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Veröffentlicht am 31.10.2022

Informationsüberflutung

Die Welt kippt
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„Die Welt kippt“ ist ein Roman, der erschreckend realistische Grundzüge in sich trägt. Heiko von Tschischwitz kennt sich im Bereich Klimaschutz und erneuerbarer Energien bestens aus. Das ist auf jeder ...

„Die Welt kippt“ ist ein Roman, der erschreckend realistische Grundzüge in sich trägt. Heiko von Tschischwitz kennt sich im Bereich Klimaschutz und erneuerbarer Energien bestens aus. Das ist auf jeder einzelnen Seite spürbar und auch, dass die Überlegungen, die hinter den Handlungen in diesem Gesellschaftsroman stehen, nicht den Teufel an die Wand malen wollen. Sondern eine Möglichkeit abbilden, wie sich in naher Zukunft unser Leben verändern könnte und wie der tatsächliche Stand der Klimakrise ist.

„Die Welt kippt“ vereint unglaublich viel Wissen aus unterschiedlichsten Bereichen und vermengt sie zu einem Klimaroman, der uns alle etwas angeht. Heiko von Tschischwitz beleuchtet nicht nur unterschiedliche politische Themen und damit einhergehende gegensätzliche Wertmaßstäbe, sondern auch, welche Auswirkungen die allgemeine Erhöhung der Erderwärmung für uns und unseren Planeten hat. Gleichzeitig erschafft der Autor eine Idee, wie der Menschheit Vollendendes bewusst gemacht werden kann, dass es einen richtig dringenden Handlungsbedarf gibt. Gleichzeitig wird eine Lösung angeboten, die mich nachdenklich stimmt.

Wahrheit und Fiktion verschwimmen in „Die Welt kippt“ zu einer sehr realistischen Möglichkeit, wie die Entwicklung der aktuellen Klimakrise aussehen könnte, und spielt in den Jahren von 2024 bis 2028. Dabei lässt der Autor regelmäßig Charaktere aufeinanderprallen, die grundsätzlich verschiedene Ansichten zu ein und demselben Problem haben. Durch die darauffolgenden Dialoge gelingt es Heiko von Tschischwitz sämtliche Seiten so zu beleuchten, dass sowohl Vor- als auch die Nachteile der jeweiligen Überzeugung zum Vorschein kommen. Ich habe das im Verlauf des Lesens immer wieder bewundert und dennoch für mich ist das einfach viel zu viel wissenschaftlich. Mit dem Thema kenne ich mich einfach zu wenig aus, um dem Geschehen rasch folgen zu können. Ich musste häufige Lesepausen machen, um das Gelesene verarbeiten und auch verstehen zu können.

Der Aufbau von „Die Welt kippt“ ist hochkomplex. Das macht sich auch in den einzelnen Kapiteln bemerkbar, die unterschiedlich lang sind, aber zu Beginn immer mit der Angabe von Ort, Datum und gelegentlich auch der Zeit, an der die kommenden Handlungen spielen wird, angeben sind. Das macht es mit leicht, zumindest geografisch den Überblick zu behalten. Inhaltlich ist dies aber deutlich schwieriger, da es oftmals wechselnde Perspektiven innerhalb der Kapitel gibt, was bei der Vielzahl an auftauchenden Charakteren manchmal eine echte Herausforderung ist. Manche davon haben kurze Gastauftritte, anderen wiederum begegne ich häufiger. Eine richtige Beziehung kann ich jedoch zu niemanden richtig aufbauen, obwohl die Charaktere authentisch und tiefschichtig gestaltet sind. Auf mich wirken vor allem die Hauptfiguren nicht nahbar genug. Irgendwie gelingt es mir auch nicht mitzufiebern. Stattdessen sauge ich alle Informationen und Gedankenspiele in mich auf und versuche sie zu verarbeiten. Ja, das Thema ist brandaktuell und äußerst wichtig. Deshalb kann ich auch nicht traurig darüber sein, dass mich das Buch nicht wirklich unterhält. Stattdessen regt es mich zum Nach- und Umdenken an.

Fazit:
Ein wichtiges Buch, um die drohende Klimaerwärmung zu verstehen und zu begreifen, dass wir endlich handeln müssen. Wer hier allerdings auf einen spannungsvollen Unterhaltungsroman hofft, sollte sich schon ziemlich gut in der Materie auskennen, ansonsten droht eine Reizüberflutung an wissenschaftlichen Informationen und realistischen Möglichkeiten der Krise wirkungsvoll entgegenzutreten.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Ein Action-Thriller-Blockbuster

Racheherbst
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„Racheherbst“ ist der zweite Teil der Reihe um den Kriminaldauerdienstermittler Walter Pulaski und der Wiener Rechtsanwältin Evelyn Meyers. Die Ereignisse aus diesem Band sind völlig autark lesbar. Mir ...

„Racheherbst“ ist der zweite Teil der Reihe um den Kriminaldauerdienstermittler Walter Pulaski und der Wiener Rechtsanwältin Evelyn Meyers. Die Ereignisse aus diesem Band sind völlig autark lesbar. Mir hat aber besonders gut gefallen, dass Andreas Gruber ein paar persönlich offene Fragen, die mir nach dem Lesen des ersten Bandes im Kopf umhergeisterten, aufgriff und beantwortete. Es gibt aber durchaus auch Details, die sehr aufmerksamen Lesern elementare Punkte aus „Rachesommer“ spoilern könnten, weshalb ich empfehle, mit Band eins zu beginnen. Außerdem ist dann auch die Figurenentwicklung viel intensiver spürbar.

Der Einstieg in „Racheherbst“ ist typisch Gruber. Sofort spannungsvoll, es passiert am Anfang unheimlich viel und ich werde sofort mitten in den Plot gezogen. Das Handlungsgerüst ist packend aufgebaut, denn während im Mittelpunkt die mörderischen Taten eines völlig durchgeknallten Typs stehen, spinnt Andreas Gruber viele verschiedene Perspektiven und Handlungsansätze drumherum. Dies erschafft ein so umfassendes Bild für mich, dass ich sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe. Es ist mir nur klar, dass alles miteinander zusammenhängen muss, aber nicht wie. Dabei gerate ich immer tiefer in diesen ausgeklügelten Thriller, der viele Actionelemente bereithält.

An Spannung mangelt es „Racheherbst“ nicht genauso wenig wie an verschiedensten Charakteren, die alle authentisch und teilweise unheimlich berechnend wirken.
Geschickt präsentiert Andreas Gruber Verdächtige, den ich abwechselnd misstraue und sie manchmal auch als Täter wieder ausschließe. Es ist auch nicht hilfreich, dass mich der personale Erzähler neben den Erlebnissen die Pulaski, Evelyn und Mikaela, die Mutter einer ermordeten jungen Frau, auch an denen vom Mörder teilhaben lässt. Ich muss mich einfach vom reißenden Erzählstrom Andreas Grubers tragen lassen, um an den fulminanten Showdown zu erlangen, ohne wirklich komplett zu durchschauen, wie alles miteinander zusammenhängt.

Mich hat „Racheherbst“ voll in seinen Bann ziehen können, aber ich fand es schade, dass Andreas Gruber eine Figur zu einem Hauptcharakter ausgeformt hat, wo ich doch lieber mehr von Evelyn gelesen hätte. Neben Mikaela wurde Evelyn beinahe zu einer Randfigur degradiert, was mich traurig stimmte. Auch fehlte mir die konspirierende Zusammenarbeit von Evelyn und Pulaski. Stattdessen wurde Pulaskis Sidekick Mikaela, die ich im Verlauf der Ereignisse immer unsympathischer fand. Herrje, ich hätte die Frau am liebsten geschüttelt. Sie war der weibliche John McClane. Das glitt manchmal ins Unglaubwürdige ab, allerdings bekam Andreas Gruber immer fix die Kurve.

Der Showdown von „Racheherbst“ war super. Die Plottwists überschlugen sich, ich hing nur noch atemlos über den Ereignissen. Obwohl Andreas Gruber sich alle Mühe gab, alle Fäden sinnvoll im Kontext aufzulösen, so war mir der Schluss persönlich zu schnell abgefertigt. Ein sanfteres Ausblenden mit ein paar mehr Details hätte ich mir gewünscht.
Und dennoch, dieser Thriller bringt alles mit, um bestens zu unterhalten und die Perfidität des Bösen zu unterstreichen.

Fazit:
Ein verschachtelter Thriller, der mit mehreren Blickwinkeln auf ein Ereignis aufwarten kann, was die Spannung in die Höhe schraubt und beim Lesen zum Rätsel knacken einlädt.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Packender Krimis mit einem Hauch True Crime

Felix Blom. Der Häftling aus Moabit
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Optisch gefällt mir das Buch auf Anhieb. Das Cover mit seinem Retrocharme wirkt ein bisschen wie das Fenster in eine vergangene Zeit. Richtig gut finde ich, dass sich die Buchdeckel aufklappen lassen und ...

Optisch gefällt mir das Buch auf Anhieb. Das Cover mit seinem Retrocharme wirkt ein bisschen wie das Fenster in eine vergangene Zeit. Richtig gut finde ich, dass sich die Buchdeckel aufklappen lassen und neben einer kurzen Autorenvorstellung auch ein Steckbrief zum Protagonisten Felix Blom zu finden ist. Das steigert meine Lust auf den Kriminalroman, der auf wahren Begebenheiten basieren soll.

Sofort auf der ersten Seite werde ich angenehm überrascht, als ich einen gedruckten Zeitungsausschnitt verfasst in altdeutscher Schrift entdecke. Ich kann ihn problemlos lesen und tauche damit direkt ins Zeitgeschehen um 1878 ab. Selbstverständlich wird der Text aus dem Ausschnitt noch einmal passend zum restlichen Schriftbild des Krimis abgedruckt, sodass ihr nicht zwingend altdeutsch beherrschen müsst, um zu wissen, was im Artikel steht.

Alex Beer nimmt mich sofort mit ihrem sehr eindrücklichen Schreibstil gefangen und erzählt atmosphärisch dicht von der damaligen Zeit in Berlin. Dabei schafft sie es mir den Lokalkolorit von Berlin im Jahr 1878 lebendig zu vermitteln und verwebt in ihren Dialogen gelegentlich auch den typischen berlinerischen Dialekt. So fällt es mir überhaupt nicht schwer, völlig abzutauchen und mich durch den interessant konzipierten Kriminalroman führen zu lassen.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist Felix Blom, seines Zeichens ein raffinierter und charmanter Krimineller. Bekannt ist er als der Schatten von Berlin, dem die Polizei nie etwas nachweisen konnte. Bis an einem denkwürdigen Tag etwas von ihm an einem Tatort zurückbleibt und er für drei Jahre ins Gefängnis nach Moabit kommt. Was klingt wie der Verlauf der Geschichte, ist nur der Anfang. Denn ich lerne Felix Blom kennen, als er frisch entlassen wird und vor dem Nichts steht. Mir ist der Ganove sofort sympathisch und richtig klasse fand ich, dass im Kontext zu den Handlungen hier und da bestimmte Diebstahltricks erklärt werden. Das gibt dem Buch eine richtig gute Stimmung und versetzt mich in die Lage, ein wenig mehr Einblicke ins stehlende Handwerk zu erhaschen.

Der auktoriale Erzähler lässt mich neben Felix Blom auch den Kommissaren Ernst Cronenberg und Bruno Hartling über die Schulter schauen. Hier und da darf ich auch noch andere Charaktere begleiten, aber hauptsächlich liegt der Fokus auf Felix Blom und Kommissar Cronenberg. Das verdichtet insgesamt die Erzählung spannend und sorgt dafür, dass ich einen umfassenden Blick auf die Ereignisse bekomme. Hinzu kommt ein Handlungsstrang, der drei Jahre vor den aktuellen Geschehnissen spielt und meine Spekulationen befeuert.

„Felix Blom. Der Häftling aus Moabit“ ist ein packender Kriminalroman, der sich trotz fiktiver Kernhandlung dicht an der Realität des Jahres 1878 hält. Die Rahmenbedingungen sind sauber recherchiert und bilden jene Zeit authentisch ab. Besonders die Verflechtungen der politischen Ereignisse sowie die Beschreibung der damaligen tatsächlich existierenden Orte machen dieses Buch zu etwas Besonderem.
Bis zum Schluss konnte ich den wahren Täter nicht ermitteln und Alex Beer überraschte mich gleich doppelt. Denn auf den letzten Seiten kommt noch so eine unerwartete Wendung, dass ich völlig verblüfft von der Auflösung bin.

Fazit:
Dieser Roman vereint alles, was einen fesselnden Krimi ausmacht. Authentische Rahmenbedingungen, einen ausgeklügelten Fall und sympathische sowie verschlagene Charaktere. Für mich ein gelungener Reihenauftakt und eine volle Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Eine sehr eindrückliche Romanbiografie

Dian Fossey - Die Forscherin
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Dian Fossey – ein Name, der mir anfänglich gar nichts sagte. Wer die gängigen Suchmaschinen mit diesem Namen füttert, erfährt schnell, dass sie eine US-amerikanische Zoologin und Verhaltensforscherin war, ...

Dian Fossey – ein Name, der mir anfänglich gar nichts sagte. Wer die gängigen Suchmaschinen mit diesem Namen füttert, erfährt schnell, dass sie eine US-amerikanische Zoologin und Verhaltensforscherin war, die von den meisten Mitmenschen gehasst wurde. Doch gleichzeitig ebnete sie den Weg für den so dringend benötigen Schutz von Berggorillas und schaffte es durch ihre ethologischen Studien bis dato unbekannte Einblicke in die Gorilla-Familienstrukturen mit ihrem Kommunikationsverhalten und Verhaltensweisen zu ermöglichen. Doch der Weg bis dahin war für Dian Fossey hart und verdammt steinig. Genau darauf geht dieses Buch ein.

Susanna Leonard erzählt in ihrem Roman „Dian Fossey – Die Forscherin“ von dem Leben dieser kompromisslos und stur wirkenden Persönlichkeit. Dazu verwebt sie biografisch gesicherte Stationen ihres Lebens mit Fiktion. Was hier genau real und was freierfunden ist, löst die Autorin nicht auf. Das fand ich schade, denn ich muss sagen, dass mich das Buch nachhaltig beschäftigt. Klar, viele Details kann man durchaus online nachlesen, aber sicherlich nicht alle. Die intensive Recherchearbeit ist in jeder Zeile zu spüren und macht dieses Buch zu einem besonderen Erlebnis.
Gut gefällt mir zu Beginn des Buches das Personenregister. Das erleichtert den Überblick über all die wichtigen Menschen, die in Dian Fosseys Leben einen großen Platz einnahmen. Erst am Ende des Buches findet sich eine Zeittafel über die Ereignisse und ein Glossar. Diese finde ich beide gut, hätte sie aber lieber am Anfang des Buches gehabt. So wäre der Übersicht schon zu Beginn komplett gewesen.

Der Aufbau des Buches hat mich anfänglich verwirrt. „Dian Fossey – Die Forscherin“ ist in drei Teile untergliedert. Je das erste Kapitel erzählt vom nahen Tod der Forscherin, die weiteren Kapitel teilen sich in zwei Vergangenheitsstränge auf. Der starke Erzählstrang beschäftigt sich mit dem beruflichen Werdegang von Dian Fossey, der schwächere Handlungsstrang betrachtet in chronologischer Reihenfolge ihre familiäre Situation von der Kindheit bis zur Jugend. Im Verlauf des Buches wird klar, warum der Aufbau der Erzählung so erfolgte. Nämlich immer dann, wenn Dian wieder einmal als völlig herrisch einen faden Beigeschmack beim Lesen erzeugt oder sie sich über bestimmte Dinge ausschweigt, gibt die Rückblende Erklärungsmöglichkeiten, warum sich die zähe Frau zu einer so resoluten und beinahe schon fanatischen Verfechterin für Gorillas entwickelt hat.
Überwiegend schildert der personale Erzähler die Ereignisse und mitunter auch die Emotionen Fosseys. Gelegentlich gibt es auch die Ich-Perspektive, die mich gleich noch ein Stückchen näher an Dian und ihre Lieblinge holt. Diese kurzen Momente rühren mich auf einer tieferen Ebene.

Neben einem sehr eingängigen Schreibstil und bildhaften Beschreibungen gelingt es Susanna Leonard, den damaligen Lokalkolorit der einzelnen Lebens- und Wohnstationen aus Dian Fosseys Leben authentisch und ohne Schnörkel darzustellen. Am meisten geschockt haben mich die Zustände während des blutigen kongolesischen Bürgerkrieges, in dessen Mühlwerk auch Fossey geriet. Das Grauen wird nur angedeutet und auch recht sachlich präsentiert, dennoch lief es mir kalt den Rücken hinab. Ich war entsetzt und sprachlos zu gleich. Am meisten war ich froh, dass der rote Faden in Dian Fosseys Leben wie ein kleines Irrlicht immer vor mir herschwebte: Gorillas.
Alleine schon die Beschreibung dieser sanften Riesen weckt in mir den Wunsch, sie in freier Wildbahn zu erleben, und ich kann auch Dian Fossey verstehen, warum sie so konzentriert darauf war, diese wundervollen Wesen, ihre Freunde, zu schützen.

Dian Fossey wird durch Susanna Leonard als Mensch porträtiert und nicht bloß auf ihre Tätigkeit als Forscherin oder ihres herrischen Auftretens reduziert. Stattdessen habe ich wirklich beim Lesen das Gefühl gehabt, Dian Fossey nicht nur näher gekommen zu sein, sondern entwickelte auch großes Verständnis für ihre Verhaltensweisen. Dass sie dabei nicht immer den richtigen Weg gewählt hat, geht deutlich hervor. Aber die Gründe, warum es dazu kam, werden hier sehr einfühlsam dargestellt. Der Schreibstil sorgt für ein flüssiges Lesen und leitet mich angenehm durch die Lebensstationen von Dian Fossey. Für mich ist dieses Buch ein Lesehighlight, weil hier die Verknüpfung von historischen Fakten mit leichter Fiktion äußerst gut gelungen ist. Die intensive Recherchearbeit der Autorin ist in jeder Zeile spürbar und macht diese Romanbiografie zu einem sehr greifbaren Leseerlebnis.

Fazit:
Eine sehr eindrückliche Romanbiografie, welche Dian Fossey als Mensch porträtiert und die verschiedensten Stationen ihres Lebens mit viel Feingefühl und auf historischen Fakten basierend zu einem eindrücklichen Leseerlebnis macht.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Lehrreich, interessant und unterhaltsam

Mathe Magic
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„Spannendes und kurioses aus der Welt der Zahlen“ klingt ja schon mal ganz interessant. Dementsprechend neugierig war ich, was ich dem Büchlein wohl so alles entdecken würde. Während ich so das Inhaltsverzeichnis ...

„Spannendes und kurioses aus der Welt der Zahlen“ klingt ja schon mal ganz interessant. Dementsprechend neugierig war ich, was ich dem Büchlein wohl so alles entdecken würde. Während ich so das Inhaltsverzeichnis überflog, blieb mein Blick bei der Milchmädchenrechnung hängen. Ich dachte ja immer, das sei nur ein Synonym. Doch tatsächlich gibt es sie wirklich, die Milchmädchenrechnung. Ich konnte es kaum glauben und habe mit meinen Fingern, die braucht es nämlich für diese spezielle Anwendung der Mathematik gleich mal nachgerechnet. Gut, am Anfang fand ich das etwas kniffelig, aber zum Schluss war ich verblüfft, wie einfach das geht. Und dass es verlässlich funktioniert.
Genauso wie die Rechentechnik der alten Ägypter. Addition und Subtraktion war im Grunde alles, was sie zum Rechnen beherrschten. Und dennoch konnten sie multiplizieren. Nicht so, wie wir das heute machen, aber es klappt und das nur mit Addition. Wahnsinn.
Was für eine schöne Erleichterung für mich, wo ich doch im Multiplizieren eine Null bin. Okay, im Alltag nicht ganz so nützlich, weil ich dazu doch Zettel und Stift benötige. Aber das Prinzip finde ich faszinierend.

In „Mathe Magic“ finden sich aber nicht nur verschiedenste Rechenmethoden, die uns in der Schule absolut niemand beibringen würde. Wobei ich das teilweise wirklich gut finden würde. Immerhin ginge so manches wesentlich schneller. Nein, es gibt noch viele andere spannende Themen rund um die Mathematik zu entdecken. So wird zum Beispiel das Hexeneinmaleins von Goethe unter die Lupe genommen, das Zahlengenie Rüdiger Gamm vorgestellt oder von der erotischsten und der vertracktesten Zahl erzählt.

Richtig gut gefallen hatte mir, dass es mittendrin immer lustige Denksportaufgaben und Rechenrätsel gab, die das Ganze auflockerten. Und diese hatten es manchmal ganz schön in sich und haben den Kopf ordentlich glühen lassen. Aber keine Angst, am Ende des Buches gibt es die Auflösung, falls ihr zu keinem Ergebnis kommt.

Fazit:
„Mathe Magic“ ist ein tolles Büchlein, um sich der Mathematik mal ganz anders zu nähern. Mit Witz, Charme und jede Menge erstaunlicher Methoden wird das staubige Matheimage aufpoliert. Das Buch eignet sich auch herrlich, das neuerworbene Wissen mit anderen zu teilen und deren Verblüffung zu erleben. Lehrreich, interessant und unterhaltsam. Eben echt magisch, für Groß und Klein.

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