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Veröffentlicht am 03.05.2018

Emotionale Geschichte mit Tränengarantie

Ein ganzes halbes Jahr
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Der Mensch, den man liebt, liebt sein Leben nicht. Wie zeigt man ihm, dass es sich lohnt, zu leben?

Lou, 27, verliert ihren Job im Cafe. Aber da irgendwo das Geld herkommen muss, entschliesst sie sich, ...

Der Mensch, den man liebt, liebt sein Leben nicht. Wie zeigt man ihm, dass es sich lohnt, zu leben?

Lou, 27, verliert ihren Job im Cafe. Aber da irgendwo das Geld herkommen muss, entschliesst sie sich, eine Stelle als Pflegerin bei einem jungen, querschnittsgelähmten Mann anzunehmen. Als sie Will jedoch kennenlernt, ist sie von dieser Idee gar nicht mehr so überzeugt. Denn der entpuppt sich als nörgeliger und verbitterter Mensch. Obwohl Lou immer mehr daran zweifelt, ob sie als ungelernte dieser Aufgabe gewachsen ist, möchte sie diesem jungen Mann helfen, sein Leben wieder geniessen zu können. Doch dass Will das überhaupt nicht möchte und Lous Job nur auf ein halbes Jahr beschränkt, erfährt sie erst später...

Ich weiß nicht, was ich hier schreiben soll, ohne zu viel zu verraten. Vorweg: Das war nach vielen Jahren mein erster Roman. Und er hat mich sehr mitgenommen. Hier wird ein Thema angesprochen, was in der heutigen Gesellschaft als Tabu angesehen wird, aber dennoch unheimlich wichtig ist. Wie weit darf ein Mensch gehen? Spielen nur seine Gefühle eine Rolle oder muss er auch auf andere Rücksicht nehmen? Jojo Moyes verurteilt nicht sondern versucht, dieses komplexe Thema dem Leser aus verschiedenen Perspektiven verständlich zu machen.

Jojo Moyes versteht es, den Charakter der Protagonistin Lou so authentisch wie möglich zu gestalten. Lou stammt aus der Arbeiterklasse, ist offenherzig und sympathisch, und hat vor allem eine positive Grundeinstellung. Will hingegen ist das genaue Gegenteil, aber trotzdem wirkt sein Charakter nicht überzogen.

Dieses Buch ist eine klare Leseempfehlung, aber bitte nicht die Taschentücher vergessen!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Liebevoll geschriebene Story

Zurück nach Hollyhill
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Ein Buch über Zeitreisen mal anders.

Emiliy erhält am Tag ihres Schulabschlusses einen Brief ihrer verstorbenen Mutter und ein Armband. Beides wird ihr überreicht von ihrer Omi, bei der sie seit dem Tod ...

Ein Buch über Zeitreisen mal anders.

Emiliy erhält am Tag ihres Schulabschlusses einen Brief ihrer verstorbenen Mutter und ein Armband. Beides wird ihr überreicht von ihrer Omi, bei der sie seit dem Tod ihrer Eltern lebt. In diesem Brief bittet ihre Mutter, Emily solle sich nach England aufmachen – nach Holyhill, um genau zu sein, denn dort würde sie ihre Wurzeln finden. Also macht sich Emily auf den Weg in ein Dorf, das auf keiner Karte zu finden ist und das kein Einwohner Englands zu kennen scheint – bis auf Matt. Der lässt sie deutlich spüren, dass sie hier nicht erwünscht ist, aber auch die anderen Einwohner von Holyhill sind skeptisch gegenüber dem Neuankömmling. Doch bald stellt sich heraus, dass Emily hier das Abenteuer ihre Lebens erleben wird.

Emily, die Protagonistin, ist von der ersten Seite an sympathisch. Eine tolle Protagonistin, mit der man mitfühlen kann. Alexandra Pilz hat mit Emily einen tollen Charakter erschaffen, der Ecken und Kanten hat, trotz allem aber geliebt werden muss. Ebenso wird das Dörfchen Holyhill mit einer Leidenschaft beschrieben, die es dem Leser schwer macht, das Buch wegzulegen. Ihr bezaubernder Schreibstil lässt das Buch flüssig lesen.

Eine leichte Lektüre und eine Empfehlung für den nächsten Urlaub!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Thriller mit Blick in die menschlichen Abgründe

Scherbenseele
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Eine Selbstmordserie wird für Kommissar Jens Hurtig zum Albtraum.

Nachdem Erik Axl Sund mit ihrer Victoria-Bergmann-Reihe für Aufsehen gesorgt haben, musste der erste Teil der neuen Kronoberg-Serie natürlich ...

Eine Selbstmordserie wird für Kommissar Jens Hurtig zum Albtraum.

Nachdem Erik Axl Sund mit ihrer Victoria-Bergmann-Reihe für Aufsehen gesorgt haben, musste der erste Teil der neuen Kronoberg-Serie natürlich auch ein Bestseller werden. In „Scherbenseele“ ermittelt Kommissar Jens Hurtig (den wir in der ersten Trilogie eher am Rande kennenlernen durften) und übernimmt die Rolle von Jeanette Kihlberg.

Etliche Jugendliche begehen Selbstmord, und am Tatort wird stets eine Kassette mit Musik gefunden. Bald ist klar, dass die Band „Hunger“, die im Untergrund aktiv ist, in der Sache mit drin steckt. Die Opfer sind Jugendliche, die es in ihrem Leben nicht leicht hatten – und keinen anderen Ausweg gesehen haben.

Dies ist keineswegs ein Buch zum „weglesen“, im Gegenteil. Die Story wir in vielen kurzen Kapiteln erzählt, jedes maximal drei Seiten lang, und immer aus einer anderen Sicht. Die machst es nicht leicht, in die Geschichte reinzukommen – weder am Anfang, noch mittendrin. Dennoch ist dies das Mittel von Erik Axl Sund, die Atmosphäre zu vermitteln, die es sein soll: düster, melancholisch, schwerfällig. Die einzelnen Erzählstränge laufen im letzten Drittel zusammen und offenbaren eine dramatische Auflösung. Im Gegensatz zur Victoria-Bergmann-Reihe ist dieses Buch in sich abgeschlossen und somit auch für „Neueinsteiger“ zu empfehlen.

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, fand ich doch schon die Geschichte um das „Krähenmädchen“ spannend...doch leider musste ich mich eher durch das Buch kämpfen. Lesevergnügen kam erst gegen Ende auf, als alles langsam zusammenkam. Dennoch ist das Buch brillant geschrieben und zeigt wieder einmal, dass man für eine spannende Geschichte auch die entsprechende Atmosphäre schaffen muss. Und das kann Erik Axl Sund.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Spannend!

Das fremde Haus
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Was tun, wenn alle denken, man sei verrückt? An sich selbst zweifeln?

Eigentlich sollte Connie mitten in der Nacht schlafen. Allerdings gibt es da eine Sache, die ihr seit Monaten keine Ruhe lässt: Das ...

Was tun, wenn alle denken, man sei verrückt? An sich selbst zweifeln?

Eigentlich sollte Connie mitten in der Nacht schlafen. Allerdings gibt es da eine Sache, die ihr seit Monaten keine Ruhe lässt: Das Haus am Bentley Grove mit der Hausnummer elf. Seit sie gesehen hat, dass es zum Verkauf steht, muss sie es sich immer wieder auf einem Immobilienportal anschauen. In dieser Nacht sieht sie im virtuellen Rundgang allerdings nicht nur die schönen Räume des Hauses, sondern auch eine Frau – die inmitten einer Blutlache liegt. Doch beim erneuten Anschauen ist die Frau weg, und mit ihr das Blut. Das lässt Connie keine Ruhe, und schließlich gehen sie und ihr Ehemann Kit zur Polizei. Die allerdings nichts unternimmt, denn alle sind der Meinung, Connie hätte sich das nur eingebildet – besonders wegen ihrer Vorgeschichte.

Langsam fängt sie auch an, an sich zu zweifeln – ebenso wie ihr Mann Kit. Doch Kits Verhalten ist in letzter Zeit merkwürdig gewesen...

Die Story fängt ruhig an und nimmt immer mehr an Fahrt auf. Psychologisch absolut brillant, aber gerade deswegen ist das Ende leider etwas in die Länge gezogen, muss man doch alles erklären. Das fand ich sehr schade, denn die Geschichte ist gut durchdacht.

Ein Thriller, bei dem man mitdenken muss.

Veröffentlicht am 12.04.2018

kurzweiliger Krimi

Der Sommer mit dem Erdbeermädchen
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Wie hilft man einem jungen Mädchen, das schreckliches durchlebt haben muss, aus seinem selbst erbautem Gefängnis?

Nick soll die Ferien bei seiner Tante auf dem Mühlenhof verbringen. Dieses Jahr jedoch ...

Wie hilft man einem jungen Mädchen, das schreckliches durchlebt haben muss, aus seinem selbst erbautem Gefängnis?

Nick soll die Ferien bei seiner Tante auf dem Mühlenhof verbringen. Dieses Jahr jedoch nicht wie sonst zwei Wochen, sondern alle sechs. Denn Marion und Thomas, Nicks Onkel und Tante, haben einen besonderen Gast: Mia. Nachdem deren Zwillingsbruder Jan spurlos verschwunden ist, wurde sie auf dem Mühlenhof aufgenommen, um Abstand zu bekommen. Ausserdem gibt es ein Problem: Mia spricht nicht. Alle Hoffnungen liegen nun bei Nick.

Dieser versucht, mithilfe seiner größten Leidenschaft, der Musik, einen Zugang zu dem verschlossenen Mädchen zu finden. Und irgendwann spricht Mia tatsächlich mit Nick. Was sie ihm allerdings erzählt, ist grausam und unglaublich.

Ein kurzweiliger Jugendkrimi mit tollen Charakteren.