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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2024

Besser den Film anschauen

The Idea of You
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Solène Marchand Galeristin ,geschieden , liebevolle Mutter für ihre Teenagertochter Isabelle begleitet ihre Tochter auf ein Meet & Great ihrer Lieblingsboybandgruppe „August Moon“, weil ihrem Ex kurzfristig ...

Solène Marchand Galeristin ,geschieden , liebevolle Mutter für ihre Teenagertochter Isabelle begleitet ihre Tochter auf ein Meet & Great ihrer Lieblingsboybandgruppe „August Moon“, weil ihrem Ex kurzfristig ein Termin dazwischengekommen ist.

Sie erregt die Aufmerksamkeit des Frontmanns Hayes und es entwickelt sich tatsächlich eine Liebesgeschichte zwischen der fast 40jährigen Solène und dem halb so alten Boybandsänger. Solène hat natürlich ein schlechtes Gewissen, denn das Poster des Popstars hängt in Isabelle’s Kinderzimmer. Doch gegen ihre Gefühle kann sie sich nicht wehren. Aus der anfänglich rein körperlichen Anziehung entwickelt sich schnell mehr. Es war sehr süß die zunehmende Liebe zwischen den beiden Protagonisten zu spüren. Solène wird aber durch ihre Liebe zu Hayes auch unweigerlich selbst reingezogen in den ganzen Fanwahnsinn den die Band umgibt . Und nicht nur das, ihre Tochter muß sich in der Schule beleidigende Kommentare über ihre Mutter anhören.

Ich mochte das Hörbuch, die Sprecherin Emilia Wallace hat einen guten Job gemacht. Das Ende fand ich leider wirklich plump. Habe mir zwischendurch die Verfilmung ( Als Du mich sahst) angesehen, die mir sehr gut gefallen hat und auch ein bisschen anders endet. Fazit: Das Buch war insgesamt unterhaltsam aber der Film ist in diesem Fall besser.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Ein bisschen wenig Plot

Unschuld
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Florentin Carver sitzt im Todestrakt wegen Mordes an dem 16 jährigen Casper Rosendale ein, und sein Urteil soll in 35 Tagen vollstreckt werden. Seine Tochter Molly, die von seiner Unschuld überzeugt ist, ...

Florentin Carver sitzt im Todestrakt wegen Mordes an dem 16 jährigen Casper Rosendale ein, und sein Urteil soll in 35 Tagen vollstreckt werden. Seine Tochter Molly, die von seiner Unschuld überzeugt ist, schleust sich als Hausmädchen bei den Rosendales ein, um ihren Vater in letzter Sekunde noch vor der Giftspritze zu retten. Soviel zur Ausgangssituation.

Man könnte meinen, es handele sich um einen Krimi, aber auf dem Cover steht Roman, zu Recht. Dem Autor geht es glaube ich auch weniger um einen Kriminalfall, als vielmehr um die Beziehungen der handelnden Personen zueinander und das Herausstellen von Missständen in den USA wie Medikamentenmissbrauch, das Recht auf Schusswaffenbesitz und die riesige Schere zwischen Arm und Reich zum Beispiel.

Den Schreibstil von Takis Würger mochte ich dann auch sehr, den Plot umso weniger. Dieser ist total vorhersehbar und verläuft genauso, wie ich es schon frühzeitig vermutet hatte. Es gibt keinerlei Überraschungen, leider.

Dennoch habe ich das Buch recht gerne gelesen. Es liest sich locker flockig weg. Besonders die Beziehung der Protagonistin Molly zu ihrem Onkel und ihrem Vater war so toll. Die Familie hat so gut wie keinen Besitz, lebt von der Hand in den Mund und hat doch soviel Herzenswärme. Molly ist auf der anderen Seite aber auch keine wirkliche Heldin. Sie hat ein schweres Suchtproblem, schluckt Tabletten wie Brausebonbons und bekommt ihr Stottern, dass sie von Kindheit an begleitet nicht in den Griff. Außerdem befürchtet sie eine Krankheit geerbt zu haben, traut sich aber nicht sich Klarheit zu verschaffen. Ihre raue Schale täuscht. So sind nicht nur die reichen Rosendales irgendwie „Versehrte“, sondern auch sie.

Dies ist mein erstes Buch von Takis Würger und ich werde auf jeden Fall nochmal etwas anderes von ihm lesen, auch wenn „Unschuld„ für mich nicht der große Wurf war.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Unterhaltsames Gedankenexperiment

Wir werden jung sein
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In Maxim Leo‘s Roman „ Wir werden jünger“ treffen wir auf 4 Probanden einer Medikamentenstudie in der Berliner Charité . Sie alle haben Probleme mit ihrem Herzen und sie alle bekommen das noch nicht zugelassene ...

In Maxim Leo‘s Roman „ Wir werden jünger“ treffen wir auf 4 Probanden einer Medikamentenstudie in der Berliner Charité . Sie alle haben Probleme mit ihrem Herzen und sie alle bekommen das noch nicht zugelassene neue Medikament verabreicht, dass ihnen mehr Lebensqualität ermöglichen soll. Zur Überraschung des Studienleiters und Professors, der sich im Übrigen das Medikament auch selbst verabreicht hat, werden die Probanden durch die Einahme nach einiger Zeit jünger.

Verena, eine ehemalige Weltklasseschwimmerin schwimmt wieder Rekorde ganz ohne Vorbereitung.

Jenny wird völlig unerwartet schwanger und das nach jahrelangen Fehlversuchen in der Kinderwunschklinik.

Wenger, ein Patrirach wie er im Buche steht, hat seine Firma wohl zu früh an die beiden Kinder übergeben, die alles was er aufgebaut hat reformieren wollen. Zum Sterben scheint es plötzlich zu früh.

Und der jüngste gerade mal 17 jährige Jakob, der sich trotz seines kranken Herzens zum ersten Mal verliebt hatte, spürt keine Lust mehr, weil sein Körper, zu dem eines Kindes geworden ist.



Verrückt, aber so schön erzählt , besonders als Hörbuch auch wunderbar vorgelesen von Simon Jäger, dass ich mich sehr gut unterhalten fühlte. Es war ein interessantes Gedankenexperiment, das auch viele ethische Fragen aufwirft.

Natürlich weckt der Nebeneffekt des Medikaments, die Möglichkeit der Verjüngung Begehrlichkeiten. Doch wenn die Alten sich immer wieder verjüngen, ist auch die Überbevölkerung wieder ein größeres Thema. Die Gesellschaft dürfte sich radikal verändern,und wer bekäme überhaupt Zugang zu der neuen Wunderpille?

Das Ende war leider etwas schnell abgehandelt und hat mir nicht ganz so gut gefallen, aber ansonsten hatte ich viel Spaß an dieser humorvollen an Satire grenzenden Geschichte.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Zerbrochene Träume

Unter Wasser Nacht
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Wenn das eigene Kind stirbt, mag man sich die unendliche Trauer, die einen als Eltern erfasst gar nicht vorstellen.

Doch dem Paar in dieser Geschichte ist das Unfassbare passiert. Ihr Sohn Aaron ist aus ...

Wenn das eigene Kind stirbt, mag man sich die unendliche Trauer, die einen als Eltern erfasst gar nicht vorstellen.

Doch dem Paar in dieser Geschichte ist das Unfassbare passiert. Ihr Sohn Aaron ist aus noch ungeklärter Ursache in der Elbe ertrunken und das Leben , die Beziehung des Ehepaars , die Freundschaft zu den Nachbarn, all das hat sich seit dem Ereignis verändert. Thies und Sophie sind sprachlos in ihrer Trauer und entfernen sich immer weiter voneinander, statt sich gegenseitig Trost spenden zu können. Sie neiden der Nachbarsfamilie, mit denen sie eigentlich eng befreundet waren ihre scheinbar perfekte Familie. Dann taucht eine Fremde, Mara, auf die ihre eigenen Interessen verfolgt und die gesamte Gruppe ordentlich aufmischt. Wer sie ist und was sie von Sophie und Thies und deren Freunden Inga und Bodo eigentlich will, erfährt man erst nach und nach. Auf jeden Fall kommen durch ihr Auftauchen Geheimnisse ans Licht und die Sprachlosigkeit wird aufgebrochen. Kristina Hauff erzählt feinfühlig und beobachtet genau die Gefühlswelten ihrer Protagonisten. Durch die multiperspektive Erzählform erfährt der Leser immer wieder neue Sichtweisen.

Aaron war kein einfaches Kind. Man erlebte ihn als aggressiv, und er hatte keine wirklichen Freunde. Leider gibt es für das Verhalten des 11Jährigen bis zum Schluss keine Erklärungen. Das habe ich als echtes Manko empfunden. Ansonsten hat mir das Buch und besonders der Schreibstil der Autorin sehr gefallen. Auch mochte ich, wie sie die wunderschöne Elbe- Auenlandschaft in ihre Geschichte eingebettet hat.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Ungewöhnlicher Krimi

Was wir verschweigen
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Nach einem Saufgelage in einem abseits gelegenen Sommerhaus wird ein Mann erstochen. Der offensichtliche Täter flüchtet in den Wald. Das Wetter ist stürmisch und regnerisch, so dass die Spurensuche fast ...

Nach einem Saufgelage in einem abseits gelegenen Sommerhaus wird ein Mann erstochen. Der offensichtliche Täter flüchtet in den Wald. Das Wetter ist stürmisch und regnerisch, so dass die Spurensuche fast aussichtslos ist.

Obwohl die volltrunkenen Zeugen nicht zu gebrauchen, scheint der Fall eindeutig zu sein, und der Geflüchtete, Antii Mielonen ist schnell gefasst. Doch als der stellvertretende Hauptkommissar Jari Paloviita den Namen des Täters erfährt, gerät er in ein Dilemma, denn es handelt sich um seinen besten Freund aus Kindheitstagen, dem er darüberhinaus sein Leben verdankt.

Der Mörder ist also von Beginn an bekannt. Die Geschichte, die uns der Autor erzählen will, ist eine andere. Er fokussiert sich auf die Charaktere, insbesondere auf die des Hauptkommissars und seinen Kinderfreund, der aus einem ganz anderen Mileu stammt, als er selber und der wahrscheinlich der beste Freund war, den er je hatte.

In Rückblenden erfahren wir nach und nach von weit zurückliegenden dramatischen Ereignissen in Jari Paloviita‘s Kindheit. Der Autor geht der Frage nach, was Freundschaft bedeutet und was man bereit ist, dafür zu tun.

Am Ende bleibt allerdings das Gefühl zurück, dass die Geschichte nicht auserzählt ist. Zwar wissen wir beim Schließen der Buchdeckel, warum Jari handelt, wie er handelt, doch andere Figuren aus der Vergangenheit verschwinden einfach, ohne das man weiß warum. Auch die Probleme der ermittelnden Kommissare Linda , die ganz offensichtlich Alkoholikerin ist und Oksi , der unter anderem einen ausgeprägten Waschzwang hat, werden nicht weiter erklärt.

Das mag aber daran liegen, dass dieser Krimi Teil 1 einer Reihe ist und der Autor die Charaktere der andren Kommissare erst in den folgenden Bänden näher beleuchten will. Der Krimi ( eher Spannungsroman) ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich und liest sich flüssig. Ich mochte ihn ganz gerne, auch wenn ich ihn nicht als Highlight bezeichnen würde.

Das Setting bindet der Autor gekonnt in seine Geschichte ein. Die Stimmung ist düster.

Man darf gespannt sein, wie es in Teil 2 weitergeht.

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