Cover-Bild Auerhaus
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Heranwachsen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 17.02.2017
  • ISBN: 9783746632384
Bov Bjerg

Auerhaus

Roman

Sechs Freunde und ein Versprechen: Ihr Leben soll nicht in Ordnern mit der Aufschrift Birth - School - Work - Death abgeheftet werden. Deshalb ziehen sie gemeinsam ins Auerhaus. Eine Schüler-WG auf dem Dorf - unerhört. Aber sie wollen nicht nur ihr Leben retten, sondern vor allem das ihres besten Freundes Frieder. Denn der ist sich nicht so sicher, warum er überhaupt leben soll. Bov Bjerg erzählt mitreißend und einfühlsam von Liebe, Freundschaft und sechs Idealisten, deren Einfallsreichtum nichts weniger ist als Notwehr gegen das Vorgefundene. Denn ihr Ringen um das Glück ist auch ein Kampf um Leben und Tod. "Gelegentlich, sehr selten, gibt es Bücher die sind wie Songs. Man möchte das Auge, ähnlich wie man die Nadel bei Singles wieder auf den Anfang der Rille setzt, sofort wieder auf den Beginn der ersten Seite setzen. Und `Auerhaus` ist genau so ein Buch." Robert Stadlober "Wir sollten alle im Auerhaus wohnen." David Wagner" Auf berührende Weise zeigt Bov Bjerg, daß der Tod letztlich nur eine Erinnerung ist, an das Leben, das wir geführt haben." Horst Evers "Das hat einen guten Sound, das hat Kraft. Und plötzlich bin ich wieder 17, 18 wie die Romanhelden, Wildheit der Jugend, will mit ihnen aufbrechen, ausbrechen, lieben, Unsinn machen." Clemens Meyer "Auerhaus zeigt, dass die Kostbarkeit einer Gemeinschaft aus den Besonderheiten der Einzelnen erwächst. Ein schönes und ein warmherziges Buch." Terézia Mora "Ein schöner Bericht über jene schweren Jahre, die man Jahrzehnte später als die besten Jahre bezeichnet." Christoph Hein

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Das Auerhaus, ein Ort der Freundschaft und des Lebens

0

Bov Bjerg, Schriftsteller, Kabarettist und Begründer einiger Lesebühnen, berichtet in seinem zweiten Roman „Auerhaus“ über Freundschaft, Jugendlichkeit und die damit verbundene Widersetzung der dörflichen ...

Bov Bjerg, Schriftsteller, Kabarettist und Begründer einiger Lesebühnen, berichtet in seinem zweiten Roman „Auerhaus“ über Freundschaft, Jugendlichkeit und die damit verbundene Widersetzung der dörflichen Enge.

Der Ich-Erzähler Höppner erzählt von dem Jahr, das er und seine Freunde im Auerhaus verbringen. Dazu gehören Frieder, Höppners kleptomanische Freundin Vera, die es mit der monogamen Liebe nicht so ernst nimmt, und die strebsame und reiche Tochter Cäcilia. Später nehmen sie die Brandstifterin Pauline, die Frieder in der Psychiatrie kennenlernt, und den kiffenden, schwulen Harry auf, der sich neben der Lehre zum Elektriker am Stuttgarter Bahnhofsstrich zusätzliches Geld verdient.

Der Grund für den Einzug in das Auerhaus ist Frieders Suizidversuch, über den er sagt: „Ich wollte mich nicht umbringen. Ich wollte bloß nicht mehr leben. Ich glaube, das ist ein Unterschied.“ Sein Therapeut rät ihm einen Auszug von Zuhause und da er nicht allein wohnen soll, ziehen seine Freunde mit ihm in das Bauernhaus seines Großvaters. Dort wollen sie zusammen den Moment leben, das „richtige Leben“. Für sie hat es große Priorität achtzehn zu werden, denn „nicht achtzehn zu werden, war scheiße. Wenn man nicht achtzehn wurde, war alles umsonst.“

Während die Sechs ihre gemeinsame Zeit im Auerhaus verbringen, in dem sie füreinander sorgen, sich im sogenannten ‚Einkaufen‘ unterrichten, damit sie der Dorfpolizist nicht erwischt, und über das Leben reden, fühlen sich die anderen Oberstufenschüler auf dem Gymnasium heimisch: „Hätte man sie vor einer Klausur gefragt: ‚Wozu lebst du eigentlich?‘, hätten sie geantwortet: ‚Das kommt nicht dran, das müssen wir nicht wissen.‘“ Während die anderen Oberstufenschüler sich also darauf vorbereiten, in die (beruflichen) Fußstapfen ihrer Eltern zu treten, hat die Schüler-WG andere, beziehungsweise noch keine konkreten Pläne: Höppner heftet die Einladungen zur Musterung lieber in seinem Ordner ab, statt ihnen nachzugehen, weil er bei der Bundeswehr kein „Spezial-Schwachmat“ werden, sondern lieber nach Berlin gehen möchte.

Bov Bjerg lässt den Ich-Erzähler die eigenen Regeln, die im Auerhaus herrschen, und die Ansichten über die Außenwelt, vertreten durch die Lehrer, Mitschüler, Eltern, Bundeswehr und den Dorfpolizisten, darstellen. Die Beobachtungen über die Welt, die die Freunde formulieren sind immer pointiert, teils nüchtern: „Die klügsten und freundlichsten Frauen hatten die dümmsten Arschlöcher zum Mann“, teils zynisch: „Ich sucht doch dauernd nach dem Sinn. Hier, Suchscheinwerfer. Könnt ihr überall suchen damit“, teils scharfsinnig: „Ein Gehirn mit Depressionen, das war wie ein Fahrrad mit einem kaputten Tretlager. Man konnte strampeln, wie man wollte, aber man kam doch nicht vom Fleck.“

Der Roman lässt den Leser durch den jugendlich-lockeren und zugleich ernsthaften, oft zynischen, Ton der Protagonisten zu einem Teil des Auerhauses werden und bringt so die jugendliche Mentalität in der westdeutschen Provinz der 80er Jahre zum Ausdruck.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Jugend-WG in schwäbischer Dorfidylle

0

Frieder, der den Dorfchristbaum fällt, Frieder, der seines Lebens überdrüssig ist, Frieder, der Grund, warum sie alle zusammen finden, in diese alten Haus, „our house“ – „Auerhaus“! Eine Dorfgeschichte ...

Frieder, der den Dorfchristbaum fällt, Frieder, der seines Lebens überdrüssig ist, Frieder, der Grund, warum sie alle zusammen finden, in diese alten Haus, „our house“ – „Auerhaus“! Eine Dorfgeschichte über sechs Jugendliche, die von Zuhause ausziehen, um Abstand vom Elternhaus zu gewinnen und besser auf einander Acht geben zu können, vor allem auf Frieder, der seit seinem Selbstmordversuch und dem anschließenden Aufenthalt in der Psychiatrie „quasi“ ein Leben auf Bewährung lebt.

Es geht um Abitur, Selbstfindung,erste Liebe, Musterung – doch was bei „Neue Vahr Süd“ das Nebeneinander, ist hier das Miteinander. Ein Schutzschild für den einen in der Mitte, aber auch ein Fangnetz für die Umstehenden. Jeder für sich speziell, zusammen funktionsfähig, lebens- und liebenswert. Schönes Buch!

Veröffentlicht am 08.02.2022

Eine Geschichte von Freundschaft und vom Akzeptieren des Unabänderlichen

0

Frieder hat versucht sich umzubringen und um ihm eine Chance auf ein anderes Leben zu geben, ziehen Anfang / Mitte der Achtziger sechs Freunde zusammen ins Auerhaus. Diese Wohngemeinschaft gibt den Jugendlichen ...

Frieder hat versucht sich umzubringen und um ihm eine Chance auf ein anderes Leben zu geben, ziehen Anfang / Mitte der Achtziger sechs Freunde zusammen ins Auerhaus. Diese Wohngemeinschaft gibt den Jugendlichen die Möglichkeit aus ihrem gewohnten Umfeld herauszukommen und die Möglichkeit, auf ihren Freund Frieder aufzupassen.

Das Buch hat mich beeindruckt, berührt, zum Lachen und zum Weinen gebracht. Es ist von Anfang an klar, wie es enden wird. Bov Bjerg schafft es, den leichten Ton der Jugend in diese sehr ernste Geschichte hineinzubringen. Die Jugend schafft es auf der einen Seite ganz ernst und verzweifelt zu sein und dann wieder völlig albern zu sein. Und das ist auch gut zu, denn erst dadurch wird dieses Buch so echt.

Die Wohngemeinschaft im Auerhaus sorgt füreinander, sie kümmern sich um Frieder, sie übernehmen Verantwortung und bauen auch gleichzeitig ganz viel Mist. Sie klauen Lebensmittel im Supermarkt, sie kiffen und trinken und dann sind sie wieder ganz erwachsen und sorgen dafür, dass Frieder einen geregelten Tagesablauf hat. Freundschaft ist eines der zentralen Themen dieses Buchs.

Gleichzeitig gibt es die erste Liebe mit Liebeskummer und Streitigkeiten und den Problemen der einzelnen WG-Bewohner:innen. Die Sprache ist eines der Mittel, die dieses Buch tragen und auch die Tatsache, dass schon am Anfang bekannt ist, wie die Geschichte enden wird. Trotzdem ist es kein völlig trauriges oder negatives Buch, es gibt trotz allem eine positive Grundstimmung durch die Fürsorge, die die jungen Menschen leben.

Auch wenn am Ende noch Fragen offen blieben, es gehört gerade zu der Sicht, aus der „Auerhaus“ geschrieben wurde, das nicht alles erzählt wurde. Es wurde das erzählt, was für Höppner nicht wichtig ist und nicht das, was wir als Leser:innen noch wissen möchten. Es ist eine Leseempfehlung, auch wenn es nicht immer leicht ist beim Lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2017

Auerhaus

0

Frieder will Selbstmord begehen. Jedoch wird er noch gerettet und in eine Psychatrie eingewiesen. Vor seiner Entlassung hat er die Wahl: wieder zurück zu seiner Familie oder er gründet eine WG mit seinem ...

Frieder will Selbstmord begehen. Jedoch wird er noch gerettet und in eine Psychatrie eingewiesen. Vor seiner Entlassung hat er die Wahl: wieder zurück zu seiner Familie oder er gründet eine WG mit seinem besten Freund, dem Hauptprotagonisten des Buches. Frieder entscheidet sich für die WG und zieht mit dem Freund in das ehemalige Haus seines Großvaters, später auch bekannt als das Auerhaus, ein. Mit der Zeit vergrößert sich die WG und es kommen auch immer mehr Probleme an die Oberfläche. Die Jugendlichen müssen sich nun selbst verpflegen und sind alle auf der Suche nach einer Antwort, was das Leben für sie noch alles bereithält.

Meinung:
Schon auf der ersten Seite ist mir aufgefallen, dass die Schreibweise sehr locker und umgangssprachlich ist. Dieses hat sich durch das gesamte Buch gezogen und ermöglichte mir ein schnelles und einfaches Lesen. Es gab deshalb auch keine Verständnisprobleme, was mir gut gefallen hat.

Die Personen sind ausgearbeitet, jedoch fand ich es schwierig, die Charaktere einzuschätzen und somit auch eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Sie wirkten auf mich teilweise sehr unwirklich, jedoch wurde dadurch auch deutlich, dass das Hauptaugenmerk des Autor nicht auf den Protagonisten lag, sondern eher auf dem Inhalt und dessen Entwicklung. Dabei stand das Hauptthema des Buches, das Erwachsenwerden, durchweg im Fokus und es gab auch häufig Andeutungen darauf, dass Frieder einen Selbstmordversuch unternommen hatte. Doch nicht nur das Thema Suizid wird thematisiert, sondernes werden viele andere „Probleme“ mit denen sich Jugendliche irgendwann beschäftigen, angesprochen. Dazu zählen unter anderem die Suche nach der eigenen Sexualtität, sowie das erste Mal, Drogen, Partys und Gesetzesüberschreitungen werden beschrieben.

Der gesamte Roman ist durchweg aus der Ich-Perspektive geschrieben, weshalb man die Ereignisse immer sofort miterlebt und man als Leser immer auf den neuesten Stand ist. Außerdem hatte ich dadurch das Gefühl, als würde man als Leser indirekt mit einbezogen sein und irgendwie Teil der Gruppe sein.

Fazit:
Das Buch hat mich nicht vollkommen in Beschlag genommen. Es wurde mir sehr ans Herz gelegt, jedoch fand ich es teilweise etwas zu lasch. Ich hätte mir gewünscht, dass es ab und an mehr Erklärungen gegeben hätte.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass man als Leser einen Einblick in das scheinbar sorglose Leben der jugendlichen Bewohner des Auerhauses bekommen hat und ich fand an mehreren Stellen, dass das Buch sehr zum Nachdenken anregt. Außerdem hat es mir gut gefallen, dass obwohl die Handlung am Ende der 1980er Jahre stattfand, die behandelten Themen auch heute teilweise noch aktuell sind und man sich dadurch als Jugendlicher nicht ganz so alleine mit seinen Problemen fühlt.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Überraschende Begeisterung

0

Da ich das Buch von der Schule aus lesen musste (und Lehrer im Allgemeinen sehr selten gute Bücher anschleppen) hatte ich keine hohen Erwartungen an das Buch.Ich wurde allerdings positiv überrascht (ähnlich ...

Da ich das Buch von der Schule aus lesen musste (und Lehrer im Allgemeinen sehr selten gute Bücher anschleppen) hatte ich keine hohen Erwartungen an das Buch.Ich wurde allerdings positiv überrascht (ähnlich wie ein paar Mitschüler).Obwohl der Anfang, beziehungsweise das erste Kapitel doch etwas verwirrend ist, lohnt es sich definitiv, weiter zu lesen.
Es geht um sechs junge Menschen an der Schwelle zum Erwachseneren, die aus dem Schema ihrer Eltern ausbrechen wollen.Es werden sehr typische Teenager Probleme behandelt, die trotz der unterschiedlichen Zeit immer noch zutreffend sind.Wie zum Beispiele: Was machst du nach dem ABI?, Schaffst du das ABI?, etc.
Das Buch war spannend und die Charaktere sehr sympathisch, obwohl mir der Protagonist persönlich etwas zu naiv war..
Obwohl ein sehr ernstzunehmendes Thema angesprochen und behandelt wurde, ist das Buch auch witzig und den Umgang mit diesem Thema finde ich sehr gelungen.

Alles in allem hätte ich das Buch sehr wahrscheinlich aus eigenem Interesse gelesen, muss aber sagen, dass es sich durchaus lohnt und ich solche Bücher deutlich öfter lesen sollte.