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Veröffentlicht am 16.06.2024

Klassiker im neuen Gewand

Stolz und Vorurteil
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Familie Bennet hat fünf Töchter, aber wenig Geld. Das macht es schwierig, die Töchter zu verheiraten. Deshalb müsse sie jede Gelegenheit nutzen, doch das sehen die Mädchen gar nicht ein. Sie möchten aus ...

Familie Bennet hat fünf Töchter, aber wenig Geld. Das macht es schwierig, die Töchter zu verheiraten. Deshalb müsse sie jede Gelegenheit nutzen, doch das sehen die Mädchen gar nicht ein. Sie möchten aus Liebe heiraten. Als der vermögende Mr. Bingley nebenan das Anwesen kauft, sieht Mutter Bennet gute Chancen. Tochter Lizzy stört sich an dessen arrogantem Freund Mr. Darcy. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Lizzy erkennt, dass auch sie nicht ohne Fehler ist.

Einen Vierhundert-Seiten-Klassiker in einer 250-Seiten-Graphic-Novel zu verpacken, geht ohne Zweifel auf Kosten der Feinheiten und Details. Dennoch finde ich diese Adaption sehr gelungen und besonders als zusätzliche Variante ideal. Die Zeichnungen gefallen mir, obwohl ich die Figuren leider nur schwer auseinanderhalten kann. Das mag widersprüchlich klingen, doch so empfinde ich es nun mal. Wunderschön finde ich die Skizzen am Ende des Buches. Die einzelnen Bilder sind nicht überladen und wirken hauptsächlich durch die Mimik der Figuren.

Man mag darüber etwas enttäuscht sein, wenn man das Original sehr liebt, aber ich persönlich mag es, dass die Dialoge der modernen Sprache ein wenig angeglichen wurden. Dadurch geht ein wenig Wortwitz verloren, doch ich denke, für die jüngere Generation ist das weniger wichtig, als das flüssige Lesen insgesamt. Manche Szenenwechsel sind etwas sprunghaft geraten durch die Kürzungen, doch kann man dem Sinn meiner Meinung nach trotzdem gut folgen. Schade ist allerdings, dass die Figuren älter aussehen, als sie im Original sind (die jüngste Schwester ist 15, die älteste 22) und an der einen oder anderen Stelle der Texte stolperte ich deshalb auch darüber. Trotzdem finde ich diese Graphic Novel insgesamt gut, was sich in vier Sternen ausdrückt.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Unfassbar – es wird immer besser!

Arsch voll Geld
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Es läuft gerade nicht so gut im Clan – Natalie will erstmal keinen Nachwuchs mit Ray, Grete will mehr Me-Time, Roxy langweilt sich aufgrund von chronischer Unterforderung, Rocky versteht gar nichts mehr. ...

Es läuft gerade nicht so gut im Clan – Natalie will erstmal keinen Nachwuchs mit Ray, Grete will mehr Me-Time, Roxy langweilt sich aufgrund von chronischer Unterforderung, Rocky versteht gar nichts mehr. Dazu scheint Phil ebenfalls neben der Spur zu sein. Alles nicht so einfach! Und dann kommt der Auftrag von Interpol und es geht ab an die Côte d’Azur. Auf der Hochzeit des Sohnes eines nicht ganz astreinen Investment-Moguls mit einem verwöhnten Töchterchen aus gutem Hause wird auch „Samtpfote“ auftauchen, ein mexikanischer Drogenbaron. Für Phil & Friends ein ganz besonderer Auftrag, der alles an Können fordert!

Köstlich! Herrlich! Wunderbar! Es ist unfassbar, dass es dem Autorenduo Matthias Matthies und dem Sprecher Christoph Maria Herbst immer wieder gelingt, sich selbst zu übertreffen. Ersteres mit seinen immer neuen Ideen, die Erdmännchen Kriminalfälle lösen zu lassen, letzteren, den Figuren so witzig, aber auch spannend und noch dazu gefühlvoll Leben einzuhauchen. Unübertroffen!

Hier gibt es so viele urkomische Einfälle und entsprechend Szenen und Momente im Einklang mit einem spannenden Fall, dass keine Sekunde Langeweile aufkommt und man einfach nicht aufhören kann zuzuhören. Christoph Maria Herbst ist inzwischen für mich unersetzlich mit den Geschichten um die Erdhörnchen verbunden, dass ich sie nur noch hören und nicht mehr lesen mag. Dabei mag ich ihn als Schauspieler überhaupt nicht! Als Sprecher, besonders in dieser Reihe, ist er aber definitiv großartig.

Diesmal kommt ein neues Tierchen dazu und zwar eine Ratte. JJ passt wunderbar zu unseren Freunden! Bissig wird es mit dem Wedding-Planner und der Idee mit dem Auto. Köstlich! Ach, das sagte ich ja schon, sorry! Die Gadgets von Rufus erinnern an all die abgedroschenen Action-Helden meiner Kindheit und Jugend und machen echt Spaß.

Man muss gar nicht viel über die eigentliche Story sagen, denn die ist gleichermaßen irre und in sich stimmig und logisch. Unfassbar, wie realistisch ein solches Team wirken kann. Fakt ist, ich bekomme nie genug davon und warte schon jetzt auf den nächsten Band! Fünfzig Sterne!

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Für Carter recht unblutig, dennoch extrem spannend

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Hunter und Garcia werden von der Gerichtsmedizinerin Dr. Hove auf Unstimmigkeiten an der Leiche eines vermeintlichen Unfallopfers aufmerksam gemacht. Noch seltsamer wird das Ganze, als eine Studentin bei ...

Hunter und Garcia werden von der Gerichtsmedizinerin Dr. Hove auf Unstimmigkeiten an der Leiche eines vermeintlichen Unfallopfers aufmerksam gemacht. Noch seltsamer wird das Ganze, als eine Studentin bei einer Autopsie ebenfalls über Auffälligkeiten stolpert. Es deutet alles auf einen Serienkiller hin, der seine Verbrechen äußerst geschickt kaschiert. Die Detectives suchen nun nach einem Unbekannten, der völlig unsichtbar ist, da es keine Tatorte gibt und die Opfer keine Gemeinsamkeiten haben, zumal man sie erst dann findet, wenn man gezielt auf gewisse Anzeichen achtet.

Auch wenn dies der dreizehnte Teil einer Reihe ist, kenne ich nur wenige davon, denn meist ist mir Chris Carter einfach zu splatterig, zu brutal in seinen Schilderungen, zu inflationär im Umgang mit Gewalt und Blut. Dieses Buch kommt für seine Verhältnisse mit recht wenig davon aus. Hier ist der härteste Thrill die Motivation bzw. die Ursache für das Verhalten des Mörders. Da hadert man mit sich selbst und bringt schon fast so etwas wie Verständnis auf. Das Ganze ist jedoch dermaßen gut in Worte gefasst, dass man kein Ende findet und unbedingt wissen muss, wie es weitergeht.

Den deutschen Titel finde ich nicht wirklich passend, der Originaltitel (The Death Watcher) trifft es doch sehr viel besser. Inwieweit das Buch tatsächlich von wahren Begebenheiten inspiriert wurde, möchte ich gar nicht wirklich wissen. Obwohl wesentlich zahmer als sonst, ist auch dieses Buch am Ende des Tages einfach schockierend und erzählt von Dingen, die auch weniger zart besaitete Menschen enorm triggern können. Die Interaktion der Figuren zeigt, wie gut sie aufeinander eingespielt sind. Das ergibt dann stolperfreie Dialoge und macht das Folgen leicht und angenehm. Niemand muss sich mehr groß erklären, man weiß einfach, was man vom anderen erwarten kann. Das ist für jene, die nicht jeden Fall gelesen haben, vielleicht ein wenig schräg, mir hat es aber sehr gut gefallen und ich habe es genossen.

Der Aufbau gefällt mir gut. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, die Perspektiven wechseln so, dass man sich gut zurechtfindet und bestens informiert ist. Zudem wird die Spannung damit auf einem sehr guten, hohen Niveau gehalten.

Wie immer stört mich an Uve Teschner die Art, wie er Frauen spricht. Das klingt für mich immer sehr herablassend und verächtlich. Alle Frauen klingen bei ihm nach Schnepfen. Das passt kaum zu einer Figur im Buch und deshalb ist das absolut schade und schmälert den Hörgenuss. Ansonsten macht er einen echt guten Job, sowohl in der Dramatik, die er an passender Stelle in seine Stimme legt, als auch der Sprechgeschwindigkeit.

Insgesamt wurde ich spannend unterhalten. Vier Sterne.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Spritzige Buchreihe

Koch mich! Aachen - Das Kochbuch
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Auch dieses Buch der Reihe weiß zu überzeugen. Diesmal wird Aachen vorgestellt und das in Bildern und Rezepten. Wieder sind sie in drei Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Diesmal zeigt die Anzahl der Aachener ...

Auch dieses Buch der Reihe weiß zu überzeugen. Diesmal wird Aachen vorgestellt und das in Bildern und Rezepten. Wieder sind sie in drei Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Diesmal zeigt die Anzahl der Aachener Reichskronen, auf was man sich einstellen muss.

In sieben Kapiteln werden jeweils sieben Rezepte vorgestellt. Vorspeisen, Suppen, Beilagen, Salate, Hauptgerichte, Desserts und Drinks werden zunächst mal mit kleinen Geschichten präsentiert. Die Gerichte kennt man unter anderem Namen, hier wurden Plätze, Persönlichkeiten und andere typische Aachen-Dinge. Die kleinen Geschichten zu den Rezepten sind herrlich und man lernt dabei viel über Aachen und seine Geschichte. Die Fotos dazu sind Schwarzweißbilder. Für mich ist das perfekt, denn ich empfinde sie klarer und fokussierter als Farbfotos.

Wunderbar finde ich, dass man eingeladen wird, selbst ins Buch zu schreiben. Sei es unter den Rezepten, wo stets genug Platz ist, in die vorgesehenen Felder der untersten Zeile, oder auf den hinteren dafür vorgesehenen Seiten eigene Rezepte eintragen, ich liebe es! Für mich ist ein Kochbuch auch ein Mitmachbuch und da muss man seine Anmerkungen einfach hinterlassen!

Bei den Punkt-zu-Punkt-Bildern stört mich wieder, dass sie über eine Seite hinaus, also auf einer Doppelseite sind.

Gäbe es jetzt noch Fotos zu den Gerichten, wäre ich total happy. Aber es gibt nicht ein einziges! Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen und kostet auch eindeutig einen Stern. Die Rezepte selbst folgen dem klassischen Muster mit der Zutatenliste für die angegebenen Personenzahl und den Arbeitsschritten. Die Zutaten sind nicht besonders exotisch und gut zu bekommen.

Dafür ist das Register wieder super schön gemacht. Hier finden sich die Rezepte nach Ortschaften sortiert und mit dem Kapitel in Klammer gesetzt, dem es zugeordnet ist. So ist das Buch insgesamt etwas ganz besonderes und eignet sich auch super als kleines Stückchen Heimatkunde.
Die fehlenden Rezeptfotos und die ungünstig platzierten Ausmalbilder stören mich, ansonsten finde ich die Reihe einfach klasse. Daher gebe ich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Léa Linsters Leckereien

Deutschland küsst Frankreich
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Frauen sind in der Köche-Welt rar gesät. Léa Linster ist super sympathisch und kein bisschen überheblich, was sie zu einer meiner liebsten Köchinnen macht. Dieses Buch ist sehr persönlich und daher besonders ...

Frauen sind in der Köche-Welt rar gesät. Léa Linster ist super sympathisch und kein bisschen überheblich, was sie zu einer meiner liebsten Köchinnen macht. Dieses Buch ist sehr persönlich und daher besonders ansprechend. Die Kapitel sind unterteilt in Frühstück; Vorspeisen & Fingerfood; Suppen; Fisch und Meeres-Früchte; Fleisch & Geflügel; Gemüse & Vegetarisches; Desserts; Kuchen & Gebäck unterteilt. Die Rezepte folgen dem klassischen Muster: Eine Liste der benötigten Zutaten und Utensilien für die angegebene Portionenanzahl, Schritt-für-Schritt-Anleitung, Foto. Gelegentlich finden sich noch Tipps oder Anmerkungen. Was nicht zu finden ist, sind Nährwertangaben. Wer darauf Wert legt, wird hier nicht glücklich werden. Mir fehlen sie nicht.

Es finden sich die Klassiker der beiden Küchen, aber auch neue Varianten und überraschende Gerichte. Ein echter Gewinn sind die Grundrezepte für Brühen. Die Rezepte sind mal mehr, mal weniger aufwändig und auch ebenso unterschiedlich im Schwierigkeitsgrad, doch nicht unmöglich zu schaffen. Die Zutaten sind edel und sollten nur in der hochwertigsten Variante gekauft werden, um das Ergebnis der Vorlage gleichkommen zu lassen.

Hier wird für nichts ein Fertigprodukt verwendet und das gefällt mir sehr gut. Zu jedem Rezept gibt es ein herrliches Foto, unter dem ein kurzer Satz zum Gericht steht. Danach folgt der Name des Gerichts in den beiden Sprachen Deutsch und Französisch. Anschließend kommt die Liste der Zutaten für die einzelnen Komponenten nach den Angaben zu Portionenzahl, Zubereitungszeit, Garzeit. Die nötigen Arbeitsschritte werden sehr ausführlich und klar geschildert. Oft gibt es zudem noch einen Extra-Tipp, der nicht selten ein weiteres Rezept ist. Und für alle Gasherd-Fans sind alle Temperatur-Angaben und Herd-Einstellungen auch darauf ausgelegt. Besonders gut gefallen mit die eingeschobenen Kapitel, die für mich eine ganz besondere Warenkunde darstellen. Hier findet man ganz viel Küchenwissen, das viel für das Gelingen beim Kochen beitragen kann, aber vor allem sehr interessant ist.

Dieses Buch eignet sich hervorragend für alle, die gern kochen und backen, um ihr Repertoire zu erweitern und vorhandenes Wissen zu vertiefen. Auch als Geschenk ist es ideal. Allerdings würde ich es nicht unbedingt einem Kochanfänger schenken. Für mich ist dieses Buch fünf Sterne wert.

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