Einer der guten Fitzeks
Das KalendermädchenOlivia Rauch sucht einen Stammzellenspender für ihre Adoptivtochter Alma. Dabei stößt sie auf die Urban Legend des Kalendermädchens. Die auf Gewaltverbrechen spezialisierte Psychologin gerät immer tiefer ...
Olivia Rauch sucht einen Stammzellenspender für ihre Adoptivtochter Alma. Dabei stößt sie auf die Urban Legend des Kalendermädchens. Die auf Gewaltverbrechen spezialisierte Psychologin gerät immer tiefer in eine Geschichte, die alles, was sie bisher glaubte, in ein neues Licht rückt.
Für mich ist es immer wie eine Schachtel Pralinen mit dem Fitzek. Ich weiß nie, was ich bekomme. Mal schmeckt mir, was er schreibt, mal finde ich es total ungenießbar. Das Kalendermädchen hat mich positiv überrascht. Es ist nicht super genial, aber wahnsinnig gut lesbar, unterhaltsam und wartet mit einem Feuerwerk an ausgefallenen Ideen auf.
Die Wendungen und Zusammenhänge sind ein bisschen drastisch und enorm überraschend, dadurch auch recht unglaubwürdig. Man muss wissen, dass Fitzek so schreibt, dann stört das nur wenig. Obwohl ich über ein paar Ungereimtheiten gestolpert bin, was bei mir für ein paar Unterbrechungen des Leseflusses sorgte, hatte ich echt Spaß beim Lesen. Langweilig wurde es nie. Nicht immer handeln die Figuren sinnvoll, logisch oder nachvollziehbar. Dafür gibt es jede Menge kleine, mittlere und größere Cliffhanger an den Kapitelenden.
Die Figuren sind im Grunde kunterbunt. Sie sind Unikate, unverwechselbar und gern auch mal anstrengend. Trotz aller künstlerischer Freiheit steckt auch viel Kritik an diversen Einrichtungen in diesem Thriller. Das fand ich wichtig und gut und rüttelt vielleicht sogar ein paar Menschen auf, besser hinzuhören und nicht wegzusehen.
Wer noch mehr als ich über Dinge wie funktionierende Fahrstühle bei Stromausfall stolpert, exakte wissenschaftliche Darstellungen Wert legt und ein Problem mit unlogisch handelnden Personen hat, sollte vielleicht besser etwas anderes lesen. Auch sollte man keine allzu hohen Ansprüche an das Verknüpfen der einzelnen losen Fäden stellen. Die gibt es zwar, aber einige davon haben mich fast schon wütend gemacht, so erzwungen waren sie. Wer aber Spaß an neuen Ideen hat, über gewisse Dinge hinwegsehen kann und einfach nur gut unterhalten werden möchte, sollte diesen Fitzek dringend lesen. Ich gebe jedenfalls gern vier Sterne! Wer Fitzek aber noch nicht kennt, könnte hier eher zu drei Sternen tendieren. Daher: ohne Gewähr!