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Veröffentlicht am 05.10.2021

Eine heiße und sexy Story!

British Player
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Vi Keeland und Penelope Ward bringen mit „British Player“ ein neues Buch heraus, welches zwar wieder sehr unterhaltsam und humorvoll war, doch mich auch nicht gänzlich überzeugen konnte, denn mir ging ...

Vi Keeland und Penelope Ward bringen mit „British Player“ ein neues Buch heraus, welches zwar wieder sehr unterhaltsam und humorvoll war, doch mich auch nicht gänzlich überzeugen konnte, denn mir ging es ein wenig zu oberflächlich zu und auch an einigen Stellen ging es Ruck Zuck und man hat schon ein paar Wochen übersprungen und wichtige Teile einfach so nebenbei erwähnt.

Der Anfang des Buches war einfach saukomisch mitanzusehen, ich glaube an der Stelle von Bridget würde ich mich zu Tode schämen. Für uns Leser war es aber zu köstlich mitzuverfolgen, wie beide Protagonisten das erste Mal aufeinandertreffen. Das zweite Mal ist genauso. Zum Wegschieben.

Ich fand beide Hauptprotagonisten sehr sympathisch. Bridget ist eine natürliche, bodenständige Person, eher ein zurückhaltender und freundlicher Mensch. Sie will nur das Beste für ihren Sohn, hat noch immer damit zu kämpfen, dass ihr Mann verstorben ist. Sie geht nicht so leicht neue Beziehungen ein. Man merkt ihr ihre und Unsicherheiten an und das finde ich einfach herrlich authentisch.

Simon ist ein großer Charmeur, welcher immer mit anzüglichen und frechen Kommentaren aufwartet. Er bringt Bridget gerne zum Erröten, das rettet ihm den Tag. Er wirkt immer fröhlich und ist immer für einen da, da merkt man nicht, dass er auch ein Päckchen mit sich zu tragen hat. Er ist ein kleiner Bindungsphobiker, und ich finde es einfach klasse, wie er sich im Laufe des Buches entwickelt.

Bridgets Sohn Brendan kommt natürlich auch vor, wenn aber auch nicht so oft wie erwartet. Dieser ist ein netter kleiner Kerl, hat die Fluchkasse eingeführt – um ein Fahrrad zu bekommen - und braucht eine männliche Bezugsperson. Er vermisst seinen Vater, baut aber eine echt tolle Beziehung zu Simon auf.

Die Geschichte ist recht humorvoll, startet mit ein paar witzigen Szenen. Man merkt sofort dieses gewisse Knistern zwischen den beiden, aber beide wollen dem aber wegen bestimmten Gründen nicht nachgeben. Es gibt Flirtereien, sexy Sprüche und Gerede über Sex. Bridget und Simon können aber doch nicht die Finger voneinander lassen und fangen zunächst langsam an, was dann urplötzlich Explodiert.

Was mich an der Geschichte störte, waren die vielen Zeiten, wo einfach mal ein paar Wochen übersprungen wurden, dann hier noch einmal und vor allem zum Schluss hin wurde einfach so ein wichtiger Teil zur Nebensache und plötzlich hatte man da ein Ergebnis, was mich wirklich überrumpelt hat. Ich dachte mir, was ist denn jetzt los?!? Man hat schon gesehen, was sie vorhatten, und dann urplötzlich: wusch, wars da und nur nebenbei erwähnt. Das wurde mir hier dann doch alles zu oberflächlich behandelt, wo ich sie doch wirklich gerne dabei begleitet hätte um eine richtige emotionale Bindung da aufbauen zu können.

Es war nicht der beste Roman von Vi Keeland und Penelope Ward, doch ansonsten hat mir das Buch gut gefallen, es war humorvoll, süß und sexy und hat einen gut unterhalten.

Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei LYX und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde.

Veröffentlicht am 05.10.2021

Süß, herzlich, weihnachtlich!

Merry Kissmas
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In “Merry Kissmas” haben Vi Keeland und Penelope Ward vier kleine Kurzgeschichten zu Papier gebracht, welche einfach unglaublich süß, witzig und unterhaltsam waren.

Es geht jeweils um vier Pärchen, welche ...

In “Merry Kissmas” haben Vi Keeland und Penelope Ward vier kleine Kurzgeschichten zu Papier gebracht, welche einfach unglaublich süß, witzig und unterhaltsam waren.

Es geht jeweils um vier Pärchen, welche nichts miteinander zu tun haben, also man kann sie unabhängig voneinander lesen. In allen Geschichten wird natürlich irgendwie Weihnachten miteinbezogen und dem ein oder anderen eine kleine Hürde zu überwinden gegeben.

Ich habe alle sehr gerne mitverfolgt, man kommt mit den rund 40 Seiten Ruck Zuck durch das Geschehen, man kann mitlachen, ein wenig genervt sein, Weihnachtsfeeling aufkommen lassen und es einfach genießen, wie sich die verschiedensten Pärchen finden und das auf unterschiedliche Weise.

Mir haben alle Storys sehr gut gefallen, die letzten beiden ein klitzekleines bisschen mehr. Was soll man viel sagen, ohne zu viel zu verraten, es waren einfach süße, herzliche, eingängige und unterhaltsame Kurzgeschichten, welche gut und gerne auch länger ausfallen hätten können. Wieder gut gemacht und mir eine schöne Lesestunde beschert.

Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei LYX und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde.

Veröffentlicht am 01.10.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen...

Be My Tomorrow
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Mit „Be My Tomorrow“ bringt Emma Scott ein neues Buch heraus, welches der Start der “Only Love” Reihe ist. Ich habe das „All in Duett“ und „The Light in Us“ von der Autorin geliebt, also war ich so mächtig ...

Mit „Be My Tomorrow“ bringt Emma Scott ein neues Buch heraus, welches der Start der “Only Love” Reihe ist. Ich habe das „All in Duett“ und „The Light in Us“ von der Autorin geliebt, also war ich so mächtig gespannt was auf uns zukommen würde. Ich muss auch gleich sagen, dass das Buch zwar nett und schön war, doch eindeutig an die vorhin erwähnten Bücher nicht heranreicht. Leider. Das Cover ist sehr einfach gehalten, eine schöne entspannende Farbe mit Glitzer. Sieht toll aus. Der Schreibstil ist wie zu erwarten eingängig, leicht und modern und man kommt gut durch das ganze Buch. Die Geschichte wird aus der Sicht von Zelda und Beckett erzählt.

Zeldas Leben wurde vor 10 Jahren zerstört und sie verarbeitet ihren Schmerz auf eine besondere Weise. Sie zeichnet Graphic Novels, aber kein einziger Verlag will ihre Geschichte veröffentlichen. Völlig verzweifelt will sie das Handtuch werfen, als sie auf Beckett trifft. Auch ihn umgibt eine düstere Last, welche ihn nicht loslässt. Da sich Zelda keine eigene Wohnung mehr leisten kann, überredet sie Becket dazu sie als Mitbewohnerin aufzunehmen. Aus ihrer Zweckgemeinschaft wird schon bald mehr und beide beginnen wieder ihr Herz füreinander zu öffnen. Wird ihnen es gelingen den Schmerz abzulegen, oder geben sie dem Glück eine Chance?

Wir erkennen schon sehr früh, was es mit derer beider Last auf sich hat. Einerseits fand ich es positiv, da wir dann genau sehen, wie und warum sie so sind, doch andererseits nimmt dies auch ein klein wenig die Spannung raus. Zelda hat fürchterliches mitansehen müssen und gibt sich noch immer die Schuld dafür. Sie kommt nicht davon los, konnte nie einen Abschuss finden. Sie ist eine äußerst talentierte Künstlerin, ist hart und abweisend, aber auch stark und klug, kann auch humorvoll sein.

Beckett stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hatte nur seinen Großvater, und machte einen dummen, dummen Fehler, wodurch sein normales Leben von ein auf den anderen Tag vorbei war. Er bereut diese Sache furchtbar und quält sich seitdem damit. Er will alles wieder gut machen, also spielt er für allen und jeden den guten Samariter. Seine Schuldgefühle treiben ihn dazu, er kann es nicht abstellen und sich selbst verzeihen. Man bekommt seine allzeit düsteren Gedanken dazu sehr gut mit, seine Hoffnungslosigkeit, seine Wut auf sich selbst, die Scham. Für mich schon etwas zu viel des Guten, er muss doch auch einmal einen Lichtblick sehen. Ich muss auch sagen, dass ich beide gut leiden konnte, sie mich aber nicht wirklich als Charaktere überzeugt haben.

Die Geschichte geht eigentlich sehr langsam vonstatten. Und es passiert nicht wirklich viel. Sie arbeiten, sie reden, sie zeichnen an der Graphic Novel. Nebenbei bekommen wir ab und zu eine Person zu Gesicht, wobei ich nicht genau eingehen werde, was diese Person macht – würde zu viel verraten. Diese Person ist richtig lieb und nett und freundlich, und wird am Schluss so richtig eine Bombe raushauen, welche mich sehr überrascht hat. Man hat da nämlich nicht viel mitbekommen, dass es in diese Richtung gehen würde. Da hätte man wirklich mehr einbauen können und auch sollen.

Wer noch eine größere Rolle spielt ist Darlene, eine Freundin von Beckett, welche Drogenprobleme hat. Sie ist eigentlich eine richtig süße, offene und tolle Person, welche nur ihren Platz im Leben sucht. Ihre Geschichte ist die nächste und da warte ich mal gespannt, was da kommen mag.

Beckett und Zelda sind für sich auf einer Wellenlänge, beide müssen sich aus diesem Sumpf herauskämpfen. Die Story der beiden war von der Aufmachung her echt interessant und schön, doch es war leider echt langatmig, es gab keine wirklich spezifischen Höhepunkte, keine richtige Spannung kam bei mir auf. Es gab nicht viele Überraschungen, es war einfach eine nette Geschichte in dem zwei Personen mit ihren Schuldgefühlen kämpfen und sich aus diesen befreien, und das Leben neu beginnen können. Schön und gut, wenn man es dann aber bitte interessanter gestalten kann? Leider kann diese Story nicht mit den anderen mithalten und war für mich nur etwas für zwischendurch. Gut geschrieben, aber nichts Besonderes.

Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei LYX und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde.

Veröffentlicht am 31.08.2021

Frech, emotional, charmant!

Desires of a Rebel Girl (Baileys-Serie 6)
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„Desires of a Rebel Girl” ist der bereits sechste Band der „Baileys“ Reihe des Autorenduos Piper Rayne. Das Cover finde ich wieder sehr hübsch, mir gefällt es wie die Frau vom Kerl gehalten wird. Der Schreibstil ...

„Desires of a Rebel Girl” ist der bereits sechste Band der „Baileys“ Reihe des Autorenduos Piper Rayne. Das Cover finde ich wieder sehr hübsch, mir gefällt es wie die Frau vom Kerl gehalten wird. Der Schreibstil war wie zu erwarten locker, eingängig und humorvoll zu lesen und man kam schnell durch das ganze Geschehen. Das Buch wird aus der Sicht von Griffin und Phoenix erzählt.

Phoenix hat einen Plan. Sie wird die Nanny von Griffins Sohn Maverick, um ihm dann zufällig ihre Gesangstalente vorzubringen. Doch je mehr Zeit sie mit Griffin verbringt, desto mehr weiß sie, dass sie mehr von Griffin will als nur ihre Gesangskarriere voranzubringen. Aber wie soll sie das in Einklang bringen?

Bei Phoenix hat man schon immer gewusst, sie ist eine der Jüngsten, schwierig, kindisch und immer auf dem Weg ihre Gesangskarriere zu erklimmen. Ich fand sie anfangs immer anstrengend, was man hier in diesem Band jetzt revidieren muss. Denn sie ist keineswegs immer so, wie schon beschrieben. Sie hat schon einmal ihre Karriere in den Sand gesetzt und kämpft nun umso härter, hat dabei aber immer wieder die Angst zu versagen, und so gehen ihr auch manche Kommentare auch an die Nieren. Sie sagt selbst, dass sie das schwarze Schaf der Familie ist, keiner traut ihr etwas zu. Aber sie macht ihren Weg, will vorankommen, und macht dies auf ihre eigene Art auch ganz gut so. Sie ist humorvoll, freundlich - wenn sie will, aufgedreht und spricht von der Seele weg. Alles kommt raus, was sie manchmal gar nicht will. Ist wirklich erfrischend und sympathisch.

Griffin wollte in Lake Starlight ein neues Leben beginnen, weit weg vom Erfolg und unechten Menschen. Sein Sohn Maverick findet dies anfangs nicht so toll, wird aber durch Phoenix bekehrt. Griffin ist ein toller Musiker, gibt alles für seine Künstler. Er hat noch mit sich zu kämpfen, da er verraten wurde und nun erstarkt neu anfangen will. Das genialste: sein Kampf mit der Waschspüle. Zu komisch, doch im Kontext für was diese steht, verständlich. Er ist ein hart arbeitender Mensch, hat bisher seinen Sohn ein wenig zu kurz kommen lassen, was er nun ändert. Er ist charmant und liebenswürdig und versteht keinen Scherz, wenn ihn jemand anlügt. Da ist bei ihm Schluss. Ich mochte beide sehr gerne.

Dori hat sich diesmal natürlich wieder eingemischt, und zwar nicht sehr subtil, trotzdem ist sie mir diesmal nicht so auf die Nerven gegangen wie im vorherigen Band. Dori und ihre Freundin Ethel sorgen für den ein oder anderen Lacher und das finde ich hier wieder klasse. Denver sorgt sich sehr um Griffin und versucht Phoenix zu zügeln, meiner Meinung nach regt er sich zu sehr auf und sollte sich mal aus dem Ganzen heraushalten. Alle anderen kommen natürlich auch wieder vor, was wäre denn eine Geschichte ohne den Baileys Clan? Man merkt schon jetzt wie es mit Juno und Colton weitergeht, da kommen immer kleiner Szenen vor.

Zum Schluss gibt es mal einen Hammer Epilog, da kann man einfach nur vor sich hin grinsen und schmunzeln wie Dori dies aufnimmt. Einfach zu genial. Und Juno merkt wohl, was sie verpasst…

Die Liebesgeschichte der Beiden nimmt eigentlich einen recht gemächlichen Verlauf. Sie freunden sich zunächst eher an. Sie wissen, dass sich der eine zum anderen hingezogen fühlt, wollen dies aber dabei belassen, das würde nur Probleme geben. Beide sind so optimistisch dabei, einfach zu niedlich. Man merkt die Spannung und früher oder später ist es soweit. Ich fand die Story recht liebenswürdig und charmant. Beide haben mit bestimmten Themen zu kämpfen, Phoenix macht eine tolle Entwicklung durch und auch Griffin lernt noch etwas dazu. Beide haben super zusammengepasst und waren einfach süß.

Das Buch war fesselnd, überraschend, humorvoll, charmant und frech. Mir hat es eine wunderbar kurzweilige Unterhaltung geboten und bin schon jetzt auf den nächsten Band gespannt. Juno und Colton wir kommen!

Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei Forever by Ullstein und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster weise beeinflusst wurde.

Veröffentlicht am 31.08.2021

Ein aufschlussreicher, hitziger und frecher Roman!

Die Rebellinnen von Oxford - Unerschrocken
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„Unerschrocken“ ist der zweite Band der „Rebellinnen von Oxford“ Reihe der Autorin Evie Dunmore. Das Cover finde ich wieder gut gemacht, passt auch sehr gut zu dieser Zeit. Der Schreibstil war wieder sehr ...

„Unerschrocken“ ist der zweite Band der „Rebellinnen von Oxford“ Reihe der Autorin Evie Dunmore. Das Cover finde ich wieder gut gemacht, passt auch sehr gut zu dieser Zeit. Der Schreibstil war wieder sehr eingängig, spritzig und leicht zu folgen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Lucie und Tristan erzählt, was für mich die beste Erzählweise ist, denn so hat man Einblick in die Gedankengänge beider Protagonisten.

Die Anführerin der Frauenrechtsbewegung in Oxford Lucie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Anteil einer Zeitung zu kaufen, um so die Menschen für deren Sache zu gewinnen. Doch sie ist außer sich vor Wut, denn niemand anderes als ihre Nemesis aus Kindheitstagen Tristan hat die andere Hälfte der Zeitung aufgekauft und macht so ihren Plan zunichte. Dieser macht ihr aber ein überraschendes Angebot! Er gibt ihr einen Prozent, wenn sie mit ihm eine Nacht verbringt. Skandalös! Niemals würde sie sich von ihm verführen lassen, aber wieso prickelt es dann so in ihrer Bauchgegend und bringt ihr Blut in Wallung?

Beide Protagonisten haben wir schon kennenglernt, Lucie mehr als Tristan. Beide kennen sich schon lange, seit ihrer Kindheit und Lucie hat schon damals eine Abneigung gegen Tristan empfunden, da dieser ihr immer wieder Streiche spielte. Tristan hingegen mochte Lucie und zeigte es nicht sehr gut, aber naja, was erwartet man von einem jungen Burschen im heranwachsenden Alter denn schon? Ich habe beide Charaktere mit der Zeit in mein Herz geschlossen und fand beide auf ihre Art sympathisch.

Lucie ist eine forsche, streng arbeitende Frau, welche sich für das Wohl der Frauen einsetzt. Sie ist schon in frühen Jahren aus dem Elternhaus verbannt worden, da sie heftige politische Debatten verfolgte und sich für die Frauen einsetzte. Sie gibt alles für ihre Gruppe, gibt keinen Zentner nach und will immer das Beste aus einer Situation herausholen. Sie ist zielstrebig, wirkt mitunter streng und scheut sich vor keiner Herausforderung. Daher kann man es leicht übersehen, dass sie auch sehr verletzlich sein kann, dass ihr die Worte anderer auch an die Nieren gehen, dass sie ein warmherziger, mitfühlender Mensch ist. Sie schlägt sich wacker alleine, ist mutig und hartnäckig. Ich bewundere sie für ihre Courage und dass sie so denkt, ist nach ihrer Jugend recht nachvollziehbar.

Tristan wirkt auf den ersten Blick wie ein Schürzenjäger, ein Taugenichts, der nichts zusammenbringt, außer im Krieg hervorragend gewesen zu sein. Doch man sieht Kapitel um Kapitel, dass er einen äußerst regen Verstand hat, seinen Charme gewinnbringend einsetzt, seine eigenen Ziele verfolgt. Er ist nicht so nutzlos, wie sein Vater denkt – was für ein grauenvoller Mann – Tristan weiß sehr wohl was er will. Er hat Ideen, möchte seine Mutter schützen und auch Lucie verführen, welche er für bezaubernd hält. Er ist sehr aktiv und hat öfters einen Hintergedanken. Wenn man hinter seine Fassade blickt, ist er ein freundlicher, hilfsbereiter, aufgeschlossener Mensch, der das Richtige tut, auch wenn andere ihn davon abhalten wollen. Ich finde ihn einfach sympathisch, nachdem ich ihn näher kennenlernen durfte. Er ist ein absolut lieber Kerl.

Ihre Freundinnen bekommen natürlich auch wieder alle einen Auftritt. Annabelle gibt ihre erste Dinner Party und ist schrecklich nervös, Catriona ist wieder einmal bissig und frech. Hattie hat mit ihrer Kunst zu kämpfen und am Ende weiß man, dass sie etwas vor den anderen verbirgt. Alle sind tolle Freundinnen und halten zusammen, auch wenn es manchmal auf den ersten Blick nicht so wirkt, wenn sie sich mal in die Haare kriegen. Wir lernen Lucies Cousine Cecily kennen, welche einfach ein eifersüchtiges intrigantes Mist***** ist. Die süße kleine Miezekatze Boudicca bekommen wir natürlich auch zu sehen, was für eine kleine Kratzbürste. Voll niedlich.

Die Geschichte enthält natürlich einen großen Anteil an politischen Dingen. Die Frauenrechte, die Suffragetten, wie sie darum kämpfen gehört zu werden, wie sie einen Plan aushecken, damit sie weiterkommen. All dies muss eine sehr schwere Zeit damals gewesen sein, in der Frauen endlich auf die Barrikaden steigen und laut aussprechen, dass sie sich nicht mehr als Eigentum ansehen und so nicht mehr leben wollen und können. Sie wollen frei sein zu tun, was sie wollen. Dabei verlangen sie doch gar nicht so viel damals. Sie wollen nur das Recht für sich selbst sorgen zu können, ohne von deren Ehemännern abhängig zu sein. Sie wollen kein Besitz sein. All dies muss vielen Frauen an die Nieren gegangen sein.

Ich fand, dass die Liebesgeschichte und die Frauenrechte sehr gut ausgewogen waren. Alles ist in das andere miteingeflossen und hat uns so gut gezeigt, wie sich denn alles auswirkt. Tristan und Lucie waren einfach toll zusammen, deren Wortgefechte und kratzbürstigen Kommentare, absolut köstlich. Das Buch war aufregend und spannend, was man hier alles erfahren hat. Wie unaufgeschlossen die Gesellschaft damals doch war, wie nachtragend und demütigend. Bis man kleine Silberstreifen am Horizont erblickt. Ein toller, humorvoller, frecher Roman, welcher uns ein tolles Thema näherbringt. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, welcher im Januar erscheinen wird.

Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei LYX und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde.