaum erwarten, am Abend heimzukommen und endlich weiterzulesen.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Für Jungs und Mädchen: eine herrlich schräge Einhorngeschichte

Kurt, Einhorn wider Willen 1. Wer möchte schon ein Einhorn sein?
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Einhorngeschichten gibt es viele, aber Kurt ist einmalig.
Kurt ist ein Einhorn, aber weit entfernt von Liebreiz, ständigem Glitzer und Sanftmütigkeit. Er ist schnoddrig und...naja, vielleicht hat er ja ...

Einhorngeschichten gibt es viele, aber Kurt ist einmalig.
Kurt ist ein Einhorn, aber weit entfernt von Liebreiz, ständigem Glitzer und Sanftmütigkeit. Er ist schnoddrig und...naja, vielleicht hat er ja doch mehr Einhorn in sich als gedacht. Ihr kennt ja das Sprichwort von der rauhen Schale und dem sanften Kern?

Der fiese Dumpf-Sumpf-Prunz hat die Prinzessin entführt und zum Glück flattert Trill (kleiner Vogel, der ohne Punkt und Komma spricht) zu Kurt zwecks Rettungsmission.
Das ist sehr, sehr lustig, denn Kurt hat darauf natürlich ü-b-e-r-h-a-u-p-t keine Lust.
Unterwegs treffen sie noch Ninja-Goldfische und müssen vielen Gefahren trotzen. Ob sie es schaffen? Lest selbst!

Das Vorlesebuch ist aus unserer Sicht für Kinder ab ca. fünf Jahren geeignet und die perfekte Kombi aus Spaß, Abenteuer, Quatsch und Einhorn. Alleine die Worterfindungen wie eben den Dumpf-Sumpf-Prunz, hihi.
Zum Selbstlesen ist es schon etwas anspruchsvoller, da es ziemlich lange Textabschnitte sind, für die erste Klassen noch zu schwierig, aber ab Mitte der zweiten Klasse aus unserer Sicht gut machbar.
Aber den meisten Spaß macht es ja doch, wenn man es zusammen liest und sich gemeinsam kugeln kann.

Ein wunderbares Buch für alle Einhornfans, die sich auch mal außerhalb der klassischen Geschichten wagen.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Das erste selbstgebackene Brot - stolz wie Bolle

Brot backen mit Christina
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Ich liebe Koch- und Backbücher, aber realistisch eingeschätzt, landen die meisten oft doch nur im Bücherregal. Mehr als ein bis zwei Rezepte (wenn es hochkommt) reizen mich dann letztendlich doch nicht ...

Ich liebe Koch- und Backbücher, aber realistisch eingeschätzt, landen die meisten oft doch nur im Bücherregal. Mehr als ein bis zwei Rezepte (wenn es hochkommt) reizen mich dann letztendlich doch nicht zum Ausprobieren.

Das ist hier gaaaaaaanz anders!

Christina schafft es mit ihren Rezepten, dass ich nahezu jedes ausprobieren und nachbacken möchte.
Das Gefühl, als ich mein erstes selbstgebackenes Brot aus dem Ofen genommen hatte, war einfach unbeschreiblich.
Ich hatte mir Brot backen viel komplizierter vorgestellt, dabei braucht es so wenig.

Das Krustenbrot war köstlich, die Kruste richtig schön knusprig, hier habe ich nur einen Fehler gemacht, ich hatte beim ersten Versuch kein Backpapier verwendet und der Teig ist am Blech kleben geblieben. Deswegen mein Tipp: bei dem Brot braucht es das Papier.

Die anderen Teige wie das Vegie-Fladenbrot und das Zupfbrot waren hingegen völlig pflegeleicht, sie haben nicht mal beim ausrollen des Teigs Mehl gebraucht, geschweige denn Backpapier.

Mein zweiter Tipp: auch wenn die Fotos so köstlich aussehen, nicht gleich wild losbacken, sondern tatsächlich erst mal die Hinweise zu Beginn alle brav durchlesen.
Hier ist auch eine Übersetzungstabelle von Österreich nach Deutschland enthalten. Denn seltsamerweise sind die Mehlsorten in Europa nicht einheitlich benannt, in Ö ist die Nummerierung anders als in D. Und nachdem es ein Backbuch aus Österreich ist, ist in den Rezepten natürlich auch diese Mehlnummer verwendet. Das kann in Deutschland dann zu erfolglosen Suchaktionen vor Supermarktregalen führen...muss aber nicht sein, wenn man die Tabelle geschwind abfotografiert.

Als nächstes werde ich mich nun an Sauerteig wagen und freue mich schon sehr auf den leckeren Brotduft, der dann wieder durch die Wohnung wabern wird.

Das Buch wurde übrigens wie alle Bücher aus dem Löwenzahn-Verlag auf höchstem ökologischen Standard gedruckt, klimapositiv und ohne Plastikfolie.

Brot backen mit Christina macht glücklich - mich zumindest!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Einsamkeit und Naturbeobachtungen und ein Stinktier namens Chanel

Der Gesang der Flusskrebse
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Ein wunderschönes Buch.
Klappentext und Cover haben bereits angedeutet, wie das Buch sein wird und haben nicht zu viel versprochen.

Kya wohnt im Marschland, ihr Vater ist - vermutlich durch ein Kriegstrauma ...

Ein wunderschönes Buch.
Klappentext und Cover haben bereits angedeutet, wie das Buch sein wird und haben nicht zu viel versprochen.

Kya wohnt im Marschland, ihr Vater ist - vermutlich durch ein Kriegstrauma - ein Säufer, der Frau und Kinder misshandelt.
Die Mutter kann sie nicht beschützen und verlässt die Familie, ebenso wie alle Geschwister, so dass nur das kleine Mädchen zurückbleibt.
Alleine, denn irgendwann verschwindet auch der ohnehin kaum anwesende Vater.

Die Beschreibung der Einsamkeit, die Kya ertragen muss, hat mich sehr berührt.
Faszinierend die Naturbeobachtungen des Marschlandes - gewöhnlich langweilen mich ausschweifende Naturbeschreibungen in Romanen - hier ganz und gar nicht.
Auch das Leben im Süden der USA in den 60ern, mit Rassentrennung und Vorurteilen gegenüber den Sumpfbewohnern ist emotional bewegend geschildert.

Ich kann gar nicht genau beschreiben, welchem Genre ich das Buch zuordnen soll - es hat Krimielemente, ist aber kein Krimi, es ist voll von Details über die Natur, ist aber kein Sachbuch, es hat Taschentucheinsatz erfordert, ist aber kein schnulziger Liebesroman.
Ein leises Buch, ein bewegendes Buch, ach,
es ist einfach ein Herzensbuch!

Veröffentlicht am 28.07.2019

James Bond war gestern, hier kommt Juan, die Maus mit Mission

Extrem gefährlich! Maus mit Mission
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Max hat es nicht leicht. Seine Eltern geben dem Begriff "Helicoptereltern" noch einmal eine völlig neue Steigerungsform und sein bester Freund verdient den Namen eigentlich auch nicht mehr.
Doch dann kommt ...

Max hat es nicht leicht. Seine Eltern geben dem Begriff "Helicoptereltern" noch einmal eine völlig neue Steigerungsform und sein bester Freund verdient den Namen eigentlich auch nicht mehr.
Doch dann kommt der Geheimagent Juan - eine Super-Maus! Und ab dann wird es wirklich extrem gefährlich!

Das Buch ist tatsächlich ein echter Actionthriller, eine Agentengeschichte mit ganz viel Tempo, nur eben altersgemäß für Kinder, jedoch ohne langweiligen Weichspüler. Dazu gibt es ganz viel Witz, der Humor von Kind und Eltern wurde super getroffen. Ich fand ja das "völlig zu Unrecht vergessene Suppenquintett" von Schubert köstlich. Ich hoffe jetzt nur, dass es das nicht doch gibt, sonst sehe ich mit meiner mangelhaften klassischen Musikbildung ganz schön alt aus...
Am liebsten würde ich jetzt hier meine Top Ten der witzigsten Stellen zitieren, das geht aber nicht, weil ich sonst auch Handlung spoilern müsste.

Das geniale Daumenkino im Buchinneren muss ich auch noch erwähnen, wir haben es anfangs gar nicht bemerkt, dabei ist es so toll.

Daumen hoch auch dafür, dass es kein reines Jungs- oder Mädchenbuch ist, sondern Spaß und Spannung unabhängig vom Geschlecht bietet. Kluge Mädchen und empathische Jungs, alles hat seinen Platz (und natürlich geniale Mäuse, sorry Juan, wollte dich nicht außen vor lassen).

Das Kind liebt das Buch und sagte abschließend
"...weil es so nervenkribbelig ist und ich auch ein Haustier möchte und keines bekomme".