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Veröffentlicht am 03.11.2017

Das Haus ohne Männer

Das Haus ohne Männer
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Handlung:
Die fünf Bewohnerinnen eines Hauses mitten in Paris haben nicht vieles gemeinsam, eine Regel gilt jedoch für alle: Keine Männer. Weder die eigenen Verwandten, noch Freunde oder Handwerker, kurz ...

Handlung:
Die fünf Bewohnerinnen eines Hauses mitten in Paris haben nicht vieles gemeinsam, eine Regel gilt jedoch für alle: Keine Männer. Weder die eigenen Verwandten, noch Freunde oder Handwerker, kurz gesagt: alle Lebewesen, die nicht dem weiblichen Geschlecht angehören, dürfen das Haus nicht betreten. Diese Regel hat die Besitzerin des Hauses, welche stets achtungsvoll als „die Königin“ bezeichnet wird, aufgestellt. Einzige Ausnahme: der Kater Jean-Pierre.
Diese Reglung wird nun in Frage gestellt, als die junge Juliette einzieht, die sich mit dem Gedanken einfach nicht abfinden kann, dass sie dem männlichen Geschlecht nun für immer abschwören soll. Durch sie kommt nicht nur neuer Schwung in das Haus, sondern auch die Hausbewohnerinnen verändern sich. Sie stellen sich ihrer Vergangenheit und fragen sich nun auch, ob sie weiterhin so distanziert gegenüber Herren auftreten sollen...

Meinung:
Das Cover wirkt sehr weiblich, es wird direkt sichtbar, dass die Zielgruppe Damen sind. Das Cover wirkt sehr märchenhaft und idyllisch. Es strahlt für mich etwas herbstliches aus, weil ich mir vorstelle, dass es abends ist, der Betrachter gerade einen Spaziergang macht und zufällig diese Schemen von den Damen entdeckt, welche sich alle gerade in den Wohnungen befinden. Mir gefällt diese Idee mit den Fenstern sehr gut, das habe ich noch nie so gesehen. Außerdem kann man zwischen den Personen, welche sich auf dem Cover befinden, und dem Inhalt einen Zusammenhang finden.

Zu dem Schreibstil kann ich nichts negatives sagen, viele Dinge wurden sehr gefühlvoll geschrieben, sodass ich gut mit den Personen mitfühlen konnte. Insgesamt ließ sich das Buch sehr flüssig und schnell lesen, ich hatte keine Probleme mit Sätzen oder Worten.
Häufig wurden zwei Fremdsprachen (Französisch und Italienisch) geschickt mit in Reden und den Inhalten einbezogen. Diese Einschübe haben in keiner Szene fehl am Platze gewirkt, sondern haben immer harmonisch zu dem Inhalt gepasst und wirkten somit auch athentisch. Häufig gab es direkt danach eine Übersetzung, damit man als Leser wusste, was die jeweilige Person gerade gesagt hat. Dies hat jedoch an zwei-drei Stellen gefehlt, was ich unpassend fand, weil ich des Italienischen nicht mächtig bin und somit erst nachschauen musste, um den Inhalt des Gesagten zu verstehen.

Der Text wurde aus der Sicht eines neutralen Erzählers geschrieben, jedoch wird schnell deutlich, dass das Hauptaugenmerk auf Juliette liegt. Von ihr erfährt man als Leser besonders viel und mir ist es deshalb sehr leicht gefallen, sie einzuschätzen und ihre Handlungen zu verstehen.
Während Gesprächen zwischen den Frauen des Hauses „Casa Celestina“ gibt es häufig einige Zeilen, die kursiv gedruckt wurden und auf den ersten Blick nicht wirklich zu dem Inhalt passen. Jedoch ist schnell zu erkennen, dass hier Juliettes Gedanken geäußert wurden, welche ihr in diesem Moment durch den Kopf gehen. Diese fallen öfters auch ironisch und humorvoll aus, was mir sehr gut gefallen hat. Dadurch ist es außerdem möglich, sie besser als Charakter wahrzunehmen.

In den Text eingebunden wurden außerdem kleine Rückblenden, die in die Vergangenheit eines Protagonisten einen Einblick geben. Dies kommt bei fast allen Charakteren vor und lässt den Leser einen Einblick erhaschen, wie das Leben vor dem Einzug in das Haus ohne Männer aussah. Teilweise erlebt man hierbei einen vollkommen anderen Menschen, als man ihn in der Gegenwart wahrnimmt und außerdem hilft es, die Entscheidungen zu verstehen. Außerdem fand ich den Einblick in die verschiedenen Leben und Schicksale sehr interessant.

Alle Protagonisten wurden durchweg nur sehr knapp vom Äußerlichen beschrieben, jedoch fiel es mir nicht schwer, mit ein Bild von ihnen zu machen. Sie wurden als charakterlich sehr starke Personen dargestellt, die alle verschiedene Interessen haben und diese auch offen vertreten. Dabei nehmen sie kein Blatt vor den Mund und sagen schonungslos die Wahrheit. Diese Offenheit fand ich sehr gelungen, auch wenn ich es leider etwas schade fand, dass diese scheinbar so selbstbewussten Frauen in Momenten der Ruhe immer wieder zum nachdenken kommen und stolzen und sicheren Frauen nur eine Fassade sind.
Jedoch hat vielleicht auch gerade dieser Punkt mir zu dem Eindruck verholfen, dass die Figuren trotzdem sehr authentisch und lebendig gezeichnet wurden und eine Jede etwas besonderes ist.

Fazit:
Vom Gedanken und auch vom Großteil der Umsetzung hat mir der Roman sehr gut gefallen. Jedoch hätte ich mir gerne mehr Emotionen gewünscht, welche die emotionale Lage der Protagonisten noch unterstützt hätte. So jedoch war es mir teilweise zu lasch dargestellt, als wäre der bisherige Lebensweg von den Protagonistinnen nur von den Charakteren erfunden wurden, um in das Haus ohne Männer ziehen zu können.

Veröffentlicht am 31.10.2017

Das Geräusch der Dinge, die beginnen

Das Geräusch der Dinge, die beginnen
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Handlung:
Ada ist drei Jahre alt, als ihre Mutter beschließt, dass sie andere Dinge tun will, als ein kleines Kind aufwachsen zu sehen und diesem Dinge beizubringen. Deshalb gibt die Mutter Ada in die ...

Handlung:
Ada ist drei Jahre alt, als ihre Mutter beschließt, dass sie andere Dinge tun will, als ein kleines Kind aufwachsen zu sehen und diesem Dinge beizubringen. Deshalb gibt die Mutter Ada in die Obhut von Teresa, Ada´s Großmutter. Teresa erzieht ihre Enkelin äußerst liebevoll, jedoch hat Ada trotzdem Angst, dass die Großmutter sie eines Tages verlassen könnte, genau wie ihre Mutter es getan hat. Aus diesem Grund will Teresa ihr diese Angst nehmen und erzählt Ada, dass es sowohl Geräusche gibt, die ein Ende ankündigen, als auch welche, die einen Anfang einläuten.
Im Alter von 27 Jahren erkrankt Teresa schwer, woraufhin sie dauerhaft ins Krankenhaus muss. Nun muss Ada sich mit dem Gedanken befassen, dass ihre geliebte Oma sie verlassen könnte und die junge Frau nun den einzigen Menschen in ihrem Leben verliert, der ihr etwas bedeutet und der sie bisher noch nie verlassen hat.
Während der vielen Tage im Krankenhaus freundet sich Ada nicht nur mit der Krankenschwester Giulia an, sondern lernt auch Matteo kennen. Matteo findet Ada zwar auf den ersten Blick interessant, es gibt jedoch viele Dinge in seinem Leben, welche er der jungen Frau verheimlicht, jedoch stürzt sich Ada in eine gemeinsame Zukunft mit dem jungen Mann und Ada muss sich nicht nur beziehungstechnisch ein paar wichtigen Fragen stellen.

Meinung:

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Es wird eine einfache Sprache verwendet, die jedoch nicht zu alltagssprachlich ist und durch viele Sätze, die einen poetischen Klang haben, stark aufgewertet. Die Sätze, die poetisch anmuten, besitzen alle eine sehr starke Botschaft, als wolle die Autorin durch diese Hervorhebung deutlich machen, dass diese besonders wichtig sind und auch im alltäglichen Leben gelten und nicht nur in der Phantasiewelt des Buches.
Aufgrund des äußerst angenehmen Schreibstils war es mir auch möglich, dass Buch sehr schnell und flüssig zu lesen, weil ich das Gefühl hatte, die Seiten fließen nur so vorbei.

Die Kapitel waren recht kurz gehalten, was es mir ermöglicht hat, auch zwischendurch mal ein paar Seiten zu lesen. Jedoch hätte ich mir manchmal ein einschlagendes Ereignis gewünscht, welches ein bisschen Spannung in den Roman hineinbringt. So war es manchmal doch etwas monoton, weil der Alltag von Ada nicht wirklich irgendwelche besonderen Ereignisse hatte, außer die Treffen mit Matteo und Giulia, sowie die Tage auf dem Krankenzimmer der Großmutter.
Durch diesen monotonen Tagesablauf fiel es mir auch schwer zu erkennen, wie viel Zeit während der gesamten Handlung vergangen ist. Dies wurde auch dadurch beeinflusst, weil es viele kleine Rückblicke in Ada´s Kindheit gab.

Mit den Protagonisten hatte ich bei diesem Buch leider meine Probleme. Sie wurden zwar alle recht lebendig beschrieben und mir fiel es auch leicht, ein Bild von ihnen zu machen, jedoch waren sie mir recht unauthentisch und unsympathisch. Besonders mit Ada hatte ich viele Probleme, weil sie mir sehr widersprüchlich vorkam und sie für mich als äußerst kindliche und unreife Person beschrieben wurde. Dies mag womöglich an der Tatsache liegen, dass sie schon in so einem jungen Alter von ihrer Mutter verlassen wurde, jedoch fand ich sie sehr schwierig und teilweise hat sie mich mit ihrem unsicheren Charakter auch etwas gestört. Die restlichen Hauptcharaktere waren mir zwar auch nicht sonderlich sympathisch, da sie aber nicht so stark im Mittelpunkt standen wie Ada, hat mich dies nicht sonderlich gestört.

Ich fand es schade, dass Ada sich zwar so viele Gedanken um alle möglichen Dinge macht und scheinbar jedes Szenario in ihrem Leben schon durchgeplant hat, sie sich jedoch manchen Fragen nicht stellt, deren Beantwortung ich interessant gefunden hätte, weil es mir dadurch vielleicht auch möglich gewesen wäre, mit einigen Protagonisten eine Beziehung aufzubauen. So hätte mich der Verbleib von Ada´s Mutter interessiert und auch wie Teresa über das Verhalten der Tochter gedacht hat. Vielleicht wäre dies auch schon der Punkt gewesen, welcher mich von dem Buch überzeugt hätte und auch etwas Spannung hineingebracht hätte.

Fazit:
Ich hatte mir viel mehr von dem Buch erwartet, wurde jedoch leider enttäuscht. Es war mir teilweise zu ereignislos und auch das Ende war für mich schon längere Zeit vorhersehbar. Positiv in Erinnerung werden mir auf jeden Fall die wunderbaren Sätze bleiben, die mich zum nachdenken angeregt haben und welche viel Wahres in sich tragen.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Auerhaus

Auerhaus
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Frieder will Selbstmord begehen. Jedoch wird er noch gerettet und in eine Psychatrie eingewiesen. Vor seiner Entlassung hat er die Wahl: wieder zurück zu seiner Familie oder er gründet eine WG mit seinem ...

Frieder will Selbstmord begehen. Jedoch wird er noch gerettet und in eine Psychatrie eingewiesen. Vor seiner Entlassung hat er die Wahl: wieder zurück zu seiner Familie oder er gründet eine WG mit seinem besten Freund, dem Hauptprotagonisten des Buches. Frieder entscheidet sich für die WG und zieht mit dem Freund in das ehemalige Haus seines Großvaters, später auch bekannt als das Auerhaus, ein. Mit der Zeit vergrößert sich die WG und es kommen auch immer mehr Probleme an die Oberfläche. Die Jugendlichen müssen sich nun selbst verpflegen und sind alle auf der Suche nach einer Antwort, was das Leben für sie noch alles bereithält.

Meinung:
Schon auf der ersten Seite ist mir aufgefallen, dass die Schreibweise sehr locker und umgangssprachlich ist. Dieses hat sich durch das gesamte Buch gezogen und ermöglichte mir ein schnelles und einfaches Lesen. Es gab deshalb auch keine Verständnisprobleme, was mir gut gefallen hat.

Die Personen sind ausgearbeitet, jedoch fand ich es schwierig, die Charaktere einzuschätzen und somit auch eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Sie wirkten auf mich teilweise sehr unwirklich, jedoch wurde dadurch auch deutlich, dass das Hauptaugenmerk des Autor nicht auf den Protagonisten lag, sondern eher auf dem Inhalt und dessen Entwicklung. Dabei stand das Hauptthema des Buches, das Erwachsenwerden, durchweg im Fokus und es gab auch häufig Andeutungen darauf, dass Frieder einen Selbstmordversuch unternommen hatte. Doch nicht nur das Thema Suizid wird thematisiert, sondernes werden viele andere „Probleme“ mit denen sich Jugendliche irgendwann beschäftigen, angesprochen. Dazu zählen unter anderem die Suche nach der eigenen Sexualtität, sowie das erste Mal, Drogen, Partys und Gesetzesüberschreitungen werden beschrieben.

Der gesamte Roman ist durchweg aus der Ich-Perspektive geschrieben, weshalb man die Ereignisse immer sofort miterlebt und man als Leser immer auf den neuesten Stand ist. Außerdem hatte ich dadurch das Gefühl, als würde man als Leser indirekt mit einbezogen sein und irgendwie Teil der Gruppe sein.

Fazit:
Das Buch hat mich nicht vollkommen in Beschlag genommen. Es wurde mir sehr ans Herz gelegt, jedoch fand ich es teilweise etwas zu lasch. Ich hätte mir gewünscht, dass es ab und an mehr Erklärungen gegeben hätte.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass man als Leser einen Einblick in das scheinbar sorglose Leben der jugendlichen Bewohner des Auerhauses bekommen hat und ich fand an mehreren Stellen, dass das Buch sehr zum Nachdenken anregt. Außerdem hat es mir gut gefallen, dass obwohl die Handlung am Ende der 1980er Jahre stattfand, die behandelten Themen auch heute teilweise noch aktuell sind und man sich dadurch als Jugendlicher nicht ganz so alleine mit seinen Problemen fühlt.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Die Lichter von Paris

Die Lichter von Paris
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Inhalt:

Madeleine wohnt zusammen mit ihrem Mann, einem erfolgreichen Geschäftsmann, in Chicago, wo sie scheinbar ein Leben in Prunk führt und keiner bestimmten Arbeit nachgeht. Ihre einzigen Pflichten ...

Inhalt:

Madeleine wohnt zusammen mit ihrem Mann, einem erfolgreichen Geschäftsmann, in Chicago, wo sie scheinbar ein Leben in Prunk führt und keiner bestimmten Arbeit nachgeht. Ihre einzigen Pflichten bestehen darin, sich wohltätig zu engagieren und ihrem Mann bei Geschäftsessen zu begleiten. Manche Frauen mögen dieses Leben als erfüllend finden, so jedoch nicht Madeleine. Sie sehnt sich nach Freiheit und will sich endlich selbst verwirklichen. Da kommt ihr eine Auszeit bei ihrer Mutter doch gelegen, jedoch wird sie dort nicht nur vor vollendete Tatsachen gestellt, sondern kommt auch mit der Vergangenheit ihrer Familie in Berührung. Auf dem Dachboden des Elternhauses findet die junge Frau eine Kiste voller Tageb ihrer Großmutter Margie. Genau wie Madeleine wollte auch Margie frei sein und trat in den 1920er Jahren eine Reise nach Paris an. Dort versuchte sich Margie als Schriftstellerin und bekam eine völlig neue Sicht auf das Leben und lernte neue Personen kennen, unter anderem einen jungen Künstler, der ihr das Herz gestohlen hat.
Während der Lektüre der Tagebücher beschließt Madeleine, auch in ihrem Leben etwas zu ändern und nur noch die Dinge zu tun, welcher ihr Freude bereiten.


Meinung:

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es vereint gleichzeitig Modernität mit Nostalgie. Der altmodische Aspekt ensteht durch den leicht verblassten rechten Rand, weshalb es für mich den Anschein hat, als würde die Dame auf dem Cover in eine Art Nebel schauen und somit möglicherweise in die Vergangenheit. Der Zusammenhang, welcher somit zwischen dem Cover und dem Inhalt entsteht, finde ich sehr gelungen.


Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Es gibt erst einmal eine Einführung in die Geschichte, man lernt sowohl Madeleine, als auch Margie kennen. Somit passiert auf den ersten ungefährt 50 Seiten zwar nicht viel, mir hat dieser Abschnitt jedoch trotzdem gut gefallen, weil man sich ein Bild von den Protagonisten machen konnte und auch über die Lebensumstände Informationen erhalten hat.


Die Schreibweise hat mich von der ersten Seite an begeistert. Häufig wirken Beschreibungen von Situationen und Objekten fast schon poetisch und teilweise musste ich beim Lesen innehalten und einen Satz noch einmal lesen, weil er mir so gut gefallen hat. Außerdem ist mir sehr positiv aufgefallen, dass die Szenen nicht nur steif und ernst beschrieben wurden, sondern sich immer wieder kleine Details eingeschlichen haben, die das Beschriebene lebendig und authentisch erscheinen ließen.


Während des Lesens hatte ich öfters das Gefühl, als würde der Leser auf eine bestimmte Art in das Geschehen mit eingebunden sein. Dieser Eindruck entstand bei mir, weil ich mir viele Szenen bildhaft vorstellen konnte und somit das Gefühl hatte, mit im Raum zu stehen und die Ereignisse nicht nur als Leser zu erleben.


Von den Protagonisten konnte ich mir ein genaues Bild machen, weil man nicht nur äußerliche Details zu ihnen erhalten hat, sondern durch die Kapitel, welche immer abwechselnd aus Madeleine´s und Margie´s Sicht, erfährt man auch vieles über die Gedankenwelt der Protagonisten. Dadurch war es mir möglich, dass ich mich komplett auf den Inhalt einlassen konnte und mit ihnen mitgefiebert habe.


Während dem Verlauf der Handlung waren einige Geschehnisse nicht wirklich überraschend und somit vorhersehbar, jedoch hat mich die Geschichte trotzdem nicht einmal gelangweilt, sondern ich wollte trotzdem immer weiterlesen und sehen, wie sich am Ende alles zusammenfügt. Dies geschah meiner Meinung nach dadurch, weil die Autorin es geschafft hat, dass die Protagonisten sich während des Romans weiterentwickelt haben und man diese Wandlung gut beobachten und mitverfolgen konnte. Sie sind nicht nur über ihren eigenen Schatten gesprungen und haben etwas Neues ausprobiert, sondern haben auch eigene Fehler erkannt und manchmal zu vorschnell geurteilt.


Fazit:

Das Buch hat mich vor allem in dem letzten Kapitel sehr berührt und ich kann es jedem nur ans Herz legen, es zu lesen. Es besticht nicht nur durch einen wundervollen Schreibstil, sondern auch durch Gefühle und regt den Leser dadurch auch zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Das italienische Mädchen

Das italienische Mädchen
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Handlung:
Die junge Rosanna lebt mit ihrer Familie in Neapel, wo die Eltern ein kleines, charmantes Café betreiben. Leider erfährt die junge Italienerin von ihren Eltern nur kaum Beachtung, deren Hauptaugenmerk ...

Handlung:
Die junge Rosanna lebt mit ihrer Familie in Neapel, wo die Eltern ein kleines, charmantes Café betreiben. Leider erfährt die junge Italienerin von ihren Eltern nur kaum Beachtung, deren Hauptaugenmerk liegt auf der älteren Tochter Carlotta, welche von den Herren viele Komplimente bekommt. Nur Rosanna´s älterer Bruder Luca hält stets zu ihr und beschützt seine kleine Schwester.
Eines Tages findet in dem Restaurant der Eltern eine Familienfeier statt, bei welcher auch der aufstrebende, junge Tenor Roberto Rossini anwesend ist. Anfangs beachtet er die elfjährige Rosanna kaum, als sie jedoch auf Wunsch ein Lied vorsingt, ist er von dem Mädchen begeistert. Sofort ist ihm klar, dass Rosanna eine sagenhafte Stimme wird, die es verdient, gefördert zu werden.
Nach diesem Treffen vergehen sechs Jahre bis sich Rosanna und Roberto wiedertreffen, diesmal an der Mailänder Scala. Rosanna ist noch genauso sehr von Roberto begeistert, wie bei dem ersten Treffen und ist unglaublich glücklich, als Roberto sich anbietet, mit ihr zu üben, damit sie bald auf der großen Bühne ihr Debüt geben kann. Doch nicht nur beruflich merken beide, dass sie ein fantastisches Team abgeben, sondern auch privat fühlen sich beide voneinander angezogen. Eine Liebe, die sie vieles vergessen lässt und nicht von allen gern gesehen wird.

Meinung:
Ich hatte schon ein paar Bücher von Lucinda Riley gelesen und bisher hat mich noch keines enttäuscht. Auch mit „Das italienische Mädchen“ hat sie bei mir einen Treffer gelandet und das Buch war definitiv ein Highlight für mich dieses Jahr. Es hat alles gepasst, die Geschichte, die Charaktere, der Verlauf und auch das Ende hat mich überzeugt.

Von der ersten Seite an hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich hatte keine Probleme mit dem Einstieg und habe großes Fernweh verspürt, als ich von den Mailänder Tagen gelesen habe. Mich hat es begeistert, dass die Autorin geschafft hat, die Gegenden, in welchen die Handlung stattfindet, so wunderbar zu beschreiben, dass ich vieles genau vor Augen hatte. Besonders die Beschreibungen von Italien haben es mir angetan, obwohl ich leider noch nie in diesem Land war.

Anfangs musste ich aufpassen, dass ich die Namen der Protagonisten nicht durcheinander bringe, aber das war in diesem Buch einfach Gewöhnungssache, weil es nicht häufig vorkommt, dass ich Bücher lese, die in Italien spielen. Nachdem ich dann aber einmal alle zuordnen konnte, war dies kein Problem mehr.

Sprachlich habe ich auch nichts zu beanstanden, mir hat die Schreibweise sehr gut gefallen. Besonders die Einbeziehung von einigen italienischen Begriffen, welche sich durch das ganze Buch gezogen haben und teilweise auch immer wieder aufgetaucht sind. Dadurch wird nicht nur deutlich, dass sich die Autorin Lucinda Riley sehr gut mit dem Thema befasst hat, sondern dieses kleine Detail verleiht dem Buch viel Charme und lässt es authentischer wirken.

Die Protagonisten waren fabelhaft gezeichnet, sie sind nicht nur sehr authentisch und lebendig, sondern machen im Verlauf des Buches auch einen Wandel durch, welcher sehr gut beschrieben wurde und somit auch für den Leser gut sichtbar. Das hat mir sehr gut gefallen, weil das Buch sich über mehrere Jahre erstreckt und die Menschen auch verschiedene Lebenstadien durchmachen. So lernt der Leser zum Beispiel Rosanna als elfjähriges Mädchen kennen, welche sich im Verlauf der Handlung zu einem Jugendlichen entwickelt und schließlich eine junge Frau wird. Es wäre äußerst merkwürdig gewesen, wenn sie sich in all den Jahren nicht entwickelt hätte.
Das Buch beinhaltet sehr verschiedene Charaktere, welche alle ihre Eigenarten haben und nicht immer als positiv wahrgenommen werden. Dadurch konnte man mit vielen Protagonisten mitfühlen und hat mit sich mit ihnen gefreut, aber sie auch bemitleidet.

Auch der Aspekt, dass es in dem Buch viel um klassische Musik geht, hat meiner Lesefreude nicht geschadet, im Gegenteil, ich habe während des Lesens auch ständig Lieder aus einem Musical gehört, welches ich erst kurze Zeit zuvor besucht hatte.

Fazit:
Das Buch hatte ich längere Zeit schon im Schrank liegen, wo es darauf gewartet hat, endlich gelesen zu werden. Nun war es endlich Zeit dafür und ich bin sehr froh darüber, dass ich in den letzten Tagen viel Zeit hatte, weil es mir wirklich schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Selbst bei längerem Nachdenken gibt es keinen Aspekt, der mir nicht gefallen hat und für mich ist das Buch eines meiner diesjährigen Highlights, welches ich bestimmt noch häufig weiterempfehlen und verschenken werde.