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Veröffentlicht am 28.12.2018

Dieses Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben

Bis zum Ende und darüber hinaus
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Inhalt:

Lou hat schon seit Monaten nicht mehr das Haus verlassen, denn sie leidet unter schlimmen Panikattacken. Trotz Therapie gelingt es ihr nicht, ein normales Leben zu führen. Von ihren Freunden ist ...

Inhalt:

Lou hat schon seit Monaten nicht mehr das Haus verlassen, denn sie leidet unter schlimmen Panikattacken. Trotz Therapie gelingt es ihr nicht, ein normales Leben zu führen. Von ihren Freunden ist ihr nur ihre beste Freundin Mia geblieben.

Ihr zuliebe kämpft sie sich auf deren Geburtstagsparty. Doch auch hier hält die Angst sie fest im Griff. Gerade als diese sie wieder zu überwältigen droht, ist da plötzlich Zack und hilft ihr, die Attacke durchzustehen.

Das löst jedoch die nächsten Ängste in Lou aus: Sie will niemanden an sich heranlassen, um nicht erneut verletzt zu werden. Aber Zack weckt etwas in ihr, das ihr hilft, wieder positiver in die Zukunft zu schauen. Ist er derjenige, der ihr helfen kann zurück ins Leben zu finden? Und was wird das Leben dann für die junge Frau bereithalten?

Meine Meinung:

Ich bin eigentlich kein Fan von New Adult Geschichten, aber diese hier hat mich mit der Idee der Panikattacken sehr neugierig gemacht, deswegen wollte ich sie gerne lesen. Spontan habe ich dann zu diesem Buch gegriffen und gleich einmal 25 % durchgesuchtet.

Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr leicht. Man lernt Lou gleich zu Beginn bei einer Therapiesitzung kennen und ich fand es richtig klasse, dass damit gleich klar wird, dass es wichtig ist, sich in so einem Fall professionelle Hilfe zu suchen und dass man sich dafür auch gar nicht schämen muss. Überhaupt hat die Autorin das Thema Therapie für mich sehr gut in die Geschichte einbezogen. Nebenbei erklärt sie auch, dass es der richtige Therapeut sein muss und nicht jede Person wirklich passt, man aber deswegen nicht gleich aufgeben soll. Das finde ich sehr wichtig und deshalb war ich richtig begeistert, dass Katharina Olbert, das so offen ansprach.

Überhaupt geht sie sehr offen mit dem Thema um. Einfühlsam schildert sie die Panikattacken von Lou, wodurch diese ausgelöst werden und wie sie sich anfühlen. Hier wird nichts beschönigt, aber trotzdem sensibel damit umgegangen. Die Autorin nimmt Leser, die ebenfalls unter dieser Krankheit leiden ernst und zeigt ihnen mit diesem Buch, dass es immer Menschen gibt, die sie missverstehen, dass es aber genauso gut Menschen gibt, die wissen, wie sie sich fühlen und Verständnis dafür haben. Ich denke, das ist eine wirklich großartige Leistung, denn in meinen Augen ist es wirklich schwierig hier den Spagat zu schaffen. Umso mehr freut es mich, dass Katharina Olbert genau das gelungen ist.

Die Liebesgeschichte zwischen Zack und Lou ist einfach nur … hach seufz Wobei Zack ja fast schon zu gut für diese Welt ist. Er hat für mich eine ganz besondere Sicht auf das Leben, was man jedoch erst am Ende des Buches ganz erfassen kann. Mich hat er mit seinen Aussagen jedenfalls nicht nur einmal zum Nachdenken gebracht und auch mir etwas Mut gemacht und meine Perspektive verändert. So hatte das Buch für mich, nicht nur durch das ernste Thema der Panikattacken, wirklich Tiefgang. Man kommt ins Grübeln, denkt über das eigene Leben und die eigene Sichtweise nach. Gerade ich als Kopfmensch muss zugeben, dass man sich das Leben oft mit zu vielen Gedanken selbst kompliziert macht und genau das hat Zack mir gezeigt und mich damit richtig überrascht, denn ich finde es toll, wenn ein Buch tiefer geht, als man es zu Anfang erwartet. Ich denke, das ist auch genau das, was ich sonst bei dieser Art Büchern vermisse: Sie sind viel zu oberflächlich und es geht nur um Liebe und um Probleme, die gar keine wirklichen Probleme sind. Nicht so bei diesem Buch.

Auch das nervige Hin und Her, das man oft in diesem Genre findet, fällt in diesem Buch weg. Man kann die Liebesgeschichte genießen und bei vielen kleinen Momenten aufseufzen, weil sie so schön sind.

Doch die Autorin hält noch eine ziemlich große Überraschung für uns parat, die ich anfangs nicht erwartet, aber dann durch einige Andeutungen schon vermutet hatte. Sie gibt der Geschichte noch einmal eine andere Richtung, die am Ende noch einmal im Nachwort erklärt wird und für mich einfach nur wahnsinnig stimmig, aber auch sehr berührend war. Gerade dieses Ende machte das Buch für mich noch einmal besonderer und wird mir deshalb noch lange im Gedächtnis bleiben.

Fazit:

„Bis zum Ende und darüber hinaus“ ist ein sehr berührendes Buch, das sensibel mit ernsten Themen umgeht und aufzeigt, wie wichtig es ist, andere Menschen ernst zu nehmen und über seinen Tellerrand hinauszusehen. Mich hat es zum Nachdenken gebracht und sehr bewegt. Es wird mir sicher noch sehr lange im Gedächtnis bleiben. Liebe Katharina Olbert, vielen Dank für diese einzigartige Geschichte.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 15.12.2018

Eine der besten Dystopien, die ich gelesen habe

Und über uns das Licht
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Inhalt:

Nach einer Klimakatastrophe floh die Menschheit im Jahr 2684 in die Tiefen des Meeres. Dort leben sie in einer riesigen Unterwasserstation, genannt „D.U. Atlantis“ nach strengen Regeln.

Valea ...

Inhalt:

Nach einer Klimakatastrophe floh die Menschheit im Jahr 2684 in die Tiefen des Meeres. Dort leben sie in einer riesigen Unterwasserstation, genannt „D.U. Atlantis“ nach strengen Regeln.

Valea ist eine ausgebildete Ärztin und hält sich zu 100 % an die aufgestellten Regeln. Corvin, der Sohn des Leiters der Station, scheint es jedoch darauf anzulegen genau diese zu brechen, um sich und anderen mehr Freiheiten in D.U. Atlantis zu verschaffen.

Als die beiden zum ersten Mal aufeinandertreffen, erleben beide eine Art Deja Vu. Einerseits sind sie sich fremd, andererseits scheinen sie sich schon ewig zu kennen. Woher kommen diese seltsamen Gefühle?

Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Antworten und bringen sich damit immer mehr in Gefahr. Denn die Wahrheit ist noch viel größer, als beide sich jemals hätten vorstellen können … .

Meine Meinung:

Da ich Dystopien liebe und bereits eine aus der Feder von Katharina Groth gelesen hatte, die mir sehr gut gefiel, wurde ich auch auf diese aufmerksam. Nach einer kurzen Leseprobe war klar, dass ich sie lesen muss.

Im ersten Kapitel lernt man Valea kennen, die als Ärztin auf D.U. Atlantis arbeitet. Dabei wird uns auch gleich das System vorgestellt, dass etwas an die modernen Geräte z.B. Alexa von Amazon erinnert, aber auch ein bisschen mit den Bedenken der Menschen darüber spielt. Denn Atlantis ist ein System, das seine Bewohner durchaus auch überwacht. Wie weit ist es eine Erleichterung im Alltag und inwieweit eine Einschränkung von Freiheit? Ich finde es sehr schön, dass die beiden Autorinnen dieses Thema aufgegriffen haben, da es doch sehr aktuell ist und perfekt zu einer Dystopie passt.

Valea selbst fand ich sehr interessant. Sie ist wirklich eine gesetztestreue Bürgerin, aber andererseits möchte sie auch einfach ihre Arbeit tun und sich nicht weiter mit den Begebenheiten in Atlantis beschäftigen. Als sie jedoch immer mehr mit den Ungerechtigkeiten innerhalb der Kuppeln konfrontiert wird, kann sie irgendwann einfach nicht mehr die Augen verschließen und muss schließlich handeln.

Das hat sicher auch mit Corvin zu tun, der so plötzlich ihr Leben betritt und durcheinanderbringt. Sie können sich nicht erklären, woher diese plötzlichen Visionen an eine gemeinsame Zeit kommen. Doch vor allem Corvin lässt Valea nicht mehr los, er muss ständig an sie denken und deshalb will er unbedingt Antworten. Überhaupt gefiel er mir total gut. Er könnte den Luxus genießen, der ihm als Sohn des Stationsleiters zusteht, aber stattdessen möchte er mehr … er möchte das Leben für alle in Atlantis besser machen. Er ist ein wahrer Robin Hood und ich liebe ihn.

Sehr gut finde ich, dass das Buch relativ schnell an Fahrt aufnimmt. Natürlich erhält man anfangs auch Informationen über Atlantis, aber diese werden einfach in die Geschichte eingebaut, so dass es nicht langweilig wird und man quasi nebenbei alle Regeln und Begebenheiten kennenlernt. Dadurch gibt es wirklich keinerlei Längen in dem Buch. Die Spannung ist stetig am steigen, man hat das Gefühl, man kommt dem Geheimnis immer näher und muss deshalb immer weiterlesen, weil man denkt, gleich, gleich hat man die Antwort. Nur um dann feststellen zu müssen, dass es doch noch nicht so weit ist und das geht wirklich bis zum Schluss so. Zwar hatte ich einen Verdacht, der irgendwo richtig war, aber dann doch auch wieder ganz falsch und das fand ich so grandios, denn ich liebe es, wenn eine Story so unvorhersehbar ist. Alisha McShaw und Katharina Groß haben mich jedenfalls ganz schön an der Nase rumgeführt und etwas Großartiges erschaffen, das mich am Ende erstmal total verzweifelt zurückließ. Ja, ganz ehrlich: Ich bin ein bisschen zerstört und finde es einfach nur super :D

Denn das Ende, es ist wirklich unglaublich und passt so perfekt zur Geschichte. Aber ich muss zugeben, ich war total überrascht, dass es ein Einzelband ist, denn das Ende lässt einen doch irgendwo hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird. Und doch macht es das Buch einfach nur genial und ich liebe es.

Fazit:

Alisha Mc Shaw und Katharina Groth haben mit „Und über uns das Licht“ endlich mal wieder eine Dystopie geschaffen, die mich so richtig geflasht hat. Von Anfang an wird man sofort mitgerissen, die Informationen fließen quasi nebenbei ein, so dass man zwar sehr gut über alles Bescheid weiß, man aber nie das Gefühl hätte, es wäre langweilig. Im Gegenteil: Die Spannung steigt stetig an und gipfelt in einem richtig grandiosen Showdown, den ich so auf keinen Fall erwartet hätte. Am Ende lässt mich das Buch zerstört zurück, aber ich finde das super, denn da wo Licht ist, gibt es schließlich auch Hoffnung ;)

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Erst im letzten Drittel konnte mich die Autorin wirklich abholen

Venturia (Band 1): Juwelen und Verfall
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Inhalt:

Tiana ist die Thronfolgerin in Bel Aniz und obwohl sie alles hat, was man sich nur wünschen kann, fühlt sie sich doch wie in einem goldenen Käfig. Sie sehnt sich nach Freiheit und danach eigene ...

Inhalt:

Tiana ist die Thronfolgerin in Bel Aniz und obwohl sie alles hat, was man sich nur wünschen kann, fühlt sie sich doch wie in einem goldenen Käfig. Sie sehnt sich nach Freiheit und danach eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Stattdessen werden die Geheimnisse immer mehr. Wer sind die Venturen und wieso darf niemand im Königreich von Magie sprechen?

Tiana möchte sich auf die Suche nach Antworten machen, doch ihre Eltern haben andere Pläne: Die Prinzessin soll sich einen Ehemann suchen. Dafür werden sechs Bälle ausgerichtet, auf denen sie jeweils sechs Anwärter kennenlernen soll. Aber schon auf dem ersten Ball kommt alles ganz anders und Tiana wird in ein fremdes Land verschleppt.

Findet sie hier endlich, was sie schon immer gesucht hat?

Meine Meinung:

Da ich die Prinzessinnen-Reihe von Regina Meißner liebe, musste ich natürlich auch dieses Buch unbedingt haben. Überhaupt liebe ich gerade Geschichten über Königreiche, Prinzessinnen und Magie, deshalb freute ich mich sehr aufs Lesen.

Zu Beginn lernt man Tiana kennen und ich muss gestehen, irgendwie war sie mir nicht sympathisch. Von Anfang an ist sie unzufrieden und beschwert sich über ihren goldenen Käfig, wobei ich nicht so recht verstand, worin eigentlich ihr Problem lag. Natürlich hat man als Prinzessin gewisse Pflichten, aber für mich war es nicht so deutlich ersichtlich, wo die Grenzen für sie lagen, was sie so eingeengt hat.

Auch das ganze Geheimnis um die Venturen wurde mir zu wenig „aufgebauscht“. Es wurde mehr beiläufig erwähnt und obwohl sich Tiana ein bisschen mit dem Thema Magie beschäftigt, war mir das doch etwas zu wenig. Ich hätte da auf einen richtigen Paukenschlag gehofft, eine Spannung, die sich stetig aufbaut, so dass man unbedingt wissen möchte, was dahinter steckt. Meiner Meinung nach hätte die Autorin hier noch mehr Hinweise einstreuen sollen, immer wieder versteckte Informationen, damit sich sowohl für Tiana, als auch den Leser langsam ein Bild ergibt. Immerhin ist es ja strengstens verboten, über Magie zu sprechen, da muss doch auch etwas dahinterstecken. Für mich wurde dieses Geheimnis leider zu wenig ausgereizt.

Als dann die Sache mit den Bällen aufkam, bekam ich etwas mehr Verständnis für die junge Prinzessin. Wer möchte schon mit 17 Jahren dazu gezwungen werden, sich einen Ehemann auszusuchen. Und als ich dann die Bewerber kennenlernte, tja, da wollte ich wie Tiana am liebsten gemeinsam mit ihr weglaufen. Durch den Ball kam jedoch für mich endlich eine interessante Komponente in die Geschichte, da man ja aufgrund des Klappentextes weiß, dass etwas passiert und ich freute mich richtig darauf.

Doch auch jetzt platzte die erwartete Bombe nicht. Vielleicht bin ich inzwischen bei Fantasy-Geschichten etwas zu kritisch, aber mir fehlte das Drama, das Gänsehautfeeling die große Enthüllung. Zwar gibt es ein paar sehr schöne und interessante Wendungen, die mir wirklich gut gefielen und sehr viel Potenzial haben, aber für mich waren sie leider nicht genug in Szene gesetzt. Sie wurden eher einfach so in die Geschichte hineingeflochten, anstatt mit einem Knall serviert. Trotz allem muss ich sagen, dass mir die Entwicklung der Story sehr gut gefiel. Das letzte Drittel riss mich dann wirklich richtig mit, da es endlich auch etwas Spannung gibt, ein paar Wow-Momente und tolle Überraschungen. Wohin das Ganze führen wird, bleibt für mich am Ende offen, was ich jedoch sehr gut fand, denn jetzt kann Regina Meißner das Potenzial vielleicht doch noch voll ausschöpfen.



Fazit:

Mit „Venturia – Juwelen und Verfall“ startet Autorin Regina Meißner sehr ruhig in eine neue Reihe. Vor allem zu Beginn konnte ich wenig Verständnis und Sympathie für Tiana aufbringen und verstand ihr Dilemma nicht. Es gab zwar tolle Wendungen in der Geschichte, die waren mir jedoch nicht gut genug in Szene gesetzt. Erst im letzten Drittel konnte mich die Autorin wirklich abholen und mitreißen. Ich denke, die Geschichte hat jede Menge Potenzial, das jedoch in diesem ersten Band leider noch nicht ausgeschöpft wurde.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 10.12.2018

Anders, erfrischend, neu, absolut lesenswert

Planspiel Beta-Atlantis
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Inhalt:

Die Menschen wollen das größte soziologische Experiment starten, indem sie den Planeten Beta-Atlantis für ein Rollenspiel nutzen. So wollen sie, die dort lebenden Ichtyos und ihre Lebensweise ...

Inhalt:

Die Menschen wollen das größte soziologische Experiment starten, indem sie den Planeten Beta-Atlantis für ein Rollenspiel nutzen. So wollen sie, die dort lebenden Ichtyos und ihre Lebensweise kennenlernen, so dass sie in Zukunft gemeinsam friedlich auf dem Planeten leben können.

Doch was anfangs gut läuft, entwickelt sich immer mehr zu einer tickenden Zeitbombe, denn nicht alle Menschen sind wirklich an einer friedlichen Koexistenz interessiert und auch die Ichtyos sind nicht das, was sie vorgeben zu sein.

Auch Captain Skye Collins spürt diese Veränderung und macht sich große Sorgen, vor allem als er die verletzte Juniya findet und aufnimmt. Was ist der jungen Frau passiert und wieso ist sie so anders? Vielleicht ist sie ja der Schlüssel zum Frieden zwischen den Lebewesen. Doch während Skye und Juniya sich immer näher kommen, taucht ein neuer Feind im Spiel auf. Ein Feind, der im Verborgenen agiert und der Beta-Atlantis für immer verändern könnte … .

Meine Meinung:

Von Hedy Loewe wollte ich schon lange mal etwas lesen und dieses Buch klang endlich mal nach etwas anderem und nicht dem üblichen Fantasy-Gedöns. Deshalb freute ich mich sehr aufs Lesen und stürzte mich gleich in dieses Abenteuer.

Gleich zu Beginn lernt man Captain Skye kennen und ich hatte wirklich das Gefühl, in der Vergangenheit gelandet zu sein: Es gibt Schiffe und Flotten und von Technik und Fortschritt scheint auf Beta-Atlantis nichts spürbar zu sein. Doch das gehört alles zum Experiment, denn eigentlich ist es ein riesiges Spiel, das auch über Computer geregelt wird. Für mich war es anfangs etwas schwer, mir die Welt vorzustellen, gerade wegen dem, was „Spiel“ und was „Realität“ ist. Ich hatte da so meine Schwierigkeiten die beiden auseinanderzuhalten und auch die Rollen der verschiedenen Charaktere zu sortieren. Deshalb war der Einstieg für mich nicht ganz so einfach. Vor allem, da auch noch viele verschiedene Charaktere eine wichtige Rolle spielen und die Sichtweise, aus der die Geschichte erzählt wird, häufig wechselt. Doch hat man mal alles sortiert, ist das Buch wirklich genial aufgemacht. Gerade das Wechselspiel aus „Experiment“, also Fiktion und Wirklichkeit fand ich sehr spannend. Es war richtig interessant, wie Hedy Loewe ihre Schachfiguren in Position bringt.

Die Protagonisten gefielen mir auch auf Anhieb wirklich gut. Sie scheinen sofort in gut und böse eingeteilt werden zu können, aber irgendwie hege ich den Verdacht, dass es am Ende dann doch nicht so einfach sein wird. Jedenfalls habe ich schon meinen Favoriten: Captain Skye Collins. Ein Typ zum Verlieben. Zwar scheint er unnahbar zu sein, aber er gehört definitiv zu den Guten und das merkt man sofort. Er kümmert sich um seine Mannschaft und schaut auch bei Ungerechtigkeiten nicht weg. Dabei hat er stets ein sehr feines Gespür und merkt deshalb auch schnell, dass sich im Spiel etwas verändert hat, auch, wenn er es noch nicht richtig greifen kann. Er ist klug, einfühlsam und hat das Herz auf dem richtigen Fleck. Also genau der richtige Mann für mich ;) Doch auch Juniya ist sehr geheimnisvoll und interessant. Über ihre Vergangenheit erfährt man nur wenig und auch, warum sie auf Beta-Atlantis ist. Trotzdem ahnt man sofort, dass da mehr dahintersteckt und ich freue mich schon darauf, das große Ganze zu entdecken. Auch die Liebesgeschichte mochte ich. Es ist nicht sofort Liebe auf den ersten Blick und es wird auch wenig davon gesprochen, dass die beiden sich über alles lieben, sondern die Gefühle entwickeln sich langsam und können deshalb gut nachvollzogen werden.

Neben den beiden Hauptdarstellern gibt es aber auch jede Menge andere spannende Charaktere. Vor allem die Ichtyos haben es mir sehr angetan. Da hat Hedy Loewe wirklich mal eine neue interessante Spezies erschaffen und ich sog jedes Detail sofort in mich auf. Ich fragte mich unweigerlich, wie wohl das Zusammenleben mit ihnen sein würde und ob das Experiment gelingen könnte. Irgendwo hat das Ganze trotz dem Fantasyanteil doch auch eine gewisse Verbindung zu unserem Leben. Schließlich gibt es immer wieder Menschen, die sich anderen überlegen fühlen und sich deshalb einfach deren Land nehmen wollen. Ich fand es jedenfalls toll, dass mich die Story hinter dem Buch auch etwas zum Nachdenken gebracht hat.

Während in diesem ersten Band erst einmal alle Schachfiguren in Stellung gebracht werden, spitzen sich die Ereignisse immer mehr zu und am Ende ist man sich sicher, dass es in den Folgebänden noch ordentlich „krachen wird“. Trotz allem hatte das Buch für mich keinerlei Längen, die Spannung baut sich stetig auf und die vielen Entwicklungen und Beziehungen zwischen den Charakteren sorgen zusätzlich dazu, dass man an den Seiten klebt, weil man einfach wissen möchte, was noch passiert bzw. wie es weitergeht. Ich war jedenfalls viel zu schnell durch und bin vor allem nach dem Ende schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

Fazit:

Ja, dieses Buch hält wirklich, was der Klappentext verspricht: Es ist anders, erfrischend, neu. Es gibt nicht diese typischen Klischees und wenn man erst einmal alle Informationen und Charaktere sortiert hat, klebt man förmlich an den Seiten, um den Entwicklungen der Geschichte zu folgen. Ich war jedenfalls total begeistert von diesem originellen Abenteuer. Begebt euch mit Captain Skye Collins auf die Reise und taucht ein in eine spannende, vielschichtige und absolut lesenswerte Geschichte.



Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Ein sehr tiefgründiges und emotionales Werk

Die Magie der Farben
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Inhalt:

Paul Tissu besitzt einen Stoffladen, den er von seinen Eltern geerbt hat. Doch seine wahre Leidenschaft ist das Malen. Diese übt er jedoch nur heimlich in seinem Keller aus.

Als eine junge Frau ...

Inhalt:

Paul Tissu besitzt einen Stoffladen, den er von seinen Eltern geerbt hat. Doch seine wahre Leidenschaft ist das Malen. Diese übt er jedoch nur heimlich in seinem Keller aus.

Als eine junge Frau eines Tages seinen Laden betritt, holt ihn die Vergangenheit ein. Die Frau sieht aus wie seine große Jugendliebe Aurelie. Aber wie ist das möglich? Ist sie nach all den Jahren doch zu ihm zurückgekehrt?

Paul stellt sich endlich seiner Vergangenheit, was jedoch nicht nur Folgen für seine Gegenwart hat … .



Meine Meinung:

Das Cover ist ein echter Hingucker, was nicht zuletzt an dem kräftigen Grünton liegt, welcher mich magisch angezogen hat. Doch auch der Klappentext klingt richtig interessant, so dass ich einfach zu diesem Buch greifen musste.

Paul Tissu ist ein 50jähriger Mann, der den Tag über gemeinsam mit seiner Frau in seinem Stoffladen arbeitet, den er von seinen Eltern geerbt hat, der nachts jedoch heimlich seiner wahren Leidenschaft nachgeht: Der Malerei.

Die Malerei hat überhaupt einen sehr hohen Stellenwert in diesem Buch. Stefanie Hohn beschreibt Pauls Liebe zu den Farben so lebendig, dass man sie aus jedem Satz herauslesen kann. Schon seit seiner Kindheit ist das Malen geradezu ein Zwang, den er jedoch nicht einfach so ausleben kann, da die Kunst in seiner Familie nicht angesehen ist. Für seine Eltern ist von Anfang an klar, dass er einmal ihren Stoffladen übernehmen wird. Deshalb kommt ein Kunststudium auch nicht in Frage. Paul fügt sich diesen Wünschen, ohne großartig für seinen Traum zu kämpfen. Überhaupt wächst er zu einem sehr angepassten, jungen Mann heran, der nie nach Höherem strebt. Er denkt, er wüsste, wo sein Platz ist und fügt sich stumm diesem Schicksal. Mir war er dadurch nicht unsympathisch, aber ich fand es trotzdem fast ein bisschen traurig, dass er nicht mehr für sich wollte.

Aurelie lernt er schon während seiner Schulzeit kennen und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Doch auch hier hält er sich brav im Hintergrund. Das Mädchen scheint ihm immer unerreichbar. Selbst, als sie von sich aus auf ihn zugeht, spielt er nur die Rolle des guten Freundes und bleibt immer in der zweiten Reihe und das obwohl man stets herauslesen kann, wie sehr er Aurelie liebt, ja, sie geradezu vergöttert. Einerseits verstand ich Paul da sehr gut: Er hebt sie auf ein Podest, auf das er selbst einfach nicht passt. Andererseits macht ihn das auch richtig blind gegenüber Aurelie, wie sie wirklich ist, was sie fühlt und welche Signale sie sendet. Das fand ich geradezu tragisch und es brachte eine melancholische Stimmung in das Buch, die jedoch nicht zu erdrückend ist, so dass sich das Buch trotzdem gut lesen lässt.

Ich fand es richtig schön, welchen Gegensatz Stefanie Hohn mit ihren beiden Protagonisten erschafft: Da ist einerseits der ernste, vernünftige und bodenständige Paul und andererseits die lebensfrohe, fröhliche und etwas verrückte Aurelie. So sieht man es zumindest, wenn man nur die Oberflächlichkeiten betrachtet. Doch das Buch geht viel tiefer und wenn man sich darauf einlässt und hinter die Fassade blickt, bekommt man eine sehr emotionale und berührende Geschichte, die einen nicht mehr loslässt. Es geht um Träume, um Leidenschaft, das Schicksal, Entscheidungen, um Schuld und Wiedergutmachung, um Freundschaft, Liebe, Erwartungen, Enttäuschungen und die Frage, was man am Ende aus seinem Leben macht. Mich hat die Autorin mit ihrem Buch wirklich sehr bewegt und am Ende sogar zum Weinen gebracht, so sehr konnte ich mich hineinfühlen.

Fazit:

Mit „Die Magie der Farben“ hat Stefanie Hohn ein Buch geschaffen, das mich sehr bewegt hat. Blickt man hinter die Fassade der Protagonisten bekommt man so viel mehr als nur eine tragische Liebesgeschichte. Es geht um Träume, um Leidenschaft, das Schicksal, Entscheidungen, um Schuld und Wiedergutmachung, um Freundschaft, Liebe, Erwartungen, Enttäuschungen und die Frage, was man am Ende aus seinem Leben macht. Ein sehr tiefgründiges und emotionales Werk, das mich am Schluss sogar zum Weinen gebracht hat.



Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.