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Veröffentlicht am 23.10.2017

Der Herr des Turmes

Der Herr des Turmes
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Anthony Ryan hat mit „Der Herr des Turmes“ eine Fortsetzung zu „Das Lied des Blutes“ geschrieben und somit seine Rabenschatten- Reihe spannend weitergeführt. Bei dieser Fantasy- Reihe ist es sinnvoll, ...

Anthony Ryan hat mit „Der Herr des Turmes“ eine Fortsetzung zu „Das Lied des Blutes“ geschrieben und somit seine Rabenschatten- Reihe spannend weitergeführt. Bei dieser Fantasy- Reihe ist es sinnvoll, dass man die Reihenfolge einhält, da der zweite Band stark auf den ersten Teil aufbaut.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Wer das Lied des Blutes in sich trägt, dem ist kein ruhiges Leben bestimmt.
Vaelin Al Sorna, auch Dunkelklinge oder Hoffnungstöter genannt, ist der größte Krieger seiner Zeit und Zeuge einer verheerenden Niederlage. König Janus‘ Traum von einem großen vereinten Reich hat einen hohen Blutzoll gefordert. Und allein Vaelin weiß, welche Lügen sich hinter all dem verbergen.

Sehnsüchtig habe ich die Fortsetzung von „Das Lied des Blutes“ erwartet. Dieses Buch hatte mich damals im positiven Sinne total überrascht – ich mochte den poetischen Schreibstil und auch die Geschichte und die Charaktere konnten mich überzeugen. Der Vorgänger konnte mich vollkommen in seinen Bann ziehen. Daher waren meine Erwartungen an die Weiterführung der Geschichte sehr hoch. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Anthony Ryan schafft es auch diesmal, mich von seinem Schreibstil zu überzeugen. Er bleibt seinem bereits bekannten Stil treu. Auch diesmal konnte mich sein poetischer und bildhafter Stil an die Seiten fesseln. Ryan konnte mich erneut in eine fremde Welt entführen und mich von neuem von dieser umfangreichen Welt überzeugen. Durch den Historiker Vernier wird dem Leser ein interessanter Einblick in die verschiedenen Völker und dessen Traditionen gewährt, welche ich mit großem Interesse verfolgt habe. Diverse Kriegsszenen werden beschrieben. Gerne geht der Autor hierbei ins Detail, sodass solche Passagen doch recht blutig gehalten sind und vielleicht nicht für jeden einen Lesegenuss darstellen. Meinen Geschmack hat Ryan jedoch getroffen. Ich finde, er hat einen guten Mittelweg gefunden, indem er ins Detail geht, dabei aber dennoch der eigenen Fantasie seinen Spielraum lässt. Durch diese kriegerischen Auseinandersetzungen wirkt die erschaffene Welt noch realer. Was wäre ein mittelalterliches und schonungsloses Setting ohne Schlachten?
Auch im zweiten Band der Reihe steht die Geschichte von Vaelin Al Sorna, der Dunkelklinge, im Vordergrund. Gespannt habe ich seine Entwicklung verfolgt. Und zusammen habe ich mit dem Protagonisten Abenteuer erlebt. Einen Unterschied zu „Das Lied des Blutes“ gibt es jedoch bei der Erzählperspektive. Der Autor verwendet in der Fortsetzung auch andere Charaktere zur Darstellung der Vorkommnisse. Oftmals wird aus dessen Perspektive berichtet, sodass man einen vielseitigeren Einblick in die Geschehnisse erhält. Ich fand es auch sehr gelungen, wie Ryan es schafft, für diese Charaktere ein Mitgefühl aufzubauen. Man bangt mit ihnen mit und fürchtet, dass ihnen etwas Schlimmes passieren könnte. Zu Beginn musste ich mich erst einmal an die anderen Erzählstränge gewöhnen, aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase fand ich auch dessen Geschichten sehr ansprechend und vielseitig. Durch die unterschiedlichen Erzählstränge wird zusätzliche Spannung erzeugt, sodass man gebannt den Erzählungen folgt. Auch wurden diese Perspektiven gekonnt miteinander verwoben, sodass es wirklich viel Spaß macht, die Entwicklungen der einzelnen Charaktere mitzuverfolgen.
Der zweite Band der Rabenschatten- Reihe ist auf seine Art ganz anders als der Auftakt der Reihe. Ryan beweist mit dieser Fortsetzung erneut sein erzählerisches Talent. Dennoch konnte mich auch dieser Teil auf seine Weise überzeugen. Mit einer gekonnten Vielseitigkeit wird Spannung erzeugt und die Darstellung der Charaktere, dessen Tiefe und Komplexität, konnten mich von dem Talent des Autors überzeugen. Gut gefallen hat mir auch, dass die weiblichen Charaktere stärker in den Vordergrund gerückt werden. Dabei wirken sie in keinster Weise harmlos oder hilflos. Sie sind starke Frauen, die im Verlauf der Geschichte gerne mal für eine Überraschung gut sind.
Man sollte sich nicht irritieren lassen, dass der Fokus der Geschichte im Vergleich zum Vorgänger doch etwas umgelagert wurde. Denn auch dieses Werk kann auf unterschiedliche Art überzeugen und einen in seinen Bann ziehen.

Der Fantasy- Autor Anthony Ryan hat mit „Der Herr des Turmes“ eine wirklich gelungen Fortsetzung geschrieben. Mich konnte er mit diesem Werk wieder vollkommen überzeugen, sodass ich nun am liebsten sofort die Fortsetzung lesen möchte. Hierfür möchte ich 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Das Erwachen des Feuers

Das Erwachen des Feuers
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„Das Erwachen des Feuers“ ist der Auftakt der Fantasy- Reihe Draconis Memoria des Autors Anthony Ryan. Dieser wurde bereits durch seine Rabenschatten- Reihe bei den Fantasy- Lesern bekannt.

Inhaltsangabe ...

„Das Erwachen des Feuers“ ist der Auftakt der Fantasy- Reihe Draconis Memoria des Autors Anthony Ryan. Dieser wurde bereits durch seine Rabenschatten- Reihe bei den Fantasy- Lesern bekannt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Im riesigen Gebiet von Mandinorien gilt Drachenblut als das wertvollste Gut. Rote, grüne, blaue und schwarze Drachen werden gejagt, um an ihr Blut zu kommen. Das daraus gewonnene Elixier verleiht den wenigen Gesegneten übernatürliche Kräfte. Doch das letzte Zeitalter der Drachen neigt sich seinem Ende zu. Kaum jemand kennt die Wahrheit: Die Drachen werden immer weniger und schwächer. Sollten sie aussterben, wäre ein Krieg Mandinoriens mit dem benachbarten Corvantinischen Kaiserreich unausweichlich. Alle Hoffnung des Drachenblut-Syndikats beruht auf einem Gerücht, nach dem es eine weitere Drachenart gibt, die weitaus mächtiger ist als alle anderen. Claydon Torcreek, ein Dieb und unregistrierter Blutgesegneter, wird von der obersten Herrschergilde in das wilde, unerforschte Inland geschickt, um einem Geschöpf nachzuspüren, das er selbst für reine Legende hält: dem weißen Drachen

Anthony Ryan hat sich im Fantasy- Genre bereits einen Namen gemacht und auch ich war von seinem Werk „Das Lied des Blutes“ begeistert – seine anderen Werke habe ich leider zeitlich noch nicht geschafft zu lesen, sodass ich sehr auf sein neustes Werk gespannt war, in dem er sich in eine neue Welt begibt. Und auch das Cover und der Klappentext haben mein Interesse geweckt, sodass ich wirklich sehr auf die Geschichte und auch die Welt an sich gespannt war.
Auf den Innenseiten der Buchdeckel ist jeweils eine Karte abgebildet, welche ich besonders zu Beginn des Buches gerne als Orientierungshilfe zu Rate gezogen habe. Auch ein Personenverzeichnis ist beigefügt wurden, welches ich jedoch als nicht zwingend nötig empfunden habe, da die Anzahl der relevanten Personen doch recht überschaubar war.
Der Autor Ryan hat einen sehr angenehmen, bildhaften und wortgewandten Schreibstil. Er schafft es, dass man sich die Welt und auch die Charaktere gut vorstellen kann. In diesem Werk hat er eine detailreiche, vielseitige und interessante Welt erschaffen, die mir persönlich gut gefallen hat. Zu Beginn musste ich mir die Namen der unterschiedlichen Reiche und diverse damit einhergehende Begriffe einprägen, aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hat sich auch dieses kleine Problem von selbst erledigt. In der erfundenen Welt werden Drachen gejagt. Ihr Blut wird als Produkt behandelt, wobei es nicht jeder konsumieren kann. Hierbei gibt es verschiedene Arten: blaue, rote, grüne und schwarze. Jede Farbe hat unterschiedliche Wirkungen auf den Menschen, der es trinkt. Zum Beispiel kann es eingesetzt werden, um die Sinne zu schärfen oder auch um an Kraft zu gewinnen. Die Jagd hat einen Einfluss auf die natürliche Population der Drachen und auch die Gefangenschaft tut den Drachen nicht gut, sie verkümmern langsam, sodass man hier eine Kritik auf die Jagd auf Tieren und auch auf die Massentierhaltung in der realen Welt erkennen kann. Die Idee, dass in dieser Welt die Drachen aufgrund ihres Blutes gejagt und auch gehalten werden, hat mir gut gefallen und auch die Umsetzung dieses Ansatzes fand ich ansprechend. Interessant fand ich auch, dass die Technologie ein wesentliches Merkmal dieses Buches ist. Es wird auf Handfeuerwaffen eingegangen und auch der technologische Fortschritt, wie zum Beispiel Schiffsmotoren, hat einen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte. Der Einfluss des Genres Steampunk ist nicht abzuweisen. Und ich war positiv überrascht, dass Ryan dies gekonnt in die Haupthandlung mit einweben konnte und dadurch die Welt nur noch vielseitiger wurde.
Dieses Fantasy-. Buch wird aus drei Erzählperspektiven erzählt. Dadurch bekommt man unterschiedliche Einsichten in die verschiedenen Ansichten der jeweiligen Protagonisten und bekommt einen vielseitigen Einblick in die Handlung. Diese drei Stränge verlaufen parallel, jedoch an unterschiedlichen Orten der Welt, sodass man gut nachvollziehen kann, wie es an den Ecken brodelt. Erzählt wird aus der Sicht von Clay, Lizanne und Hilemore. Clay ist ein Dieb aus dem Blinden Viertel und ein sogenannter Blutgesegneter, das heißt er kann Drachenblut konsumieren und die daraus resultierenden Vorteile nutzen. Zusammen mit einer Gruppe begibt er sich auf die Suche nach dem legendären Weißen Drachen. Lizanne ist eine Spionin des Eisenboot- Syndikats, die sich auf die Suche nach einer geheimnisvollen Apparatur macht. Diese beiden Erzählstränge haben mir sehr gut gefallen und konnten mich auf vielseitige Weise unterhalten. Es hat mir Spaß gemacht, ihre Abenteuer mitzuverfolgen und ich habe die Seiten über diese beiden Protagonisten immer sehr genossen. Mit dem Erzählstrang von Hilemore hatte ich so meine Probleme. Er ist Leutnant auf einem Schiff des Eisenboot- Syndikats. Seine Geschichte fand ich persönlich etwas langatmig, diverse nautische Situationen und Vorgänge werden geschildert. Diesen Erzählstrang hätte man meiner Meinung nach etwas kürzen können. Dennoch konnte mich die Handlung durchweg überzeugen. Diese konnte durch ihre intelligente und durchdachte Art bestechen und konnte mich erneut vom Erzähltalent des Autors überzeugen.
„Das Erwachen des Feuers“ ist der Auftakt einer neuen Reihe, welche den Titel Draconis Memoria trägt – man wird in eine neue Welt eingeführt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man sich erst mal in dieser zurecht finden muss und die jeweiligen Personen den entsprechenden Parteien oder Reichen zuordnen muss. Zu Beginn wird man direkt in die Welt hineingeworfen. Erläuternde Worte sucht man hier vergebens. Daher braucht man ein paar Seiten, um sich zu orientieren und muss erst mal die Begriffe sortieren. Auch finde ich, dass das Buch etwa hundert Seiten braucht, um Fahrt aufzunehmen. Wenn man diese erste Hürde jedoch gemeistert hat, erkennt man, wie dicht die Handlung gewoben wurde. Permanent wird Spannung aufgebaut und die Geschichte vorangebracht. Man hat nur selten Zeit, mal durchzuatmen, viele aktionsreiche und spannende Szenen reihen sich aneinander. Durch den Perspektivenwechsel wird noch zusätzliche Spannung erzeugt.
Eigentlich habe ich nur zwei kleine Kritikpunkte. Meiner Meinung nach hätte man den Erzählstrang von Hilemore etwas kürzen können. Der andere ist der doch recht zähe Einstieg in die Geschichte. Ich brauchte etwa einhundert Seiten um einen Zugang zum Buch zu finden.

Insgesamt konnte mich der Fantasy- Autor Anthony Ryan mit seinem Auftakt der Draconis Memoria Reihe „Das Erwachen des Feuers“ wieder überzeugen. Nach einem etwas zähen Einstieg nimmt das Buch dann recht schnell Fahrt auf, sodass man es dann nur noch schwer wieder aus der Hand legen möchte. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben und ich bin schon sehr gespannt, wie diese Geschichte weitergeführt wird.

Veröffentlicht am 23.09.2017

Bücherstadt

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Der Autor Akram El- Bahay hat mit seinem neusten Fantasy- Werk „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ den Auftakt einer geplanten Trilogie geschrieben.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Sam ...

Der Autor Akram El- Bahay hat mit seinem neusten Fantasy- Werk „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ den Auftakt einer geplanten Trilogie geschrieben.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Sam ist ein Dieb - aber mit einer List gelingt es ihm trotzdem, in die Palastwache von Mythia aufgenommen zu werden. Er träumt von einem neuen Leben, von großen Aufgaben. Vielleicht wird er gar als Wache des Weißen Königs eingesetzt? Doch statt des Königs soll er nur alte, staubige Bücher bewachen, in der riesigen Bibliothek unterhalb der Stadt. Wie langweilig! Sam kann nicht mal lesen. Bald jedoch erfährt er am eigenen Leib, dass die hallenden Bücherschluchten ebenso gefährliche wie fantastische Geheimnisse bergen.

Bereits als dieses Buch angekündigt wurde, ist es auf meiner Unbedingt- Lesen- Liste gelandet. Die Flammenwüsten- Trilogie konnte mich vom Talent des Autors überzeugen. Und auch der Klappentext zu „Bücherstadt“ konnte mich zusätzlich locken, sodass ich wirklich sehr auf dieses Buch gespannt war.
Auch in seinem neusten Werk konnte mich Akram El- Bahay wieder von seinem Schreibtalent überzeugen. Er hat einen wunderbar bildhaften und leichten Stil, geschickt wird eine Atmosphäre aufgebaut. Auch hat er meiner Meinung nach ein Talent, actionreiche Szenen gekonnt zu schildern, sodass man das Gefühl hat, mittendrinne zu sein. Gut gefallen hat mir auch das fremdländische Setting. Durch viele kleine Details wird gekonnt eine Atmosphäre aufgebaut, die einen an das Abendland denken lässt. Der Auftakt der Trilogie spielt in der Stadt Mythia und dessen unterirdischen Bücherstadt Paramythia. Zusammen mit dem Protagonisten Samir werden wir in die Bücherstadt eingeführt und lernen etwas über dessen Aufbau und dessen Funktionsweise. Diese Beschreibungen von Paramythia haben mir sehr gut gefallen. Man hat als Leser das Gefühl, dass man selber mitten in einer überdimensionalen Bibliothek voller Bücher ist, kann den speziellen Duft alter Bücherseiten quasi selber riechen oder auch das Blättern von Seiten hören. Am liebsten würde man diese unterirdische Bibliothek selber erkunden und dessen Geheimnisse lüften. El- Bahay hat hier ein fantastisches Setting erschaffen, voller Geheimnisse und Abenteuer. Gut gefallen hat mir auch, dass der Autor wieder seine Geschichten innerhalb der eigentlichen Geschichte eingebaut hat. Diese Besonderheit hat mir bereits sehr in seiner Flammenwüste- Trilogie gefallen. Auch hier wird dieses stilistische Element wieder gekonnt eingesetzt um alte Legenden zu erzählen. Diese Geschichten sind für die Weiterführung der Geschichte von Bedeutung und werden gekonnt in die Haupthandlung des Buches eingearbeitet.
Die eingebauten Fabelwesen fand ich ebenfalls sehr gelungen. Sie konnten mich vom Ideenreichtum des Autos überzeugen und gaben der Geschichte ein gewisses Etwas. Sie haben diese zusätzlich belebt und spannend gemacht. Viele Fragen wurden um diese fremdartigen Fabelwesen gewoben, die es zu enthüllen galt. Sie wurden gekonnt in die Handlung eingebaut und haben die Geschichte lebendiger wirken lassen.
Gut gefallen haben mir auch die Protagonisten. Samir, oft auch Sam genannt, ist ein Dieb, der sein bisheriges Handwerk an den Nagel hängt um zur Stadtwache des Weißen Königs zu wechseln. Er will sein altes Leben hinter sich lassen und neu anfangen. Seine neue Aufgabe ist es, die Tore der Bibliothek mit all seinen Büchern zu bewachen. Dabei kann Samir gar nicht verstehen, warum man für all die Bücher so einen enormen Aufwand macht, er selber kann leider nicht lesen. Samir geht mit der Erwartung an seinen neuen Job, dass dieser wohl langweilig und langatmig sein wird – doch schnell wird er eines besseren belehrt. Er ist ein sympathischer junger Mann mit einem großen Herzen, der in ein spannendes Abenteuer stolpert. Dabei wird er mit Gegebenheiten konfrontiert, mit denen er niemals gerechnet hätte und sein bisheriges Weltbild ganz schön auf den Kopf stellen. Samirs Gegenpart ist Kani. Sie ist eine junge, intelligente und mutige Frau. Sie hat eine taffe Art und stürzt sich mit Überzeugung in dieses Abenteuer, weil sie dabei den Fabelwesen helfen und dessen Geheimnis lüften will. Ich finde jedoch, dass der Part von Kani leider im Laufe der Geschichte etwas in den Hintergrund gelangt. Sie agiert später recht passiv und es passte nicht so ganz in das Bild, welches ich von Kani gewonnen hatte. Dies kann zwar auch an gewissen Ereignissen liegen, die im Verlauf der Geschichte passieren. Dennoch hoffe ich, dass Kani im folgenden Band wieder aktiver auftritt. Gut gefallen hat mir auch Sabah. Sie hat etwas Geheimnisvolles und Mystisches an sich. Man erfährt in der zweiten Hälfte des Buches, was es mit Sabah auf sich hat. Doch auch hier würde ich mir wünschen, dass ihre Person und auch ihre Geschichte näher beleuchtet werden. Ähnlich erging es mir mit dem Weißen König, nur ein paar vage Andeutungen werden gemacht. Da „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ der Auftakt einer Reihe ist, sind diese Andeutungen verständlich, mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt. Auch hätte ich gerne etwas mehr über die Welt an sich und dessen Besonderheiten erfahren. Ich hoffe, dass darauf im Verlauf der Trilogie noch näher eingegangen wird.

Insgesamt konnte mich der Autor Akram El- Bahay mit „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ erneut von seinem erzählerischen Talent überzeugen. Meiner Meinung nach ist jedoch noch ein bisschen Luft nach oben. Ich hoffe, dass der Autor dies in den Folgebänden vollkommen ausnutzen kann, mein Interesse an der Reihe wurde geweckt. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 20.09.2017

Die Prüfung

Nevernight - Die Prüfung
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Jay Kristoff hat mit „Nevernight- Die Prüfung“ den Auftakt seiner neuen Fantasy- Serie geschrieben, welche die Geschichte der Assassinin namens Mia Corvere erzählt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Sie ...

Jay Kristoff hat mit „Nevernight- Die Prüfung“ den Auftakt seiner neuen Fantasy- Serie geschrieben, welche die Geschichte der Assassinin namens Mia Corvere erzählt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Sie ist keine Heldin. Sie ist eine Frau, die Helden fürchten.
In einer Welt mit drei Sonnen, in einer Stadt, errichtet auf dem Grab eines toten Gottes, sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache. Mia Corvere ist sechzehn Jahre alt, und sie kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben die mächtigsten Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio, einem Antiquitätenhändler, großgezogen. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die 'Rote Kirche'. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit dem Tag, an dem ihre Familie ausgelöscht wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der 'Roten Kirche' machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …

Meine durchweg positive Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen, fällt mir schwerer als bei anderen Werken. Denn dieses Buch hat mich auf verschiedenste Weise überzeugen können - doch fangen wir von vorne an.
Allein die Gestaltung des Fantasybuches finde ich sehr gelungen. Der rote Buchschnitt und auch die Covergestaltung passen sehr gut zum Inhalt von „Nevernight“. Zusätzlich sind die beigefügten Karten sehr ansprechend und hilfreich, sodass man sich während des Lesens gut zurechtfinden kann.
Der Autor Jay Kristoff konnte mich vollkommen von seinem dichten, bildhaften und atmosphärischen Schreibstil überzeugen. Er schafft es, auf der einen Seite eine düstere Atmosphäre zu erschaffen und auf der anderen Seite beschreibt er diese grausame Welt mit einer Poesie, sodass diese Welt nicht mehr ganz so grauenvoll klingt. Dadurch erschafft er eine düster- romantische Welt, die mich zu faszinieren wusste. Diese erschaffene Welt ist sehr vielseitig und wird auf wirklich detailvolle Art und Weise vorgestellt, dass man in dieser komplett versinken kann. Auch merkt man, dass sich Kristoff sehr gut in seiner Welt auskennt. Er lässt viele liebevolle Details und historische Gegebenheiten oder auch Traditionen einfließen, dadurch wirkt diese so realistisch, dass man denken könnte, dass diese wirklich existieren könnte. Dieses Buch wird durch einen bisher unbekannten Erzähler widergegeben. Im Prolog als auch im Epilog kommt dieser Erzähler zum Ausdruck und spricht den Leser persönlich an. Dieser Aspekt bringt einen zusätzlichen Spannungspunkt in das Buch. Man fragt sich, wer der Erzähler ist und warum er die Geschichte von Mia Corvere erzählt. Gut gefallen hat mir auch der schwarze Humor des Autors, welcher genau meinen persönlichen Geschmack getroffen hat. Oftmals musste ich während des Lesens lachen, weil Kristoffs die Situation genau getroffen hat und mit einer humoristischen Bemerkung unterlegt hat. In „Nevernight“ setzt der Autor ein spezielles Mittel ein: er verwendet Fußnoten. Diese dienen zum einen, dass die Welt detailreich beschrieben wird. Zum anderen macht der Erzähler unter Zuhilfenahme dieser Fußnoten gerne humoristische Bemerkungen, welche dann meistens nicht so ausführlich ausfallen. An diese Fußnoten muss man sich zunächst gewöhnen. Besonders zu Beginn des Buches dienen sie dazu, dass die Welt näher beleuchtet wird, trotzdem unterbrechen sie in gewissem Maße den Lesefluss, sodass man sich doch konzentrieren muss, um der Geschichte weiter zu verfolgen. Wie bereits geschrieben, besonders zu Beginn ist dies etwas mühselig und teilweise sind diese Details etwas umfangreicher. Dennoch lohnen sich meiner Meinung nach diese Bemerkungen. Oftmals erfährt man wissenswerte Ereignisse aus dieser Welt, die diese noch plastischer erscheinen lassen. Es lohnt sich, dran zu bleiben und diese zu lesen. Der Autor gestaltet dieses Buch auf vielseitige Weise spannend. Auch schafft er es, dass der Spannungsbogen permanent aufrecht erhalten bleibt und baut unerwartete Wendungen ein, die fernab vom Mainstream sind.
Ein weiteres Merkmal des Schreibstils: es wird nichts beschönigt. Der Autor schreibt auf eine ehrliche Weise und scheut sich auch nicht, dabei ins Detail zu gehen. Er beschreibt diverse pikante Szenen auf seine natürlich heftige Weise, wobei auch die Brutalität nicht beschönigt wird. Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und auch die enthaltenen Sexszenen werden in einer deutlichen und ehrlichen Weise erzählt.
Ebenfalls überzeugen konnten mich auch die vielseitigen Charaktere. In diesem Buch wird die Ausbildung zu einer Klinge thematisiert. Daher bekommt meinen einen guten Einblick sowohl in die Assassinen, welche sich ausbilden lassen, als auch in die Lehrer. Jeder ist auf seine eigene Art einzigartig und interessant gestaltet. Besonders der Beschwörer und auch seine Schwester, die Weberin, haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber auch die die Protagonistin Mia besticht durch ihre Art. Sie hat viel in ihrer Kindheit erlebt und sinnt nun auf Rache. Sie ist eher eine Antiheldin und trotzdem ist sie auf ihre Art sympathisch. Mia ist tiefgründig gezeichnet, man entdeckt immer wieder neue Facetten an ihr. Sie sticht aus der Masse heraus und ist mir dabei ans Herz gewachsen. Durch die eingebauten Rückblenden erfährt man einiges über die Vergangenheit von Mia und lernt diese besser kennen. Man kann ihre Entwicklung miterleben und somit auch ihr handeln besser verstehen. Das besondere an Mia ist auch, dass sie eine Dunkelinn ist. Sie hat eine gewisse Macht über die Schatten. An ihrer Seit ist Herr Freundlich, eine Schatten- Katze. Er hat immer einen tollen Spruch auf Lager und hilft Mia in schwierigen Situationen. Auch ernährt er sich von ihren Ängsten und ist dabei eine interessante Nicht- Katze. Aber auch ihr Mitschüler Tric hat mir sehr gut gefallen und hat sich ebenfalls in mein Leserherz geschlichen. Man fiebert mit den Schülern mit und liest voller Spannung, welche Abenteuer und Prüfungen diese bestehen muss. Dabei bangt man immer, ob diese überleben werden. Denn Kristoff geht nicht immer zimperlich mit ihnen um, diverse Charaktere müssen im Verlauf der Geschichte ihr Leben lassen. Sein schonungsloses Verhalten in Bezug auf die Personen hat mich oft nach Luft schnappen lassen, musste ich mich doch um diese sorgen. Nicht selten haben sie sich in gefährlichen Situationen befunden, sodass man als Leser einfach nur gebannt an den Seiten klebt.
Ich brauchte zwar ein paar Seiten, um mich in dieser Welt zurecht zu finden, aber es lohnt sich auf jeden Fall, dieses Buch weiterzulesen. Meine anfänglichen Schwierigkeiten lagen vor allem an den vielen Details, welche in das Buch einfließen. Doch schnell lernt man diese Welt besser kennen und findet sich auch in dieser zurecht. Ich lernte diese vielen tollen Details zu lieben und habe mich immer wohler in diesem Buch gefühlt.

All die genannten Wesenszüge führten dazu, dass ich dieses Buch inhaliert habe. „Nevernight – Die Prüfung“ von Jay Kristoff ist bisher eins meiner beiden absoluten Jahreshighlights. Ich möchte wohlverdiente 5 Sterne vergeben. Und auch möchte ich eine Leseempfehlung für Fantasy- Leser aussprechen, die einem schwarzhumoristischen und detailreichen Buch etwas abgewinnen können.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Die Prophezeiung von Feuer und Eis

Snow
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Der Fantasy- Roman „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ aus der Feder von Danielle Paige ist der Auftakt einer Reihe, welcher in einer schneebedeckten magischen Welt spielt und eine Prophezeiung ...

Der Fantasy- Roman „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ aus der Feder von Danielle Paige ist der Auftakt einer Reihe, welcher in einer schneebedeckten magischen Welt spielt und eine Prophezeiung um das Mädchen Snow eine wesentliche Rolle spielt.

Inhaltsangabe (Quelle: Verlagsseite Thienemann Esslinger):
„Die drei mächtigsten Hexen des Landes erhielten zu deiner Geburt eine Prophezeiung, Snow. Vergiss nicht, dass beide Elternteile dir Magie vererbt haben. Diese Magie lebt in dir, eine starke Magie, wahrscheinlich sogar die stärkste, die es in Algid jemals gegeben hat.“
Algid, ein Reich aus Eis und Schnee, ist Snows wahres Zuhause. Hier soll sie ihre eigentliche Bestimmung annehmen und das Land aus den frostigen Ketten König Lazars befreien. Snow, jahrelang in der Menschenwelt festgehalten, fällt es schwer, ihren Auftrag und ihre magischen Fähigkeiten zu akzeptieren. Durch Jagger und Kai, die sich beide um sie bemühen, erfährt sie die Geheimnisse von Algid und seinen Bewohnern. Doch Snows Herz gehört eigentlich schon Bale – dem sie ihre Flucht verdankt und den sie jetzt verzweifelt sucht …

Der Schreibstil von Danielle Paige ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Mir hat es gefallen, in diese schneebedeckte magische Welt einzutauchen und diese zusammen mit Snow zu erkunden. Immer neue Seiten wurden offenbart und dabei lernt man auch einige Gefahren dieser Schneewelt kennen. Die von Paige erschaffene Welt hat mir gut gefallen und wirkte auf mich durchdacht. Sie weist einige Parallelen zu Der Schneekönigin von Hans Christian Andersen auf, auch bestimmte Szenen aus der Geschichte des Buches haben Ähnlichkeit mit diesem bereits bekannten Märchen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es im Verlauf der Reihe weitere Parallelen geben könnte, der Verlauf der Geschichte aus dem ersten Teil lässt diesbezüglich vermuten.
Die Grundidee zu diesem Fantasy- Buch ist nichts Neues oder Unbekanntes. Die Protagonistin ist ein recht junges Mädchen, welches in Unwissenheit aufgewachsen ist. Plötzlich gelangt es in eine fremde magische Welt und erfährt von einer wichtigen Prophezeiung, welche von ihr handelt und einen Einfluss auf die gesamte magische Welt hat. Dennoch hat es Paige geschafft, etwas Neuartiges in dieses Buch einfließen zu lassen und damit ihre ganz eigene Geschichte zu schreiben. Besonders interessant fand ich das Magiesystem. Es ist recht vielseitig und bedient sich verschiedener Elemente. Zu gerne würde ich noch mehr in den folgenden Büchern darüber erfahren, denn ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Magiesystem noch ein unentdecktes Potential hat und die Leser durchaus überraschen könnte.
Die Protagonistin ist ein junges Mädchen namens Snow. Diese lebt seit einigen Jahren in einer psychiatrischen Einrichtung, sodass sie fernab von der Zivilisation groß geworden ist und ein alltägliches Leben nicht kennt. Der genannte Grund, warum Snow in diese Psychiatrie eingewiesen wurde, fand ich leider nicht wirklich glaubwürdig oder überzeugend. Sie ist teilweise noch recht naiv und sturköpfig, zum Teil auch trotzig. Ich fand es interessant zu lesen, wie Snow diese neue magische Welt erst kennen lernen muss. Auch muss sie erst ihr eigenes Potential erkennen und die Auswirkungen ihrer Magie begreifen. Was mir persönlich nicht so an ihr gefallen hat: ihre permanente Verliebtheit in die männlichen Begleiter. Eigentlich ist sie in diese Schneewelt gekommen, um ihre große Liebe Bale zu retten. Dennoch verliebt sie sich recht schnell in die Männer dieser Welt und scheint auch Gefühle für diese zu entwickeln. Dies ging mir alles teilweise immer recht schnell und wirkte auf mich teilweise auch aufgesetzt. Mehr überzeugen konnten mich persönlich die Nebencharaktere aus diesem Buch. Kai und Gerde haben mir gut gefallen, ihre Verbundenheit zueinander konnte mich überzeugen. Auch Jagger fand ich recht ansprechend. Ich brauchte ein paar Seiten, um mich auf ihn einzulassen, doch dann ist mir seine geheimnisvolle und liebevolle Art ans Herz gewachsen.
Der Bösewicht ist in dieser Geschichte der König Lazar, außerdem ist er der Vater von Snow. Dieser wird erst am Ende der Geschichte greifbar. Oftmals wird über ihn geredet und seine Taten sprechen für sich. Doch erst zum Ende des Buches bekommt er seinen Auftritt. Ein spannender Showdown konnte mich noch zum Ende von der Autorin Paige überzeugen. Einige überraschende und unverhoffte Wendungen wurden eingebaut, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Dieser Showdown sorgte dafür, dass mein Interesse an der Weiterführung der Geschichte geweckt wurde.

Insgesamt hat Danielle Paige mit „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ einen interessanten Auftakt der Reihe geschrieben. Hierbei konnten mich vor allem die magische Welt und auch die Nebencharaktere überzeugen. Die angedeuteten Liebesbeziehungen waren für mich jedoch ein wesentlicher Kritikpunkt. Leider ist mir auch die Protagonistin bisher nicht wirklich ans Herz gewachsen. Dennoch würde ich gerne weiterlesen und erfahren, wie die Geschichte weitergeführt wird. Hierfür möchte ich 3,5 Sterne vergeben.