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Veröffentlicht am 08.01.2020

Algenhirn, Neunmalklug und ein Satyr machen sich auf die Welt zu retten

Percy Jackson 1: Diebe im Olymp
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Was hilft besser aus einer Leseflaut heraus als eine Buchreihe die man liebt? Percy Jackson hatte ich im Sommer 2016 für mich entdeckt und die ganze Reihe in einem Rutsch durchgelesen. Nun nahm ich mir ...

Was hilft besser aus einer Leseflaut heraus als eine Buchreihe die man liebt? Percy Jackson hatte ich im Sommer 2016 für mich entdeckt und die ganze Reihe in einem Rutsch durchgelesen. Nun nahm ich mir den ersten Band erneut vor um die lästige Leseflaute den Kampf anzusagen und dieses Mal nehme ich mir auch Zeit euch meine Eindrücke bez. mein Liebe zu schildern.

Algenhirn, Neunmalklug und ein Satyr machen sich auf die Welt zu retten
Bei Percy Jackson ist es für mich so wie bei Harry Potter. Es ist unglaublich schwer eine Rezension zu schreiben, da man einfach alles so toll findet. Dennoch will ich es versuchen und starte einfach mal mit dem Herz eines jeden Buches: Den Charakteren.
Percy, ein symphytischer Junge von zwölf Jahren und der Ich-Erzähler unserer Geschichte habe ich von der ersten Sekunde an ins Herz geschlossen. Sicherlich weiß ich, dass dies nur eine Geschichte ist und es Riordans phänomenalen Schreibstil zu verdanken ist, dass mich Percys Geschichte gleich fesselte, aber ich habe dennoch das Gefühl, dass ein guter Freund, eine reale Person mir von seinem Abenteuer erzählt. Vor allem da er auch mehrmals den Leser direkt anspricht an man das Gefühl Percy, den aufgeweckten, tapferen Jungen schon ewig zu kennen.
Für den weiblichen Einfluss sorgt Annabeth Chase, die aussieht wie ein Engel, es aber faustdick hinter den Ohren hat. Als Tochter der Athene ist sie intelligent und gewissenhaft, aber auch kämpferisch begabt. Zunächst erscheint sie noch etwas unnahbar und distanziert, doch man merkt schnell, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat und immer für ihre Freunde da ist. Und auch bei den Spitznamen "Algenhirn" und "Neunmalklug" die sie und Percy sich geben merkt man, dass sie spätestens am Ende dieses ersten Bandes eher liebevolle Spaßnamen als hämische Bemerkungen sind und Annabeth eine echte Freundin ist
Der letzte, der das Trio komplett macht ist Grover, Percys bester Freund, der sich als Satyr entpuppt. Grover ist ein lieber und hilfsbereiter, manchmal auch etwas verpeilter und verfressender kleiner Ziegenjunge. Ich fand es immer wieder rührend zu sehen, wie er trotz seiner Ängste für seine Freunde über sich hinauswächst.

Ein tapfere Junge, dessen liebeswürdiger, aber etwas trottliger Freund und ein Mädchen das am liebsten seine Nase in Büchern steckt. Zugegeben, solch ein Trio erinnert doch schon an einen gewissen Zauberschüler, doch davon sollte sich niemand abschrecken lassen, denn die Handlungen sind nicht miteinander zu vergleichen. Es sind vielmehr eine ähnliche Gruppendynamik, gelungene Spannungsbogen, sowie liebevolle Details und Weltgestaltung, die beide Reihen so erfolgreich machen.

Rick Riordan versteht den Kern der griechischen Mythologie wie kein Anderer
Neben diesen tollen Charakteren, ist es vor allem die Umsetzung der Mythologie, die mich begeistert hat. Bücher, die die griechische Mythologie thematisieren gibt es viele, aber keiner schafft es so meisterlich wie Rick Riordan diese zu adaptieren ohne sie zu verfremden. Ich habe drei Jahre lang klassische Archäologie studiert und mich innerhalb des Studiums natürlich auch intensiv mit der Mythologie beschäftig und Riordan ist der erste Autor, wo ich wirklich das Gefühl habe, dass er sich lange und intensiv mit den originalen antiken Mythen auseinandergesetzt hat. Sicher nimmt auch er sich künstlerische Freiheiten heraus, bez. macht einiges etwas kindgerechter, aber er schafft es den wahren Kern, die essenzielle Aussage eines jeden genutzten Mythos dennoch zu erhalten. Darüber hinaus liefert er für alle gravierenden Abweichungen wie z.B den Göttersitz in Manhattan eine schlüssige und wie ich finde geniale Erklärung und speist en Leser nicht mit einem „In meinem Buch ist es halt so“ ab.

Jede Überschrift ein Schmunzler
Als letztes möchte ich den Humor in diesem Buche hervorheben. Ganz besonders angetan haben es mir hierbei die Überschriften der Kapitel. Da haben wir dann etwas wie „Drei Damen stricken die Socken des Todes“ oder „Ein Pudel gibt uns gute Ratschläge“. Es ist herrlich einfach nur die Kapitel Übersicht durchzulesen und zu spekulieren was für Abenteuer sich wohl hinter diesen Beschreibungen verbergen und auch das restliche Buch kann mit allerhand Humor und eine gehörige Portion Aberwitz aufwarten. Riordan beweist da viel Kreativität und einen fast schon ulkigen Sinn für Humor. Wer sonst denkt sich aus, dass ein Schurke der griechischen Mythologie seine Opfer auf Wasserbetten foltert.

Fazit:


Percy Jackson begeistert mich vor allem mit dem tollen Schreibstil, genialem Humor und einer meisterlichen Adaption der griechischen Mythen ohne deren Kern zu verfälschen. Eine Leseempfehlung für jedes Alter!

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Gleicht die Fehler vom Vorgänger aus

Wenn der Sommer stirbt
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Achtung: Dies ist eine Rezension zu einer Reihenfortsetzung. Ich versuche Spoiler zu vermeiden, kann aber nicht garantieren, dass es mir vollständig gelingt.)

Nach einem wirklich gemeinen Cliffhanger ...

Achtung: Dies ist eine Rezension zu einer Reihenfortsetzung. Ich versuche Spoiler zu vermeiden, kann aber nicht garantieren, dass es mir vollständig gelingt.)

Nach einem wirklich gemeinen Cliffhanger am Ende von Band eins, musste ich sofort mit diesem Folgeband weitermachen und habe ihn auch promt an einem Tag durchgelesen.

Endlich kommen Gefühle ins Spiel


Mein größter Kritikpunkt an den Vorgänger war ja, dass es zu viel Sex und zu wenig um die Gefühle der Charaktere ging. Da dieser zweite Band nahtlos an den vorherigen ansetzt (ist ja auch logisch, bei ursprünglich einem Buch) geht es erstmal die ersten 100 Seiten wie gehabt weiter. Und gerade als ich anfing wirklich frustriert zu werden, fängt Chamsin an sich ihrer Gefühle bewusst zu werden und Wynter, den ich im ersten Band für recht klischeehaft hielt, zeigte nun auch mal eine verletzliche Seite und wird ins einem Charakter komplexer. Von da an gefiel es mir richtig gut, wie sich die Liebesgeschichte entwickelt. Sex spielt nicht mehr eine so große Rolle, tatsächlich sind Bettszenen ab der zweiten Hälfte des Buchs gar nicht mehr zu finden, stattdessen legt die Handlung ordentlich an Tempo zu.

Winter is coming


Ab diesem Zeitpunkt war mehr als froh, das Buch nicht abgebrochen zu haben, denn nicht nur die Liebesgeschichte, sondern auch der Fantasyanteil nehmen nun viel mehr Raum in Anspruch. Chamsin und Wynter geraten beide in lebensbedrohliche Situationen, die wirklich spannend und dramatisch waren. Noch dazu erhebt sich ein uralter Feind und droht Winterfels mit seiner eisigen Armee zu überrennen und all dies gipfelt in einem Showdown, der zwar zugegeben noch etwas länger hätte sein können, aber trotzdem sehr spannend war. Zudem wurden bereit Verknüpfungen zu dem nächsten Doppelband gemacht, sodass ich sehr neugierig bin wie es weitergeht und die Reihe sicherlich weiterverfolge.

Fazit:


Der zweite Band überzeugt, wo der Erste schwächelt. Es wird verstärkt auf die Gefühle der Charaktere eingegangen und auch der Fantasyanteil nimmt deutlich zu. Abzug gibt es nur, weil der Anfang noch etwas braucht um in Fahrt zu kommen.

Veröffentlicht am 08.01.2020

Besser als der Vorgänger

Young Elites (Band 2) - Das Bündnis der Rosen
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„Dieses Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite hat es mir in der ersten Hälfte, aufgrund der Durchschnittlichkeit nur mäßig gefallen, auf der anderen Seite sehe ich so viel Potenzial ...

„Dieses Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite hat es mir in der ersten Hälfte, aufgrund der Durchschnittlichkeit nur mäßig gefallen, auf der anderen Seite sehe ich so viel Potenzial in dieser sehr düsteren Protagonistin, dass ich doch zügig den zweiten Band lesen will.“

Das waren meine abschließenden Worte zu „Young Elites: Die Gemeinschaft der Dolche“. Es ist schön wenn Erwartungen erfüllt werden, denn auf diesen Hoffnungsschimmer hin versuchte ich es mit „Das Bündnis der Rosen“ und wurde nicht enttäuscht.

"Was ist so erstrebenswert daran gut zu sein?"
Adelina sinnt auf Rache. Von den Dolchen verstoßen und von der Inquisition gejagt hat sie nur noch ein Ziel vor Augen: Verbündete finden und es dann jedem zurückzahlen, der sie verletzt hat. Um dieses Ziel zu erreichen geht sie sprichwörtlich über Leichen.
Die Entwicklung der Protagonistin Adelina war ja das, worauf ich vorrangig meine Hoffnungen in diesem Folgeband gesetzt habe und ich wurde nicht enttäuscht. Während Adelina im ersten Band sich zu mindestens noch darum bemüht das richtige zu tun und mehr und unverstandener, als ein schurkenhafter Charakter ist, wirft sie nun alle Grenzen von Moral über Bord und trifft nun offensichtlich und willentlich die falschen Entscheidungen. Das macht sie als Buchcharakter nicht gerade sympathisch und ich kann verstehen, dass Einige ihre Probleme damit haben, aber ich fand es ungemein faszinierend. Meinen Respekt an Marie Lu, dass sie einen solch unkonventionellen Charakter geschaffen hat.

Bei all meiner Begeisterung für Adelians zunehmend düsteren und immer wahnhafter werdender Persönlichkeit, muss ich aber auch sagen, dass ich mir noch etwas mehr gewünscht hätte. Ihre verworrenen Gedankengänge und die Abwärtsspirale in ihrer Persönlichkeit waren toll, aber in ihren Handlungen war sie doch an vielen Stellen eher planlos. Vieles geschieht zufällig und mehr aus Glück, als dass Adelina großartig dazu beigetragen hätte. Für den dritten Band würde ich mir wünschen, dass sie zielgerichteter vorgeht.

Dolche VS. Rosen
Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die Auseinandersetzung zwischen den Dolchen und Adelinas neu versammelten Rosen. Unter Adelinas neuen Verbündeten war mir Magiano gleich sehr sympathisch und ich mochte seine Art sehr. Allerdings mochte ich auch einige der Dolche wie z.B Gemma sehr gerne, daher war der Konflikt zwischen den Gruppierungen sehr nervenaufreibend und es geht auch an der ein oder anderen Stelle sehr blutig zu. Auch hier wieder meine Einschätzung: Es ist sicher nicht für jeden was, aber mir hat es sehr gut gefallen. Man bekommt als Leser einen sehr guten Eindruck wie groß das Zerwürfnis ist und die Meinungsverschiedenheiten sind keine Lappalien, was mich wiederum sehr neugierig auf das Finale der Reihe macht.

Abgerundet wird die ganze Sache durch den flüssigen und sehr angenehmen Schreibstiel von Marie Lu. Wie sie auch schon im ersten Band zeigt, versteh sich diese Frau darauf eine Jugendsprache zu nutzen, die trotzdem nicht zu kindlich ist und daher auch von Erwachsenen flüssig gelesen werden kann.

Fazit:


Der Zweite Band der Young Elites Trilogie gefiel mir deutlich besser als sein Vorgänger. Es war mehr Spannung da, der Konflikt mit den Dolchen war interessant und Adelinas Persönlichkeitsentwicklung ungemein faszinierend. Lediglich etwas mehr Struktur in ihren Handlungen hätte ich mir gewünscht.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Nur für diejenigen, die noch kaum was Postapokalyptisches gelesen habe

Wie Wölfe im Winter
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Nach längerer Zeit durfte mal wieder ein postapokalyptischer Roman einziehen. Ich steh ja auf Endzeit und freute mich auf eine toughe Heldin und einen harten, spannenden Überlebenskampf im eisigem Winter ...

Nach längerer Zeit durfte mal wieder ein postapokalyptischer Roman einziehen. Ich steh ja auf Endzeit und freute mich auf eine toughe Heldin und einen harten, spannenden Überlebenskampf im eisigem Winter und zu mindestens letzteres habe ich auch bekommen.
Wie Wölfe im Winter ist ein Buch, bei dem es die Summe an Kleinigkeiten ist, die letztendlich für die eher verhaltende Bewertung verantwortlich ist, aber ich greife vor. Fangen wir mit dem Positiven an.

Klirrende Kälte und ein Hund zum dahinschmelzen
Was mir an dem Roman gut gefallen hat, war die Atmosphäre. Die Erde steckt nach einem Atomkrieg und einer verehrenden Seuche im atomaren Winter fest. Protagonistin Lynn und ein Teil ihrer Familie haben sich zunächst nach Alaska und dann in die raue Wildnis des Yukon geflüchtet. Das kalte Klima und der tägliche Kampf ums Überleben, vor allem der Kampf um Nahrung bestimmen den Alltag der Geflüchteten und das seit mittlerweile sieben Jahre.

Auf den ersten 50 Seiten bekommt man einen Eindruck von dieser neuen und auch deprimierenden Welt. Johnson schildert recht anschaulich die karge Winterlandschaft, unterstreicht aber auch die Schönheit der Natur wie sie z.B. im Polarlicht zu finden ist.
Lyn war mir zunächst auch recht symphytisch. Ihre Gefühlswelt wird gut beschrieben. Besonders der Konflikt zwischen der Liebe zur Natur, zum Jagen und zur Familie einerseits, aber auch die Ratslosigkeit, Langeweile und Eintönigkeit andererseits. Mit dem Auftauchen von Jax und seinem wunderwollen, süßen, lieben Hund Wolf (im Ernst, ich habe disesn Hund geliebt), nimmt die Handlung an Fahrt auf.

Vorhersehbar und an manchen Stellen unausgereift
Doch dann geht der eigentliche Kampf los und das Ergebnis ist ziemlich ernüchternd, denn schnell musste ich feststellen, dass der weitere verlauf der Handlung ziemlich vorhersehbar war. Die Zusammenhänge zwischen Jax, Lyns Familie und Immunity, die im Buch als große Geheimnisse angedeutet werden, waren mir schnell klar. Zwar war es dennoch ganz interessant zu lesen, wie es letztendlich gelöst wurde, doch von Spannung konnte nicht mehr wirklich die Rede sein.

Hinzu kommt, dass Lyn, die mir anfangs noch pragmatisch und vernünftig vorkam, zunehmend irritierende Entscheidungen trifft. Allgemein kam sie mir deutlich jünger vor als die 23 Jahre, die sie hätte alt sein sollen. Das im Zusammenhang mit zu wenigen echten Schwierigkeiten, komischen Formulierungen an manchen Stellen und die ein oder andere Passage, die mehr hätte ausgebaut werden können, bilden in ihrer Summe die anfangs erwähnten Kleinigkeiten, die das Buch „nur“ noch ganz ok machen.

Fazit:


Fans von actionreichen Büchern, die mal ein bisschen was anderes lesen wollen, werden mit „Wie Wölfe im Winter“ sicher auf ihre Kosten kommen. Wer jedoch Liebhaber der postapokalyptischen Literatur ist und in diesem Genre schon ein bisschen unterwegs war, dem wird dieser Roman wahrscheinlich zu vorhersehbar und wenig innovativ erscheinen.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Bärenmutter

Die Todeskönigin
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Was habe ich mich auf diesen Band gefreut und habe ihn gleichzeitig gefürchtet. Da der Vorgänger mein Jahreshighlight 2017 war, wollte ich natürlich sehnlichst die Fortsetzung lesen. Auf der anderen Seite ...

Was habe ich mich auf diesen Band gefreut und habe ihn gleichzeitig gefürchtet. Da der Vorgänger mein Jahreshighlight 2017 war, wollte ich natürlich sehnlichst die Fortsetzung lesen. Auf der anderen Seite verheißt der Inhaltstext nichts Gutes für Daleina, die ich im ersten Band so liebgewonnen habe. Eine emotionale Achterbahn schien mir also gewiss.

Allem wohnt ein Geist inne. Und diese Geister wollen dich töten
Es war schön wieder in die Welt von Renthia bez. dem Königreich Aratay zurückzukehren. Auch wenn ich den ersten Band vor gut einem Jahr gelesen hatte, fand ich mich wieder sehr schnell in die Welt der mordlüsternden Elementargeister ein. Wie schon zuvor konnte mich Sarah Beth Durst mit einem eindringlichen und doch lockeren Schreibstil überzeugen. Die stets gefahrvolle Atmosphäre die von den Geistern ausgeht, die Wälder Aratays oder auch die Pracht des Palastes. All das schafft die Autorin hervorragend auf eine bildhafte und anschauliche Art und Weise zu vermitteln, ohne sich dabei in allzu verschnörkelten Beschreibungen zu verlieren.

Dieses Mal war die Handlung auch etwas strukturierter, man hatte mehr eine Vorstellung davon wohin das Ganze gehen würde. Mich persönlich hatte die etwas ungewissere Erzählweise aus dem Vorgänger überhaupt nicht gestört, aber ich weiß, dass ein paar Leser das nicht so mochten und die können sich jetzt freuen, dass die Handlung klarer und vom Tempo ehr auch zügiger erzählt wird.
Dabei büßt die Autorin zu meiner Freude jedoch nicht ihr Talent für Überraschungen ein. Im verlauf der Handlung muss ein Verbrechen aufgeklärt werden und auch wenn ich richtig lag in meiner Vermutung wer am Ende dahintersteckte, hatte ich denjenigen, der den Plan letztendlich ausführte so überhaupt nicht auf dem Schirm und wurde von der Aufdeckung des „Übeltäters“ genauso überrascht wie die Protagonisten. Ich liebe gute Überraschungen.


Bärenmutter
So sehr ich auch die Welt und Sarah Beth Dursts Schreibstil mochte, die erste Hälfte des Buches fiel mir leider doch nicht so leicht. Das lag in erster Linie an Naelin. Bei ihr streiten sich bei mir Herz und Verstand. Meine Vernunft sagt mir, dass sie ein hervorragend ausgearbeiteter Charakter ist und dass es eigentlich erfrischend sein sollte mal eine ältere Frau als Protagonistin zu haben, die bereits auf Erfahrung und Lebensweisheiten zurückblicken kann. Noch dazu ist sie willensstark und herzlich.

Und doch, was hat mich diese Frau frustriert. Diese ständige Angst und die mangelnde Bereitschaft über ihre eigene kleine Sphäre hinaus zu blicken kratzten arg an meine Nerven. Vielleicht bin ich zu jung um diese beständige Angst um ihre Kinder und die schon fast Gluckenhafte Übervorsicht zu verstehen, aber dennoch mochte ich diese pessimistische Grundeinstellung von Naelin nicht. Sie wagt nichts, traut sich nichts zu und sie sieht zwar die Verantwortung gegenüber ihren Kindern, aber über ihrer kleinen Welt hinaus interessiert sie nichts und fühlt sich auch nicht verantwortlich.
Glücklicherweise macht sie im Verlauf der Handlung eine Wandlung durch, weswegen ich das Buch ab der Hälfte wieder sehr mochte und die Seiten schnell dahin flogen, doch bis dahin war es eher ein frustrierendes Erlebnis, Daleinas Passagen mal ausgenommen.

Fazit:


Naelin und ich, wir brauchten eine ganze Weile um miteinander warm zu werden und auch wenn sie nicht meine Lieblingsprotagonistin wird ist sie dennoch ein gut und durchdacht ausgearbeiteter Charakter. Zusammen mit dem hervorragenden Schreibstil und einer spannenden Handlung kann ich nur weiterhin empfehlen diese Reihe zu lesen. Neugierig auf das Finale bin ich auf jeden Fall.

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