Etwas überladen
Hope’s End„ Auf Hope‘s End ist die Vergangenheit immer präsent.“
Kit ist eine fürsorgliche Krankenschwester, die sogar die eigene Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt hat. Doch seit deren Tod ist sie in der Krankenpflege ...
„ Auf Hope‘s End ist die Vergangenheit immer präsent.“
Kit ist eine fürsorgliche Krankenschwester, die sogar die eigene Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt hat. Doch seit deren Tod ist sie in der Krankenpflege quasi nicht mehr vermittelbar, denn man wirft ihr vor beim Suizid ihrer Mutter geholfen zu haben. Nachweisen lässt sich ihre angebliche Schuld allerdings nicht. Deshalb ist sie auch nicht verhaftet worden, aber ihr guter Ruf ist ruiniert.
Ihre Agentur bietet Kit einen einzigen Job an in einem Herrenhaus auf den Klippen. Es ist eine Pflegestelle, die sonst keiner haben will.
Die Patientin Leonora Hope soll vor 50 Jahren ihre gesamte Familie umgebracht haben, den Vater, die Mutter sowie die eigene Schwester. Man konnte ihr den Mehrfachmord aber nicht nachweisen, und so lebt sie heute gelähmt als Pflegefall immer noch in dem Haus mit dem Namen „Hope‘s End“. Auch sprechen kann sie nach mehreren Schlaganfällen nicht mehr. Eine Kommunikation mit Leonora ist lediglich mit Klopfzeichen möglich.
Kit nimmt die Stelle an. Sie hat keine Wahl. Nachdem sie Leonora kennengelernt hat, will sie irgendwie herausfinden, was damals passiert ist, ein gefährliches Unterfangen, wie sich herausstellt.
Die Geschichte ist spannend und hat jede Menge interessanter Wendungen. Immer wenn ich dachte, jetzt überblicke ich alles, passierte wieder etwas Neues und veränderte meinen Blickwinkel erneut.
Nichts ist wie es scheint auf Hope‘s End. Zu allem Übel begann auch das Haus irgendwann zu rumoren und es war nur eine Frage der Zeit wie lange es noch einigermaßen sicher auf der Klippe stehen würde.
Die Sprecherinnen Astrid Schulz und Lisa Rauen haben für mein Empfinden einen richtig guten Job gemacht. Man kann sich die Charaktere hinter den Stimmen wirklich gut vorstellen. Die herrische Stimme der resoluten Hausdame Mrs Baker ist fast schon unangenehm aber passend. Erzählt wird die Geschichte aus Kit‘s Sicht und auch aus Sicht der gelähmten Patientin Leonora, die immer wenn die junge Pflegerin sich wieder Dinge zusammengereimt hat, Einblicke in ihre Erinnerungen gewährt.
Am Ende jagt ein Twist den nächsten, was die Geschichte leider überladen hat. Auf die Lösung zu kommen, ist deshalb auch unmöglich.
Hier hat es die Autorin ein bisschen übertrieben. Trotzdem habe ich das Buch gerne gehört. Spannung und ein bisschen Grusel passen ja auch perfekt in den beginnenden Herbst.