Algenhirn, Neunmalklug und ein Satyr machen sich auf die Welt zu retten
Percy Jackson 1: Diebe im OlympWas hilft besser aus einer Leseflaut heraus als eine Buchreihe die man liebt? Percy Jackson hatte ich im Sommer 2016 für mich entdeckt und die ganze Reihe in einem Rutsch durchgelesen. Nun nahm ich mir ...
Was hilft besser aus einer Leseflaut heraus als eine Buchreihe die man liebt? Percy Jackson hatte ich im Sommer 2016 für mich entdeckt und die ganze Reihe in einem Rutsch durchgelesen. Nun nahm ich mir den ersten Band erneut vor um die lästige Leseflaute den Kampf anzusagen und dieses Mal nehme ich mir auch Zeit euch meine Eindrücke bez. mein Liebe zu schildern.
Algenhirn, Neunmalklug und ein Satyr machen sich auf die Welt zu retten
Bei Percy Jackson ist es für mich so wie bei Harry Potter. Es ist unglaublich schwer eine Rezension zu schreiben, da man einfach alles so toll findet. Dennoch will ich es versuchen und starte einfach mal mit dem Herz eines jeden Buches: Den Charakteren.
Percy, ein symphytischer Junge von zwölf Jahren und der Ich-Erzähler unserer Geschichte habe ich von der ersten Sekunde an ins Herz geschlossen. Sicherlich weiß ich, dass dies nur eine Geschichte ist und es Riordans phänomenalen Schreibstil zu verdanken ist, dass mich Percys Geschichte gleich fesselte, aber ich habe dennoch das Gefühl, dass ein guter Freund, eine reale Person mir von seinem Abenteuer erzählt. Vor allem da er auch mehrmals den Leser direkt anspricht an man das Gefühl Percy, den aufgeweckten, tapferen Jungen schon ewig zu kennen.
Für den weiblichen Einfluss sorgt Annabeth Chase, die aussieht wie ein Engel, es aber faustdick hinter den Ohren hat. Als Tochter der Athene ist sie intelligent und gewissenhaft, aber auch kämpferisch begabt. Zunächst erscheint sie noch etwas unnahbar und distanziert, doch man merkt schnell, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat und immer für ihre Freunde da ist. Und auch bei den Spitznamen "Algenhirn" und "Neunmalklug" die sie und Percy sich geben merkt man, dass sie spätestens am Ende dieses ersten Bandes eher liebevolle Spaßnamen als hämische Bemerkungen sind und Annabeth eine echte Freundin ist
Der letzte, der das Trio komplett macht ist Grover, Percys bester Freund, der sich als Satyr entpuppt. Grover ist ein lieber und hilfsbereiter, manchmal auch etwas verpeilter und verfressender kleiner Ziegenjunge. Ich fand es immer wieder rührend zu sehen, wie er trotz seiner Ängste für seine Freunde über sich hinauswächst.
Ein tapfere Junge, dessen liebeswürdiger, aber etwas trottliger Freund und ein Mädchen das am liebsten seine Nase in Büchern steckt. Zugegeben, solch ein Trio erinnert doch schon an einen gewissen Zauberschüler, doch davon sollte sich niemand abschrecken lassen, denn die Handlungen sind nicht miteinander zu vergleichen. Es sind vielmehr eine ähnliche Gruppendynamik, gelungene Spannungsbogen, sowie liebevolle Details und Weltgestaltung, die beide Reihen so erfolgreich machen.
Rick Riordan versteht den Kern der griechischen Mythologie wie kein Anderer
Neben diesen tollen Charakteren, ist es vor allem die Umsetzung der Mythologie, die mich begeistert hat. Bücher, die die griechische Mythologie thematisieren gibt es viele, aber keiner schafft es so meisterlich wie Rick Riordan diese zu adaptieren ohne sie zu verfremden. Ich habe drei Jahre lang klassische Archäologie studiert und mich innerhalb des Studiums natürlich auch intensiv mit der Mythologie beschäftig und Riordan ist der erste Autor, wo ich wirklich das Gefühl habe, dass er sich lange und intensiv mit den originalen antiken Mythen auseinandergesetzt hat. Sicher nimmt auch er sich künstlerische Freiheiten heraus, bez. macht einiges etwas kindgerechter, aber er schafft es den wahren Kern, die essenzielle Aussage eines jeden genutzten Mythos dennoch zu erhalten. Darüber hinaus liefert er für alle gravierenden Abweichungen wie z.B den Göttersitz in Manhattan eine schlüssige und wie ich finde geniale Erklärung und speist en Leser nicht mit einem „In meinem Buch ist es halt so“ ab.
Jede Überschrift ein Schmunzler
Als letztes möchte ich den Humor in diesem Buche hervorheben. Ganz besonders angetan haben es mir hierbei die Überschriften der Kapitel. Da haben wir dann etwas wie „Drei Damen stricken die Socken des Todes“ oder „Ein Pudel gibt uns gute Ratschläge“. Es ist herrlich einfach nur die Kapitel Übersicht durchzulesen und zu spekulieren was für Abenteuer sich wohl hinter diesen Beschreibungen verbergen und auch das restliche Buch kann mit allerhand Humor und eine gehörige Portion Aberwitz aufwarten. Riordan beweist da viel Kreativität und einen fast schon ulkigen Sinn für Humor. Wer sonst denkt sich aus, dass ein Schurke der griechischen Mythologie seine Opfer auf Wasserbetten foltert.
Fazit:
Percy Jackson begeistert mich vor allem mit dem tollen Schreibstil, genialem Humor und einer meisterlichen Adaption der griechischen Mythen ohne deren Kern zu verfälschen. Eine Leseempfehlung für jedes Alter!