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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2018

Zauberhaftes Lesevergnügen für Klein und Groß

Die Wunderkiste (Bd. 1)
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Odas Leben wird ganz schön auf den Kopf gestellt, als ihr nerviger Cousin Willi und ihre Tante bei ihr und ihrer Mutter einziehen. Dabei muss sie sich doch unbedingt auf die coolste Party des Jahres vorbereiten. ...

Odas Leben wird ganz schön auf den Kopf gestellt, als ihr nerviger Cousin Willi und ihre Tante bei ihr und ihrer Mutter einziehen. Dabei muss sie sich doch unbedingt auf die coolste Party des Jahres vorbereiten. Gleichzeitig muss sie ein Rätsel lösen, denn in Herrn Wirsings Spielzeuggeschäft, der Wunderkiste, geht es anscheinend nicht mit rechten Dingen zu, da ist Oda sich sicher. Als ihr in dem ungewöhnlichsten und tollsten Spielzeugladen der Welt eine Glückskatze in die Hände fällt, schmiedet sie einen Plan und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Schon beim Aufschlagen des liebevoll gestalteten Buches taucht man ein in eine märchenhafte Spielzeugwelt. Das wunderschöne Cover und das hinreißend gestaltete Vorsatzpapier laden zum Träumen ein. Die prächtigen farbenfrohen Illustrationen von Anemone Kloos bestechen durch ihre liebevollen Details und sind perfekt auf die Geschichte abgestimmt, in die Gina Mayer die Leser ab der ersten Seite eintauchen lässt.

Verständlich und in kindgerechter Erzählweise ist das bezaubernde Buch verfasst und konnte mit anschaulichen Beschreibungen, blumigen Worten und einer spannenden Handlung meine Kinder (7/10) und mich von Anfang an fesseln. Die fantasievolle Geschichte begeisterte uns durch den großen Ideenreichtum der Autorin und zauberte uns beim Lesen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Humor und Wortwitz kommen in der “Wunderkiste“ ebenfalls nicht zu kurz und tragen so zu einem kurzweiligen Lesevergnügen bei.

Die charakterstarken Figuren, die uns beim Lesen sofort ans Herz gewachsen sind, sind charmant und liebevoll umschrieben und meine Kinder konnten sich gut mit Oda und Willi und ihren Gefühlen identifizieren und in sie hineinversetzen.

Die warmherzige Geschichte setzt sich außerdem mit Vorurteilen auseinander. Gina Mayer vermittelt in der magischen Geschichte eindrucksvoll die wunderbare Botschaft, dass man sich nicht vorschnell ein Urteil über andere bilden sollte.

Ein zauberhaftes Lesevergnügen für Klein und Groß, das fünf magische Sterne verdient.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Lesen ist wie fliegen

Der höchste Bücherberg der Welt
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Lukas glaubt fest daran, dass er zum Fliegen geboren sei und es ist sein innigster und größter Wunsch, fliegen zu können. Doch der Weihnachtsmann bringt ihm jedes Jahr aufs Neue nur nutzlose Spielzeug-Flügel. ...

Lukas glaubt fest daran, dass er zum Fliegen geboren sei und es ist sein innigster und größter Wunsch, fliegen zu können. Doch der Weihnachtsmann bringt ihm jedes Jahr aufs Neue nur nutzlose Spielzeug-Flügel. Als seine Mutter ihm ein Buch schenkt und er beim Lesen in die Geschichte eintaucht, wird Lukas bewusst, dass er gar keine Flügel braucht, um fliegen zu können. Er entdeckt die wunderschöne Welt der Bücher und genießt die Reisen durch verschiedene Länder und Zeiten.

Dass lesen wie fliegen ist, das wird in diesem eindrucksvollen Kinderbuch auf wundervolle Weise dargestellt. Lukas merkt, dass er mit jeder Erzählung neue Welten entdecken kann und er staunt, was er mit Büchern alles lernen kann und so liest und liest er immer weiter. Immer neue Bücher ziehen bei ihm ein, immer neue Geschichten, die gelesen werden wollen, neue Abenteuer, die es zu entdecken gilt und so wächst Lukas' Bücherberg unaufhörlich weiter.

In klaren, einfachen Worten erzählt Rocio Bonilla in diesem großartigen Buch die inspirierende Geschichte des kleinen Jungen mit dem großen Traum. Der kurzgehaltene Text ist kindgerecht und verständlich verfasst. Doch es braucht auch gar nicht viele Worte, denn die bezaubernden Illustrationen umrahmen und unterstreichen die fabelhafte Geschichte und nehmen die Leser mit auf eine spannende Reise durch die Welt der Bücher.

Viele Klassiker kann man beim Betrachten der detailreichen und mit Herzblut ausgearbeiteten farbigen Bilder entdecken, die nicht nur den erwachsenen Vorlesern bekannt vorkommen dürften. Auch Kindern sind die meisten geläufig. Und so inspiriert das warmherzige Buch den Leser zu anderen Büchern zu greifen, die Geschichten zu lesen und so den eigenen Bücherberg in die Höhe wachsen zu lassen.

“Der höchste Bücherberg der Welt“ ist eine Hommage an das Lesen und ein wahrer Bücherschatz, den meine Kinder (7/10) und ich uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Wundervolles Buch, das zum Nachdenken anregt

Das Feld
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In “Das Feld“ geht Robert Seethaler der Frage auf den Grund, was die Toten des Paulstädter Friedhofs wohl nach ihrem Tod erzählen würden und gibt den Verstorbenen eine Stimme.

Ganz Verschiedenes hätten ...

In “Das Feld“ geht Robert Seethaler der Frage auf den Grund, was die Toten des Paulstädter Friedhofs wohl nach ihrem Tod erzählen würden und gibt den Verstorbenen eine Stimme.

Ganz Verschiedenes hätten sie wohl zu berichten und als Leser hört man bei einem Spaziergang über den Friedhof die einzelnen Personen sprechen. Der eine erzählt unverblümt aus seinem Leben, ein anderer stellt sich die Frage 'Was wäre gewesen, wenn?' und der nächste berichtet von seinem eigenen Tod.

Von der ersten Seite an taucht man ein in Paulstadts Welt und lauscht den verschiedenen Geschichten, Erzählungen und Überlegungen der verstorbenen Bewohner.

Die einzelnen Protagonisten werden kurz aber markant und eindringlich beschrieben. Zu allen kann man beim Lesen schnell eine Verbindung aufbauen und man bekommt eine recht genaue Vorstellung der Personen und der detailliert und bildlich geschilderten Handlungsorte.

Nach und nach erkennt man die Verknüpfungen zwischen den einzelnen Erzählungen und alles fügt sich harmonisch zu einem verständlichen Gesamtbild zusammen.

Seethaler ist es gelungen, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Die einzelnen erzählten Episoden der unterschiedlichsten Charaktere haben mich beim Lesen sehr berührt.

Für das wundervolle Buch, das zum Nachdenken anregt vergebe ich eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Herrlicher Sommerroman

Strandrosensommer
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Die Hauptpersonen Inga und ihre Tante Ditte habe ich ab der ersten Seite lieb gewonnen. Auch die anderen Charaktere sind sorgfältig ausgearbeitet und liebenswert gezeichnet. Jede Person hat ihre Eigenheiten, ...

Die Hauptpersonen Inga und ihre Tante Ditte habe ich ab der ersten Seite lieb gewonnen. Auch die anderen Charaktere sind sorgfältig ausgearbeitet und liebenswert gezeichnet. Jede Person hat ihre Eigenheiten, die Tanja Janz gewandt mit in die kurzweilige Geschichte einfließen lässt.

Der leichtfüßige und flüssige Schreibstil und die reizende Geschichte entführten mich in ein turbulentes Geschehen vor traumhafter Nordseekulisse und regten stets zum Weiterlesen an. Die einzelnen Schauplätze sind bildhaft und mit viel Herzblut beschrieben, sodass das Geschehen beim Lesen wie ein Film im Kopf abläuft und man die Wellen rauschen und die salzige nordfriesische Luft förmlich schmecken kann.

Hier und da wirkt die Geschichte zwar etwas überspitzt, aber insgesamt konnte “Strandrosensommer“ mich wunderbar unterhalten. Ein herrlicher Sommerroman mit einer ausgewogenen Mischung aus Romantik, Humor und Meerblick zum Abschalten, Seele baumeln lassen und An-die-Küste-träumen.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Leider anders als erwartet

Der kleine Brautladen am Strand
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Das wundervolle Cover und der Klappentext versprechen eine romantische und turbulente Geschichte und ich erhoffte mir so spannende Lesestunden. Leider kommen Romantik und auch Spannung viel zu kurz und ...

Das wundervolle Cover und der Klappentext versprechen eine romantische und turbulente Geschichte und ich erhoffte mir so spannende Lesestunden. Leider kommen Romantik und auch Spannung viel zu kurz und meine Lesefreude wurde so enorm geschmälert. Auch das Meer und die Strandpromenade mit dem Brautladen und sogar dieser selbst finden in Jane Linfoots Roman zu wenig Raum.

Die einzelnen Charaktere sind nur oberflächlich beschrieben und ich fand keinerlei Zugang zu den Personen. Sie wirken wenig authentisch, uncharmant und häufig leider sehr unglaubwürdig. Einzig der mürrische Rafe konnte mich zum Teil überzeugen.

Die Geschichte selbst empfand ich recht langatmig, unglaubwürdig und zäh zu lesen. Der Schreibstil ist nicht flüssig und mir fehlte es an Frische und Humor. Der häufig ausufernde Alkoholkonsum der Protagonisten schreckte mich zusätzlich ab.

Eine zauberhafte Idee - leider schlecht umgesetzt. Bei der Geschichte mit fehlendem Unterhaltungswert mangelt es an Romantik, Frische und Humor. Für mich leider eine Enttäuschung und daher keine Leseempfehlung.