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Veröffentlicht am 10.11.2024

Wie erwartet wieder ein spannender Thriller

Todesspur
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Dies ist eine der Buchrezensionen, die mir besonders leicht von der Hand geht. Heute habe ich „Todesspur“ von Andreas Gruber beendet und möchte meine frischen Eindrücke teilen. Die Thrillerreihe um die ...

Dies ist eine der Buchrezensionen, die mir besonders leicht von der Hand geht. Heute habe ich „Todesspur“ von Andreas Gruber beendet und möchte meine frischen Eindrücke teilen. Die Thrillerreihe um die BKA-Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez hat mir von Anfang an gefallen, und dieser Band hat meine Begeisterung erneut bestätigt.

Grubers Schreibstil zieht einen direkt in die Handlung hinein, schon ab der ersten Seite war ich in der Geschichte drin. Dass ich die Hauptfiguren durch die vorangegangenen Bände gut kenne und die Dynamik zwischen Sneijder und Nemez sehr schätze, trägt natürlich zusätzlich dazu bei.

Besonders fasziniert mich Maarten S. Sneijder, denn es ine Marotten und sein oft rauer Umgang mit anderen verleihen ihm eine besondere Präsenz. Er ist eigenwillig und unkonventionell, was ihn besonders authentisch und unverwechselbar macht. Doch auch Sabine Nemez steht ihm in nichts nach, denn ihre überlegte, sympathische Art ergänzt Sneijder perfekt. Miyu hat mir als neues Teammitglied sehr gut gefallen und durch ihre besondere Fähigkeiten kommt sie mit Sneijder gut zurecht und traut sich auch mal zu kontern. Das ist sehr erfrischend zu lesen und bringt zusätzliche Frische.

Der Fall selbst war durchgehend spannend erzählt und regt zum Nachdenken an. Eine längere Episode im Ausland wirkte für mich etwas weniger aufregend, aber das packende Finale machte dies mehr als wett. Gruber schafft es erneut, mich bis zur letzten Seite zu fesseln, besonders der Schlussspurt war ein Highlight.

Für mich ist Todesspur ein hervorragender Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe. Leider endet die Reihe mit dem nächsten Band, und ich bedauere schon jetzt den bevorstehenden Abschied von Sneijder und seinem Team. Gleichzeitig freue ich mich jedoch auf den letzten Teil und erwarte ein fulminantes Finale.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Mörderischer Campingurlaub

Mord im Himmelreich
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Bei „Mord im Himmelreich“ von Andreas Winkelmann handelt es sich um den Auftakt einer humorvollen Wohlfühlkrimi-Reihe, die auf dem idyllischen Campingplatz „Himmelreich“ spielt. Der ehemalige Schauspieler ...

Bei „Mord im Himmelreich“ von Andreas Winkelmann handelt es sich um den Auftakt einer humorvollen Wohlfühlkrimi-Reihe, die auf dem idyllischen Campingplatz „Himmelreich“ spielt. Der ehemalige Schauspieler und leidenschaftliche Camper Björn Kupernikus macht dort eine überraschende Entdeckung: Während er einen kleinen Hund aus dem See rettet, stößt er auf eine Leiche, die unter einem Paddleboard befestigt ist. Zusammen mit der lebensfrohen Künstlerin Annabelle Schäfer beginnt Kupernikus, selbst Ermittlungen anzustellen. Das ungleiche, aber charmante Duo bringt die Geheimnisse der Gegend ans Licht und bleibt der Polizei stets einen Schritt voraus.

Der Cozy Crime präsentiert sich leicht und unterhaltsam, die Protagonisten sind liebevoll skizziert, und besonders die Beziehung zwischen Kupernikus und Annabelle wird charmant erzählt. Die lebendige Beschreibung der Charaktere und der Umgebung hat mir sehr gut gefallen. Als leidenschaftliche Camperin, die viel Zeit auf verschiedenen Campingplätzen verbringt, konnte ich die Schilderungen des Campinglebens gut nachvollziehen und musste über manche Eigenheiten der Campinggemeinschaft schmunzeln. Das Tempo des Buches ist angenehm, und die Geschichte enthält keine nennenswerten Längen. Was für mich wichtig ist: Der Fall gerät nicht ins Lächerliche, sondern wird realistisch und mit einer gewissen Ernsthaftigkeit präsentiert. Die Spannung ist, wie bei vielen Wohlfühlkrimis, begrenzt, da der Fokus eher auf den Figuren, ihren Beziehungen und den skurrilen Ereignissen liegt.

Ich habe das Buch zügig gelesen und mich dabei sehr gut unterhalten. Die Auflösung des Falls war für mich nicht völlig überraschend, aber gut ausgearbeitet.

Ob eingefleischte Fans der beliebten Thriller von Winkelmann auch dieses Buch schätzen werden, kann ich nicht sagen. Doch betrachtet man die Krimireihe unabhängig und lässt sich auf die stimmungsvolle, liebevolle Atmosphäre eines leichteren Buches ein, verspricht „Mord im Himmelreich“ eine schöne Lesezeit.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Liebenswerte und charmante Geschichte - lesenswert

Wie man würdelos altert
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Wenn es ein perfektes Buch für die grauen Tage gibt, dann ist es „Wie man würdelos altert“ von Clare Pooley. Für diesen Roman habe ich eine Krimi- und Thriller-Pause eingelegt – und bin absolut begeistert! ...

Wenn es ein perfektes Buch für die grauen Tage gibt, dann ist es „Wie man würdelos altert“ von Clare Pooley. Für diesen Roman habe ich eine Krimi- und Thriller-Pause eingelegt – und bin absolut begeistert!

Daphne merkt an ihrem 70. Geburtstag, dass ihr Freunde fehlen. Spontan tritt sie einem Seniorenclub bei, dessen Mitglieder nichts von Tee und Nostalgie halten. Gemeinsam mit einem kleptomanischen Schauspieler und einer Guerilla-Strickerin entdecken sie neuen Lebensmut. Als das Gemeindezentrum geschlossen werden soll, entwickeln sie einen Rettungsplan, um zu zeigen, was in ihnen steckt – sofern alte Geheimnisse und die Polizei sie nicht aufhalten.

Ich habe bereits „Chianti zum Frühstück“ von der Autorin gelesen und schätze ihren Schreibstil sowie die liebevolle Art, in der sie Personen und Begegnungen beschreibt. Ihr neuer Roman „Wie man würdelos altert“ lässt sich so angenehm lesen, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Ein Highlight sind die Hauptcharaktere, allesamt Figuren mit Ecken und Kanten und bewegenden Vergangenheiten. Besonders gut gefällt mir, dass die älteren Menschen hier vital und selbstbewusst dargestellt werden, ganz ohne die typischen Senioren-Klischees. Daphne und ihre neuen, und teilweise skurrilen Freunde aus dem Seniorenclub sind äußerst sympathisch und werden charmant und liebevoll porträtiert. Ich konnte mir die älteren Damen und Herren richtig gut vorstellen und empfand große Sympathie für die bunte Truppe.

Die Hauptstory und die kleineren Nebenhandlungen haben mich bestens unterhalten, und auch das Finale enttäuscht nicht. Besonders Daphnes kratzbürstige Art und ihr trockener Humor sind unvergleichlich. Ein Wohlfühlbuch, das perfekt zur dunklen Jahreszeit passt und unterhaltsame, herzerwärmende Lesestunden bietet.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Tiefe Einblicke in die Rechtsmedizin garantiert

Mit kaltem Kalkül
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Im Rechtsmedizin-Thriller “Mit kaltem Kalkül” von Prof. Dr. Michael Tsokos jagt die Berliner Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao zusammen mit einem interdisziplinären Team durch eine Reihe düsterer und bizarrer ...

Im Rechtsmedizin-Thriller “Mit kaltem Kalkül” von Prof. Dr. Michael Tsokos jagt die Berliner Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao zusammen mit einem interdisziplinären Team durch eine Reihe düsterer und bizarrer Fälle, die sie zunehmend an die Grenzen des Vorstellbaren führen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, als der achtjährige Yasser spurlos verschwindet. Dr. Yao und ihr Team finden Hinweise, die sie auf die Spur einer Serie von Verbrechen führen. Hängen die Verbrechen zusammen und wird es gelingen, Yasser rechtzeitig zu finden?

Besonders gefallen hat mir Tsokos' präziser Schreibstil, der mit kurzen Kapiteln das Tempo hochhält und das Lesen angenehm flüssig macht. Dr. Sabine Yao ist eine beeindruckende Figur, genauso wie die Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA, Monica Monti. Ihre auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen basierende Zusammenarbeit gefällt mir sehr gut. Sehr spannend und äußerst interessant fand ich natürlich die forensische Arbeit im Sektionssaal, gerne begleite ich Dr. Yao bei ihren Obduktionen.

Der Fall selbst ist fesselnd und gewinnt an Intensität, je weiter die Ermittlungen voranschreiten. Tsokos gelingt es gekonnt, die verschiedenen Handlungsstränge zu einem schlüssigen Finale zusammenzuführen, das nicht nur auf eine packende Weise aufgelöst wird, sondern auch nachdenklich stimmt. Eine Aussage von Dr. Yao, die mir besonders im Gedächtnis bleibt, lautet: „Immer, wenn ein Kind eines nicht-natürlichen Todes stirbt, ist ein Erwachsener schuld.“ Dieser Gedanke hat mich bewegt und wird mich sicher noch lange begleiten.

Insgesamt ist “Mit kaltem Kalkül” ein spannender Thriller, der das Interesse an forensischen Details weckt und einen tiefen Einblick in die Abgründe des Verbrechens bietet. Für mich ein absolut lesenswerter Kriminalfall mit einer außergewöhnlich spannenden Perspektive in die Welt der Rechtsmedizin.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Vielversprechender Auftakt einer neuen Krimiserie

Kein Land in Sicht
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Mit „Kein Land in Sicht“, dem ersten Kriminalroman von Christina Pertl, wird der Leser auf eine spannende Reise an Bord eines Kreuzfahrtschiff mitgenommen. Der Klappentext verspricht eine mysteriöse Geschichte: ...

Mit „Kein Land in Sicht“, dem ersten Kriminalroman von Christina Pertl, wird der Leser auf eine spannende Reise an Bord eines Kreuzfahrtschiff mitgenommen. Der Klappentext verspricht eine mysteriöse Geschichte: Eine Frau erwacht in ihrer Kabine ohne Erinnerungen an ihren Namen oder ihr Anwesenheit auf dem Schiff. Sie weiß nur eines: Etwas Schreckliches ist geschehen und sie selbst spielt eine zentrale Rolle.

Erzählt wird das Buch aus der Perspektive der Protagonistin, also der Frau ohne Erinnerungen. Ergänzend dazu gibt es eine zweite Erzählstimme, deren Identität erst im Laufe der Handlung aufgelöst wird. Dieser Wechsel und die unterschiedlichen Blickwinkel sorgen für Spannung und Dynamik. Kreuzfahrtschiffe als Handlungsorte für Verbrechen sind nichts Neues, in diesem Fall hat es mich aber sehr angesprochen. Denn die räumliche Begrenzung des Schiffs verstärkt die bedrückende Atmosphäre, die weit über die typischen „Passagier verschwindet von Bord“-Klischees hinausgeht.

Die Beklemmung beim Lesen wird auch durch das schwere Thema verursacht, denn Kinder als Opfer sind nicht leicht zu verdauen. Im Verlauf der Geschichte gibt es einige unvorhersehbare Wendungen und bis zum Ende hin empfand ich die Handlung als spannend.

Für ein Debütwerk bin ich positiv überrascht, denn der Krimi liest sich flüssig und mitreißend. Über kleinere Unstimmigkeiten bzw. unlogische Entscheidungen konnte ich hinwegsehen, dazu hatte mich das Verbrechen zu sehr in seinen Bann gezogen. Ich bin bereits neugierig, welche weiteren Fälle auf die Protagonistin zukommen werden und drücke die Daumen, dass Christina Pertl mit dem Buch den Grundstein für eine neue Krimi-Reihe mit Kriminalkommissarin Sarah Peters legen konnte.

Für Krimi-Liebhaber, die sich auf ein packendes Abenteuer auf hoher See einlassen möchten, ist dieser Roman definitiv eine Empfehlung wert.

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