Niclas Seydacks Buch „Geile Zeit - Autobiographie einer Generation“ bietet einen nostalgischen und humorvollen Rückblick in die Jugend der Millennials. Der Autor, geboren 1990, beschreibt die Unbeschwertheit ...
Niclas Seydacks Buch „Geile Zeit - Autobiographie einer Generation“ bietet einen nostalgischen und humorvollen Rückblick in die Jugend der Millennials. Der Autor, geboren 1990, beschreibt die Unbeschwertheit der 90er Jahre ein, als Talkshows und Serien wie den Alltag prägten und das Leben noch voller Möglichkeiten erschien. Seydack beschreibt eindrucksvoll die Anfänge dieser Generation mit der digitalen Welt, man erinnert sich fast wehmütig an Zeiten von ICQ und Studi-VZ.
Seine Erzählungen sind locker und humorvoll, was mich immer wieder schmunzeln lies. Mit viel Selbstironie frischt er Vergangenes auf, manches wirkt aus heutiger Sicht fast etwas peinlich oder zumindest erstaunlich. Seydack führt uns zurück in ein Welt, die gefühlt einfacher und übersichtlicher war als jetzt. Dennoch waren diese Jahre auf von vielen Krisen geprägt. Die Zeit verfliegt beim Lesen, immer wieder habe ich mir gedacht: Stimmt, das ist ja auch passiert. Es werden nicht nur die heiteren Momente der Millennials beschrieben, die vielen schlimmen Ereignisse und Katastrophen werden ebenfalls erwähnt.
Das Buch präsentiert einen Rückblick in eine vergangene Zeit, allerdings ohne Bewertung oder psychologischer Einordnung. Für mein Empfinden wurde die damalige Grundstimmung gut erfasst und wiedergegeben. Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten, mich an viele Sachen wieder zurückerinnert und kann das Buch daher weiterempfehlen.
„Der Totenarzt“ ist bereits der 13. Band der beliebten Hunter-und-Garcia-Thriller-Reihe und meine Erwartungen an den Spiegel-Bestseller waren hoch. Gelingt es Chris Carter mit einem unauffällig mordenden ...
„Der Totenarzt“ ist bereits der 13. Band der beliebten Hunter-und-Garcia-Thriller-Reihe und meine Erwartungen an den Spiegel-Bestseller waren hoch. Gelingt es Chris Carter mit einem unauffällig mordenden Serienkiller einen spannenden Thriller zu schreiben? Eindeutig ja.
Bei der Autopsie eines Mannes, der Opfer eines Verkehrsunfalls wurde, findet die Gerichtsmedizinerin heraus, dass der Mann bereits tot war als der Unfall geschah. Allerdings scheint der Mann nicht eines natürlichen Todes gestorben zu sein, sondern er wurde qualvoll ermordet. Hunter und Garcia beginnen mit ihren Ermittlungen, währenddessen wir ein zweites Mordopfer entdeckt. Diesmal ist der vorherige Mord durch einen vermeintlichen Suizid getarnt und auch nur zufällig entdeckt worden. Ist hier ein brutaler Serienmörder unterwegs, der seine Taten durch geschicktes Inszenieren wie Unfälle aussehen lässt? Wer sind die beiden Opfer, welche Verbindung haben sie miteinander und warum ausgerechnet sie? Wie stoppt man einen Mörder, der so vorsichtig vorgeht und keine Spuren hinterlässt?
Ich habe das Hörbuch nicht mehr unterbrechen wollen, so sehr war ich von der Geschichte gefesselt. Der Sprecher, Uve Teschner, spricht das Hörbuch so fantastisch, dass es eine große Freude ist ihm zuzuhören. Mir hat die Story richtig gut gefallen, die Spannung ist durchwegs hoch und die ruhigen und langsamen Passagen zu den Hintergründen der Opfer passen wunderbar in die Erzählung. Die Personen und Handlungen sind detailliert beschrieben und dadurch ist das ganze Setting sehr gut vorstellbar. Die Vorgehensweise des Täters ist mal etwas anderes und dadurch sehr interessant. Hunter kann in gewohnter Art und Weise seine intellektuellen Fähigkeiten einsetzen, ich finde es immer wieder faszinierend seinen Gedankengängen zu folgen. Die Teamarbeit der beiden Ermittler, die Zusammenarbeit mit der Gerichtsmedizin und die Mordfälle selbst – alles rund und sehr gut und flüssig geschrieben, bzw. in meinem Fall gesprochen.
Auch ohne alle vorherigen Bände der Reihe zu kennen, hat mir „Der Totenarzt“ richtig gut gefallen und mir spannende Unterhaltung beschert. Für mich ein Thriller-Highlight.
„Happy Hour“ ist der Titel eines Romans von Marlowe Granados aus dem Hanser Verlag. Das Buch erzählt die Geschichte von Isa und Gala, zwei jungen Frauen in New York. Sie sind in der Metropole, um Abenteuer ...
„Happy Hour“ ist der Titel eines Romans von Marlowe Granados aus dem Hanser Verlag. Das Buch erzählt die Geschichte von Isa und Gala, zwei jungen Frauen in New York. Sie sind in der Metropole, um Abenteuer zu erleben, Leute kennenzulernen und Spaß zu haben. Während sie tagsüber auf einem Markt Klamotten verkaufen, versuchen sie abends und nachts an der Upper East Side neue Leute kennenzulernen, die ihnen die Drinks bezahlen. Es ist ein Leben zwischen Geldsorgen und Gelegenheitsjobs, zwischen Glamour und Party, welches die beiden Frauen führen.
Mir hat der Schreibstil der Autorin nicht gefallen, mir war die Erzählung zu oberflächlich und nichtsagend. Durch die ständige Wiederholung vom Marktgeschehen am Tag und Party am Abend wurde das Lesen schnell eintönig und langweilig. Die Geschichte, aus Sicht von Isa erzählt, enthält keine Höhepunkte oder eine persönliche Entwicklung. Viel mehr habe ich den Eindruck einer eher losen Freundschaft, die leider ohne tiefe Verbindung oder Vertrauen besteht. Die von mir erhoffte New York Atmosphäre kam in diesem Roman leider nicht bei mir an.
Leider konnte ich mit diesem Buch nichts anfangen und habe es nach etwa der Hälfte beendet. Ich habe aber auch bessere und sogar gute Bewertungen gelesen, daher kann der Roman durchaus für andere Leser eine gute Unterhaltung sein.
„Das Baumhaus“ von Vera Buck aus dem Rowohlt-Verlag wurde bereits vielfach beschrieben und rezensiert. Aufgrund der positiven Bewertungen und des interessanten Klappentextes habe ich mich sehr auf das ...
„Das Baumhaus“ von Vera Buck aus dem Rowohlt-Verlag wurde bereits vielfach beschrieben und rezensiert. Aufgrund der positiven Bewertungen und des interessanten Klappentextes habe ich mich sehr auf das Lesen des Buches gefreut und einen spannenden Thriller erwartet.
Nora und Henrik sehnen sich nach ein paar ruhigen Familientagen mit ihrem 5-jährigen Sohn Fynn. Sie reisen nach Schweden in das kleine, abgelegene Haus am Waldrand, das Henrik von seinem Großvater geerbt hat. Doch das heruntergekommene Haus und der düstere Wald haben wenig mit der gewünschten Idylle gemein. Der Fund eines Kinderskeletts im nahegelegenen Wald verängstigt die Familie. Und als Fynn beim Spielen plötzlich verschwindet, droht die Situation außer Kontrolle zu geraten. Haben das Verschwinden von Fynn und das tote Kind etwas miteinander zu tun? Und was hat es mit dem Baumhaus im nahen Wald auf sich?
Folgendes möchte ich zum Buch anmerken:
Nora und Henrik sind mir beide nicht besonders sympathisch, insbesondere Henrik hat mich mit seiner Art und seinen Erzählungen genervt. Nora hingegen verheimlicht einen früheren Geliebten und gefährlichen Stalker, sie sehr unehrlich und gemeinsam sind die beiden einfach ein seltsames Paar.
Die Geschichte wird aus Sicht von vier verschiedenen Personen und aus anderen Jahren erzählt, was mich teilweise irritierte.
Die düstere und bedrückende Stimmung war in der kompletten Erzählung gut spürbar, dennoch gab es einige Passagen, die sich inhaltlich gezogen haben. Die Rückblicke aus Sicht von Marla waren schwere Kost und als Mutter schwierig zu lesen.
Rosa war für mich der interessanteste Charakter, aber dass und wie sie Teil des Ermittlungsteams wurde, empfand ich als unrealistisch.
Die aktuellen und früheren Handlungsstränge laufen zum Schluss zusammen, dennoch werden nicht alle meine Fragen beantwortet und das Ende fühlte sich für mich nicht ganz rund an.
Ich kann die Begeisterung für diesen atmosphärisch toll geschriebenen Thriller grundsätzlich verstehen, mich hat das Buch allerdings nicht völlig überzeugt. Die Protagonisten und das Thema waren einfach nicht mein Fall - das kann passieren und ist auch nicht weiter schlimm.