Profilbild von Momo

Momo

Lesejury Star
offline

Momo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Momo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2017

Unterhaltsamer Krimi mit leider unsympatischen Ermittlern

Kalter Grund
0

Auf einem entlegenen Hof wird eine ganze Familie erschossen aufgefunden. DIe Ermittlerin Pia soll herausfinden, was passiert ist, und erfährt so einiges über das scheinbar ruhige und besinnliche Dorfleben. ...

Auf einem entlegenen Hof wird eine ganze Familie erschossen aufgefunden. DIe Ermittlerin Pia soll herausfinden, was passiert ist, und erfährt so einiges über das scheinbar ruhige und besinnliche Dorfleben. Doch auch wenn sie sich alle Mühe gibt und auch wenn es viele Menschen im Dorf gibt, die ein Motiv gehabt hätten, so scheint die Lösung des Falles doch noch weit entfernt...

Die Handlung war ganz gut. Nicht überragend spannend oder neuartig, aber eine ganz gelungene und klassische Krimi-Handlung: Mord ist geschehen, Ermittler soll herausfinden, wer der Täter ist und erfährt dabei so manche Überraschung. Die Auflösung war recht überraschend, also bis dahin ein guter Krimi.
Die Sprecherin war auch in Ordnung, auch wenn mich etwas gestört hat, dass sie manche Worte etwas verschluckt hat. Ich musste beispielsweise oft überlegen, wer denn eigentlich "Pierre" ist, dabei ging es um die Ermittlerin "Pia"...
Was mir aber gar nicht gefallen hat, war die Hauptermittlerin Pia. Zum einen ist es nervig, wie sie sich von ihren Kollegen auf der Nase herumtanzen lässt. Zum anderen leben wir nicht mehr in einer Zeit, in der diese diskriminierenden Klischees und die Geschichte der Frau, die sich im Job durchsetzen muss, etwas Neues wäre. Dann war die Nebenhandlung mit ihrem Freund und ihrem Partner (natürlich ist es der Partner! Und der kann sich ja auch noch so doof benehmen, mit dem muss man in die Kiste steigen...) ist auch etwas unplausibel. Diese zwischenmenschlichen Beziehungen wirken sehr künstlich und haben meiner Meinung nach den einzigen Zweck, eine Fortsetzung oder - wie der Untertitel vermuten lässt - sogar eine Reihe zu legitimieren...

Alles in allem eine gute Geschichte, solider und klassischer Krimi, leider mit sehr unsympatischem und klischeehaften Personal.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Leider etwas oberflächlich erzählt und sehr vorhersehbar

Die Wanderhure
0

Konstanz 1410: Marie, Tochter eines angesehenen Kaufmannes, soll mit Ruppert Splenditus verheiratet werden. Doch dieser hat nur das Vermögen ihres Vaters im Sinne. Er lässt Marie wegen Unzucht aus der ...

Konstanz 1410: Marie, Tochter eines angesehenen Kaufmannes, soll mit Ruppert Splenditus verheiratet werden. Doch dieser hat nur das Vermögen ihres Vaters im Sinne. Er lässt Marie wegen Unzucht aus der Stadt werfen. Ihr bleibt nur eine Wahl: Sie muss sich als Wanderhure ihren Lebensunterhalt verdienen und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Doch das ist nicht so einfach, denn sie kann nicht vergessen, was ihr angetan wurde...

Mir war mal wieder nach was Historischem, und da die berühmt-berüchtigte Wanderhure nun schon etliche Zeit bei mir herumsubt, habe ich mich nun dran gewagt. Leider war ich ziemlich enttäuscht! Normalerweise lasse ich mich gerne in die ferne Zukunft entführen und mich in die unbekannte Welt der RItter und Edeldamen entführen. Auch die Ränkeschmiederei ist für mich fester Bestandteil solcher Bücher. Doch dieses war mir einfach viel zu oberflächlich und zu schnell erzählt. Die Begebenheiten sind viel zu vorhersehbar. Nach der Hälfte des Buches kommt schon gar keine Spannung mehr auf, weil die Zufälle, die zueinanderführen, viel zu schnell erzählt werden. Wirklich raffiniert ist der Plot deshalb leider nicht und hat mich dementsprechend enttäuscht. Die Hauptfigur Marie war mir sehr unsympatisch!! Ich kann mir eher nicht vorstellen, dass eine Hübschlerin im Mittelalter sich den Mächtigen und Reichen so gegenüber benhemen konnte! Auch ihr Wesenswandel, nachdem sie sich entscheidet, eine Wanderhure zu werden und sich zu rächen, finde ich nicht ganz nachvollziehbar. Ich denke, wenn man so erzogen wurde wie sie, dann kann man alte Gewohnheiten und Wesenszüge nicht vollständig ablegen. Sie aber wird zu einer völlig neuen Figur.
Die Nebenfiguren hingegen waren mir recht sympatisch. Vor allem Hiltrud mochte ich sehr gerne und Frau Mechthild.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Gelesen von der Stimme der Bella im Film

Bella und Edward 1: Biss zum Morgengrauen
0

Bella Swann zieht mehr oder weniger unfreiwillig zu ihrem Vater in das kleine und verregnete Nest Forks. Doch ihre Stimmung schlägt um, als sie Edward trifft, in welchen sie sich unsterblich verliert. ...

Bella Swann zieht mehr oder weniger unfreiwillig zu ihrem Vater in das kleine und verregnete Nest Forks. Doch ihre Stimmung schlägt um, als sie Edward trifft, in welchen sie sich unsterblich verliert. Noch ahnt sie nicht, wie treffend diese Redewendung ist - denn Edward ist kein Mensch...

Ich kannte das Buch natürlich schon, suchte aber nach einem Hörbuch zum Nebenbei-Hören, bei dem ich mich nicht 100 prozentig auf die Geschichte konzentrieren muss. Überrascht hat mich, dass das Hörbuch von der Frau gelesen wird, die auch die Bella in der Verfilmung spricht. Das gibt einem natürlich ein sehr vertrautes Gefühl und ruft die Kitsch-Gefühle des Films auf. Die Stimme fand ich weitestgehend angenehm, bei längerem Hören jedoch war sie mir etwas zu eintönig.
Die Geschichte an sich ist natürlich wunderschön und kitschig und der Traum jedes Mädchens: Mädchen trifft super Typ, der verliebt sich in sie und würde alles für sie tun und gibt ihr immer wieder das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Zum Dahin-Schmachten!

Veröffentlicht am 10.07.2017

Die Apokalypse ist jetzt...

The Stand - Das letzte Gefecht
0

Was würdest du tun, wenn alle um dich herum sterben, und zwar an einer ganz normalen Grippe? Deine Freunde, deine Nachbarn, deine Familie, selbst deine Haustiere. Was würdest du tun, wenn du der einzige ...

Was würdest du tun, wenn alle um dich herum sterben, und zwar an einer ganz normalen Grippe? Deine Freunde, deine Nachbarn, deine Familie, selbst deine Haustiere. Was würdest du tun, wenn du der einzige Mensch auf Erden wärst, aber Träume hast von einer teuflischen und einer göttlichen Gestalt?
Dieser Frage müssen sich die Überlebenden einer solchen Katastrophe stellen. Nachdem "Doktor Trips" einen Großteil der Bevölkerung ausgelöscht hat, sammeln sich die Überlebenden in zwei Lagern. Auf der einen Seite stehen die Menschen, die von einer schwarzen Frau geträumt haben, und auf der anderen stehen die Menschen, die von einem Mann geträumt haben. Doch der Mann ist nicht nur ein Mann, er ist das wahrhaft Böse, er ist die Ausgeburt der Hölle und er möchte beenden, was er begonnen hat...

Von diesem Buch hört man ja immer wieder, dass er Stephen Kings Meisterwerk sei, deshalb bin ich mit einem gewissen Anspruch an das Lesen herangegangen. Leider habe ich wieder das Gänsehaut-Gefühl vermisst, dass man beim Lesen von Stephen King erwartet. Das Buch ist nicht wirklich gruselig. Trotzdem ist es packend geschrieben, man möchte unbedingt wissen, wie alles weitergeht. Und die Vorstellung eines solchen End-Zeit-Szenarios hat mich wirklich beschäftigt! Trotz der 1200 Seiten war ich sehr schnell beim Lesen, weil man wissen möchte, wie alles ausgeht. Leider war mir dann am Ende der Show-Down etwas zu kurz, ich hätte einen etwas größeren "Kampf" erwartet.
Trotzdem: Wirklich fesselnde Geschichte, wenn auch leider nicht gruselig. Und als Stephen Kings Meisterwerk würde ich es jetzt doch auch nicht bezeichnen...

Veröffentlicht am 13.06.2017

Realitätsgetreuer kann ein Rollenspiel kaum sein...

Saeculum
0

Bastian ist völlig verknallt in seine neue Freundin. Dass diese ein absoluter Mittelalter-Fan ist, stört ihn dabei herzlich wenig. Dass sie es schafft, ihn zu überreden, an einer Convention teilzunehmen, ...

Bastian ist völlig verknallt in seine neue Freundin. Dass diese ein absoluter Mittelalter-Fan ist, stört ihn dabei herzlich wenig. Dass sie es schafft, ihn zu überreden, an einer Convention teilzunehmen, bei der die Mitspieler tagelang wie im Mittelalter leben, versteht sich von selbst. Doch das Spiel entpuppt sich schnell als tragischer Ernst...

Das Buch zieht einen von der ersten Minute an in seinen Bann. Die Schilderung der Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven macht die Geschichte dabei noch spannender. Der Schreibstil ist sehr gut und liest sich flüssig. Die Idee der Geschichte finde ich ebenfalls toll.

Ich fand den Fortgang der Handlung jedoch zu großen Teilen etwas vorhersehbar. Trotzdem wurde jedoch die Geschichte nicht langweilig.

Nach dem Erfolg von Erebos wirklich ein tolles Buch!!