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Veröffentlicht am 22.04.2020

Eine wunderschöne Hommage an das Leben selbst

Gott hat auch mal 'nen schlechten Tag
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Inhalt:

Jacob Chrissen verliert bei einem Helikopterabsturz seine Frau und seinen Sohn, überlebt selbst aber nahezu unverletzt. Was andere als Wunder sehen, ist für ihn jedoch eine Strafe.

Wenn im Leben ...

Inhalt:

Jacob Chrissen verliert bei einem Helikopterabsturz seine Frau und seinen Sohn, überlebt selbst aber nahezu unverletzt. Was andere als Wunder sehen, ist für ihn jedoch eine Strafe.

Wenn im Leben der achtjährigen Lupi kein Wunder geschieht, wird sie demnächst ihrer Mutter Becky weggenommen und in eine Pflegefamilie gebracht. Jetzt kann ihr also nur einer helfen: Gott persönlich und wer könnte das sein, wenn nicht gar Jacob. Immerhin ist er vom Himmel gefallen.

Doch manchmal braucht es kein Wunder, sondern nur eine unerwartete Begegnung, die das Leben für immer verändert … .

Meine Meinung:

Am Anfang des Buches lernt man Jacob und seine Familie kennen und erlebt hautnah mit, wie sie in den Helikopter einsteigen. Sofort wird klar, dass der Moderator keinen wirklichen Draht zu seinem Sohn hat und auch seine Ehe nicht zum Besten steht. So wirklich sympathisch war er mir zu Beginn nicht. Sein persönlicher bzw. beruflicher Erfolg scheint ihm wichtiger zu sein, als das Wohl seiner Familie, damit macht er sich beim Leser nicht gerade beliebt. Trotzdem fällt er nach dem Unfall in ein tiefes Loch und erkennt keinen Sinn mehr in seinem Leben, weswegen er es beenden möchte. Sehr einfühlsam, aber auch authentisch schildert Lucy Astner die Verzweiflung ihres Protagonisten und brachte mir so den Moderator näher. Auch, wenn er Fehler in seinem Leben gemacht hat, hatte ich sehr großes Mitleid mit Jacob.

Lupi bildet dagegen einen sehr schönen Kontrast zu Jacob. Während die Kapitel aus seiner Sicht eher düster, zu Beginn fast schon hoffnungslos sind, sprüht ihre Sichtweise fast schon vor Optimismus. Obwohl ihre Situation nahezu aussichtslos ist und ihr Leben alles andere als leicht, sieht sie doch immer auch das Gute im Leben. Als sie jedoch keinen Ausweg mehr sieht, hofft sie in Jacob ein Wunder zu finden. Dafür muss sie aber erst einmal dafür sorgen, dass er sich selbst besser fühlt und sein Leben wieder in den Griff bekommt. Das macht sie mit ihrer ganz eigenen Art und lockt damit Jacob aus seinem Schneckenhaus. Lupi gefiel mir wirklich richtig gut. Sie ist ein außergewöhnliches Mädchen und trotzt allen Widrigkeiten. Trotzdem hatte ich auch mit ihr Mitgefühl, denn sie darf nicht wirklich Kind sein und ihr Leben ist alles andere als leicht.

Als Lupi schließlich auf Jacob trifft, schleicht sie sich mit ihrer außergewöhnlichen Art in dessen Leben und wirbelt es gehörig durcheinander. Das brachte für mich auch einiges an Humor in die Geschichte und ließ mich oftmals schmunzeln. So hebt sich die bedrückende Stimmung, die durch Jacobs Gemütszustand entsteht, nach und nach immer mehr auf. Lupi wird für ihn langsam immer mehr als nur ein menschlicher Störfaktor. Sie bringt ihn dazu, seine Vergangenheit zu überdenken, sie zu verarbeiten und damit wieder einen Schritt in die Zukunft zu machen. Ich fand es unglaublich berührend, wie die Autorin in diesem Buch mit ihren Protagonisten umgeht. Sie zeigt ihre Fehler auf, ohne sie abzuwerten, findet aber auch einen Weg, wie sie wieder mit sich ins Reine kommen können. Das erzeugte in meinen Augen eine sehr schöne, lebensbejahende Atmosphäre und vermittelt ganz klar eine Botschaft: Jeder macht mal Fehler, es kommt nur darauf an, wie man am Ende damit umgeht.

Dabei setzt Lucy Astner sehr auf Emotionen. Ich konnte die Verzweiflung von Jacob selbst spüren, hab mit Lucy um ein bisschen Normalität gekämpft, wollte ihrer Mutter ins Gewissen reden oder zwischen Jacob und seiner Schwester vermitteln. Man hat als Leser fast das Gefühl selbst in der Geschichte zu stecken und alles hautnah mitzuerleben, so lebendig schildert sie die jeweiligen Situationen und so authentisch die Gefühle dazu. Ich wurde richtig mitgerissen und habe ebenfalls auf ein Wunder gehofft. Doch auch, wenn man meinen könnte, die Begegnung von Lupi und Jacob wäre so ein Wunder, sind es am Ende doch die Protagonisten selbst, die ihr Leben verändern. Glück ist eben das, was man selbst daraus macht.

Fazit:

Dieses Buch hat mich unglaublich berührt. Lucy Astner zeichnet mit viel Gefühl und Wertschätzung das Leben ihrer beiden ungewöhnlichen Protagonisten nach und schafft trotz der Fehler oder schwierigen Situation eine schöne und lebensbejahende Atmosphäre. Am Ende verändert vielleicht nicht ein Wunder das Leben, sondern die Begegnungen mit anderen und das eigene Handeln. Eine Geschichte, die man unbedingt lesen sollte. Unglaublich schön!

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Eine ganz andere Art von Dystopie, lesenswert

Eva
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Inhalt:

Um sich vor den negativen Einflüssen des Festlandes zu schützen, hat die Regierung von Selvia eine Mauer rund um die Insel gebaut. Doch obwohl Selvia technisch und medizinisch hoch entwickelt ...

Inhalt:

Um sich vor den negativen Einflüssen des Festlandes zu schützen, hat die Regierung von Selvia eine Mauer rund um die Insel gebaut. Doch obwohl Selvia technisch und medizinisch hoch entwickelt ist, sind sie gesellschaftlich doch wieder einen Schritt zurückgetreten. Die Männer haben die Herrschaft übernommen und die Frau gilt als minderwertig.

Auch Eva bekommt dieses System zu spüren. Obwohl sie erst 16 Jahre alt ist, soll sie auf dem Heiratsmarkt wie Ware angeboten und an den Höchstbietenden verkauft werden.

Doch längst gibt es Unruhen in Selvia. Die Frauen erheben sich und kämpfen gegen die Unterdrückung. Und obwohl Eva sich immer bemüht, eine gesetztestreue Bürgerin zu sein, gerät sie mitten in die Rebellion und muss am eigenen Leib erfahren, was das bedeutet … .

Meine Meinung:

Ich liebe Dystopien und auf diese hatte mich die Autorin schon so lange neugierig gemacht, dass ich sie unbedingt lesen musste.

Zu Beginn lernt man Eva, ihre Familie und das System kennen. Dabei wird sofort deutlich, was die Mädchen bzw. Frauen in Selvia aufgrund ihres Systems alles erleiden müssen. Es gibt den Männern sozusagen einen Freifahrtsschein alles mit den Frauen zu machen, was sie möchten, denn diese sind niedere Wesen, die von den starken Männern geführt werden müssen. Es ist fast unvorstellbar, dass das nicht wirklich ein erfundenes Schreckensszenario ist, sondern dass es das auch in unserer Gesellschaft vor einigen Jahren noch gegeben hat. Trotzdem war es für mich wirklich gruselig zu lesen, was man in Selvia von Frauen denkt und was dort alles passiert. Trotz allem gibt es natürlich auch Mädchen, die sich still in dieses System einfügen, so auch Eva. Zwar macht sie sich manchmal auch ihre eigenen Gedanken, aber im Grunde bemüht sie sich einfach darum, eine gesetzestreue Bürgerin zu sein. Ich fand es sehr interessant, dass diese Dystopie einmal nicht aus Sicht einer der Rebellen erzählt wird, sondern aus der einer unbescholtenen Bürgerin, die nicht ständig das System hinterfragt. Das war für mich einmal ein ganz neuer und sehr interessanter Ansatz.

Dabei wird das Buch in „Tage vor der Dunkelheit“, „Tage in der Dunkelheit“ und „Tage danach“ eingeteilt, wobei wir hier nur eine sehr kurze Zeitspanne abdecken. Insgesamt spielen sich die gesamten Ereignisse nämlich nur innerhalb von 3 Wochen ab. Die Geschichte wird aus Sicht von Eva erzählt, was ich einerseits sehr gut fand, da ich so ihr Denken und Fühlen hautnah miterlebt habe. Andererseits ist die Protagonistin leider kein Teil der Rebellion, so dass man davon kaum etwas mitbekommt. Dafür findet man sich in einem ganz anderen Schreckensszenario wieder, als Eva zu Unrecht verdächtigt und verhaftet wird. Obwohl mir der Ansatz von Franziska Szmania sehr gut gefiel, ihre Dystopie einmal von einer anderen Sichtweise beleuchten zu lassen, bekam ich als Leserin leider zu wenig von der Rebellion an sich mit. Die meisten meiner Fragen dazu blieben unbeantwortet, was mich etwas unbefriedigt zurückließ. Ich denke, es hätte der Geschichte gut getan, wenn sie aus zwei Sichten erzählt worden wäre: Einmal aus Evas Sicht und dann noch aus der Sicht eines Rebellen. So hätte man einen besseren Rundumblick bekommen und wäre nicht als Außenstehender zurückgeblieben.

Obwohl man denken könnte, dass die Geschichte abseits der Rebellion langweilig werden könnte, ist das hier nicht der Fall, denn wir erleben hautnah die Schrecken einer solchen Weltordnung mit. Dabei geht die Autorin auch nicht zimperlich mit ihren Charakteren um. Im Gegenteil: Dieses Buch ist sicher nichts für schwache Nerven, denn psychische und physische Gewalt spielen hier eine große Rolle. Deshalb würde ich sagen, dass diese Dystopie sicher nichts für junge Leute ist und empfehle sie erst ab dem Erwachsenenalter. Aber ich finde es trotz allem sehr authentisch, denn diese Gräuel gibt es und gab es wirklich schon. Und meiner Meinung nach sind viele Dystopien oft zu „rosarot“ und kommen ohne Opfer aus, was ich nicht sehr glaubwürdig finde. Trotzdem finde ich, dass man diesen Teil etwas hätte kürzen können, da sich vieles wiederholt und man als Leser ja eigentlich nach Informationen, die die Rebellion betreffen giert. Außerdem drücken die „Tage in der Dunkelheit“ sehr aufs Gemüt und ich persönlich musste mich fast schon zwingen, weiterzulesen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht trotzdem spannend war. Nein, ich habe trotz allem mit Eva mitgefiebert und mich gefragt, was diese „Behandlung“ mit ihr machen würde. Erreicht sie das, was die Regierung damit wirklich wollte: Frauen, die sich bedingungslos im System unterordnen oder führt es doch dazu, dass Eva beginnt, selbst gegen die Regierung zu rebellieren. Überhaupt liegt in dieser Dystopie meiner Meinung nach das Hauptaugenmerk darauf, wie sich die einzelnen Charaktere verhalten: Hinterfragen sie das System oder nehmen sie es einfach als gegeben an? Rebellieren sie offen oder im Verdeckten? Wie gehen sie mit Verboten um und wie reagieren sie, wenn ihre Weltordnung plötzlich zusammenbricht? Franziska Szmania beleuchtet in ihrem ersten Teil deutlich die verschiedenen Handlungsweisen ihrer Figuren und lässt ihren Lesern dabei genug Spielraum, um sich selbst Gedanken zu machen. Wie würde man in dieser Situation handeln? Wo würde man selbst stehen? Das gefiel mir sehr gut, denn ich mag es, wenn ich mich auch selber durch ein Buch hinterfragen kann.

Auch der Schreibstil der Autorin ist anders, als ich es aus anderen Dytopien kenne. Es gibt viele kurze Szenen. Manchmal sind Situationen nur angeschnitten und ich hatte das Gefühl, als wären einige Ereignisse nicht fertigerzählt. Dadurch wirkt es teilweise etwas abgehackt, woran ich mich erst einmal gewöhnen musste. Außerdem gibt es sehr viele Wiederholungen im Buch, die jedoch von der Autorin bewusst eingesetzt werden, um dem Leser z.B. den Zustand der Protagonistin näherzubringen. Das sind zwar sehr ungewöhnliche Stilmittel, die Franziska Szmania hier einsetzt, ich finde sie jedoch sehr passend zu ihrer Geschichte.

Die Liebesgeschichte gefiel mir persönlich wirklich sehr gut. Sie deutet sich immer wieder an, nimmt aber allgemein nicht zu viel Raum ein. Für mich entwickeln sich die Gefühle langsam und passend zur Handlung, deswegen konnte ich sie gut nachvollziehen.

Am Ende bleibt vieles ungewiss und ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte um Selvia ausgehen wird. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung.

Fazit:

Diese Dystopie ist anders als alle anderen, die ich bis jetzt gelesen habe, was sie vielleicht genau deshalb so besonders macht. Wir erleben hier einmal nicht die Sicht einer Rebellin mit, sondern einer Unbeteiligten, die ins Fadenkreuz gerät, was diese Geschichte sehr spannend macht. Allerdings bekommt man dadurch auch wenig von der Rebellion an sich mit, wodurch mir ein paar Informationen gefehlt haben. Auch an den Schreibstil muss man sich erst gewöhnen. Hat man das jedoch, reißt einen diese Dystopie völlig mit. Ich freu mich jedenfalls schon sehr auf die Fortsetzung.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Was für ein grandioses Leseabenteuer

Der Atem des Lichts
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nhalt:

Kea und Zadjan setzen alles daran, rechtzeitig zu den Friedensverhandlungen zu kommen, denn von ihnen hängt die Zukunft der Guénnelande ab. Die junge Shedi soll den König der Bengieren mit Hilfe ...

nhalt:

Kea und Zadjan setzen alles daran, rechtzeitig zu den Friedensverhandlungen zu kommen, denn von ihnen hängt die Zukunft der Guénnelande ab. Die junge Shedi soll den König der Bengieren mit Hilfe des Gedankenformens dazu bringen, den Friedensvertrag zu unterschreiben. Doch das Volk der Shedi will Krieg mit Atroun und sich für all die Jahre der Unterdrückung rächen.

Das stürzt Kea in einen Gewissenskonflikt: Soll sie sich zu Nakush bekennen, sich den Rebellen anschließen und ihre Bestimmung unter ihrem Volk einnehmen oder darf sie ihren eigenen Weg gehen und den wachsenden Gefühlen zu Prinz Zadjan Raum geben? Egal, wie ihre Entscheidung ausfällt, einen von beiden wird sie auf jeden Fall verlieren. Muss Kea ihr persönliches Glück opfern, um ihrem Volk endlich den langersehnten Frieden zu bringen?

Meine Meinung:

Der erste Teil dieser Dilogie hat mich wirklich beeindruckt, deshalb wartete ich schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung, die ich natürlich sofort lesen musste.

Sehr schön finde ich, dass es zu Beginn des Buches ein „Was bisher geschah“ gab. So kann man die Ereignisse aus dem ersten Band noch einmal auffrischen. Wobei ich gestehen muss, dass ich das in diesem Fall gar nicht so dringend gebraucht hätte, denn das Buch hatte mich so beeindruckt, dass ich die wichtigsten Geschehnisse noch präsent hatte.

Der zweite Teil schließt auch nahtlos an den ersten an und man findet sich gemeinsam mit Kea und Zadjan in einem Zelt wieder. Sofort spürt man wieder die gegenseitig Anziehung zwischen den beiden und ich war schon wieder richtig am seufzen. Die beiden sind einfach so ein unglaublich schönes Paar und für mich war klar, dass sie ein Happy End brauchen. Doch so einfach macht es uns Mara Lang natürlich nicht, denn Kea steckt mit ihren Gefühlen ziemlich im Zwiespalt. Das zeigt sich auch deutlich in ihren Handlungen, aber ihre Zweifel gehen nur soweit, dass sie sich einfach selbst nicht eingestehen will, was sie für Zadjan empfindet, so dass es den Leser nicht anfängt zu nerven. Im Gegenteil, ich fand es wirklich authentisch, dass sie nicht sofort ihr Volk verleugnet, nur weil sie sich in einen Atrouner verliebt. Das hat Mara Lang in meinen Augen sehr gut gelöst.

Doch obwohl die Gefühle immer eine wichtige Rolle im Buch spielen, kommt auch die Handlung nicht zu kurz. Zu Beginn gönnt uns die Autorin zwar noch etwas Ruhe, aber nicht lange, dann stürzt man in einen Strudel aus Spannung, Emotionen und Überraschungen. Zwar hat Mara Lang im ersten Teil schon ein paar Hinweise gestreut und ich konnte das ein oder andere Ereignis schon erahnen, aber das heißt nicht, dass mich die Autorin nicht trotzdem noch überraschen konnte, denn nicht alles ist so, wie es zu Beginn scheint und die Geschichte geht noch tiefer als man denkt.

Dabei haben mich vor allem die Charaktere sehr begeistert, denn in diesem zweiten Teil lernt man sie noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen. Manche überraschten mich dabei positiv, andere dagegen entwickelten sich zum Negativen. Und doch gab es auch einige, die man nicht so einfach in eine Schublade stecken konnte, denn im Grunde sind die Charaktere auch nur das Ergebnis ihrer Vergangenheit und wurden oft zu dem gemacht, was sie sind. Deshalb ist es gerade auch für Kea und Zadjan so schwer, sich davon zu lösen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Das hat Mara Lang sehr gut ausgearbeitet, so dass man eine richtige Entwicklung bei den Figuren erkennen konnte, was ich in Büchern besonders gerne mag.

Und auch dieses Mal hat mich die Welt total verzaubert. Zwar taucht man im ersten Teil tiefer darin ein, weil uns die Autorin hier ihr Setting näherbringt und im zweiten Buch das Hauptaugenmerk einfach mehr auf der Geschichte liegt, aber ich habe mich bereits in „Das Juwel der Finsternis“ unwiederbringlich in dieses Setting verliebt. Es ist einfach so bildgewaltig und hat so viel Widererkennungswert, dass man gar nicht anders kann, als völlig darin zu versinken. Deshalb hat es mich auch etwas traurig gestimmt, dass wir diese Welt jetzt schon wieder verlassen müssen. Gerne hätte ich Zadjan und Kea noch weiter begleitet und hoffe, dass wir vielleicht doch noch einmal in diese zauberhafte, einzigartige Welt zurückkehren dürfen.

Fazit:

Nachdem mich Teil 1 absolut begeistert hat, freute ich mich unglaublich auf die Fortsetzung und muss gestehen, dass es mich wieder zu 100 % abgeholt hat. Mara Lang setzt in diesem zweiten Band ganz klar auf die Entwicklung der Figuren, die absolut authentisch, aber manchmal doch auch überraschend war. Die Liebesgeschichte hat mich richtig zum Seufzen und Mitfiebern eingeladen und die Handlung bereitete mir oftmals sogar Gänsehaut. Dabei konnte ich mich wieder im zauberhaften Setting verlieren und habe das Buch regelrecht durchgesuchtet. Und obwohl die Geschichte das perfekte Ende findet, hoffe ich doch auf ein Wiedersehen, weil ich mich einfach noch nicht von dieser einzigartigen Welt verabschieden möchte.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

4,5 Sterne für diese besonderen Helden

Halbe Helden
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Inhalt:

Eigentlich hat Dane schon genug Ärger am Hals, da braucht er nicht noch einen Jungen mit Downsyndrom, der ihm an den Fersen klebt, aber irgendwie hat er Billy D. nichts entgegenzusetzen, als dieser ...

Inhalt:

Eigentlich hat Dane schon genug Ärger am Hals, da braucht er nicht noch einen Jungen mit Downsyndrom, der ihm an den Fersen klebt, aber irgendwie hat er Billy D. nichts entgegenzusetzen, als dieser beschließt, dass Dane ihn fortan unterstützen soll. Er soll gemeinsam mit ihm zur Schule gehen, damit die Schläger aus den höheren Klassen ihn in Ruhe lassen. Doch damit nicht genug, Dane soll ihm auch noch beibringen, wie man sich prügelt und gemeinsam mit ihm nach seinem Vater suchen.

Seine Mum ist nämlich einfach mit Billy D. umgezogen, ohne ihm zu sagen, wo sein Vater sich aufhält. Doch dieser hat ihm einen Atlas mit Hinweisen hinterlassen, die ihn zu ihm führen sollen. Die Rätsel sind aber ganz schön knifflig, so dass der Junge wirklich Danes Hilfe braucht. Als sie der Lösung schon ganz nah sind, machen sich die beiden auf den Weg quer durchs Land. Doch wo sie am Ende herauskommen, damit hätte niemand von ihnen gerechnet.

Meine Meinung:

Gerade bin ich auf der Suche nach Lesestoff mit etwas mehr Tiefgang. Dem Klappentext nach hatte ich erwartet eines dieser Bücher in den Händen zu halten und wurde vom magellan Verlag mal wieder nicht enttäuscht.

Das Buch ist aus der Sicht von Dane geschrieben. Er erzählt von seinem Leben mit seiner alleinerziehenden Mutter, die ihn als Teenager bekommen hat und seither allein für ihren Lebensunterhalt sorgt. Das ist manchmal gar nicht so leicht, vor allem für einen jungen Mann, der nicht versteht, warum er als Einziger an seiner Schule kein eigenes Auto besitzt. Auch die Vorurteile, die gegenüber seiner Mutter und damit ihm herrschen machen Dane schwer zu schaffen, weswegen er diese häufig sofort mit Hilfe seiner Fäuste im Keim erstickt.

Als er auf Billy D. den Jungen mit Downsyndrom stößt, geht er mit diesem erst einmal eher unwillig eine Zweckgemeinschaft ein. Es ist also nicht so, dass Dane sich darum reißt, sich um einen „Schwächeren“ zu kümmern, dazu ist er eigentlich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Doch Billy D. drängt sich hartnäckig in sein Leben und lässt sich nicht so einfach abschütteln. Mir gefiel es wirklich sehr gut, wie man nach und nach miterlebt, wie die beiden sich immer mehr aufeinander einlassen, wie sich die Welten der beiden Jungen durch die Freundschaft ändern und wie die Beziehung der beiden immer enger und emotionaler wird. Mich hat das wirklich sehr gerührt, weil die beiden so unterschiedlich sind und doch so viele Gemeinsamkeiten haben. Eine sehr ungewöhnliche Freundschaft.

Allein diese Handlung an sich hätte mir schon gereicht, aber dann lässt Erin Jade Lange noch eine Bombe platzen, mit der ich anfangs so gar nicht gerechnet hätte und noch einmal ein ganz neues Bild auf die Geschehnisse wirft und neue Fragen entstehen lässt. Fragen, die tief gehen und in einem arbeiten. Und obwohl es eigentlich um Billy D.s Familiengeschichte geht, haben die Ereignisse doch auch etwas mit Dane zu tun und führen dazu, dass dieser sein Handeln ebenfalls hinterfragt. Manchmal braucht es eben einen Anstoß von außen, um zu erkennen, was in einem selber vorgeht. Mir gefiel es sehr gut, dass die Autorin hier zwar schon die Moralkeule schwingt, das aber auf eine andere Weise, als mit dem erhobenen Zeigefinger zu deuten. Das bringt nicht nur die Protagonisten zum Nachdenken, sondern auch die Leser selbst.

Ein paar kleine Schwierigkeiten hatte ich aber ehrlich gesagt mit der Darstellung des Downsyndroms. Natürlich ist jeder Mensch anders und es gibt nicht „den Menschen mit Downsyndrom“, aber in meiner Arbeit habe ich viele Teenager mit dieser Beeinträchtigung und keiner davon ist nur annährend wie Billy D. Ich hätte eher gedacht, er hätte Autismus. Für mich hätte das fast etwas besser gepasst muss ich gestehen, aber das ist wohl nur mein persönliches Problem.

Das Ende hat mich zwar einerseits etwas traurig gemacht, weil es anders ausging, als ich mir gewünscht hätte, aber andererseits passt es einfach wirklich gut zum Buch und bringt so viel Positives mit sich dass es mich doch begeistern konnte.

Fazit:

„Halbe Helden“ ist wirklich ein Buch, das bei mir Eindruck gemacht hat. Es geht hier nicht nur um eine ungewöhnliche und sehr schöne Freundschaft, nein, das Buch geht viel tiefer, als man zu Beginn hätte denken können. Mich hat Erin Jade Lange mit ihrer Geschichte jedenfalls sehr bewegt und berührt. Ein Buch, das auf jeden Fall noch nachhallt.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Genialer Plottwist

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Inhalt:

Rache ist das Einzige, an das Erin denken kann, als ihre älteste Schwester stirbt. Hades nutzt das, um das junge Mädchen zu einer Rachegöttin zu machen. Fortan ist Erin dazu verdammt mit einem ...

Inhalt:

Rache ist das Einzige, an das Erin denken kann, als ihre älteste Schwester stirbt. Hades nutzt das, um das junge Mädchen zu einer Rachegöttin zu machen. Fortan ist Erin dazu verdammt mit einem Kuss die Seele junger Männer zu stehlen und sie Hades zu übergeben.

Doch während es anderen Rachegöttinnen egal ist, wen sie küssen, achtet Erin genau darauf, dass es Männer sind, die es wirklich verdient haben. Trotzdem wird Erin dadurch nie das Glück haben, einen Jungen zu küssen, den sie wirklich liebt. Als Arden an ihrer Uni auftaucht, wird ihr das zum ersten Mal richtig bewusst. Doch das ist nicht die einzige Sorge, die das junge Mädchen quält … .

Meine Meinung:

Von Alana Falk habe ich schon einige Bücher gelesen und jedes konnte mich bis jetzt begeistern, deswegen musste ich natürlich auch „Gods of Ivy Hall“ unbedingt lesen.



Das Thema „Götter“ ist ja momentan sehr beliebt und auch ich liebe Geschichten rund um Zeus, Hades und wie sie alle heißen. In diesem Fall geht es vor allem um Hades, der Rachegöttinnen und –götter rekrutiert, um jungen Männern und Frauen die Seele zu rauben und sie ihm zu übergeben. Sehr gut gefiel mir dabei, dass Alana Falk hier auch keinen Unterschied in den Geschlechterrollen macht. Es gibt Rachegöttinnen, die Jungs küssen und welche, die Mädchen küssen. Genauso gibt es Rachegötter, die Frauen küssen und welche, die Männer küssen. Es ist ganz selbstverständlich und wird nicht großartig zum Thema gemacht. Überhaupt war ich total begeistert davon, dass es gleich eine ganze Gruppe Rachegötter gab. Diese wohnen in einer Studentenverbindung zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Zwar dürfen Außenstehende nichts von ihnen wissen, aber innerhalb ihrer verschworenen Gemeinschaft wissen sie von ihrem Pakt mit Hades und können sich so gegenseitig helfen. Das fand ich herrlich erfrischend. Endlich einmal nicht eine einzelne Protagonistin, die ihre Kräfte vor allen geheim halten muss. Alana Falk hat hier wirklich eine sehr spannende Gruppe von Rachegöttinnen und –göttern gegründet, die ich total gerne begleitet habe. Es macht Spaß die einzelnen Personen kennenzulernen und man fliegt gerade so von Seite zu Seite.

Leider hielt diese anfängliche Euphorie bei mir jedoch nicht lange an, denn plötzlich schien die Story nicht weiterzugehen und die Ereignisse drehten sich im Kreis oder gingen nur sehr langsam vorwärts. Als Erin schließlich Arden kennenlernt, scheint sich alles plötzlich nur noch darum zu drehen, dass sich die beiden nicht küssen und deshalb nicht zusammen sein können. Das fand ich sehr schade, weil das Buch dadurch in meinen Augen an Spannung verliert. Ich sah kein Vorwärtskommen und deshalb war gerade der Mittelteil für mich doch etwas zäh.

Erst als der Pakt zwischen Hades und Erin wieder eine größere Rolle spielt, konnte mich das Buch wieder richtig fesseln, denn Alana Falk hat wieder einen genialen Plottwist eingebaut, den ich so niemals vorhergesehen hätte, so geschickt ist er getarnt. Und damit hat sie die gesamte Geschichte am Ende noch einmal umgeworfen und wir fangen quasi wieder bei Null an. Ich liebe es, denn jetzt scheint es für den zweiten Band noch einmal richtig spannend zu werden. Und obwohl das Buch nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet, bin ich doch wahnsinnig gespannt darauf, was sich die Autorin für den zweiten Band noch einfallen hat lassen.



Fazit:

Ich liebe die Idee hinter „Gods of Ivy Hall“ und das nicht nur, weil Alana Falk hier das beliebte Thema der Götter aufgegriffen hat, sondern weil es endlich mal eine ganze Gruppe von Rachegöttern gibt und die Protagonistin damit nicht allein dasteht. Leider flacht die Spannung im Mittelteil sehr ab und das Liebesdrama drängt sich in den Mittelpunkt, was für mich die Story leider etwas zäh gemacht hat. Dafür gibt es am Ende nochmal einen genialen Plottwist, der die Karten komplett neu mischt und ordentlich Spannung für den nächsten Teil verspricht. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr darauf.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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