Profilbild von Mine_B

Mine_B

Lesejury Star
offline

Mine_B ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mine_B über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2017

Vier Farben der Magie

Vier Farben der Magie
0

Der Fantasy- Roman „Vier Farben der Magie“ von Victoria Schwab ist der erste Teil ihrer Weltenwanderer- Trilogie, welche von dem Magier Kell und der Diebin Lila handelt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Es ...

Der Fantasy- Roman „Vier Farben der Magie“ von Victoria Schwab ist der erste Teil ihrer Weltenwanderer- Trilogie, welche von dem Magier Kell und der Diebin Lila handelt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt. Als einer der wenigen Antari springt Kell zwischen den verschiedenen Welten hin und her. Doch er führt ein Doppelleben: Er ist Botschafter der Könige, aber auch ein Schmuggler. Eines Tages wird ihm als Bezahlung für einen außergewöhnlichen Botengang ein schwarzer Stein zugesteckt. Dass es sich um ein mächtiges magisches Artefakt handelt, merkt er erst, als er sich von einem gefährlichen Feind verfolgt sieht, der ihm das gute Stück abjagen möchte und dabei vor keinem Mittel zurückschreckt. Auf der Flucht trifft der Magier die gewitzte Diebin Delilah Bard, die Kell zunächst ausraubt, ihm dann aber hilft. Allerdings erwartet sie eine Gegenleistung von ihm...

Ich war schon sehr auf dieses Buch gespannt. Ich hatte bereits viel Gutes von dieser Reihe gehört, umso höher waren meine Erwartungen und Hoffnungen. Dennoch wurde ich nicht vom Auftakt der Reihe enttäuscht, wobei meiner Meinung nach noch eine Steigerung möglich ist.
Der Schreibstil von Schwab ist angenehm zu lesen und recht einfach gehalten. Aber auch bildhaft, sodass ich mir die unterschiedlichen London gut vorstellen konnte. Sie schafft es, die jeweiligen Atmosphären und Unterschiede dieser Städte zu vermitteln. Die vier London unterscheiden sich im Umgang bzw. in ihrer Beziehung zur Magie. Mir hat es gefallen, wie die Autorin es schafft, diese unterschiedlichen Ansätze der Welten zu transportieren und diese dem Leser näher bringt. Allgemein hat mir die Grundidee zu dieser fantastischen Reihe gut gefallen. Die Idee, dass diese vier Parallelwelten existieren und das es in jeder davon eine Stadt namens London gibt, hat mir wirklich gut gefallen. Auch die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Welten konnten mich überzeugen. Ebenfalls fand ich das Magiesystem und auch die Blutmagier sehr ansprechend. Ich würde mir wünschen, dass wir in den folgenden Büchern noch ein bisschen mehr über das Wesen der Magie erfahren. Aber da „Vier Farben der Magie“ der Auftakt einer Trilogie ist, kann ich mir gut vorstellen, dass im Verlauf der Geschichte noch mehr Hintergrundwissen vermittelt wird. Auch die Blutmagier konnten mich überzeugen. Dass es nur noch zwei dieser Antari gibt, die unter Zuhilfenahme ihrer Magie durch die verschiedenen Welten reisen und somit als Botschafter zwischen diesen dienen, konnte mich überzeugen. Auch hier bin ich gespannt, wie diese Idee weitergeführt wird, da diese Art der Magie doch eine gewisse Machtposition innehat.
Der Einstieg ist etwas gemächlich. Man wird als Leser langsam an den Protagonisten Kell herangeführt und lernt schrittweise seine Welt und die unterschiedlichen London kennen. Zu Beginn wird viel Wert darauf gelegt, dass der Leser einen Einblick in die Unterschiede der London bekommt und auch einen Einblick in das Magiesystem erhält. Doch im Verlaufe des Buches ändert sich dies. Es wird actionreicher, abenteuerreicher und auch blutiger. Schwab schafft es, die Jagd nach dem schwarzen Stein vielseitig zu gestalten und hat hierbei einige Überraschungen parat. Was mir auch gefallen hat, dass die Autorin ihre Protagonisten nicht schont. Man muss um sie bangen und leidet mit ihnen mit. Sie geht nicht allzu sorgsam mit ihnen um und nicht selten wird Kell schwer verwundet. Da er aber ein Antari ist, heilt er schneller als andere und ist dabei nicht so einfach zu töten.
Einer der beiden Protagonisten ist der Magier Kell. Er ist ein Antari, welche es nur noch sehr wenige gibt. In diesem Buch sind nur zwei Blutmagier bekannt. Diese können mit Hilfe ihres Blutes und Gegenstände aus der Parallelwelt in diese reisen. Kell schmuggelt neben seiner Position als Botschafter auch Gegenstände aus den verschiedenen Welten. Auch fühlt er sich als Besitz der Königsfamilie des Roten Londons. Diese hat ihn zwar als kleines Kind aufgenommen. Dennoch fühlt er sich nie als vollwertiges Familienmitglied. Seine Verbindung zum Prinzen Rhy ist sehr innig, die beiden verbindet eine enge Freundschaft. Kell besitzt einen magischen Umhang, welcher viele verschiedene Schichten hat und jede hat ein anderes Aussehen. Die Art von Kell hat mir gefallen und auch seine innere Zerrissenheit konnte mich überzeugen. Er hat sich langsam aber stetig in mein Leserherz geschlichen. Mit der anderen Protagonistin Lila, eigentlich Delilah Bard, habe ich leider etwas gebraucht, bis ich mit ihr warm geworden bin. Hierbei kann ich gar nicht so genau festmachen, woran das eigentlich lag. Sie ist eine Diebin und Überlebenskünstlerin aus dem grauen London. Sie ist taff und abenteuerlustig, hat ihr Herz am rechten Fleck und eine raue Schale. So ein ziemliches Gegenteil zu Kell. Die beiden sind wie Feuer und Wasser und es hat Spaß gemacht, die beiden miteinander zu erleben. Die Nebencharaktere konnten mich ebenfalls überzeugen. Besonders der andere Antari aus dem weißen London namens Holland hat mich in diesem Buch begeistern können. Sein schweres Schicksal und seine Geschichte konnten mich in seinen Bann ziehen und haben mir diese tragische Figur näher gebracht.
Etwas schade fand ich es, dass zu Beginn viel Wert auf das World- Building gelegt wurde und dennoch diverse Aspekte leider nicht erwähnt wurden. Es wurde einiges an Hintergrundwissen in Bezug auf die Parallelwelten oder die Existenz der vier London nicht behandelt. Ich hoffe, dass dies im Verlauf der Reihe noch näher erläutert wird.

Insgesamt konnte mich „Vier Farben der Magie“ von V.E. Schwab wirklich überzeugen. Mir hat die Mischung aus Fantasy, Weltenwanderer, Magie und Abenteuer gut gefallen. Mein Interesse an der Reihe wurde geweckt, wobei ich hoffe, dass noch diverse offen gebliebene Fragen in Bezug auf die Parallelwelten und das Magiesystem geklärt werden. Ich bin schon sehr auf die Fortsetzungen gespannt. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 27.06.2017

Der König auf Camelot

Der König auf Camelot
0

Der Autor Terence Hanbury White hat mit „Der König auf Camelot“ die bekannte Artus- Sage aufgegriffen. Später wurden die vier Bücher neu aufgelegt und sind im Klett- Cotta- Verlag erschienen.

Inhaltsangabe ...

Der Autor Terence Hanbury White hat mit „Der König auf Camelot“ die bekannte Artus- Sage aufgegriffen. Später wurden die vier Bücher neu aufgelegt und sind im Klett- Cotta- Verlag erschienen.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Sie nannten ihn 'die Warze', und wie eine lästige Warze wurde der kleine Art von seinem Vetter Kay auch behandelt. Kay, der Sohn des Hauses, wurde in allen ritterlichen Fertigkeiten unterrichtet. Art hingegen hatte nur den uralten Zauberer Merlin zum Lehrer. Doch nicht Kay gelang es, das sagenumwobene Schwert aus dem Stein zu ziehen, sondern Art, dem künftigen König der Tafelrunde. Als viel später König Arthurs Frau Guinevra eine Liebschaft mit dem tapferen Ritter Lancelot eingeht und der intrigante Sir Mordred nach Arthurs Thron trachtet, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

„Der König auf Camelot“ besteht aus vier Teilen, welche die Titel „Das Schwert im Stein“, „Die Königin von Luft und Dunkelheit“, „Der missratene Ritter“ und „Die Kerze im Wind“ tragen. In diesen Büchern erzählt der Autor T. H. White die Artus- Sage und erweckt das bekannte Epos rund um König Arthur und seine Tafelrunde erneut. Ich war im Vorfeld sehr gespannt auf welche Weise der Autor diese Sage erzählt, wie er eigene Interpretationen mit in die Geschichte einfließen lässt und wo er seinen Schwerpunkt legen wird. Doch leider wurde ich von diesem Werk enttäuscht.
Bei mir ist leider der Funke überhaupt nicht übergesprungen. Die Geschichte konnte mich nicht fesseln. Ich habe mit den Charakteren nicht mitfiebern können, teilweise auch, weil ich diese einfach nicht ernst nehmen konnte. Die Ursache liegt wohl hauptsächlich am Schreibstil des Autors.
Der erste Teil der Reihe ist bereits 1938 erschienen. So ist es vielleicht auch nicht verwunderlich, dass der Schreibstil etwas altbacken oder auch verstaubt erscheint. Ich bin mit diesem Stil leider nicht warm geworden, ich konnte mich nicht an diesen gewöhnen, sodass für mich dieses Buch eine Qual wurde. Teilweise musste ich mich durch die einzelnen Seiten kämpfen, nicht selten bin ich während des Lesens mit meinen Gedanken abgeschweift und ich musste mich zwingen, dieses Buch weiter zu lesen. Ich empfand den Schreibstil als recht gewöhnungsbedürftig. White schreibt recht ausschweifend. Eigentlich habe ich mit einem detailreichen Schreibstil keine Probleme, gerne lese ich auch mal Landschafts- oder Charakterbeschreibungen. Aber viel zu oft verliert sich der Autor in Nichtigkeiten, nicht immer ist ein roter Faden erkennbar. Viele nebensächliche Handlungen werden meiner Meinung nach viel zu ausschweifend thematisiert. Sie werden umfangreich behandelt nur um dann ein paar Seiten als irrelevant abgehandelt zu werden. Auch hat mir der teilweise sehr saloppe Schreibstil nicht immer gefallen. Mit diesem Stil wollte der Autor White wahrscheinlich einen humoristischen Aspekt in das Buch hereinbringen. Bei mir persönlich hat es jedoch dazu geführt, dass auf mich diverse Szenen oder auch Charaktere fast schon lächerlich wirkten. Diese teilweise recht lächerliche Darstellung diverser Charaktere hat mir leider überhaupt nicht gefallen, es hat wohl einfach nicht meinen Humor getroffen. Dieser saloppe Erzählstil hat dazu geführt, dass mir die Charaktere nicht ans Herz gewachsen sind. Sie wirkten auf mich teilweise sogar unsympathisch. Die flachsigen Dialoge haben dies sogar noch bestärkt.

Leider konnte mich T.H. White mit seinem Werk „Der König auf Camelot“ nicht überzeugen. Die Grundidee der Artus- Sage und dessen Interpretation hat mir relativ gut gefallen. Jedoch bin ich mit dem Erzählstil leider nicht warm geworden, sodass ich mich durch dieses Buch hindurch kämpfen musste, daher kann ich leider nur 1,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Die dunklen Gassen des Himmels

Die dunklen Gassen des Himmels
0

Der bekannte Fantasy- Autor Tad Williams hat mit „Die dunklen Gassen des Himmels“ den Auftakt einer Trilogie geschrieben. Im Mittelpunkt dieser Reihe steht der Engel Bobby Dollar, welcher nicht die typischen ...

Der bekannte Fantasy- Autor Tad Williams hat mit „Die dunklen Gassen des Himmels“ den Auftakt einer Trilogie geschrieben. Im Mittelpunkt dieser Reihe steht der Engel Bobby Dollar, welcher nicht die typischen Klischees eines Engels bedient.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Bobby Dollar ist ein Engel – und als Engel weiß er so ziemlich alles über die Sünden der Menschen. Er ist nämlich Anwalt für die jüngst Verstorbenen, um die zwischen Hölle und Himmel erbittert gekämpft wird. Neben seinen Geschäftsreisen zu den Opfern von Autounfällen, zu plötzlich an einer Herzattacke Verstorbenen treibt Bobby Dollar sich viel in himmlischen Bars und Vergnügungslokalen herum. Alles geht seinen gewohnten Gang, bis eines Tages die Seele eines Toten verschwunden ist. Hat 'die andere Seite' sie gestohlen – der Anwalt der Hölle? Waren es Hintermänner im Himmel? Ein neues Kapitel im Krieg zwischen Himmel und Hölle beginnt, und der Engel Bobby steckt mittendrin …

Die Grundidee zu diesem Buch hat mir ganz gut gefallen und hat sofort mein Interesse geweckt. Die Idee, ein Buch über den Konflikt zwischen Himmel und Hölle oder auch Engeln und Dämonen zu schreiben ist definitiv nicht neu – dennoch verleiht Williams gekonnt dieser Grundidee seinen eigenen Touch. Er hat teilweise recht skurrile Einfälle und allgemein überzeugt dieses Buch durch seinen Ideenreichtum. Der Autor hat hier wirklich seine eigene Art gefunden, mit all diesen Klischees aufzuräumen und etwas ganz eigenes zu erschaffen. So sind seine Engel nicht blond gelockt und unschuldig, nein jeder Engel hat seine Eigenarten und wirkt teilweise etwas überspitzt und dennoch originell. Der Protagonist in „Die dunklen Gassen des Himmels“ ist der Engel Bobby Dollar. Er ist ein Anwaltsengel und kämpft für die Seelen der vor kurzem Verstorbenen, damit ihre Seele in den Himmel und nicht in die Hölle kommt. Er ist kein stereotypischer Engel, Bobby Dollar ist misstrauisch und hinterfragt gerne diverse Sachen, auch hadert er teilweise mit dem Konzept des Himmels. Zu gerne würde er wissen, was er in seinem irdischen Leben erlebt hat, wer er war. Auch hat dieser Engel ein Talent in gefährliche Situationen zu geraten. So auch in diesem Auftakt zu der Reihe rund um Bobby Dollar. Er gelingt ganz zufällig in einige wirklich bedrohliche Situationen und weiß sehr lange eigentlich nicht, worum es genau geht und warum er die Zielscheibe ist. Er hat eine recht lockere Zunge, wodurch er sich nicht selten auch Feinde macht. Das Fantasy- Buch wird aus der Ich- Perspektive des Anwaltsengels erzählt. So bekommt der Leser einen recht guten Einblick in die Gedankengänge des Engels. Man lernt an seiner Seite die Stadt kennen, aber auch einen Einblick in den Himmel nach Williams Vorstellung erhält der Leser. Mir hat diese Darstellung gefallen, sie ist nicht zu romantisiert und zeigt auch die Schattenseiten dieses Konzeptes. Durch den Erzählstil weiß der Leser nur soviel, wie auch der Protagonist weiß. Man bekommt bruchstückhaft Informationen und versucht dessen Zusammenhänge zu entschlüsseln. Dadurch wird der Spannungsbogen hochgehalten, man möchte gerne wissen, in was Bobby Dollar eigentlich hineingeraten ist und was hinter all dem steckt, wie diese Vorfälle zusammen hängen. Innerhalb dieses Abenteuers muss Bobby Dollar einige Abenteuer bestreiten und nicht selten muss er sich aus gefährlichen Situationen heraus manövrieren. So ist es nicht verwunderlich, dass dieses Buch einiges an Action zu bieten hat. Besonders zu Ende des Werkes gibt es einige actionreiche Szenen, die meiner Meinung nach gut umgesetzt wurden sind. Auch der Einstieg in das Buch beginnt bereits actiongeladen. Auf den ersten Seiten kämpft Bobby gegen Dämonen. An der spannendesten Stelle wird jedoch abgebrochen. Nur um in den darauf folgenden Kapiteln zu erzählen, wie er überhaupt in diese beunruhigende Situation gelangt ist. Ich finde, Tad Williams hat diesen Einstieg gut gemeistert. Das Interesse wurde geweckt, man möchte gerne wissen, was es mit diesem Gespräch und der Lage im Allgemeinen auf sich hat.
Leider konnte mich der Schreibstil des Autors diesmal nicht vollkommen überzeugen. Dieser war anders im Vergleich zu den bisherigen Büchern, welche ich bereits von Tad Williams gelesen habe. Besonders zu Beginn des Buches wirkte er auf mich gezwungen sarkastisch. Mir wurden zu oft sarkastische Bemerkungen gemacht. Es wirkte auf mich, als wollte der Autor beweisen, dass er auch lustig schreiben kann. Dies kann Williams auch, aber besonders zu Beginn wäre manchmal weniger Sarkasmus einfach mehr gewesen. Ich mochte die sarkastische Seite des Engels, doch teilweise wirkte es auf mich einfach zu überladen. Ansonsten war der Schreibstil wieder gewohnt flüssig. Man merkt, dass der Autor weiß, wie man mit Worten umgeht - damit eine stimmige Atmosphäre und Bilder erschafft. Ein weiterer negativer Punkt war für mich die eingebundene Liebesgeschichte. Diese ging mir persönlich viel zu plötzlich und teilweise war sie für mich auch unrealistisch.
Die Geschichte ist in sich relativ abgeschlossen. Einige Fragen werden offen gelassen, die wesentlichen Themen werden jedoch geklärt. Die Neugier, wie es wohl mit Bobby Dollar weitergeht, wird ohne einen großen Cliffhanger geweckt.

Insgesamt hat Tad William mit „Die dunklen Gassen des Himmels“ einen interessanten Reihenauftakt geschaffen, wobei mich besonders die Umsetzung der Grundidee überzeugen konnte. Auf Grund ein paar Kritikpunkte meinerseits möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 20.06.2017

Elfenmacht

Elfenmacht
0

Der Fantasy- Autor Bernhard Hennen hat mit seinem neusten Werk „Elfenmacht“ die Geschichte rund um die Drachenelfen weitergeführt. Dabei schlägt „Elfenmacht“ eine Brücke zwischen den Büchern rund um die ...

Der Fantasy- Autor Bernhard Hennen hat mit seinem neusten Werk „Elfenmacht“ die Geschichte rund um die Drachenelfen weitergeführt. Dabei schlägt „Elfenmacht“ eine Brücke zwischen den Büchern rund um die Drachenelfen und den Elfenbücher von Hennen, es fungiert als Bindeglied. Dennoch lässt sich dieses Fantasy- Buch auch durchaus ohne Vorkenntnisse lesen.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Wer wird künftig über das verwunschene Albenmark herrschen? Sind es die grausamen Drachen oder die raubeinigen Zwerge? Oder die geheimnisvollen Elfen, deren Kräfte bisher im Verborgenen geschlummert haben? Als die beiden Geschwister Emerelle und Meliander sich auf die Suche nach ihrer verschwundenen Mutter machen, der legendären Drachenelfe Nandalee, ahnen sie nicht, dass ihre Reise das Schicksal aller Völker Albenmarks für immer verändern wird. Während Emerelle den Weg des Kampfes wählt, findet ihr stillerer Bruder eine junge, mysteriöse Elfe, die ihn vom ersten Augenblick an fasziniert. Doch es gibt Geheimnisse, an deren Wurzeln man nicht rühren sollte …

In dem Fantasy- Buch „Elfenmacht“ ist eine Karte enthalten, welche ich als hilfreich empfunden habe. Auch ein umfangreiches Personenregister und ein Glossar sind beigefügt wurden, welches besonders für Quereinsteiger von Wert sein dürfte.
Der Autor Bernhard Hennen hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Durch die bildhaften Beschreibungen sind mir sowohl die Charaktere als auch die besuchten Gegenden ans Herz gewachsen. Die Seiten sind nur so dahin geflogen, es konnte mich in seinen Bann ziehen und die Welt um mich herum vergessen lassen. Auch die gezeichnete Welt ist sehr vielseitig. Man merkt, dass der Autor sich in seiner erschaffenen Welt auskennt und sich dort auch wohlfühlt. Gefallen hat mir auch die Vielseitigkeit der Völker, welche in dieser Welt wandeln. Es war interessant, mehr über die einzelnen Völker und dessen Besonderheiten zu erfahren. Wie sie zueinander stehen und welche Eigenarten diese jeweils haben. Mich konnte diese erschaffene Welt vollkommen überzeugen, zum einen durch seine Komplexität und zum anderen habe ich sie als gut durchdacht und ausgearbeitet wahrgenommen. Hennen schafft es auf verschiedene Weise Spannung aufzubauen. Allein der Plot verspricht schon einiges an Potential. Zwei relativ junge Elfen, die wohlbehütet und fernab der Zivilisation aufgewachsen sind, begeben sich auf die Suche ihrer Mutter, die bekannt und gefürchtet ist. Aber auch durch viele unerwartete Wendungen auf ihrer Reise wird Spannung aufgebaut. Allgemein ist das Buch recht handlungsreich und dicht verwebt. Das hat mir gut gefallen. Aber auch durch die unterschiedlichen Perspektiven wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Hennen schafft es gekonnt, die Erzählperspektive an Scheidewegen zu wechseln, sodass man einfach zu gerne wissen möchte, wie es mit dem jeweiligen Protagonisten weitergeht. Auch die Zusammenführung dieser beiden Erzählperspektiven hat mir gut gefallen. Im Buch sind im Wesentlichen zwei Perspektiven enthalten, sodass man jeweils die Geschichte der Geschwister Emerelle und Meliander mitverfolgen kann. Beide erleben recht unterschiedliche Abenteuer auf ihrer Suche. Hierbei empfand ich beide als spannend und konnten mich gut unterhalten, auch haben sie mich durch ihre Vielseitigkeit überzeugen können. Besonders zu Beginn ihrer Reise merkt man, dass die Geschwister fernab jeder Zivilisation groß geworden sind, dass sie wohlbehütet aufgewachsen sind und wenig vom alltäglichen Leben wissen. Ihr Wissen basiert im Wesentlichen aus den Büchern, die sie auf dem Schiff zur Verfügung hatten. Mir hat es gefallen, die beiden Geschwister zu begleiten und ihre jeweiligen Erfahrungen und Erlebnisse mitverfolgen zu können.
Der Autor Hennen konnte mich auch mit seinen Charakteren überzeugen. Nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharaktere konnten eine gewisse Tiefe und Vielseitigkeit vorweisen. Emerelle ist eine starke junge Elfe, die oftmals unbedacht und impulsiv handelt. Sie wird getrieben durch die Suche nach ihrer Mutter, außerdem ist sie eine gute Kämpferin. Ihr Bruder Meliander hat eher einen bedachteren Charakter und fühlt sich in einer Bibliothek zwischen Büchern wohl. Die beiden haben nicht immer dieselben Ansichten und sind oftmals unterschiedlicher Meinung, dennoch haben sie eine enge Verbindung zueinander. Aber auch ihre Begleiter konnten mich begeistern. Besonders der Zwerg Frar oder der Elf Falrach konnten mich durch ihren Charakter von sich überzeugen.
Das Ende ist an sich recht offen gehalten, sodass man eventuell auf eine Weiterführung der Geschichte rund um die Geschwister hoffen kann. Allgemein konnte mich das Ende des Buches ebenfalls überzeugen, auch durch ein paar unvorhersehbare Wendungen.

Insgesamt hat mir das neue Fantasy- Werk „Elfenmacht“ von Bernhard Hennen gut gefallen. Es konnte mich in seinen Bann ziehen und auch die Geschichte und die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Hierfür möchte ich 4,5 Sterne vergeben und eine Leseempfehlung für Leser von Fantasy- oder Elfenbüchern aussprechen.

Veröffentlicht am 10.06.2017

Das Herz des Verräters

Das Herz des Verräters
1

Der fantastische Jugendroman „Das Herz des Verräters“ von Mary E. Pearson ist der zweite Teil der Trilogie mit dem Titel Die Chroniken der Verbliebenen. Man sollte im Vorfeld bereits den ersten Teil „Der ...

Der fantastische Jugendroman „Das Herz des Verräters“ von Mary E. Pearson ist der zweite Teil der Trilogie mit dem Titel Die Chroniken der Verbliebenen. Man sollte im Vorfeld bereits den ersten Teil „Der Kuss der Lüge“ gelesen haben, da man ansonsten Schwierigkeiten haben wird, der Handlung zu folgen. Auch setzt „Das Herz des Verräters“ nahtlos an den ersten Teil an.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Seit Lia in den feindlichen Palast verschleppt wurde, muss sie um ihr Leben fürchten. Rafe ist zwar an ihrer Seite, aber hier kann auch er sie nicht mehr beschützen. Der Komizar von Venda will Lias Tod - und erst als Kaden ihm verrät, dass Lia die Gabe der Vorsehung besitzt, steigert das in den Augen des Feindes Lias Wert. Sie gewinnt Zeit - doch was sagt ihr der Blick in die Zukunft? Lia muss wichtige Entscheidungen treffen und einen Weg finden, um endlich ihrem Gefängnis zu entfliehen...

Auch beim zweiten Teil konnte mich die Gestaltung wieder in ihren Bann ziehen. Ich finde die Covergestaltung sehr ansprechend, ein gewisser Zusammenhang zum Inhalt des Buches ist erkennbar. Besonders hat mir auch die Karte im Buch gefallen, welche wieder wunderbar gestaltet war.
Der Schreibstil von Mary E. Pearson ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Pearson schafft es gekonnt, mit ihren Worten Bilder zu erschaffen. Ihre Art zu schreiben gefällt mir sehr, sie konnte mich mit Worten in ihren Bann ziehen. Und auch wenn inhaltlich nicht wirklich viel geschehen ist, so hat mich der Erzählstil gefesselt und konnte mich von dem Talent der Autorin überzeugen.
Gut gefallen hat mir auch die Gestaltung von Venda. In dem zweiten Teil werden wir zusammen mit Lia und Rafe in das raue Land Venda entführt, lernen dort ihre Sitten und Bräuche besser kennen und erhalten auch einen guten Einblick in die Bevölkerung. Dieses Land verlangt so einiges von den Bewohnern dieses unwirtschaftlichen Gebietes und so ist es nicht verwunderlich, dass auch dieses Volk rauer ist, aber dennoch in keinster Weise barbarisch, wie man in anderen Ländern dieser fantastischen Welt immer behauptet. Mir hat dieser Einblick in Venda sehr gefallen. Die Art der Darstellung konnte mich ebenfalls überzeugen. Teilweise hat der Leser immer mehr von den Sitten und auch von der Bevölkerung lernen dürfen und hat zusammen mit Lia die neue und fremdartige Umgebung erkundet. Im zweiten Band lernen wir auch mehr über die Geschichte dieser Welt. Der Leser bekommt einen besseren Einblick in Gaudrels Vermächtnis. Mir hat es gefallen, dass die Vergangenheit und das Geheimnis darüber etwas klarer gestaltet werden. In „Der Kuss der Lüge“ war dies alle noch sehr nebulös gehalten, in „Das Herz des Verräters“ wird alles ein bisschen ersichtlicher und detailierter, man bekommt ein bisschen mehr Wissen darüber vermittelt, wobei natürlich noch nicht alles aufgelöst wird, da ich mir gut vorstellen kann, dass diese Passagen auch im dritten Teil beibehalten werden.
Auch der zweite Band ist wieder in unterschiedliche Erzählperspektiven aufgeteilt, wobei der Part von Lia wohl den meisten Raum einnimmt. Schade finde ich es, dass die Perspektive von Pauline so wenig Raum bekommt. Auch diese Geschichte hatte einiges an Spannung zu bieten und hätte mich durchaus interessiert, dennoch wird dieser recht kurz gehalten, sodass manche Ereignisse nur sprunghaft erzählt werden. Der Erzählpart von Lia dagegen ist recht ausgeprägt und von ihrer Sicht erfahren wir recht viel. Man erfährt, wie sie sich in Venda einlebt und sich an ihre Gefangenschaft und die damit einhergehenden Umstände gewöhnt. Im Vergleich zum ersten Teil wirkt Lia hier viel reifer und erwachsener. Sie ist bedachter, überlegt auch mal, bevor sie etwas sagt oder handelt. Sie ist sich bewusst, dass ihre Handlungen Konsequenzen haben könnten und nicht nur sich selber könnte sie durch ihre Taten in Gefahr bringen. Dennoch ist sie manchmal immer noch recht unbedacht und temperamentvoll. Leider war mir Lia nicht immer sympathisch. Gewisse Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Auch fand ich die Art ihrer Gefangenschaft doch recht locker. Dafür, dass Venda keine Gefangenen macht und diese meist sofort hinrichtet, hatte Lia doch recht viele Freiheiten. Besonders haben mir die Szenen gefallen, in denen Lia ihre Andachten hält. Bei denen die Bevölkerung von Venda lauscht und diese Geschichten sie in ihren Bann ziehen. Diese waren immer sehr atmosphärisch geschrieben und haben die Beziehung zwischen Lia und dem einfachen Volk von Venda gut charakterisiert. Gefallen hat mir auch die Entwicklung von Kaden. Wir erfahren so einiges über seine Vergangenheit oder auch über sein Leben und seine Stellung in Venda. Durch diesen Einblick in sein bisheriges Leben ist mir Kaden näher gekommen und ich konnte sein Verhalten besser verstehen. Auch der Gegenpart, welcher durch den Komizar besetzt wurde, hat mir gut gefallen. Dieser ist listig und verfolgt seine eigenen Ziele. Er versucht mit allen Mitteln das Beste für sein Volk zu erreichen und hat dabei einige clevere Pläne, die er verfolgt. Ich fand seinen Part wirklich sehr interessant, mir hat es gefallen, dass er Tiefe hatte und nicht einfach nur als der Bösewicht hingestellt wurde.
Was mich persönlich nicht so ganz überzeugen konnte: der Spannungsaufbau. Die ersten Seiten haben mir wirklich gut gefallen. Venda wird atmosphärisch beschrieben und man bekommt einen Einblick in das Leben dieses Volkes. Doch schnell flacht dieser Spannungsbogen ab und inhaltlich passiert leider nicht wirklich viel. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte auf der Stelle tritt. Hier hat mich der wunderbare Erzählstil fesseln können, jedoch nicht die Story an sich. Der Schluss ist wirklich nochmal rasant gehalten und der Cliffhanger ist wirklich fies – man möchte einfach wissen, wie es nun weitergeht. Die Geschichte ist an sich eher ruhig gehalten – wenn man vom Ende des zweiten Bandes absieht. Die meiste Zeit passiert nicht wirklich viel, inhaltlich konnte mich die Geschichte nicht vollständig in seinen Bann ziehen.

Leider konnte mich Mary E. Pearson mit „Das Herz des Verräters – Die Chroniken der Verbliebenen“ nicht vollständig überzeugen, besonders der Mittelteil hatte meiner Meinung nach ein paar Schwächen. Dennoch bin ich sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl