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Veröffentlicht am 23.02.2018

Pheromon

Pheromon 1: Pheromon
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Das Jugendbuch „Pheromon“ ist das gemeinschaftliche Projekt von den Autoren Rainer Wekwerth und Thariot. Auch ist dieses Werk der Auftakt einer geplanten Trilogie.

Klappentext:
2018 - Jake ist siebzehn. ...

Das Jugendbuch „Pheromon“ ist das gemeinschaftliche Projekt von den Autoren Rainer Wekwerth und Thariot. Auch ist dieses Werk der Auftakt einer geplanten Trilogie.

Klappentext:
2018 - Jake ist siebzehn. Spielt gerne Football, ist schlecht in Mathe, steht auf Mädchen. Doch plötzlich ist alles anders: Er kann Gefühle riechen - und nimmt einen seltsamen fremdartigen Geruch wahr, den immer mehr Menschen in seiner Umgebung verströmen. Etwas ändert sich - nicht zum Guten. Das spürt er.
2118 - Travis ist Arzt. Jeder Tag ist wie der vorherige. Bis ein Mädchen seine besondere Aufmerksamkeit erregt. Lee. Sie ist schwanger und scheint durcheinander. Als er ihr helfen will, stößt er auf eine Organisation, die sich klammheimlich über den ganzen Erdball ausgebreitet hat. Sie scheint die Welt verändern zu wollen - nicht zum Guten. Das spürt er.
Zwei Leben in unterschiedlichen Zeiten. Aber eine gemeinsame Zukunft, für die es sich zu kämpfen lohnt!

Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil es auch aus der Feder von Rainer Wekwerth stammt. Seine Labyrinth- Trilogie hatte mir damals sehr gut gefallen, sodass ich neugierig auf dieses Werk wurde. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht vollständig erfüllt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Das besondere ist jedoch, dass hier zwei Autoren ein gemeinschaftliches Werk geschaffen haben, wobei jeder einen Erzählstrang übernommen hat. Unterschiede bei den Perspektiven in Bezug auf den Schreibstil sind bemerkbar, aber ein großer Bruch ist nicht erkennbar. Die Erzählart ist recht knapp gehalten. Mir persönlich fehlten manchmal ein paar erklärende oder umschreibende Worte. Manche Szenen werden recht knapp abgehandelt. Dies hatte meine Meinung zu Folge, dass dem Buch stellenweise etwas Tiefe gefehlt hat. Ich hätte mir ein paar Informationen mehr gewünscht, viele Szenen wurden nur angerissen und weiter vorangetrieben.
„Pheromon“ wird aus zwei Perspektiven erzählt, hierbei spielt einer im Jahre 2018 und der andere 2118. Der Strang in der Gegenwart handelt hauptsächlich von Jugendlichen, der Beginn der Geschichte wird erzählt und man bekommt einen Einblick, wie alles begonnen hat. Bei der Geschichte in der Zukunft sind die Protagonisten Erwachsene. Aber auch eine junge Frau, die gerade erst lernt, ihr Leben in die Hand zu nehmen, spielt eine wesentliche Rolle. Hier erfährt man, welche Folgen dies in einhundert Jahren hat und wie die Zivilisation damit umgeht. Der Strang in der Gegenwart ist geprägt durch eine Jugendsprache, welche ich nicht immer angenehm fand. Leider empfand ich die Erzählperspektive in der Zukunft etwas blass, so viele Erneuerungen scheint es nicht zu geben. Allein der technische Fortschritt wird angerissen, wobei dies keine neuen Ideen sind.
Den Einstieg in die Geschichte empfand ich als relativ zäh. Die Protagonisten und deren alltägliches Leben werden vorgestellt. Lange hatte ich das Gefühl, dass man in die Handlung eingeführt wird, viel Spannung konnte leider nicht aufgebaut werden. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte auf der Stelle tritt und nicht wesentlich vorangetrieben wurde bzw. sich im Kreis dreht. Mir persönlich hat es zu lange gedauert, bis es wirklich spannend wird. Hier hätte man bestimmt ein paar Kürzungen vornehmen können. Auch bin ich mit der Auflösung nicht warm geworden. Die Erklärung für all diese beschriebenen Vorgänge war mir persönlich etwas zu abgedreht und ist in eine Richtung gegangen, mit der ich zwar nicht gerechnet hätte, die mich aber leider auch nicht überzeugen konnte. Gut gefallen hat mir die Grundidee schon, aber manchmal hätte ich mir noch ein paar erklärende Worte mehr gewünscht. Allein die Tatsache, warum Jake plötzlich diese neuen Fähigkeiten hat, wurde viel zu knapp angerissen. Hier hat man Potential verschenkt.
Die beiden Protagonisten wirkten auf mich relativ sympathisch. Besonders Travis, der Protagonist aus der Zukunft, hat sein Päckchen zu tragen und leidet unter den Folgen seiner Vergangenheit. Dennoch wirkten sie auf mich teilweise recht blass. Manche Handlungen oder Entscheidungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Dies hatte zur Folge, dass ich keine richtige Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte.

Insgesamt konnten mich die Autoren Rainer Wekwerth und Thariot mit ihrem Buch „Pheromon“ nicht vollständig überzeugen. Eine nette Grundidee, wobei die Umsetzung meiner Meinung nach mangelhaft ist. Dafür kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Rückkehr des Lichts

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts
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Die Autorin Sophie Jordan hat mit ihrem aktuellen Werk „Rückkehr des Lichts – Königreich der Schatten“ der zweiten und somit finalen Band der Reihe geschrieben. Hierbei würde ich empfehlen, dass man im ...

Die Autorin Sophie Jordan hat mit ihrem aktuellen Werk „Rückkehr des Lichts – Königreich der Schatten“ der zweiten und somit finalen Band der Reihe geschrieben. Hierbei würde ich empfehlen, dass man im Vorfeld den Vorgänger „Die wahre Königin“ gelesen hat, da die Geschichte aufeinander aufbaut.

Klappentext:
Seit Jahren herrscht Finsternis über dem Königreich Relhok. Doch Luna, die wahre Königin des Reiches, ist es mithilfe des Waldläufers Fowler gelungen, aus Relhok zu fliehen. Der Mörder ihrer Eltern droht, auch sie zu töten. Auf der Flucht wird ihr Verbündeter lebensgefährlich verletzt. Nur die fremden Soldaten des Königs Lagonia können ihnen helfen. Doch kann sie ihnen vertrauen? Um endlich der Dunkelheit zu entkommen und ihre Feinde zu besiegen, müssen sich Luna und Fowler ihrer Bestimmung stellen.

Auch bei dem zweiten Band der Reihe hat mir der Schreibstil von Jordan wieder gut gefallen. Er ist sehr bildgewaltig und der Autorin gelingt es gekonnt, diverse Situationen treffend zu beschreiben. Jedoch finde ich, dass die Schreibtalente im ersten Teil „Die wahre Königin“ noch besser ausgenutzt wurden. „Rückkehr des Lichts“ wird mit einem Perspektivwechsel erzählt. Dadurch bekommt der Leser umfangreiche Einblicke in die beiden Protagonisten Luna und Fowler. Man kann dessen Gedankengänge besser nachvollziehen und erfährt somit auch, wie unterschiedlich die beiden manche Situationen wahrnehmen.
Der Einstieg in den zweiten Band erfolgt recht schnell, er schließt nahtlos an das Geschehen des ersten Bandes an. Hierbei wird man sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen, kurze Zusammenfassungen oder große Rückblenden auf den Inhalt des ersten Bandes sucht man hier vergebens. Auch wenn schon fast ein Jahr vergangen war, dass ich den Auftakt der Reihe gelesen hatte, so bin ich doch recht gut und auch schnell wieder in das Geschehen hineingekommen und hatte keinerlei Startschwierigkeiten.
Inhaltlich ging es in finalen Teil in eine etwas andere Richtung als ich vermutet hätte. Zu Beginn des Buches finden sich die beiden Protagonisten in der gewohnten Umgebung wieder. Sie müssten in der freien Natur um ihr Leben kämpfen und müssen alltägliche und gefährliche, teils lebensbedrohliche Situationen meistern. Doch recht schnell ändert sich das Setting. Wir lernen das höfische Leben kennen – ein Leben in Saus und Braus, obwohl der Großteil der Bevölkerung an Hunger leidet. Mir haben diese Einblicke sehr gut gefallen, auch wenn ich diesen Settingwechsel so nicht erwartet hätte. Auch hier gibt es jede Menge Gefahren und Intrige, Luna und Fowler müssen auf der Hut sein. Dadurch bleibt das Buch weiterhin spannend, auch wenn teilweise nicht so viel passiert. Auch die neuen eingeführten Charaktere, welche am Hof von Lagonia leben, haben mir gut gefallen. Sie sind gut dargestellt, wobei mir hierbei besonders der Prinz Chasan gefallen hat.
Die beiden Protagonisten konnten mich auch in diesem fantastischen Werk wieder überzeugen. Luna ist eine starke junge Frau, welche sich in dieser bedrohlichen Welt behaupten muss. Manchmal habe ich mich gefragt, ob diese Situation wirklich so für eine Person mit dieser besonderen Einschränkung tatsächlich möglich ist. Teilweise fand ich es etwas unrealistisch, aber damit konnte ich mich gut arrangieren. Auch Fowler hat mir wieder gut gefallen. Wobei ich fand, dass sein Part teilweise etwas knapp ausgefallen ist.
Ein großer Kritikpunkt für mich war das Ende des Buches. Das Finale wurde ziemlich schnell abgehandelt. Manche Szenen wurden mir zu knapp angerissen, sodass ich manche Stellen zweimal lesen musste, weil ich sicher sein wollte, dass ich nichts überlesen hatte. Auf mich wirkte das Finale überstürzt. Der ganze Showdown wird in ein paar Seiten gequetscht und dadurch verschenkt Jordan meiner Meinung nach viel Potential. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin schnell das Buch beenden musste und keine Zeit mehr hatte, das Finale sinnvoll auszubauen. Hier hätten dem Werk ein paar Seiten mehr auf jeden Fall gut getan.
Ein weiterer Kritikpunkt sind meiner Ansicht nach die Finsterirdischen. Sie wirkten auf mich ziemlich flach. Hier hätte ich mir mehr Tiefe oder Skizzierungen der Wesen gewünscht. Man erfährt recht wenig über sie. Allgemein hätte dem Buch ein bisschen mehr Tiefe gut getan. Die Welt wirkt auf mich eher unausgereift, man erfährt recht wenig über sie bzw. dessen Hintergründe bleiben im Dunkeln. Auch hier wurde meiner Meinung nach Potential verschenkt.

Insgesamt konnte mich Sophie Jordan mit dem Abschlussband der Reihe „Rückkehr des Lichts – Königreich der Schatten“ von ihrem Erzähltalent überzeugen. Meiner Meinung nach wurde hier jedoch auch viel Potential verschenkt und ein bisschen mehr Tiefe hätte diesem Buch gut getan. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Ungekrönt

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt
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Die Autorin Amy Tintera hat mit ihrem Fantasy- Buch „Ungekrönt – Die Legende der vier Königreiche“ den Auftakt zu einer geplanten Trilogie veröffentlicht.

Klappentext:
Einst waren die vier Königreiche ...

Die Autorin Amy Tintera hat mit ihrem Fantasy- Buch „Ungekrönt – Die Legende der vier Königreiche“ den Auftakt zu einer geplanten Trilogie veröffentlicht.

Klappentext:
Einst waren die vier Königreiche geeint. Nun herrschen Krieg und Zerstörung. Die Eltern von Emelina, der Prinzessin von Ruina, wurden vom König des Nachbarreiches Lera umgebracht und ihre Schwester verschleppt. Emelina will Vergeltung! Ihr Plan ist so grausam wie genial. Erst tötet sie die Verlobte von Cas, dem Thronfolger von Lera, dann nimmt sie deren Platz ein. Am Hofe des Feindes will sie den König und alles, was ihm teuer ist, auslöschen – auch Cas. Aber je mehr Zeit sie mit dem Prinzen verbringt, desto mehr will ihr Herz ihr Vorhaben vereiteln …

Amy Tintera hat einen leichten und einfachen Schreibstil, der dazu geführt hat, dass ich dieses Buch als flüssig und angenehm zu lesen empfand. Auch hat mir der Humor der Autorin sehr gefallen. Ihr gelingt es gekonnt, die Situation an gewollten Stellen komisch erscheinen zu lassen. Auch in den Dialogen wird dieser Humor gekonnt eingebaut, ohne dabei überladen zu wirken. Die Geschichte ist abwechslungsreich gehalten. Viele sehr unterschiedliche Situationen werden im Verlauf der Handlung eingebaut, die eine gewisse Vielseitigkeit erzeugen. Einige spannende Wendungen werden eingebaut, die ich so nicht erwartet hätte. Auch wird meiner Meinung nach der Spannungsbogen permanent aufrechterhalten. Und dies auf sehr vielseitige Art und Weise, sodass ich gebannt an den Seiten hing. Teilweise ist dieses Fantasywerk recht brutal und auch blutig gehalten. Einige Kampf- oder auch Folterszenen werden eingebaut. Diese werden teilweise detailiert erzählt, sodass man sich diese sehr gut vorstellen kann. Für schwache Gemüter ist dies eventuell zu viel. Da die einzelnen Länder jedoch im Krieg liegen, empfand ich diese brutale Darstellung jedoch sehr authentisch und hatte mit der Erzählweise dieser gewaltbereiten Szenen keine Probleme, da sie zum Inhalt des Buches gepasst haben.
„Ungekrönt“ wird aus der Sicht der beiden Protagonisten Em und Cas erzählt. Dadurch bekommt der Leser einen besseren Einblick in dessen Gedanken, welches ich als sehr angenehm empfunden habe. Auch fand ich es gut umgesetzt, dass man in beide Protagonisten einen tieferen Einblick bekommen hat. Em ist eine junge und starke Protagonistin. Sie ist mutig und klug und trägt eine schwere Last auf ihren Schultern. Ihre Art hat mir sehr gut gefallen und sie war mir direkt sympathisch. Cas ist eher ein naiver Prinz, der bisher wenig hinterfragt hat oder sich auch nicht für das Geschehen und das Regieren interessiert hat. Dies fand ich etwas schade. Dafür hat es mir großen Spaß gemacht, seine Entwicklung mitzuverfolgen. Wobei ich mir gewünscht hätte. Dass er manchmal etwas weniger naiv gelebt hätte. Gut gefallen hat mir auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Cas und Em. Sie wirkte auf mich authentisch und ich konnte sie nachvollziehen. Auch hat sie sich gut in den Verlauf der Handlung eingefügt, ohne allzu aufdringlich zu wirken. Die Nebencharaktere haben mir ebenfalls gut gefallen. Hier sind tolle Ansätze gemacht wurden, jedoch sind sie noch ausbaufähig. Teilweise wirkten sie auf mich etwas blass. Besonders die beiden engsten Verbündeten von Cas und Em hätten so viel Potential gehabt, welches meiner Meinung nach nicht ausgenutzt wurde.
Das Ende von „Ungekrönt“ konnte mich ebenfalls überzeugen - ein fulminantes Finale mit einem bösen Cliffhanger. Die Vorfreude auf den zweiten Band wurde bei mir auf jeden Fall geweckt.
Auch die Welt, die hier erschaffen wurde, konnte mich überzeugen. Jedoch ist dies zeitgleich auch ein großer Kritikpunkt dieses Werkes. Denn auf die Hintergründe der einzelnen Länder und auch Zivilisationen wird eigentlich gar nicht eingegangen. Dieses Buch hat so viel Potential, dennoch wird dieser wesentliche Faktor einfach ignoriert. Zu gerne hätte ich mehr über die Fähigkeiten oder auch die Geschichte der Ruined gehört. Doch leider sucht man diese Erklärungen oder auch die Ausführungen zu dieser Welt leider vergebens. Das fand ich wirklich sehr schade, denn ein paar zusätzliche Erklärungen zu dieser fiktiven Welt hätten dem Buch wirklich gut getan.
Schade fand ich auch, dass dem Buch keine Karte beigefügt wurde. Da ich persönlich das eBook gelesen habe, kann es durchaus sein, dass im Print- Exemplar eine Karte enthalten ist. Dies habe ich leider nicht geprüft. Ich hätte mich sehr über eine Karte in diesem Buch gefreut, da diese zum besseren Verständnis beigetragen hätte.
Ein paar kleine Logikfehler haben sich auch noch in die Geschichte eingeschlichen, welche ich jedoch guten Gewissens überlesen konnte, da für mich einfach das Setting gepasst hatte.

Insgesamt hat mir „Ungekrönt – Die Legende der vier Königreiche“ von Amy Tintera gut gefallen. Ein interessanter Reihenauftakt mit viel Potential und tollen Charakteren, welches jedoch vor allem im Bereich Worldbuilding noch ausbaufähig ist. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Die neun Prinzen von Amber

Die neun Prinzen von Amber
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Der Fantasyroman „Die neun Prinzen von Amber“, geschrieben vom Autor Roger Zelazny, ist eine Neuauflage, wobei dieser Band bereits 1970 erschienen ist. Dieses Buch ist der erste Band von einem Zyklus mit ...

Der Fantasyroman „Die neun Prinzen von Amber“, geschrieben vom Autor Roger Zelazny, ist eine Neuauflage, wobei dieser Band bereits 1970 erschienen ist. Dieses Buch ist der erste Band von einem Zyklus mit dem Titel „Die Chroniken von Amber“.

Klappentext:
Nach einem Autounfall wacht Corwin, seiner Erinnerungen beraubt, in einer obskuren Klinik im Staate New York auf – er ist auf der Erde gestrandet, die zu den Schattenwelten gehört. Schnell findet Corwin heraus, dass er Teil der großen Königsfamilie von Amber ist, und er unternimmt alles, um in sein Reich zurückzukehren und seinen Bruder Eric vom Thron zu stürzen.
Prinz Corwin lebte nach einem Gedächtnisverlust über Jahrhunderte auf der Erde, ohne zu wissen, wer er ist. Als eines Tages ein Mitglied seiner Familie versucht, ihn zu töten, beginnt er, nach seiner Vergangenheit zu forschen.
Und so setzt er alles daran, in das Königreich Amber zurückzukehren. Bald schon erfährt er, dass seine Verwandtschaft über einige sehr ungewöhnliche Kräfte verfügt. Alle Nachfahren des Königshauses können zwischen Amber, den Schattenwelten und dem Chaos hin- und herreisen, indem sie die Realität manipulieren. Sie benutzen magische Spielkarten, um zu kommunizieren und sich an andere Orte zu versetzen. Aber vor allem sind sie alle in einen erbarmungslosen Kampf um den Thron verstrickt. Und nicht zuletzt muss das Geheimnis um das Verschwinden ihres königlichen Vaters Oberon aufgedeckt werden.

Ich war schon sehr auf die Neuauflage von diesem Klassiker der fantastischen Literatur gewesen. Doch leider konnte mich dieses Werk nicht richtig überzeugen.
Der Schreibstil von Zelazny ist meiner Meinung nach gewöhnungsbedürftig. Wenn man eher Literatur aus unserer Zeit liest, merkt man sehr, dass sich die Erzählweise stark entwickelt und auch geändert hat. Zelazny schreibt sehr geradlinig. Wer hier Beschreibungen oder detailierte Erklärungen und Erläuterungen sucht, der sucht hier leider vergebens. Auch Ausführungen zu Emotionen haben mir gefehlt und haben dieses Buch recht trocken werden lassen. Ich hatte das Gefühl, dass man eher einen Reisebericht liest, in dem der Protagonist – mal allein und mal in einer Gruppe – von einem Ereignis zum nächsten rennt. Sobald er dieses erreicht hat, wird ohne Umschweife das nächste anvisiert. Dies hat dafür geführt, dass ich „Die neun Prinzen von Amber“ als schleppend empfunden habe. Oftmals musste ich mich dazu zwingen, dieses Buch weiter zu lesen. Auch den Einstieg in das Buch empfand ich als zäh. An sich ist es clever angelegt: Der Protagonist Corwin hatte einen Unfall und kann sich an nichts mehr erinnern. Zusammen mit Corwin muss der Leser diese fremde Welt enträtseln und entdeckt dabei immer neue Umstände und Möglichkeiten. Dennoch muss man sich erst einmal in dieser Welt zurechtfinden und die Einführung in die familiären Umstände wird unter Zuhilfenahme eines Kartenspiels abgehandelt.
Der Protagonist Corwin ist recht sympathisch und besticht durch seine bedachte Art im Vergleich zu seinen vielen Geschwistern. Dennoch ist er bereit, für die Übernahme des Throns in Amber, über Leichen zu gehen. Dabei verbündet er sich mit diversen Geschwistern und bestreitet mit ihnen Abenteuer. Die Beziehungen untereinander sind jedoch nicht immer nachvollziehbar. Erst bekämpfen sie sich bis aufs Blut, um sich dann ein paar Seiten später miteinander zu verbünden und zusammen in die Schlacht zu ziehen. Auch wird nicht viel auf die Vergangenheit der jeweiligen Charaktere eingegangen, sodass sowohl die Nebencharaktere als auch der Protagonist recht blass erscheinen.
Gut gefallen hat mir der Verlauf der Geschichte an sich. Dieser ist interessant und komplex gestaltet. Zelazny baut hierbei vielseitige Ansätze ein und besticht durch seinen Ideenreichtum. Auch die erschaffene Welt ist komplex angesetzt worden, wobei ich mir hierbei jedoch noch ein paar mehr Einblicke und auch Erklärungen gewünscht hätte.

Insgesamt konnte mich der Reihenauftakt „Die neun Prinzen von Amber“ von Roger Zelazny nicht vollständig überzeugen. Leider konnte ich mich mit dem Schreibstil des Autors nicht anfreunden, sodass mich dieses Fantasybuch einfach nicht packen konnte. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Schlüssel 17

Schlüssel 17
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Der neue Thriller von Marc Raabe mit dem Titel „Schlüssel 17“ ist ein Reihenauftakt, welcher sich um den Ermittler vom LKA namens Tom Babylon dreht. Da dies sein erster Fall ist, kann man dieses Buch ohne ...

Der neue Thriller von Marc Raabe mit dem Titel „Schlüssel 17“ ist ein Reihenauftakt, welcher sich um den Ermittler vom LKA namens Tom Babylon dreht. Da dies sein erster Fall ist, kann man dieses Buch ohne Vorkenntnisse lesen.

Klappentext:
In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote mit schwarzen Flügeln: Es ist die prominente Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel. In den Griff ist die Zahl 17 geritzt. Tom Babylon vom LKA will diesen Fall um jeden Preis. Denn mit diesem Schlüssel verschwand vor vielen Jahren seine kleine Schwester Viola. Doch Tom bekommt eine unliebsame Partnerin für die Ermittlungen. Die Psychologin Sita Johanns fragt sich schon bald, wer in diesem Fall mehr zu verbergen hat: Tom oder der Mörder, der sie beide erbarmungslos vor sich hertreibt.

Ich habe bereits „Heimweh“ von Marc Raabe gelesen und war daher sehr auf sein neustes Werk gespannt, da mich „Heimweh“ nicht vollständig in seinen Bann ziehen konnte. Meiner Meinung nach ist „Schlüssel 17“ deutlich besser und hat mich einfach mehr gepackt.
Der Schreibstil von Raabe ist wieder sehr angenehm und hat dazu geführt, dass ich das Buch flüssig lesen konnte. Auch schafft es der Autor gekonnt, Schauplätze zu beschreiben, sodass man sich diese gut vorstellen kann. Raabe hat einen fesselnden Stil. Ich habe quasi an den Seiten gehangen und wollte einfach wissen, wie diese Geschichte weitergeht, wie alles miteinander verknüpft ist. Gekonnt wird Spannung aufgebaut und dies auf vielseitige Art und Weise. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man als Leser einen vielseitigen Einblick in das Geschehen erlangt. Auch fragt man sich ständig, wie diese wohl miteinander verknüpft sind – was die Verbindung zwischen diesen Personen ist. Auch die Vergangenheit von Tom wird beleuchtet. Man bekommt einen Einblick in einen ganz speziellen Moment in seiner Kindheit und wie dieser sein Leben beeinflusst hat. All die Erzählperspektiven fand ich interessant und waren au f vielseitige Art spannend und konnten mich fesseln.
Das Ermittlungsteam fand ich sehr sympathisch. Zum einen ist dies Tom Babylon, welcher beim LKA in Berlin arbeitet. Er hält sich nicht immer an die Regeln und wird von der Suche nach seiner verschwundenen Schwester Viola getrieben. Dieses eine ganz besondere Erlebnis in seiner Kindheit verfolgt ihn quasi und hat zum Verschwinden seiner Schwester geführt. Er gibt die Suche nach ihr nicht auf. Auch sein Leben in der Vergangenheit ist nicht immer einfach. Als eine Leichte im Berliner Dom mit einem ganz speziellen Schlüssel um den Hals gefunden wird, erhofft er sich, dass die Ursachen für das Verschwinden von Viola endlich geklärt werden. An seiner Seite ist Sita Johanns, welche als psychologische Beratung hinzugezogen wurde. Auch sie hatte es in der Vergangenheit nicht immer leicht und musste einen schweren Schicksalsschlag erleiden. Zu Beginn müssen sich die beiden erst zusammenraufen und ein Vertrauen aufbauen, was ich vollkommen normal fand. Im Verlauf der Geschichte entwickeln sich die beiden zu einem wirklich guten und interessanten Ermittlerteam. Gerne habe ich über die beiden und ihre Ermittlungsarbeiten gelesen. Da Sita Psychologin ist, hätte ich mir jedoch mehr Einblicke in die Psyche des Täters gewünscht. Dies ist meiner Meinung nach, etwas zu kurz gekommen.
„Schlüssel 17“ behandelt einen wirklich spannenden Fall und oftmals wird die Frage aufgeworfen, welche Rolle der Schlüssel in all dem spielt. Dabei gerät man immer mehr in einen Strudel der Ereignisse und ständig werden neue Fragen aufgewirbelt. Neue Erkenntnisse werden gewonnen und andere Vermutungen werden über Bord geworfen. Man rätselt als Leser mit und Seite für Seite erhält man neue Erkenntnisse und versucht, die Zusammenhänge zu erkennen. Dieses Miträtseln hat mir sehr viel Spaß gemacht und niemals wäre ich zu Beginn des Buches auf solch ein Ergebnis gekommen.
Auch das Finale ist spannend geschrieben und die Aufklärung hat mir gut gefallen. Ein paar Fragen bleiben unbeantwortet, sodass die Spannung auf den nächsten Fall von Tom Babylon hoch bleibt. Zu gerne würde ich mehr über ihn lesen.

Mir hat der neue Thriller von Marc Raabe mit dem Titel „Schlüssel 17“ gut gefallen. Ein wirklich spannender erster Fall. Dennoch ist meiner Meinung nach noch ein bisschen Platz nach oben. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.