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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2021

Ein ruhiger Thriller mit packenden Momenten

Der Blütenjäger: Thriller
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Die Cover von Catherine Shepherds Büchern mag ich immer besonders gern. Dieses hier war nicht nur passend zur Reihe gestaltet worden, es war auch stimmig zum Inhalt der Geschichte. Ich mochte die Farbgebung ...

Die Cover von Catherine Shepherds Büchern mag ich immer besonders gern. Dieses hier war nicht nur passend zur Reihe gestaltet worden, es war auch stimmig zum Inhalt der Geschichte. Ich mochte die Farbgebung und die Blüte leuchtet förmlich im Gegensatz zum Rest des Layouts.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir leicht, denn gleich zu Beginn durfte ich von einem Opfer seinen Leidensweg erfahren. Dabei lief es mir gleich kalt den Rücken hinab, denn durch die Ich-Perspektive wurde die Jagd durch den Wald und die Angst des Opfers nicht nur spürbar, sondern auch greifbar. Lediglich der Prolog wurde vom Icherzähler geschildert, durch die restlichen Kapitel führte mich der personale Erzähler.
Da ich die Reihe rund um die Spezialermittlerin Laura Kern schon kenne, hatte ich mich natürlich gefreut, dass sich die Hauptfiguren weiterentwickelt hatten. Es war erkennbar, dass sie ihr Leben weitergelebt und sich entsprechende Veränderungen ergeben hatten. Die privaten Einblicke waren aber im Verhältnis zu diesem interessanten Fall eher gering, was ich aber ganz angenehm empfand. So ließ sich die Geschichte von den vorherigen Bänden abkoppeln, sodass dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.
Mir hatte der Thriller sehr gut gefallen, denn der Täter blieb fast bis zum Schluss im Dunkeln. Catherine Shepherd legte geschickt Spuren aus, denen ich gern gefolgt bin, obwohl ich immer wieder dachte, dass dies womöglich zu leicht sei. Zum Glück war die Geschichte alles andere als einfach gestrickt. Wer blutrünstige Thriller liebt, wäre womöglich von diesem Buch enttäuscht. Denn dieser Thriller kommt ruhiger, aber nicht minder spannender daher.
Große Effekte waren hier zwar nicht zu finden, dafür ging mir „Der Blütenjäger“ mit seiner zwischenmenschlichen Geschichte unter die Haut.

Regelmäßig entführte mich Catherine Shepherd in eine zwanzigjährig zurückliegende Vergangenheit und präsentierte mir einen verängstigten Jungen, der ganz eigene Probleme zu bewältigen hatte.
Alle Handlungen bauten ineinander auf und waren logisch nachvollziehbar.
Der flüssige und bildreiche Schreibstil sorgte dafür, dass ich mir die Szenen lebhaft vorstellen konnte.
Die Figuren hatten Charakter und im Zusammenspiel mit der Story empfand ich sie authentisch. Sehr gut gefiel mir in diesem Zusammenhang, dass Reibereien zwischen Laura Kern und ihrem Kollegen Max Hartung gab. Dadurch wurde schön deutlich, dass der Beruf des Ermittlers besonders für Familien sehr anstrengend ist, während die kinderlosen Kollegen mehr Zeit in verzwickte Fälle investieren können und wollen.

Fazit:
Ein Thriller mit leiseren Tönen. Gut geeignet für ängstlichere Leser. Blutige Szenen gab es hier keine, dafür einen verzwickten Fall, der nur auf den ersten Blick leicht und vorhersehbar war.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Nicht ganz so rasant wie Band 1, aber dennoch spannend

GEGENLICHT
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Ich mag es ja, wenn Cover passend zu einer Reihe gestaltet werden und auch die Umschlaggestaltung von „Gegenlicht“ war stimmig und ansprechend dazu arrangiert worden. Die Kameralinse war nicht nur optisch ...

Ich mag es ja, wenn Cover passend zu einer Reihe gestaltet werden und auch die Umschlaggestaltung von „Gegenlicht“ war stimmig und ansprechend dazu arrangiert worden. Die Kameralinse war nicht nur optisch schön anzusehen, sondern hob sich auch haptisch vom Einband ab, ebenso die Schrift.

„Gegenlicht“ ist der zweite Teil der „Bronski“-Reihe und an sich unabhängig lesbar. Um aber die komplexen Zusammenhänge und die Entwicklung der Beziehungen zwischen einzelnen Figuren besser nachvollziehen zu können, macht es Sinn, den ersten Band vorab zu lesen. Zudem würdet ihr euch spoilern, solltet ihr nachträglich doch noch „Dunkelkammer“ lesen wollen. Mein Tipp: Wenn euch „Gegenlicht“ anspricht, lest zuerst Band 1.

Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, dass ich nicht schnell in die Geschichte hineinfinden würde, da es schon eine Weile her gewesen ist, seit ich den ersten Teil gelesen hatte. Doch es gab keinen Grund für diese Sorge, denn ich kam einfach rein und war sofort ans Geschehen gefesselt. Besonders gut gefiel mir, dass es in Bronskis neuer Lebenssituation keinen eitlen Sonnenschein gab und es authentisch vermittelt wurde, dass die vorherigen Ereignisse an niemanden spurlos vorbeigegangen waren.

So traf ich in „Gegenlicht“ auf alte Bekannte, aber auch auf neue Figuren und deren interessante Hintergründe. Der Aufhänger der Geschichte war spannend und gab mir genauso wie den Hauptfiguren eine Menge Rätsel auf. Gleichzeitig kam ich Bronski und seinem Umfeld wieder ein Stückchen näher und durfte hautnah ihre Entwicklungen miterleben.

Besonders gut gefallen hatte mir, dass der Fokus nicht so sehr auf der Ermittlungsarbeit, sondern auf der Pressearbeit lag. Ich fand es unheimlich spannend, Svenja Spielmann und David Bronski bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Ihr Engagement und Enthusiasmus war mir zwar manchmal ein ticken drüber, aber vielleicht ist das bei Journalisten und Pressefotografen so, die für etwas richtig brennen.

Generell hatte ich den Eindruck, dass Bernhard Aichner gründlich recherchiert hatte. Besonders die Hintergrundgeschichte des einen Opfers sorgte für Magengrimmen bei mir. Gemeinsam mit Bronski und Svenja stieg ich in den Flieger nach Afrika und recherchierte in den Slums einer größeren Stadt. Das Elend, das Schicksal der Menschen und die Hoffnungslosigkeit drang durch jede Seite und ließ mich traurig, aber auch ehrfürchtig zurück. Dieser Handlungsstrang gab „Gegenlicht“ eine sehr emotionale und tiefgründige Atmosphäre.

Der Schreibstil war unglaublich leichtgängig und flott zu lesen. Hervorstach die auf den Punkt gebrachte Erzählweise. Es gab direkte Dialoge oder eine indirekte Wiedergabe von Gesprächen. Aber niemals eine wörtliche Rede, sodass nur das allernötigste und wesentlichste an mich transportiert wurde.
Während Bronski die einzige Figur war, die mich persönlich an seinem Leben, seinen Gedanken und Emotionen teilhaben ließ, war der auktoriale Erzähler an meiner Seite, wenn ich andere Figuren begleitete. Das Handlungsgeflecht war spannend ausgelegt worden, doch an manchen Stellen taten sich Fragen bei mir auf. Sie waren für den Verlauf der weiteren Ereignisse nicht sonderlich relevant, dennoch hätte ich mir hier ein kleines bisschen mehr Detailgenauigkeit gewünscht.

„Gegenlicht“ lebte von einer erzählerischen Achterbahnfahrt. Zwischen rasanten Ereignissen gab es immer wieder ruhigere Szenen, die zwar das ausgeschüttete Adrenalin senkten, aber die Spannung nicht abmurksten. Es blieb durchweg unterhaltsam und schürte stets meinen Wunsch, weiterlesen zu wollen.
Der Showdown gefiel mir ganz gut. Er hatte viel Dynamik und unerwartete Wendungen in petto. Aber so atemlos wie bei „Dunkelkammer“ ließ er mich nicht zurück. Dieses Mal blieben auch ein paar Unklarheiten, die, so vermute ich, in der Fortsetzung eine Rolle spielen, beziehungsweise aufgeklärt werden.

Fazit:
„Gegenlicht“ ist ein Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite zu unterhalten weiß. Spannungsspitzen wechseln sich mit ruhigeren Szenen ab, sodass ich gern weitergelesen habe. Für Krimiliebhaber definitiv eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Keine klassische Sherlock-Holmes-Geschichte

M.O.R.I.A.R.T.Y.
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Schon das atmosphärische Cover konnte mich locken und nach dem Lesen des Buches fiel mir auf, wie stimmig es zur Geschichte war. Es waren hier viele Details erkennbar, die auch inhaltliche eine Rolle spielten. ...

Schon das atmosphärische Cover konnte mich locken und nach dem Lesen des Buches fiel mir auf, wie stimmig es zur Geschichte war. Es waren hier viele Details erkennbar, die auch inhaltliche eine Rolle spielten. Den größten Schreck musste ich erst einmal beim Kauf des Buches verkraften, da ich 24 € für das gebundene Werk doch recht saftig fand. Allerdings muss ich nach Erhalt der Graphic Novel sagen, dass das etwa DIN A4 große Buch durchgängig koloriert ist und auch verarbeitungstechnisch keinen Grund zum Meckern gab. Daher kann ich den Preis durchaus als gerecht empfinden.

Der Einstieg in die Welt Ende des 19. Jahrhunderts fiel mir relativ leicht und durch die Illustrationen hatte ich auch das Gefühl, dass diese zum Leben erweckt wurde. Herz der Geschichte war Sherlock Holmes mit all seinen Gefährten wie Doktor Watson und seinem Bruder Mycroft. Natürlich durfte auch der Erzfeind Moriarty nicht fehlen, der aber doch recht schemenhaft Einzug in die Geschichte hielt. Eher waren die Ausläufer seines neusten teuflischen Planes zu bewundern, statt ihm persönlich zu begegnen.

Interessanterweise kamen hier auch Elemente von fiktionalen und realen historischen Figuren zum Tragen, die sonst in der Welt des Sherlock Holmes nicht anzutreffen sind. Ich mochte das ganz gerne, wobei ich auch gleichzeitig etwas bemängeln oder aber vielleicht auch nur vorwarnen möchte. Bei den historischen Figuren darf der Leser nichts wortwörtlich nehmen, denn genauso wie das Zusammentreffen mit Sherlock Holmes fiktiv war, waren es auch meist die Lebensumstände. Wer also hofft, auch reale Bezüge zur Vergangenheit zu finden, den muss ich ganz klar enttäuschen.

Da die Autoren die Welt des Sherlock Holmes bunt mit anderen mischten, entstand eine spannende Geschichte, die durchaus überraschende Wendungen bereithielten. Nicht alle Kombinationsleistungen von Holmes waren verblüffend, dass ein oder andere hatte ich auch selbst herausgefunden. Es schmälerte aber den Reiz beim Lesen keinesfalls, sondern sorgte eher dafür, dass ich mich dem großen Meisterdetektiv verbunden fühlte.

Die Szenen- und Erzählperspektivwechsel waren für mich einfach zu verfolgen. Teilweise waren sie mit einer Ortsangabe versehen, aber auch inhaltlich in Verbindungen mit den Illustrationen war ersichtlich, wann ich mich an einem anderen Schauplatz befand.

Der Zeichenstil war am Anfang überhaupt nicht meins. Besonders die mimischen Ausdrücke waren mir zu wenig und ich empfand die Illustrationen hölzern. Es dauerte aber nicht allzu lange, bis ich mich an die Zeichnungen gewöhnt hatte, ihre Eigenwilligkeit hatte nämlich auch durchaus etwas Positives. Denn das Geschehen wurde lebendig und im Zusammenhang mit Text zog es mich in diese sehr düstere Geschichte.
Die ziemlich dunkele Farbwahl erzeugte zusätzlich eine gefährliche und bedrückende Atmosphäre, beraubte mich allerdings auch an Details. Hier und da verschwamm alles zu einer Farbmasse aus brutaler Gewalt und finsteren Gestalten ohne Persönlichkeit. Manches wiederum war dafür dann so klar dargestellt, als würde ich auf eine echte Szene schauen.

Insgesamt konnte mich „M.O.R.I.A.R.T.Y.“ gut unterhalten. Das Zusammenspiel aus Illustrationen, Text und Handlungsaufbau war absolut stimmig. Es hatte mir wirklich Spaß gemacht gemeinsam mit Sherlock und seinen Freunden die Welt von London und seinen Rätseln zu erleben.
Dennoch denke ich, dass „M.O.R.I.A.R.T.Y.“ wirklich nur etwas für eingefleischte Sherlock-Holmes-Fans ist und für Liebhaber von Graphic Novels im Steampunk Style. Denn dieses Buch ist schon sehr speziell und nichts für den Gelegenheits-Comic-Leser.

Fazit:
Zwar ist „M.O.R.I.A.R.T.Y.“ keine klassische Sherlock-Holmes-Geschichte, bietet aber Steampunk und Graphic Novel Liebhabern eine spannende Kriminalhandlung mit einem bunten Mix aus verschiedensten Romanheldwelten und historischen Figuren.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Mehr ein Actionbuch statt eines Thrillers

Regenesis
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Ans Lesen von „Regenesis: Die dunkle Seite“ ging ich ohne große Erwartungen, da der Klappentext als solches fast nichts im Detail verriet. Auch das Cover war schlicht gehalten und ließ lediglich die Vermutung ...

Ans Lesen von „Regenesis: Die dunkle Seite“ ging ich ohne große Erwartungen, da der Klappentext als solches fast nichts im Detail verriet. Auch das Cover war schlicht gehalten und ließ lediglich die Vermutung zu, dass es sich hier um Experimente mit DNS handeln könnte, beziehungsweise das sich die Handlungen darum drehen würden. Verstärkt wurde dieser Eindruck auch durch den Titel.

Da ich ein Faible für Asiatisches habe, war ich natürlich ganz begeistert, dass das erste Kapitel direkt in Tianjin, China spielte. Anfänglich fand ich die Erzählungen auch recht interessant, jedoch begann Paul Lung hier und da ausschweifend zu werden. Zudem erwarteten mich ellenlange Kapitel, die mir irgendwie die Lesefreude raubten. Ich mag superlange Kapitel nicht besonders und ich hätte mir für mehr Spannungsaufbau kürzere gewünscht.

Relativ schnell kristallisierte sich heraus, dass es zwei Handlungsstränge gab, mit je einer Hauptfigur. Da wäre zum einen Zihao, der in China mit seinem Sohn Makao lebt. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn empfand ich als eng und so wunderte es mich auch nicht, dass Zihao alles versuchte, um sein verschollenes Kind wieder zu finden.
Zum anderen erwartete mich noch Elaine, die in Marseille, Frankreich, zu Hause und eine IT-Expertin ist.
Seltsamerweise konnte ich zu keinem der beiden Protagonisten eine Verbindung aufbauen. Weder litt ich, noch fieberte ich mit ihnen mit. Ihre Erlebnisse prallten irgendwie an mir ab und ich blieb bis zum Schluss nur der ewige Betrachter.
Ich kann nicht einmal genau sagen, woran das lag, denn der Schreibstil war angenehm flüssig und unterhaltsam. An manchen Stellen wurde er sehr technisch, jedoch bemühte sich Paul Lung es auch für absolute Laien wie mich verständlich zu erklären.

Den beiden Handlungssträngen folgte ich mithilfe der auktorialen Erzählperspektive, was den Eindruck des bloßen Zuschauens für mich noch einmal verstärkte. Bald schon war mir klar, dass ich Ziahos Handlungsstrang interessanter und auch spannender empfand. Leider wollte insgesamt der Funke für diese Geschichte nicht bei mir überspringen.
Manche Ereignisse waren wirklich schrecklich vorhersehbar und hier fand ich es extrem schade, dass die Handlung nicht immer zum Bild des Protagonisten passen wollte. Egal ob Elaine oder Zihao, ich hatte öfter den Eindruck, dass Paul Lung sich möglicherweise nicht tief genug mit der Charakterausarbeitung auseinandergesetzt hatte.
An dieser Stelle ein unverfängliches Beispiel: Zihao war, bevor er ein Hafenmitarbeiter wurde, beruflich in einem anderen Bereich Profi, verhielt sich aber an manchen Stellen der Geschichte wie ein blutiger Anfänger. Das fand ich nicht schlüssig.
Aber auch bei Elaine gab es Momente, wo einzelne Erzählfäden einfach ergebnislos ins Nichts verliefen und bei mir Fragen zurückließen.

Bei etwa der Hälfte des Buches wandelte sich zum Glück die Atmosphäre. Es wurde eingängiger und spannender, sodass ich tatsächlich von den kommenden Ereignissen gebannt wurde. Allerdings entwickelte sich die Story eher zu einem Actionbuch statt zu einem Thriller.
Das ist an sich nichts schlimmes, denn gute Action lese ich ganz gerne mal. Dies hier hätte auch gut und gerne verfilmt sein können mit den klassischen Actionhelden, die wir so aus dem Kino kennen.
So störte es mich dann final auch nicht mehr, dass ich emotional einfach in „Regenesis: Die dunkle Seite“ auf der Strecke blieb.
Das Finale war spektakulär und völlig typisch für einen ordentlichen Knall und Bumm-Actionstreifen. Insgesamt kam mir das Thema rund um „Regenesis“ zu kurz und ich hatte das Gefühl, dass es sehr oberflächlich abgehandelt wurde. Im Fokus standen eher die beiden Protagonisten, die aus unterschiedlichen Motiven handelten.

Fazit:
Mehr ein Actionbuch statt eines Thrillers. Insgesamt konnte mich die Geschichte unterhalten und waren solide erzählt. Vom Hocker riss mich das Buch jedoch nicht und auch emotional fehlte mir einfach der Biss.

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Veröffentlicht am 22.09.2021

An sich ein gutes Buch, wenn man Band 1 kennt

Die verhängnisvolle Stille
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Das schlichte Cover mit seinem schwarz-weißen Touch und der blutroten Schrift gefiel mir ganz gut. Allerdings erschloss mich mir im Nachhinein nicht, warum dieses Motiv fürs Cover gewählt wurde und der ...

Das schlichte Cover mit seinem schwarz-weißen Touch und der blutroten Schrift gefiel mir ganz gut. Allerdings erschloss mich mir im Nachhinein nicht, warum dieses Motiv fürs Cover gewählt wurde und der Titel war für mich nicht passend. Denn eins war dieser Thriller ganz sicher nicht: still.

Meiner Meinung nach ist es wichtig zu wissen, dass “Die verhängnisvolle Stille” der zweite Band der Columbia River Serie ist. Wer Interesse daran hat, diesen Thriller zu lesen, der sollte vorher zwingend “Die verschollene Schwester” lesen. Ich habe dies nicht getan und muss sagen, dass ich es bereut habe.

“Die verhängnisvolle Stille” ist ein sehr persönlicher Thriller. Im Mittelpunkt stehen zwei Ermittler, die unterschiedlichen polizeilichen Behörden angehören und die verschiedenen Fälle private Komponenten zu den Protagonisten hatten.
Detective Mason Callahan soll einen brutalen Mord in Portland untersuchen. Seine Freundin, Agentin beim FBI, Ava McLane, wird unerwartet zum Schnittpunkt dieser Ermittlung und einer weiteren. So weit klingt das alles superspannend und ich kann an dieser Stelle auch festhalten, dass es auch im Grunde genommen so gewesen ist. Das Problem war aber, dass ich trotz Rückblicke die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten nur schlecht greifen konnte. Scheinbar wurde diese nämlich in Band eins aufgebaut. Da viel das Privatleben von Mason und Ava mit in diese Geschichte reinspielte, fehlten mir am Ende wichtige Details. Dies führte dazu, dass mich die Story nicht so abgeholt hatte, wie ich es mir gewünscht hätte.

Die Charaktere fand ich ausnahmslos interessant. Sie waren unterschiedlich aufgebaut, hatten verschiedene Eigenschaften und ich konnte sie gut auseinanderhalten. Jedoch hatte ich öfter den Eindruck, dass besonders bei den Personen aus den Ermittlerteams mir einfach viel zu viele Schnittpunkte in der sich entwickelten Beziehung untereinander fehlten.
So blieb ich gefühlt nur Zuschauerin und mir gelang es bis zum Schluss nicht, eine intensive Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen. Was wirklich schade gewesen ist, da sie mich so intensiv an ihrem Privatleben haben teilhaben lassen.

Durch die Geschichte geführt wurde ich vom auktorialen Erzähler. In seiner Funktion versuchte er mir allerlei Hintergrundinfos zu den einzelnen Figuren mit an die Hand zu geben. Allerdings fehlt mir oft ein wenig der Kontext, sodass mich dieses Füllhorn an Details mehr verwirrte als ins Geschehen brachte. Es dauerte relativ lange, bis ich wirklich in “Die verhängnisvolle Stille” angekommen war.
Es lag aber keinesfalls am Schreibstil, denn dieser war flüssig, sehr detailliert und verständlich. Außerdem verstand es die Autorin reichlich Spannungsmomente zu erzeugen. Dieser Thriller strotzte nur so vor Emotionen und Action.

Der Handlungsaufbau war geschickt. Es gab zwei Hauptstränge, in denen ich jeweils einen Protagonisten begleiten durfte. Hinzu kam noch eine Nebengeschichte, die eine direkte Verknüpfung mit Ava, aber offensichtlich keinen Bezug zu ihren Ermittlungen hatte. Ich mochte diesen Nebenstrang, da dieser zusätzlich meine Neugierde anstachelte und ich gespannt darauf war, wie sich dieser weiterentwickeln würde.

Das Ende fand ich ein wenig kitschig. Es passte zum Handlungsaufbau, war aber vorhersehbar und wollte für mich nicht ganz stimmig ins große Ganze passen. Dieser Part hätte sicherlich auch charmanter gelöst werden können. Aber dies ist jedoch nur mein persönliches Empfinden.

Fazit:
An sich ein sehr spannend konstruierter Thriller. Da mir leider Band 1 nicht bekannt war, konnte mich diese Geschichte lange Zeit nicht abholen und richtig fesseln. Dennoch bietet dieses Buch alles, was ein guter Thriller für eine packende Unterhaltung benötigt.

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