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Veröffentlicht am 15.07.2023

Ashblood

Ashblood - Die Herrin der Engel
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Der bekannte Fantasy- Autor Garth Nix hat mit „Ashblood – Die Herrin der Engel“ sein neustes Werk auf den Büchermarkt gebracht. Dieses ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann daher gelesen werden, ...

Der bekannte Fantasy- Autor Garth Nix hat mit „Ashblood – Die Herrin der Engel“ sein neustes Werk auf den Büchermarkt gebracht. Dieses ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann daher gelesen werden, ohne dass man andere Bücher aus der Feder von Nix gelesen hat.

Klappentext:
Vor mehr als hundert Jahren kam die Aschblut-Plage über das Reich Ystara. Sein Schutzherr, der Erzengel Palleniel, wandte sich damals von seinem Volk ab – heute glaubt jeder, dass die Engelsmagierin Liliath die Schuld daran trägt, was vor so langer Zeit geschehen ist. Um die Zeit zu überdauern, flüchtete sich Liliath in einen magischen Schlaf, aus dem sie nun erwacht. Sie ist immer noch eine junge Frau, und sie wird ihren geheimen Plan von damals endlich umsetzen. Auch wenn Menschen und Engel sie aufhalten wollen, wird sie triumphieren. Und obwohl der Preis unvorstellbar hoch ist, wird sie alles opfern – im Namen der Liebe!

Mir ist Garth Nix vor allem durch seine Trilogie Das alte Königreich bekannt, daher habe ich mich mit einer gewissen Grunderwartung an das Buch herangewagt. Doch leider sind meine Erwartungen und Hoffnungen an dieses Buch nicht vollständig erfüllt wurden.
Zunächst möchte ich das Bonusmaterial in dem Buch positiv erwähnen. In dem Buch sind mehrere hilfreiche Karten beigefügt wurden, welche ich nur zu gerne ratsam zur Hand genommen habe. Dadurch konnte ich oftmals der Geschichte bzw. die Wege der Charaktere besser nachvollziehen.
Der Schreibstil von Garth Nix ist recht bildhaft. Gekonnt schafft es der Autor, dass Bilder vor meinem geistigen Auge entstehen. Und nur zu gerne stelle ich mir örtlichen Gegebenheiten vor und kann mich in diesen fallen lassen. Nix besticht hier durch seine detailreiche Erzählweise. Dadurch wird eine dichte und packende Atmosphäre erschaffen, sodass man tief in der Geschichte abtauchen kann. Leider ist mir der Einstieg in das Buch nicht leichtgefallen. Der Prolog ergibt im ersten Moment nicht wirklich Sinn und der Sprung zur Haupthandlung fand ich zunächst auch zu extrem. Nur recht langsam fügen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen, sodass ich mich besonders zu Beginn sehr konzentrieren musste. Auch die Spannung wurde meiner Meinung nach nicht immer hochgehalten. Es gab Passagen, welche sich meiner Ansicht nach gezogen haben, welche ich als zäh empfunden habe. Durch diese musste ich mich durchbeißen und wurde dann aber zum Glück mit ansprechenden Ansätzen belohnt.
Auch die Welt an sich fand ich sehr interessant. Die Grundidee mit den Engeln fand ich sehr ansprechend. Doch leider hat mich hier die Umsetzung nicht überzeugen können. Es wird immer wieder erwähnt, wie die Engel im Alltag der Menschen eingesetzt wird und auch welchen Tribut diesem gezollt werden muss. Aber genau in diesem Aspekt der Welt haben mir die Details erwähnt. Oftmals kommen die Engel nur kurz angeflattert, erfüllen eher widerwillig ihre Aufgabe und versuchen schnell wieder zu entkommen. Hier hätte man meiner Meinung nach definitiv mehr machen müssen. Man hätte den Engel mehr Tiefe zugestehen sollen und diese aktiver in die Handlung eingreifen sollen. Hier haben mir einfach die intensiven Szenen mit den Engeln gefehlt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist in meinen Augen die Charakterdarstellung. Auf der einen Seite gibt es Liliath, eine alte Engelsmagierin, welche aus einem langen magischen Schlaf erwacht ist. Sie nutzt die Menschen in ihrem Umfeld nur zu gerne für ihre Pläne aus. Sie gibt sich eher geheimnisvoll und versucht konsequent ihre Ziele zu erreichen und geht dabei auch mal im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Sie ist definitiv kein Sympathieträger, macht die Handlung aber spannender und ist teilweise auch unberechenbar und führt zu ein paar unerwarteten Wendungen. Dann sind auf der anderen Seite die vier jungen Auserwählten. An diesen ist etwas besonders und man erfährt mit ihnen zusammen immer mehr die Zusammenhänge. Henri, Dorotea, Simeon und Agnez spüren beim ersten Zusammentreffen eine tiefe Verbundenheit, welche sie sich aber nicht erklären können. Auf der einen Seite liest man einige Details über diese jungen Leute, aber dann bleiben sie auch eher blass und oberflächlich. Mir sind sie leider auch nicht wirklich ans Herz gewachsen. Hier wollte der Autor wohl einfach zu viel, bei mir ist leider keine Bindung zu den Charakteren entstanden. Daher habe ich leider auch nicht so richtig mitgefiebert oder um sie gebangt.

Insgesamt konnte der Autor Garth Nix mit seinem Fantasy- Buch „Ashblood – Die Herrin der Engel“ meine Erwartungen nicht vollständig erfüllen. Es gab interessante Ansätze, die Grundidee und der Weltenaufbau waren recht ansprechend. Doch die Umsetzung empfand ich als mangelhaft. Mir fehlten hier intensive Szenen mit den Engeln und auch die Charaktere sind mir nicht wirklich ans Herz gewachsen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 03.07.2023

Violet made of thorns

Violet Made of Thorns – Dem Schicksal zu trotzen hat seinen Preis
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Mit „Violet made of thorns – Dem Schicksal zu trotzen hat seinen Preis“ hat die junge Autorin Gina Chen ein fantastisches Buch mit leichten Märchenadaptionen geschrieben. Dies ist bisher ein eigenständiges ...

Mit „Violet made of thorns – Dem Schicksal zu trotzen hat seinen Preis“ hat die junge Autorin Gina Chen ein fantastisches Buch mit leichten Märchenadaptionen geschrieben. Dies ist bisher ein eigenständiges Werk, in dem die Prophetin Violet als Protagonistin eine tragende Rolle spielt.

Klappentext:
Violet ist Prophetin und Lügnerin, die den königlichen Hof mit ihren raffiniert formulierten – und nicht immer zutreffenden – Weissagungen beeinflusst. Ehrlichkeit ist für Verlierer, wie den gar nicht so märchenhaften Prinzen Cyrus, der Violet ihres offiziellen Postens berauben will, sobald er am Ende des Sommers den Thron besteigt – außer Violet unternimmt etwas dagegen.
Doch als der König sie bittet, für einen bevorstehenden Ball Prophezeiungen bezüglich Cyrus’ Liebesleben zu fälschen, erweckt Violet einen gefürchteten Fluch zum Leben, der das Königreich entweder verdammen oder erlösen wird – je nachdem, für welche Braut sich der Prinz entscheidet. Auch Violet steht vor einer Wahl: entweder die Gelegenheit nutzen, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, egal was es kostet, oder der wachsenden Anziehung zwischen ihr und Cyrus nachgeben. Violets scharfer Verstand mag sie bisher am intriganten Hof geschützt haben, doch auch er kann ihr Schicksal nicht ändern. Und während die Grenze zwischen Hass und Liebe bei Cyrus und ihr immer weiter verschwimmt, muss Violet ein teuflisches Netz der Täuschung entwirren, um sich selbst und das Königreich zu retten – oder für immer zu verdammen.

Bisher hatte ich von der Autorin noch nichts gehört geschweige denn ein Buch gelesen. Aber mich hat dieses Cover sofort neugierig gemacht und voller Vorfreude habe ich mich in diesem Buch fallen lassen. Ob meine Erwartungen erfüllt wurden?
An den Schreibstil von Gina Chen musste ich mich auf den ersten Seiten erst einmal gewöhnen. Ihr Schreibstil ist leicht und lässt sich flüssig lesen. Gekonnt baut Chen eine dichte Atmosphäre auf, diese hier wirkt recht geheimnisvoll und man spürt quasi einen dunklen Einschlag und kann als Leser nur erahnen, welche Dornen diese Welt zu bieten hat. Man kann sich hier gut fallen lassen und den Alltag vergessen. Doch leider fand ich ihren recht umgangssprachlichen Sprachgebrauch nicht immer ansprechend. Teilweise waren mir manche Wendungen zu flapsig oder haben meiner Meinung nach nicht zu der Situation gepasst. Dafür schafft es die Autorin, dass ein lockerer Stil erschaffen wird, der sich zügig lesen lässt. Zwischen den Zeilen schimmert immer mal die humoristische Ader durch. All dies hat dazu geführt, dass ich das Buch dann zügig gelesen habe.
Positiv möchte ich auch die Grundidee erwähnen. Die Story im Grundgerüst finde ich sehr ansprechend. Hier gibt es einige erwähnenswerte Aspekte. Die Umsetzung der Fähigkeiten von Violet als Prophetin fand ich gut in Szenen gesetzt und auch die Prophezeiung und die Auslegung dieser fand ich gelungen. Auch die Welt und wie sich die Story in diese einfügt, zum Beispiel die Rolle der Feen in diesem Setting, fand ich überzeugend. Dennoch fand ich die Umsetzung nicht immer gelungen. Auf der einen Seite passiert in diesem Buch einiges an Story und die Handlung an sich ist durchaus spannend. Aber an manchen Stellen haben mir einfach ein paar Ausführungen oder Details dazu gefehlt. Manche Gedanken oder Handlungen fand ich nicht vollständig ausgezählt. Hier hätte ich mir manchmal ein paar Sätze mehr gewünscht. Mir hat es ein wenig an Tiefgang gefehlt. So bleibt es eine lockere und leichte Märchenadaption, die sich für mich nicht vollständig angefühlt hat.
Auch in Bezug auf die Charakterdarstellung bin ich zwiegespalten. Violet als Protagonistin hat mir persönlich gut gefallen. Sie ist keine typische Protagonistin. Sie ist eine Prophetin, die sich durchsetzen musste. Früher hat sie auf der Straße gelebt, ist nicht mit dem Silberlöffel im Mund groß geworden. Sie musste sich ihre Position erarbeiten und hat dabei nicht immer auf das Wohlwollen ihres Umfeldes geachtet. Violet ist nicht auf den Mund gefallen, sie hat eine scharfe Zunge und kämpft für sich selbst. Nicht selten handelt sie egoistisch, aber auch gibt auch Situationen, in denen sie an andere denkt. Teilweise führt dies zum Tunnelblick, weil sie mehr an ihr eigenes Wohl denkt und dabei nicht bedenkt, welche Folgen dies für andere haben könnte. Auch ist sie störrisch, aber auch tough und dann wieder ein wenig anstrengend. Dennoch mochte ihre Art, einfach, weil sie keine zarte Prinzessin ist, welche auf den berühmten Prinzen mit seinem Gaul wartet. Der männliche Gegenpart von Violet ist – wie könnte es anders sein in einem Märchen – der Prinz Cyrus. Mit seinem Charakter bin ich dagegen nicht so richtig warm geworden. Es wird ein paar Mal betont, dass er nicht so naiv ist, wie er sich teilweise gibt. Doch diesen Eindruck habe ich leider nicht während des Lesens bestätigen können. Er sträubt sich gegen seine Prophezeiung und hat zum Teil auch nur sein eigenes Wohl im Sinn. Ich fand ihn recht oberflächlich und gewissen Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen. Mir persönlich war Cyrus zu klischeebelastet und hat diese Klischees nur zu gerne und in meinen Augen zu oft bedient. Leider fand ich auch die Lovestory in diesem fantastischen Werk nicht überzeugend. Diese Beziehung hat sich in meinen Augen nicht entwickelt oder langsam aufgebaut, sie war für mich nicht nachvollziehbar und mir ging dann dieses hin und her leider eher auf die Nerven.

Insgesamt konnte mich Gina Chen mit „Violet made of thorns – Dem Schicksal zu trotzen hat seinen Preis“ nicht vollständig überzeugen. Es gab einige interessante Ansätze und auch die Story im Grundgerüst konnte mich überzeugen. Aber leider gab es auch ein paar Aspekte, welche ich nicht so gelungen fand, wie zum Beispiel die Lovestory oder fehlende Tiefgründigkeit in gewissen Aspekten des Buches. Ich möchte für dieses Fantasy-Werk 3 Sterne vergeben.


Veröffentlicht am 09.01.2023

Der Leuchtturm

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
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Die Autorin Natasha Pulley hat mit „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ ihren nächsten Fantasy- Roman auf den Buchmarkt gebracht. Dieses ist bisher ein eigenständiges Buch und die Story an sich ist ...

Die Autorin Natasha Pulley hat mit „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ ihren nächsten Fantasy- Roman auf den Buchmarkt gebracht. Dieses ist bisher ein eigenständiges Buch und die Story an sich ist abgeschlossen, sodass mit einer Fortsetzung nicht zu rechnen ist.

Klappentext:
1898 erwacht Joe Tournier ohne jegliche Erinnerungen am Bahnhof Gare du Roi in Londres. Die Welt steht Kopf: England ist französisch, und Joe wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Nur wenig später, als er wieder in Freiheit ist, trifft eine rätselhafte Postkarte bei ihm ein, die 90 Jahre zu ihm unterwegs war. Auf der Postkarte ist ein Leuchtturm auf einer Insel in den Äußeren Hebriden mit dem Namen Eilean Mor abgebildet, auf der Rückseite steht ein kurzer Text: »Liebster Joe, komm nach Hause, wenn du dich erinnerst. M.« Was hat es mit dem Leuchtturm auf sich und wie kann ein Mann mittleren Alters aus einer 90jährigen Vergangenheit heraus vermisst werden? Und wer ist M.? Joe macht sich schließlich auf die nicht ungefährliche Reise nach Schottland, um den Leuchtturm zu suchen und findet stattdessen einen Weg in die Vergangenheit. Unversehens gerät er in die Turbulenzen der großen Schlachten zwischen England und Frankreich, die lange vor seiner Geburt entschieden wurden. Schnell wird klar, dass jeder Schritt in die Vergangenheit auch seine Zukunft beeinflusst.

Aus der Feder von Pulley hatte ich bereits ihren vorherigen Fantasyroman „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ gelesen. Dieser konnte mich auf eine ganz bestimmte Weise überzeugen, da dies doch eher ein außergewöhnlicher Roman war. Daher war ich sehr auf ein weiteres Werk von dieser Autorin gespannt. Als ich dann den Klappentext zu „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ gelesen habe, konnte ich es kaum erwarten. Ich war sehr auf den Inhalt und das Buch an sich gespannt, doch leider konnten meine Erwartungen nicht vollständig erfüllt werden.
Der Schreibstil von Pulley ist packend und authentisch. Sie schafft es, dass man manchmal den Wind um die Nase spürt – eine dichte Atmosphäre wird erschaffen, sodass man stellenweise das Gefühl hat, dass man als Leser mitten im Geschehen steckt. In unterschiedlichen Zeitsträngen wird die Handlung erzählt und wie der Titel es schon erahnen lässt, sind Zeitreisen ein relevantes Thema. Diese Zeitstränge hängen zusammen und stückchenweise erkennt man die Verknüpfungen. Dabei gibt es die ein oder andere blutige Szene und auch manche klingen nach. Ein paar historische Gegebenheiten und Details werden in die Handlung eingebunden, auch ein paar Gedanken über die Auswirkungen von Zeitreisen, diese bieten interessante Ansätze – diese machen die Story authentischer, aber manchmal wirkten sie auf mich sperrig und erzwungen. Leider wird meiner Meinung nach nicht konsequent die Spannung aufrechterhalten. Ich empfand es stellenweise etwas zäh und langatmig, manche Szenen hätte man meiner Meinung nach kürzen können, sodass stellenweise Längen entstehen. Nicht immer konnte mich dieses Buch packen und seitenweise musste ich mich ein wenig durch dieses Fantasywerk durchkämpfen.
Dafür empfand ich die Grundidee als gelungen, auch hatte die Autorin einige interessante Ansätze. In der Umsetzung fand ich auch ein paar überzeugende Szenen, welche mich stellenweise wirklich überzeugen konnten. Aber diese waren meiner Meinung nach leider eher rar gesät. Man hätte viel aus der Idee machen können, doch die Geschichte hat sich anders entwickelt als ich gedacht habe und diese Entwicklung konnte mich leider nicht wirklich packen. Was es mir auch schwer gemacht hat, zu diesem Buch eine Beziehung aufzubauen, war der fehlende Zugang zu den Charakteren und zu den Protagonisten. Die Protagonisten wirkten in sich stimmig und authentisch, auch hatten sie ihre ganz persönlichen Ecken und Kanten, hatten ihr eigenes Paket zu tragen – dennoch konnte ich zu ihnen keine Verbindung aufbauen. Sie sind mir einfach nicht ans Herz gewachsen und ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern. Ich habe ihre Story gelesen, aber diese hat mich einfach nicht berührt. Stellenweise war es mir sogar egal, ob ihnen etwas passiert und ob sie am Ende das große Geheimnis lüften können.
Dafür hat mich das Ende positiv überrascht. Am Ende wurden noch mal ein paar Themen angesprochen, welche noch recht rätselhaft waren. Ein paar Fragen wurden geklärt und für mich waren am Ende keine mehr offen. Pulley schafft es, den Bogen gekonnt zu spannend, sodass das Buch am Ende rund erscheint. Vieles ergibt abschließend Sinn und auch wenn mir manche Details am Ende nicht ganz zugesagt haben, konnte mich das Ende dennoch überzeugen.

Insgesamt konnte mich die Autorin Natasha Pulley mit ihrem Fantasybuch „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ leider nicht komplett überzeugen. Es gab ein paar interessante Ansätze und auch die Grundidee weiß zu überzeugen, dennoch empfand ich die Umsetzung als mangelhaft, sodass mich das Buch nicht wirklich packen konnte. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 31.10.2022

Der tote Pastor

Jigsaw Man - Der tote Priester
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Die Autorin Nadine Matheson hat mit dem Thriller „Jigsaw Man – Der tote Priester“ den zweiten Roman einer Thrillerreihe geschrieben. Dieser spielt in London und die Ermittlerin Anjelica Henley ist darin ...

Die Autorin Nadine Matheson hat mit dem Thriller „Jigsaw Man – Der tote Priester“ den zweiten Roman einer Thrillerreihe geschrieben. Dieser spielt in London und die Ermittlerin Anjelica Henley ist darin die tragende Hauptrolle. Hierbei ist es meiner Meinung nach nicht zwingend fürs Verständnis der Handlung notwendig, dass man den Vorgänger „Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers“ gelesen hat.

Klappentext:
Als DI Anjelica Henley zu einem neuen Tatort gerufen wird, schwant ihr nichts Gutes: In einer kleinen Londoner Kirche wurde ein Pastor brutal ermordet. Während Henleys Team den Tatort genauer untersucht, entdecken sie in einem Nebenraum einen angeketteten, halbtoten jungen Mann. Henleys Bauchgefühl sagt ihr, dass der junge Mann nicht vom Mörder eingesperrt worden ist. Aber wer war es dann? Und warum wurde der Pastor ermordet? Henley sucht fieberhaft nach Antworten, aber stattdessen stößt sie nur auf immer mehr Leichen, die auf die gleiche Art zu Tode gequält wurden wie der junge Mann aus der Kirche. Haben Henley und die Serial Crimes Unit es etwa mit einem religiösen Serienmörder zu tun?

Nachdem ich die Leseprobe gelesen habe, waren meine Erwartungen an dieses Buch doch relativ hoch. Ich habe mir einen blutigen Thriller erhofft, gespickt mit vielseitigen Einblicken in den Täter. Doch leider wurden diese Hoffnungen nicht vollständig erfüllt, sodass ich am Ende doch ein bisschen enttäuscht wurde. Auch von dem vorherigen Teil der Reihe war ich damals ein wenig enttäuscht gewesen, dennoch wollte ich der Autorin noch eine Chance geben.
Auch bei dem zweiten Band wird man sofort in das Geschehen hineingeworfen. Man ist gleich mittendrin und erfährt, wer hier ermordet wurde und wie dieser gefunden wurde. Stück für Stück ergeben sich die genauen Umstände und man erfährt immer mehr über das Leben des Pastors und stellt so seine Vermutungen an, warum dieser ermordet wurde. Dabei sollte man sich als Leser bewusst sein, dass in diesem Buch die ein oder andere blutige Szene beschrieben wird. Daher ist dieses Buch vielleicht nicht für zartbesaitete Leser zu empfehlen.
Der Schreibstil ist recht leicht gehalten. Die Sätze sind kurz und prägnant gehalten, auch die Kapitel sind eher knapp und bündig und sorgen dabei für ein höheres Erzähltempo. Allgemein ist der Stil eher arm an Ausschmückungen oder auch Emotionen – prägnant werden die Szenen geschildert, sodass man in das Geschehen hineingeworfen wird. Dafür hat für mich persönlich ein bisschen die Atmosphäre gelitten – ich hatte nicht zwingend das Gefühl, auch die blutigeren Szenen wurde mir persönlich zu emotionsarm erzählt. Es kam keine richtige Atmosphäre auf und dies hat dazu geführt, dass ich nicht wirklich mitgefiebert habe. Auch habe ich diesen Thriller nicht immer als spannend empfunden. Meiner Meinung nach hatte dieses Buch ein paar Längen, durch die ich mich hindurchkämpfen musste. Der Spannungsbogen wird nicht immer aufrechterhalten. Teilweise liegt dies auch an den Ausführungen zu dem Privatleben der Ermittler. Dies war mir auch dieses Mal wieder zu ausführlich. Schon im ersten Teil hatte ich dies bemängelt und auch dieses Mal hat sich es wieder bestätigt. Das persönliche Drama von Henley wird ausführlich thematisiert, obwohl es für die Handlung selber nicht unbedingt relevant ist. Man bekommt den Eindruck, dass das Familienleben für sie eher eine Belastung ist und dass sie sich lieber in die Arbeit flüchtet. Gegen ein paar Einwürfe zum Privatleben habe ich nichts zu beanstanden, aber auch hier hat es mir wieder zu viel Raum eingenommen und hat dazu geführt, dass mein Lesefluss unterbrochen wurde und manche Passagen eher zäh zu lesen waren.
„Der tote Priester“ wird aus mehreren Erzählperspektiven erzählt, sodass der Leser einen vielseitigeren Eindruck in das Geschehen und somit auch in die Ermittlungsarbeiten erhält. Auch lernt man dadurch die Charaktere ein bisschen besser kennen. Besonders die Perspektive von Ramouter hat mir hier gefallen. Er ist ein sympathischer Charakter, der auch so einige Hürden – sowohl im privaten als auch im Berufsleben – meistern muss. Auch hat er noch an den Folgen des vorherigen Bandes zu kämpfen und muss sich seinen inneren Dämonen stellen. Leider ist mir die Protagonistin Henley auch im zweiten Band der Reihe nicht sympathisch geworden. Sie ist sehr auf ihr privates Unglück fokussiert und dabei recht starrsinnig und uneinsichtig. Viele Entscheidungen kann ich bei ihr nicht wirklich nachvollziehen. Daher habe ich nicht mit ihr mitgefiebert, Henley wirkte auf mich eher unnahbar und zu ruppig.
Positiv empfinde ich einige gute Ansätze und auch Themen, welche angesprochen werden. Aber auch die Aufklärung empfand ich als überzeugend und in ihren Details überraschend, auch wenn man ein paar Bruchstücke davon bereits erahnen konnte. Dennoch finde ich die Aufklärungen der einzelnen Fälle ganz passend und es wurde geklärt, ob und wie diese zusammenhängen.

Insgesamt konnte mich die Autorin Nadine Matheson mit dem zweiten Band „Jigsaw Man – Der tote Priester“ nicht vollständig überzeugen. Auch dieses Mal habe ich mich mit der Protagonistin Henley schwergetan und mir persönlich hat hier einfach der Bezug zu den Charakteren und auch so ein bisschen zum Tathergang und den Gräueltaten gefehlt. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 19.06.2022

Leere der Nacht

Die Leere der Nacht
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Der Thriller „Die Leere der Nacht“ stammt von dem Autor Alexander Hartung. Dies ist bereits der zweite Teil, welcher von der Ermittlerin Alina Grimm erzählt. Jedoch kann man dieses Buch auch ohne Probleme ...

Der Thriller „Die Leere der Nacht“ stammt von dem Autor Alexander Hartung. Dies ist bereits der zweite Teil, welcher von der Ermittlerin Alina Grimm erzählt. Jedoch kann man dieses Buch auch ohne Probleme lesen, wenn man den Vorgänger „Nichts als Staub“ noch nicht gelesen hat.

Klappentext:
In ihrer neuen Tätigkeit als Privatermittlerin erhält Alina Grimm Post von einem Journalisten. Doch als sie mit dem Mann in Kontakt treten will, teilt man ihr mit, er habe in der Nacht zuvor Selbstmord begangen. Außer einem Zeitungsartikel mit einem darauf notierten Datum hat sie keinerlei Hinweise, warum er sie um Hilfe bitten wollte.
Während ihrer Recherche stößt sie zunächst auf einen Fall, bei dem ein stadtbekannter Krimineller und zwei Unbeteiligte durch eine Explosion ums Leben gekommen sind. Trotz aller Bemühungen des LKA konnten die Täter nicht ermittelt werden. Alina entdeckt, dass dieses Attentat Teil einer noch nicht abgeschlossenen Serie ist. Und ihr wird schnell klar: Die Hintermänner nehmen auch ihren Tod in Kauf, sollte sie sich ihnen in den Weg stellen.

Dies ist mein erstes Buch aus der Feder von Alexander Hartung – obwohl dies der zweite Teil rund um Alina Grimm ist, fand ich den Klappentext recht ansprechend, sodass ich als Quereinsteiger in die Reihe gestartet bin.
Der Schreibstil von Hartung ist flüssig, sodass sich der Thriller zügig lesen lässt. Jedoch werden manchmal ein paar Zeitsprünge in das Buch eingebaut, welche nicht immer gleich ersichtlich sind. Diese stören den Lesefluss etwas und lassen die Handlung teilweise etwas holprig erscheinen. Der Autor bedient sich dem Mittel der unterschiedlichen Handlungsstränge. Dadurch bekommt der Leser einen vielseitigeren Einblick auf die Handlung, diverse Perspektiven und Facetten der Geschichte werden beleuchtet. Dadurch muss man sich, besonders auf den ersten Seiten, doch etwas mehr konzentrieren, damit man die Zusammenhänge besser erkennt. Doch schnell gewöhnt man sich daran, sodass man voller Spannung die einzelnen Perspektiven mitverfolgt. Auch inhaltlich geht es Schlag auf Schlag – es gibt viele spannende und actionreiche Szenen. Diese waren mir persönlich oftmals zu überspitzt und damit auch zu unrealistisch und auch konstruiert dargestellt. Ob dies in der Realität auch so stattfinden würde, halt ich für fragwürdig. Allgemein scheint das Team eher aus Außenseiter zu bestehen, dennoch haben sie immer die richtigen Kontakte und Möglichkeiten, damit sie den Fall aufklären können. Mir hatten sie hier oftmals einfach zu viel Glück.
Für mich war die Darstellung der Charaktere ein großer Negativpunkt. Auch wenn dies der zweite Band der Thriller- Reihe ist, hätte ich mir doch ein paar Erläuterungen oder Ausführungen zu den Protagonisten gewünscht. Man bekommt als Leser eigentlich keinerlei Erklärungen. Sie sind allesamt sehr oberflächlich dargestellt. Man bekommt ein paar Fakten hingeschleudert, ohne eine Ausführung dazu. Hier hat mir das beschreibende Element gefehlt. Es werden nur Tatsachen aufgezählt und der Leser soll sich den Rest denken. Eine Charaktereinführung würde ich mir anders vorstellen. Man lernt die Charaktere nicht wirklich kennen. Und dies führt dazu, dass sie einem auch nicht ans Herz wachsen. Dadurch habe ich nicht wirklich mitgefiebert und der Thriller wirkte auf mich eher flach. Auch überschätzen sich manche Charaktere ständig – irgendwie können sie alles und kennen immer die richtigen Personen, wissen, an wen sie sich in Problemen wenden können. Dies wirkte auf mich zu oberflächlich und konstruiert. Hier hätten ein paar Sätze mehr wahre Wunder wirken können. Auch die Protagonistin Alina ist mir nicht wirklich sympathisch geworden – sie handelt oftmals ohne nachzudenken, begibt sich bewusst in Gefahrensituationen, welche sie nicht einschätzen kann. Und kommt am Ende dennoch ohne großen Schaden aus der ganzen Sache raus. Gestört haben mich auch die permanenten Wortwiederholungen, der ehemalige Schulkamerad ist hier nur ein Beispiel.

Insgesamt hat Alexander Hartung mit dem Thriller „Die Leere der Nacht“ eine actionreiche Fortsetzung geschrieben. Jedoch waren mir die Charaktere zu oberflächlich und die Handlung zu konstruiert. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.